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I

Ein großes stattliches Haus stand in der Nähe eines kleinen Waldes, wo die Bäume dicht beieinander aus der Erde ragten. Im Herzen des Waldes verlief ein kleiner Fluss, wo sich im Sommer meistens die Kinder aus der Nachbarschaft aufhielten. Sie tollten dort umher und versuchten sich gegebenenfalls gegenseitig etwas nass zu spritzten.

An diesen Tagen floss der kleine Fluss alleine seinen Weg. Niemand kam zu ihm, um sich an seinem Wasserspiel zu erfreuen. Vermutlich lag es daran, dass der Herbst sich langsam dem Ende neigte. Die Blätter an den Bäumen, die sich in dieser Jahreszeit verfärbten, vertrockneten langsam und fielen nacheinander von den Ästen. Eine neue Zeit würde anbrechen und bald wäre sogar ein ganzes Jahr verstorben.

Ein Jahr, was von vielen Ereignissen geprägt war und viele Erinnerungen geschaffen hatte.

Ein Jahr, was bald zu Ende gehen würde. Ein trauriges und sogleich ein schönes Erlebnis.

Mit Sicherheit würden einige Tränen fließen, andere wiederum würden sich neue Vorsätze nehmen und den Neuanfang eines Jahres als eine Art Willkommensgruß betrachten. Im Nachhinein würden sie allerdings wieder zurück in ihr altes Selbst verfallen. Am Ende hatten sie sich nur selbst etwas vorgemacht.

Ich persönlich hielt nicht wirklich fiel von diesem ... nun ja, wie sollte man es auch nennen. Im Grunde gab es keine richtige Bezeichnung dafür, was dieses Verhalten unserer Gesellschaft erklären könnte.

Ich gab zu, vor einigen Jahren gehörte ich selbst noch zu diesen Menschen, die begeistert miteinander über die vergangenen Ereignisse sprachen und sich Gedanken über die noch Kommenden machten.

Heute gehörte ich eher zu denjenigen, die dieses Schauspiel schweigend über sich ergehen ließen. Ich sah nicht mehr zurück, zumindest versuchte ich es ...

Immer noch sah ich aus dem Fenster und beobachtete den natürlichen Lauf des Lebens. Schließlich wendete ich mich davon ab. Es stimmte mich nur wieder in diese klägliche Stimmung ein, zu sehen, wie die Welt sich weiterdrehte und ich nicht mehr vom Fleck kam.

Es war einfach nur deprimierend, wie sich mein Leben in den letzten Jahren grundlos verändert hatte. Trotz allem versuchte ich optimistisch zu bleiben, was allerdings viel leichter gesagt, als getan war. Immer häufiger verfiel ich in solch eine Phase, wo sich alles nur noch um mich und mein trostloses Dasein drehte.

Wenn ich daran zurückdachte, wie mein Leben einst gewesen war. Damals war ich diejenige gewesen, zu denen alle aufgesehen hatten. Die, bei der alle anderen verstummt waren, wenn sie das Wort ergriffen hatte – diejenige, die zu jedem Anlass eingeladen und mit großer Güte behandelt wurde ...

Wenn ich heute einen Raum betrat, verstummten sie zwar immer noch alle, doch diese Stille herrschte nur, bis ich mich ein wenig abseits von dem Geschehen befand. Dann begann das Getuschel.

Ganz recht, es wurde über mich geredet in der höheren Gesellschaft. Gewiss war das auch noch früher der Fall gewesen, doch in der heutigen Zeit waren die Worte eher misstrauisch sowie feindselig gestimmt.

Ich gab zu, ich hatte mich in den letzten Jahren verändert und mich immer mehr von dem sozialen Treiben zurückgezogen, trotz allem war dies kein Grund in solchen Tönen über mich zu reden.

Ich hätte mich auch noch damit abfinden können, obgleich sie meine Persönlichkeit in Frage stellten, wenn unter diesen Menschen nicht einige wären, die ich vor ein paar Jahren noch als meine Freunde bezeichnet hätte.

An diesem Phänomen konnte man allerdings sehr gut erkennen, wie man sich in den Menschen täuschen konnte. Ich dachte, ich würde sie kennen, aber offensichtlich hatte ich mich grundsätzlich in ihnen getäuscht.

»Du bist nicht diejenige, die sich verändert, Phina, sondern es sind die Mitmenschen um Dich herum«, ertönte die Stimme meines Vaters.

Es überraschte mich, dass mir immer noch seine Worte durch den Kopf geisterten, als würde er direkt vor mir stehen. Seine Art mit mir umzugehen, war das, was ich am Meisten vermisste. Denn er wusste immer, was er zu mir sagen musste, wenn ich mich einmal ganz unten wiederfand.

Obwohl bereits zehn Jahre vergangen waren, schmerzte mich jeder Gedanke an ihn. So auch, wenn ich mir unbewusst ausmalte, was er in gewissen Situationen zu mir sagen würde.

