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prolog : alles wird verschwinden

Liara saß in der Kapelle des Instituts, das Licht der flackernden Kerzen zeichnete zarte Schatten auf die steinernen Wände und verlieh dem Raum eine Atmosphäre der Ehrfurcht und des stillen Gebets. Die Ruhe war beinahe erdrückend, doch tief in ihr tobte ein Sturm. Ihre Hände verkrampften sich um den Rand ihres Mantels, der über ihre Schultern fiel, als wollte er sie vor der Kälte beschützen, die von innen kam. Die Stille war wie eine unsichtbare Last auf ihrem Herzen, ein Drang, der sie fast erstickte. Ihr Blick richtete sich auf den kunstvoll verzierten Altar vor ihr, doch ihre Gedanken waren woanders, verwirrt, zerrissen.

Was, wenn es nicht genug war? Was, wenn sie es nicht schaffen konnte? Was, wenn ihre Entscheidung die falsche war?

Ihre Gedanken rasen in einem endlosen Kreis, und doch wusste sie genau, was sie tun musste. Der Blick auf die Kerzen, die sie sanft anstarrten, erinnerte sie an die Opfer, die andere gebracht hatten. Sie hatte nicht die Wahl. Nicht, wenn es um Clary ging. Nicht, wenn es darum ging, das Gleichgewicht wiederherzustellen, das in ihren Händen lag.

Plötzlich durchbrach eine Präsenz die Stille, so unaufdringlich und doch unmissverständlich, dass Liara erschrak, obwohl sie es erwartet hatte. Castiel war da.

Er stand ein paar Schritte entfernt, in seinem beigen Trenchcoat, die Hände tief in den Taschen, und betrachtete sie mit seinen durchdringend blauen Augen, die sich wie zwei Ozeane anfühlten, die bis in die Tiefen ihrer Seele blickten.

„Du hast mich gerufen", sagte er mit einer ruhigen, fast sanften Stimme. „Was willst du, Liara?"

Liara hob ihren Kopf, traf seinen Blick und spürte, wie ihr Herz einen Moment lang innehielt. In seinen Augen lag eine Mischung aus Mangel an Überraschung und tiefer Weisheit, aber auch etwas anderes - vielleicht Mitleid. Sie spürte, wie sich ihre Schultern anspannten, als sie sich entschloss, den letzten Schritt zu tun.

„Ich will den Preis für Clary übernehmen", murmelte sie, ihre Stimme zitterte nur leicht, aber der Entschluss darin war klar und fest.

Die Worte hallten durch den Raum, schwer und endgültig. Castiels Miene blieb nahezu unbewegt, doch eine leichte Faltung erschien auf seiner Stirn. Er trat einen Schritt näher, als wolle er sicherstellen, dass sie ihre Entscheidung wirklich verstand.

„Du weißt, was das bedeutet, oder?" fragte er, seine Stimme nun schärfer. „Die Engel fordern nicht nur deine Erinnerungen, Liara. Sie fordern mehr. Einen Teil von dir selbst. Deine Verbindung zur Schattenwelt, deine Runen, deine Fähigkeiten - alles wird gelöscht. Deine Geschichte, alles, was du jemals warst, wird fort sein."

Liara fühlte, wie sich der Druck in ihrer Brust verstärkte, als sie die Tragweite seiner Worte verstand. Doch in ihrem Inneren spürte sie keine Unsicherheit. Nein, sie hatte sich entschieden. Der Gedanke an Clary, an die Opfer, die sie gebracht hatte, ließ sie nicht zögern.

„Ich weiß", antwortete sie leise, und ihre Stimme trug eine Tiefe, die sie selbst überraschte. „Aber Clary hat mehr für uns getan, als wir ihr je zurückgeben könnten. Sie hat sich geopfert, um uns alle zu retten. Wenn ich die Möglichkeit habe, die Engel zu besänftigen, dann muss ich es tun. Es ist das Richtige."

Castiels Blick verhärtete sich, als würde er nach einem Hauch von Zweifel suchen, den er nutzen konnte, um sie zu stoppen. Doch er fand nichts. Liara stand vor ihm, entschlossen, trotz des Schmerzes, der sich in ihr zusammenzog. Er ließ seine Augen noch einmal über sie gleiten, und für einen Moment glaubte sie, in den unendlichen Tiefen seiner Blicke zu ertrinken.

„Es wird dich verändern, Liara", sagte er schließlich, seine Stimme so ruhig wie zuvor. „Es wird alles verändern. Du wirst ein anderes Leben führen. Aber du musst verstehen: Es gibt kein Zurück. Alles, was du jetzt bist, wird ausgelöscht."

