Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Ein ganz normaler Tag?

(Liara)
Meine Füße trugen mich mitten durch die lärmenden Schüler. Ich war mal wieder schneller als alle anderen, aber ich brauchte schließlich auch die Bewegung. Die gelb gestrichenen Flure waren überfüllt und so musste ich mich erstmal mit einem langsameren Geh-Tempo begnügen, doch sobald es ging, bog ich in einen anderen Flur ab. Dieser Flur führte vorbei an Sekretariat und Lehrerzimmer hin zum Altbau der Schule. In den Pausen verirrte sich dort so gut wie nie jemand hin und so konnte ich, bevor die nächste Stunde anfing, noch ein paar Sport Übungen machen, während meine Freunde mich zum Beispiel Englischvokabeln abfragten.

Ich wollte gerade um die nächste Ecke biegen, als ich mit Herrn Wirtz zusammen stieß. Die Blätter, welche er gerade noch getragen hatte, verteilten sich im Flur und ich half ihm schnell diese wieder aufzuheben.

„Du solltest deine Energie für anderes verwenden, als um deine Lehrer umzurennen, vor allem bei ein paar meiner Kollegen solltest du aufpassen", sagte er mit einem wissenden Lächeln im Gesicht ,,Wir sehen uns dann gleich zur 5. -6. " Er lächelte noch mal und verschwand dann mit seinem Blätterstapel Richtung Lehrerzimmer. Das war ja Glück, dass ich nur gegen ihn gestoßen war, denn da er mein Lieblingslehrer war, sah er darüber hinweg. Er verstand, dass ich zu viel Energie hatte und Platz brauchte um dieser Luft zu machen.

Die meisten anderen Lehrer waren leider nicht so verständnisvoll mit mir. Vor allem meine Englisch- und Mathelehrer, Herr Gerend und Frau Wiezeck nahmen keinerlei Rücksicht auf meinen Bewegungsdrang und sorgten deswegen nicht selten dafür, dass ich nachsitzen musste oder Extra-Aufgaben aufgebrummt bekam. Und das nur, weil ich in den Schulfluren gerannt war, die Treppengeländer als Schwebebalken benutzte oder unaufhörlich mit dem Stuhl kippelte, damit ich wenigstens irgendetwas tat und nicht nur steif im Unterricht saß.

Sie sagten immer ich solle meine Energie doch besser für meine schulischen Leistungen nutzen. Meine Leistungen lagen immer im besseren Durchschnitt, deswegen fragte ich mich immer warum sie sich dabei einmischen wollten, doch je weiter die Schuljahre voran gingen, desto stärker wurde die Einmischung der zwei; sehr zu meinem Leidwesen. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte Frau Wiezeck sogar dafür gesorgt, dass ich nicht am Sport Unterricht teilnehmen durfte und dabei hatte ich nichts getan, um so eine Bestrafung zu verdienen. Aber immer bekam ich es ab, egal ob es meine Mitschüler waren, oder ich.

Ich beeilte mich, denn als ich auf meine lilafarbene Armbanduhr schaute, sah ich das ich nur noch zwei Minuten hatte, um von hier bis zum anderen Ende der Schule zu hetzten. Sonst wäre ich zu spät für Biologie. Zum Glück hatte ich nicht bei einem meiner zwei absoluten Lieblingslehrern Frau Wiezeck oder Herrn Gerend. Schnell flitzte ich an den jüngeren Schülern vorbei über den Schulhof hinein in das naturwissenschaftliche Gebäude, eine Treppe hoch und dann in den zweiten Raum von links. Gerade setzte ich mich an meinem Tisch, als der durchdringende Gong durch die Schule schallte. Erleichtert atmete ich auf. Gut das ich mit Schnelligkeit und Ausdauer keine Probleme hatte.

Meine Bio Lehrerin war noch nicht im Raum, also nutze ich die Zeit, die mir noch blieb und fing mit den Mathematik-Aufgaben für morgen an. Mein gesamter Kursraum war von Gesprächen und Lachen erfüllt und nicht wenige machten wie ich Hausaufgaben. Wofür sollten wir die Wartezeit auch sonst nutzen? Meine Finger trippelten auf das Holz des Tisches, als ich gerade eine Gleichung löste. Nach fünfzehn Minuten Verspätung eilte unsere Lehrerin in den Raum und entschuldigte sich, sie wäre wegen einer Besprechung zu spät gekommen.

Dieser Unterricht und die zwei darauffolgenden Stunden gingen sehr schnell um, ich hatte heute ja zum Glück kein Englisch oder Mathe, und danach ging ich mit Sonja hinüber zur Sporthalle. Das waren die einzigen Stunden die wir zwei zusammen hatten, und so plauderten wir bis wir sportfertig in der Halle saßen. Während wir Zirkeltraining machten verabredeten wir uns zum Schwimmen, ich hatte ihr gestern abgesagt, so dass wir heute das Schwimmen nachholen würden. Wir mussten Seilspringen, über ein Gerüst klettern und mehrere verschiedene Kraftübungen machen; von Ganzkörperstütz bis zu Kniebeugen war alles vertreten. Sonderlich anstrengend fand ich sie nicht, auch wenn sich nicht wenige meiner Mitschüler ächzend und schwer atmend durch die Übungen quälten.

