#13 - Basketballturnier
Stegis Beine fühlten sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben. Er konzentrierte sich darauf, die letzten paar Treppenstufen sturzfrei hinter sich zu bringen, hielt sich vorsichtshalber an den Haltegriffen fest. Die Halle war von Stimmengewirr erfüllt, er konnte keine Worte isolieren, verstand nichts. Alle Zuschauer sprachen durcheinander. Tief durchatmend blieb er auf der Zuschauerebene stehen, sah zum Spielfeld hinunter.
Zwei Mannschaften, gekennzeichnet durch weisse und schwarze Trikots, wärmten sich auf, indem sie immer wieder auf ihren Korb zu rannten, den Ball warfen, ihn wieder fingen und zurück in die Mitte rannten. Stegi beobachtete das Geschehen staunend und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr es ihn in den Bann zog. Mit einem Blick zu den Punkterichtern erkannte er, dass die weisse Mannschaft zu seiner Schule gehörte.
Jemand tippte ihn auf der Schulter an, weshalb er sich vom Spielfeld abwandte. «Kommst du zu den Plätzen dort drüben? », wollte seine kleine Schwester wissen. Sie hatte so lange gebettelt, bis er schliesslich eingewilligt hatte, sie mit zum Spiel zu nehmen. Auch wenn sie sich später nur langweilen würde, sobald er mit T unterwegs war. Nein hatte er nicht sagen können, denn sie wäre nur wieder zu ihrer Mutter gerannt und hätte sich beklagt, dass Stegi nie etwas mit ihr unternahm. Nickend folgte er ihr zu zwei freien Stühlen, summte leise mit dem Lied mit, das im Hintergrund zu vernehmen war. Vorhin war ihm das noch gar nicht aufgefallen, da hatte es das Stimmengewirr vollkommen übertönt.
Aufmerksam verfolgte ich die Spieler in Weiss, versuchte zu erraten, welcher von ihnen mein Brieffreund war. Blonde Haare, braune Haare oder doch schwarze Haare? Er konnte es nicht sagen, denn T hatte ihm nie einen Hinweis gegeben. Seine Schwester wusste genau, nach wem er Ausschau hielt, begann ihn schamlos auszulachen. Grummelnd gab Stegi es auf, lehnte sich zurück und wartete darauf, dass das Spiel beginnen würde. Er wollte vor seiner Schwester nicht wie der letzte Vollidiot dastehen.
Der Schiedsrichter warf den Ball hoch in die Luft, woraufhin sogleich zwei Spieler versuchten, diesen an sich zu reissen. Der Grössere im schwarzen Trikot gewann, passte den Ball sogleich an einen Teamkameraden weiter. Obwohl sich Stegi wirklich Mühe gab, nicht in Gedanken auf Wanderschaft zu gehen, gelang es ihm nicht, beim Spiel zu bleiben. Er starrte abwesend auf den Platz unter ihm, dachte darüber nach, wie T sich verhalten wird, sobald sie sich gegenüberstehen. Konnte es sein, dass er ihn abweisen würde? Ihn als zu memmenhaft abstempeln würde? Diese Möglichkeit schob er rasch beiseite, wollte nicht an diese denken. Stattdessen überlegte er sich, ob es ihm endlich gelingen würde, den Korb auf Anhieb zu treffen. Wenn nicht, würde er wohl ein bisschen schlecht dastehen, schliesslich war T ein vollwertiger Basketballspieler. Einem solchen Anfänger, wie Stegi einer war, das Korbschiessen beizubringen, war bestimmt nicht wirklich angenehm. Wahrscheinlich würde T es nach ein paar Minuten wieder aufgeben, sobald er einsah, wie schlecht Stegi war.
Seufzend widmete sich Stegi wieder dem Spiel zu, konnte gerade beobachten, wie ein Braunhaariger aus seinem Team hoch zum Korb sprang und den Ball im passenden Moment losliess. Dieser rollte einmal auf dem Metallring des Korbes herum, bis er schlussendlich hineinfiel und den vierzehnten Punkt sicherstellte. Könnte Stegi doch nur so gut spielen, wie die Menschen auf dem Spielfeld es konnten.
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