Der Gedanke daran, die Teile ihrer selbst zu verlieren, die sie nie wirklich verstehen konnte, trieb ihr eine Träne in die Augen. Doch diese Träne war nicht der Ausdruck von Angst. Es war der Ausdruck einer Entscheidung, die sie nicht länger fürchten wollte.

„Es ist meine Entscheidung", sagte sie schließlich, und ihre Stimme war fest. „Ich tue es für Clary. Für alle. Es ist der einzige Weg."

Castiel schloss für einen Moment die Augen, als würde er in der Dunkelheit nach einer Antwort suchen. Als er die Augen wieder öffnete, war in seinem Blick ein winziger Funken Respekt. „So sei es", sagte er leise. „Ich werde Raziel deine Entscheidung mitteilen. Aber bedenke, du hast bis zum Ende dieser Nacht. Danach wird nichts mehr so sein, wie es war. Wäge deine letzten Schritte weise."

Liara nickte stumm, ihre Gedanken wirbelten wie ein Sturm, doch in diesem Moment war sie ruhig. Sie wusste, dass sie keinen anderen Weg gehen konnte.

„Danke, Castiel", flüsterte sie, die Worte fast verloren in der weiten Stille der Kapelle. „Für alles."

Mit einem letzten Blick auf sie verschwand der Engel, so leise, wie er gekommen war. Die Kapelle war wieder ganz still, die Kerzen flackerten in der kühlen Luft. Liara schloss die Augen, eine einzelne Träne lief über ihre Wange und verschwand in der Dunkelheit.