Kurz vor dem Ende spielten wir noch eine Runde Völkerball, bei welchem ich mich etwas auspowern konnte. Ich wich den Bällen der gegnerischen Mannschaft geschickt aus und warf nicht wenige meiner Gegenspieler ab. Zu einer Entscheidung kamen wir aber leider nicht, da die Zeit nicht reichte. Herr Wirtz pfiff gerade ab, als einer meiner Mannschaft von Leon, einer weiteren Sportskanone, abgeworfen wurde. "Gut gespielt, denkt bitte daran für nächste Woche Outdoor-Schuhe mitzubringen, wir gehen bei gutem Wetter auf den Sportplatz" Wir nickten um unser Verständnis zu bekunden und verließen dann die große Sporthalle.

Vor dem Haupteingang unserer Schule wartete ich im Sonnenschein auf Jessica, schließlich mussten wir in dieselbe Richtung. Sie wohnte nur zwei Straßen von mir entfernt. Ich wippte von einem Fuß auf den anderen, man sollte meinen, ich hätte genug Sport gemacht für eine kurze Zeitspanne, aber mein Körper sorgte unterbewusst für die Bewegung, die ich benötigte. Endlich sah ich ihren glänzend blonden Haarschopf in der Masse der Schüler herausstechen. Ich winkte sie zu mir und zusammen gingen wir die abschüssige Straße hinunter. Mal wieder wollte ich schneller gehen, doch die anderen Schüler vor mir und Jessica neben mir sorgten dafür, dass ich mein Tempo drosselte.

Unser Weg führte uns durch Straßen, von denen nicht wenige bereits vor einigen Jahren hätten erneuert werden müssen. Und letztendlich kamen wir an die Kreuzung, an der sich unsere Wege trennten. Das letzte Stück legte ich im leichten Lauf zurück, doch abrupt stoppte ich. Denn mir war etwas wieder eingefallen. Ich hatte vergessen, dass ich meinem Vater versprochen hatte noch einkaufen zu gehen!

Also lief ich die gerade zurückgelegte Strecke ein Stück zurück, um in die Kaufmannstraße abzubiegen. Diese Straße führte direkt zu den Läden unserer Stadt. Ich musste noch entgegen einen Bruchteil der Schülermassen laufen, um die Kreuzung zu erreichen. Die Ampel an dem Überweg der stark befahrenen Straße schaltete gerade auf das leuchtende Rot als ich dort ankam. Kurz überlegte ich, ob ich hier warten oder der Straße noch bis zum nächsten Übergang folgen sollte, um dort auf die andere Straßenseite zu wechseln. Aber die Entscheidung war schnell getroffen, als ich die Straße hinaufblickte und den einen rotblonden Haarschopf erkannte. Und es sah sogar so aus als wäre er alleine. Meine Füße trommelten förmlich auf dem dunkeln Asphalt, denn ich wollte diese Möglichkeit nicht schon wieder an mir vorbei streichen lassen. Mein Herzschlag fiel in einen schnellen Rhythmus und dieser war der einzige Ton, der zu mir durchdrang. Ein schwarzes Auto fuhr gerade an mir vorbei und ich erinnerte mich, dass ich ja auch auf die Autos achten sollte.

Und trotzdem folgten meine Augen voller Enthusiasmus dem, der schon lange in meinem Blick war. Kurz wartete ich an dem Zebrastreifen und da die Straße frei schien, führten mich meine nächsten Schritte auf den schwarzen Asphalt und die weißen Streifen.

Er stand an die weiße Hauswand gelehnt, wirkte in Gedanken versunken, bis sich plötzlich unsere Blicke trafen. Kurz stoppte mein Herz, um dann nur noch schneller zu schlagen, er schaute mir mit seinen durchdringenden grünen Augen direkt in meine. Ich sollte endlich die Möglichkeit bekommen mit ihm zu reden und ihn richtig kennenzulernen.

Gerade als ich die Straße fast überquert hatte, sah ich aus dem Augenwinkel - mein Blick war schließlich auf ihn fixiert - das schwarze Auto auf mich zu rasen. Ich sah noch die Lippenbewegung eines Warnrufs, den er mit zurufen wollte, dann krachte das schwarze Metall der Motorhaube gegen meine rechte Seite und riss mich von den Füßen. Ein lautes Knacken ertönte, als meine Rippen brachen und ich merkte bereits wie sich das Blut seinen Weg aus mir heraus bahnte. Im Fallen sah ich wie der Wagen mit quietschenden Reifen und hoher Geschwindigkeit an mir vorbei rauschte, ohne auch nur gebremst zu haben. Der Boden kam immer näher, währenddessen färbte sich mein weißes T-Shirt rot und ich spürte wie mein Herz versuchte den Körper mit Blut zu versorgen. Das alles passierte innerhalb weniger Sekunden und doch schien es mir wie in Zeitlupe zu vergehen. Mein Blick traf nochmal den seinen, dann traf mein Kopf auf den dunklen Asphalt. Zuerst durchströmte brennender Schmerz meinen Körper, dann glitt ich in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro