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(das alter der jungs wird nicht der gegenwart/realität entsprechen)


"Und du bist dir sicher, dass du einfach so zwei Monate nach Sydney fliegen willst?" Meine Mutter stand mit gerunzelter Stirn im Türrahmen meines Zimmers und beobachtete, wie ich willkürlich irgendwelche Klamotten in meinen Koffer schmiss. Obwohl ich unter enormen Zeitdruck stand, hielt ich mitten in meiner Bewegung inne und richtete mich auf, um sie eindringlich zu mustern.

"Ich flieg ja nicht einfach so", entgegnete ich etwas angesäuert, da wir genau die gleiche Diskussion vor einigen Tagen schon geführt hatten - schließlich schien es für sie unbegreiflich, warum ich für meinen besten Freund alles stehen und liegen lassen konnte. Natürlich waren ein 24 Stunden Flug und mehrere Zeitzonen nicht 'einfach so', aber weil Ashtons Vater vor einer Woche gestorben war und er mich mitten in der Nacht vollkommen verheult angerufen hatte, hatte ich sofort am nächsten Tag Flugtickets bestellt.

"Trotzdem", murmelte Mama bloß nachdenklich, am Saum ihres Pulliärmels spielend. "Wir wollten diesen Sommer eigentlich alle zusammen in der Toskana Urlaub machen." Daraufhin seufzte ich nur leicht genervt und wandte mich wieder der Auswahl meines Kofferninhalts zu.

"Damit Papa und du euch wieder anschweigen könnt?", fragte ich spitzer, als gewollt, weshalb sie beleidigt schnaubte. "Wir geben uns Mühe", bemerkte sie und auch wenn das vielleicht stimmen mochte, konnte ich bloß die Schultern heben, bevor ich den Koffer endgültig schloss.

"Schon klar", meinte ich noch, dann quetschte ich mich an ihr vorbei in den Flur und brachte mein Gepäck nach unten. Eigentlich wollte ich nur in meine Schuhe schlüpfen und endlich aus diesem Haus flüchten, das mich so oft so krank zu machen schien, allerdings hielt meine Mutter mich auf.

"Michelle, ich möchte, dass du weißt, wie viel Energie dein Vater und ich in diese Familie stecken. Nach einer Trennung ist es nie leicht, wieder zueinander zu finden, aber wir probieren es, so gut es geht. Auch für dich." Sie schenkte mir einen vielsagenden Blick und zwar wusste ich, dass sie es ehrlich nur gut meinte, doch momentan hatte ich überhaupt keinen Kopf dafür, weshalb ich nur halbherzig lächelte.

"Ich weiß. Tschüß", erwiderte ich, ehe ich ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange drückte und anschließend tatsächlich aus der Tür verschwand.

Sobald mir der warme Sommerwind um die Nase wehte und ich die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut spürte, merkte ich, wie ich mich regelrecht entspannte. Eigentlich hätte ich normalerweise darauf bestanden, von meinen Eltern zum Flughafen gebracht zu werden, da ich schnell unter Heimweh litt, wohingegen ich nun richtig froh war, meine Ruhe zu haben.

Also rief ich mir ein Taxi, welches mich nach Wien zum Flughafen bringen würde und als ich zwei Stunden später durch den Check-In durch war und am Gate saß, atmete ich erst einmal tief durch. Danach zückte ich mein Handy, damit ich Ashton schreiben konnte, dass bis jetzt alles gut geklappt hatte. Prompt kam trotz neun Stunden Zeitverschiebung, nach der er eigentlich noch schlafen sollte, eine freudige Antwort.

Grinsend stöpselte ich meine Kopfhörer ein und spielte die Playlist ab, die mich immer an ihn und Australien erinnerte, während ich zeitgleich durch meine Alben scrollte und voller Vorfreude unseren letzten Selfies betrachtete.

Es mochte ungewöhnlich erscheinen, dass mein bester Freund auf der anderen Hälfte der Weltkugel lebte, aber für mich war das mittlerweile nicht mal mehr traurig, sondern machte mich sogar ein bisschen stolz - immerhin war es schon ein kleiner Liebesbeweis zwischen Ashton und mir, wenn wir entgegen aller Umstände ein solch gutes Verhältnis hatten.

Kennen gelernt hatte ich ihn mit 10 bei einem Kurztrip mit meinem Vater in Salzburg, wo er zufällig ebenfalls mit seiner Familie war. Wir hatten im Hotel immer an Nachbartischen gesessen und irgendwann war er ganz schüchtern zu mir gekommen und hatte mich für mein Mickey-Mouse-Shirt gelobt.

Dummerweise hatte ich dadurch, dass ich erst seit einem Jahr Englisch in der Schule hatte, herzlich wenig verstanden, weswegen Papa hilfsbereit Dolmetscher gespielt hatte. Darüber hinaus waren seine Eltern auch zu uns gekommen und hatten mit uns zu Abend gegessen. Allerdings war Ashton und mir das lange Rumsitzen letztendlich zu langweilig geworden, weshalb wir gemeinsam zum Spielplatz in der Nähe gelaufen waren.

Anfangs konnten wir uns nur bruchteilenhaft unterhalten und brauchten ab und zu auch Hände und Füße, aber dennoch verstanden wir uns auf Anhieb. Nachdem ich wieder zuhause war, war ich dementsprechend traurig, ihn nicht mehr sehen zu können, doch glücklichweise hatte seine Mutter mir ihre E-Mail gegeben, sodass ich ihr schreiben konnte.

Die Antwort war von Ashton gekommen und bald hatten wir regen Kontakt, wobei er mir so oft Bilder vom Meer sandte, dass ich meine Eltern schnell anflehte, mich nach Sydney zu lassen. Waren sie zuerst noch strikt dagegen gewesen, hatten sie mir dann aber ein Dreivierteljahr später zum 11. Geburtstag eine Reise dorthin geschenkt - in heimlicher Kooperation mit den Irwins.

In den 14 Tagen waren Ashton und ich nur noch mehr zusammengewachsen, weshalb er mir bei meiner Abreise versprach, mich schnellstmöglichst zu besuchen. Zwei Jahre darauf trafen wir uns wirklich in Wien am Flughafen wieder und obgleich wir in der Zwischenzeit fast jedes Wochenende geskypt hatten und inzwischen auch per Whatsapp schrieben, hatte ich ihm heulend in den Armen gelegen.

Spätestens ab diesem Augenblick war klar, dass wir so etwas wie seelenverwandt waren - zumal er mir in den folgenden Jahren bei jeder Krise per Skype metaphorisch die Hand hielt. Er war da, als meine Eltern sich trennten und ich ihn vollkommen fertig anrief, obwohl es in Australien drei Uhr morgens gewesen war und er am nächsten Tag eine Klausur schrieb. Er war auch da, als die Sticheleien in der Schule begannen und ich mich immer mehr von meinen restlichen Freunden isoliert hatte.

Irgendwann hatte er mir im Vertrauen und unter Tränen gebeichtet, dass auch er ziemlich traurig war und sich heimlich selbst verletzte. In dieser Nacht (bei mir war es vier Uhr nachmittags gewesen und ich hatte die Nachhilfe geschwänzt) war er eingeschlafen, während ich immer noch vor meiner Web-Cam saß und ihm aus meiner englischen Ausgabe Winnie Pooh vorlas.

Als wir uns dann endlich mit 17 wieder in echt sahen (dieses Mal in Los Angeles in Begleitung seiner Tante und seiner kleinen Schwester), hatte ich seine Narben geküsst, woraufhin er dieses Mal derjenige gewesen war, der in meinen Armen geschluchzt hatte.

Das war nun zwei Jahre her und ich vermisste ihn schrecklich, zumal Ashtons Vater im Januar an Krebs erkrankt war und es seitdem wieder zahlreiche Skype-Sessions gegeben hatte, in denen wir einfach da gesessen und gebetet hatten - was leider nicht geholfen hatte, denn letztendlich waren seine Lungen zu schwach gewesen und der Tumor hatte die Überhand genommen.

Beim Gedanken daran schoßen mir sofort die Tränen in die Augen, die ich rasch wegzublinzeln versuchte und mich stattdessen auf mein Handydisplay konzentrierte. Dort standen Ashton und ich Arm in Arm am Strand von Santa Monica,seine braunen Locken mit einem Bandana gebändigt und meine damals noch braune Mähne in einem unordentlichen Pferdeschwanz gebändigt.

Es schien, als strahlten unsere Augen um die Wette und aufgrund unseren beachtlichen Höhenunterschieds war er leicht in die Hocke gegangen, was mich nun zum Schmunzeln brachte.

Und plötzlich machte mein Herz einen Luftsprung. Auch wenn der Anlass, zu dem ich ihn besuchen würde, alles andere als erfreulich war, konnte ich es kaum abwarten, ihn endlich wieder zu sehen.

ich bin mega unzufrieden, aber ich hoffe, es gefällt dir, shellylein. ❤

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