Doch als sie ihre Augen wieder öffnete und zum Altar blickte, spürte sie eine seltsame Ruhe. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Und sie würde sie nicht bereuen.

~~~

Liara stand noch immer vor dem Spiegel, den Blick auf ihre Reflexion gerichtet, während sie das Bild in sich aufnahm, als wäre es das letzte, das sie jemals sehen würde. Das dunkelgrüne Kleid schimmerte im schwachen Licht der Wohnung, das von den goldenen Lampen an der Wand tropfte. Es war ein fast surrealer Anblick - der Stoff schlang sich um ihre Figur, betonte jede Linie, als ob er ihre Seele in eine silberne Hülle hüllte. Die Ärmel waren schmal und lang, ihre Handgelenke zart, und der tiefe Ausschnitt des Rückens öffnete das Kleid zu etwas fast Geheimnisvollem. Das silberne Armband an ihrem Handgelenk schimmerte mit einer feinen Runenprägung, die sie selbst nicht ganz verstand, aber es war ein Teil von ihr - ein Teil ihres Vermächtnisses, das mit ihr verschwinden würde.

Trotz der äußeren Perfektion, die sie nie in Zweifel gezogen hatte, fühlte sich Liara in diesem Moment wie eine Fremde. Ihre Hände, die das Armband so fest hielten, als könnten sie es nie loslassen, zitterten leicht. Der silberne Ring, den sie getragen hatte, war ein Relikt aus einer anderen Zeit. Es fühlte sich an wie der letzte Halt, den sie noch hatte - der letzte Faden, der sie mit der Welt verband, die sie bald hinter sich lassen würde.

Sie wusste, dass sie diesen Moment nicht mehr ändern konnte. Ihr Blick wanderte über das Kleid, die feinen Details, die perfekt zusammenpassten, und doch lag eine innere Leere in ihr, die das glänzende Bild im Spiegel zerstörte. Die Schatten der Nacht, die vor ihr lagen, schienen sie zu verschlingen, und die Realität des Deals, den sie mit dem Engel gemacht hatte, lastete wie eine unsichtbare Kette um ihren Hals.

Mit einem tiefen Atemzug wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab. Der Raum schien sich um sie zu verengen, der Klirren der Clutch in ihrer Hand hallte fast unangenehm in ihren Ohren, als sie die Handtasche öffnete. Ihre Finger glitten über das kalte, glänzende Material, das beruhigend und doch so fern wirkte. Das Handy lag dort, der vertraute Anblick des Geräts, das sie so oft in der Hand gehalten hatte. Ihre Finger zitterten, als sie die Nummer von Dean wählte. Der Klang der Tasten, der durch den Raum hallte, war ein schwacher Trost, der wie eine kleine Flamme in der Dunkelheit brannte.

Als das Telefon zu vibrieren begann, verspürte Liara einen seltsamen Druck in der Brust, als sie die Verbindung wartete. Sekunden zogen sich wie Minuten, und dann hörte sie seine Stimme - tief, ruhig und doch so vertraut.

„Liara?" Deans Stimme kam klar und ruhig, aber in ihr lag die unaufdringliche Sorge, die sie seit jeher von ihm kannte.

Liara schloss die Augen für einen Moment, atmete den Klang seiner Worte ein, als könnte er ihr den Halt geben, den sie so verzweifelt suchte. „Dean", flüsterte sie und spürte, wie sich eine schwere Last von ihren Schultern löste, nur für einen Augenblick. Ihre Stimme war kaum hörbar, schwach und zögerlich, doch in ihrem Inneren wusste sie, dass sie ihm alles sagen musste. „Ich brauche deine Hilfe."

Es war das Klirren von Metall im Hintergrund, das sie hörte - Dean, der sich vielleicht in der Nähe seines Autos bewegte, vielleicht mit einem Werkzeug in der Hand, bereit, jederzeit für sie da zu sein. Der Gedanke daran beruhigte sie. Er würde immer da sein, selbst wenn sie ihn in ihren dunkelsten Momenten brauchte.

„Was ist los? Wo bist du?", fragte er mit einer unmissverständlichen Dringlichkeit. Der Klang seiner Besorgnis ließ einen schmerzhaften Stich in ihrem Magen zurück.

„Ich bin... ich bin bei einer Hochzeit", begann sie, ihre Stimme wurde fester, als sie sich versuchte zu fassen. „Aber es gibt etwas, das du wissen musst." Der Atem stockte ihr, als sie den nächsten Schritt aussprach. „Ich habe einen Deal gemacht. Mit einem Engel."

Die Reaktion, die folgte, war sofort - der Schock und das Staunen in Deans Stimme war fast greifbar. „Was?! Was für einen Deal? Was hast du getan, Liara?"

„Es war für Clary", fuhr sie fort, und der Kloß in ihrem Hals schien sich zu vergrößern. „Die Engel wollten sie bestrafen, für die Runen, die sie erschaffen hat. Ich... ich habe angeboten, die Schuld auf mich zu nehmen." Die Worte kamen hastig, als ob sie sich selbst überzeugen wollte, dass sie das Richtige tat. „Sie haben zugestimmt. Aber..." Ein weiterer tiefes Einatmen, bevor sie fortfuhr. „Das bedeutet, dass ich diese Welt verlassen muss. Die Schattenwelt. Meine Erinnerungen, meine Verbindung - alles wird verschwinden."

Dean sagte nichts, und in dieser Stille spürte sie die Wut und Besorgnis, die er sicherlich fühlte. Schließlich hörte sie das leise Fluchen, das ihn so oft begleitete, wenn er mit etwas konfrontiert wurde, das außerhalb seiner Kontrolle lag. „Verdammt, Liara. Und du dachtest, das erzählst du mir einfach so nebenbei?"

„Ich wollte dich nur bitten..." Ihre Stimme zitterte jetzt, als ein Riss in der Fassade erschien, die sie mit aller Kraft aufrechterhielt. Sie hatte sich immer als stark gesehen, doch in diesem Moment war sie schwach, verletzlich. „Wenn die Feier vorbei ist, kannst du mich abholen? Ich will nicht allein sein, wenn es beginnt."

Es war die Stille, die folgte, die Liara fast den Atem nahm. Doch dann atmete Dean tief durch, und seine Stimme war weicher, doch auch bestimmt. „Natürlich hole ich dich ab. Aber, Liara... Wir reden darüber, klar? Ich lass dich da nicht einfach durchgehen, ohne es zu verstehen."

„Danke, Dean", flüsterte sie und spürte, wie der Knoten in ihrer Brust sich lockerte. Die Dunkelheit, die sich schon so lange um sie gesammelt hatte, ließ für einen Moment nach, als seine Worte wie ein unsichtbarer Schild um sie gelegt wurden.

Das Gespräch endete, und Liara hielt das Handy fest in der Hand. Der Raum, der noch eben so drückend still gewesen war, schien sich mit einer eigenartigen Leichtigkeit zu füllen. Sie blickte wieder in den Spiegel und betrachtete sich selbst - die Frau im wunderschönen Kleid, deren Blick im Moment so unklar war wie das Bild, das sie in ihm sah. Die Augen, die von der kommenden Nacht erzählten, von einer Entscheidung, die nicht mehr rückgängig zu machen war.

Die Gedanken wirbelten in ihr. "Ich tue das für Clary. Für alle. Aber wird es genug sein?" Mit einem letzten Blick auf ihr Spiegelbild atmete sie tief durch, als ob sie sich selbst ein letztes Mal umarmen wollte, bevor sie sich von allem verabschiedete, was sie kannte.

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