Viele würden mich für verrückt erklären, wenn sie herausfinden würden, dass ich des Öfteren mit meinem Vater sprach. Zwar war dieses Verhalten nicht sonderlich selten in unserer Gesellschaft, wenn man einen geliebten Menschen verlor, doch trotz allem wurde dieses Benehmen als recht sonderbar abgestempelt.

Immer wieder machte ich mir Gedanken über die Frage, warum das so war, allerdings hatte sich eine Lösung noch nicht bemerkbar gemacht, was mich oftmals frustrierte.

Ob die Betroffenen ebenfalls die Stimme von dem jeweiligen Menschen hörten, war selbstverständlich ein anderer Punkt, jedoch hoffte ich es sehr. Dann würde es gewissermaßen endlich wieder etwas geben, was mich nicht von den Anderen unterschied. Langsam nagte dieses Gefühl des Unverständnisses schwer an meinem Herzen, weswegen ich in letzter Zeit immer öfters nach der Stimme meines Vaters suchte. Er hatte mich verstanden und wenn nicht, dann hatte er es mit all seinen Mitteln versucht.

Mehr wollte ich nicht. Nur einen Versuch, das reichte mir völlig. Doch die Mitmenschen um mich herum, taten nicht einmal dies. Dabei erforderte es überhaupt nicht viel Anstrengung.

Langsam ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Glücklicherweise wurde mir von diesem Platz aus, ein weiterer Blick aus dem Fenster verwehrt, sonst wäre ich Gefahr gelaufen, dass meine Stimmung sich noch weiter zugespitzt hätte.

Behutsam strich ich mit der flachen Hand über den seidenen Stoff meiner Bettdecke und nahm zögerlich wahr, wie angenehm sich diese Berührung anfühlte. Es erfüllte mich mit Wärme und Geborgenheit. Bedachtsam schloss ich schließlich meine Augen, und gab mich vollkommen diesem altem und sogleich schönem Gefühl hin.

Nach einiger Zeit herrschte um mich herum nur noch diese liebliche Stille und in diesem Moment war ich erfüllt von harmonischer Ruhe. Es beruhigte mich zunehmend, was meinem Gemüt doch recht gut tat. Ein leises Seufzen entwich folglich meiner Kehle, was mich ein wenig überraschte, sodass ich unwillkürlich meine Augen wieder öffnete.

Seit längerem war mir dieser Laut des Wohlbefindens nicht mehr entschlüpft, weshalb ich mir sogleich die Frage stellte, was der Auslöser dazu war.

Meine Gedanken wurden allerdings unterbrochen, als auf einmal ein helles Lachen auf dem Gang, welcher zu meinem Zimmer führte, ertönte. Daraufhin war augenblicklich ein Klopfen an meiner Tür zu vernehmen.

Langsam stand ich auf, strich mein Kleid erneut glatt und drückte den Türknauf nach unten, nachdem ich mir einen kurzen Atemzug gegönnt hatte.

Bemüht ruhig zu wirken, blickte ich in die blauen Augen meiner jüngeren Schwester.

»Helena, wie kommt es, dass Du mich mit Deinem Besuch beehrst?«, fragte ich sie mit einem schwachen Lächeln und deutete ihr mit einer leichten Handbewegung einzutreten.

»Nun«, begann sie und ließ sich elegant auf einem der beiden Stühle nieder, »ich war soeben in der Stadt, um mein Kleid aus der Schneiderei abzuholen, da bin ich zufälligerweise Mr Northam über den Weg gelaufen. Er hat mir doch tatsächlich berichtet, dass Miss Cummingcombe scheinbar wieder ledig ist. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht erwartet, dass dies so schnell gehen würde, aber in Bezug auf die vergangenen Jahre war dies voraussehbar, findest Du nicht auch?«

»Ich finde, meine liebe Helena, dass Miss Cummingcombe eine wohlstehende Dame ist und wir kein Recht haben, so über sie zu urteilen«, erwiderte ich ruhig.

Überrascht blickte sie mir entgegen und musterte mich einige Sekunden lang nachdenklich, ehe sie sich wieder unserem Gespräch widmete: »Trotz allem bin ich der Meinung, dass Miss Cummingcombe bereits zu oft eine Bekanntschaft mit einem jungen Mann eingegangen ist. Ihr Verhalten grenzt schon beinahe an Unehrenhaftigkeit

Stirnrunzelnd betrachtete ich meine Schwester und fragte mich, wie es dazu kam, dass ich mich in diese Unterhaltung verwickeln konnte.

Es war unhöflich in dieser Art über einen Menschen zu sprechen und Vermutungen über seine Absichten in der Gemeinschaft aufzustellen. Es ging uns nichts an, trotzdem musste ich Tag für Tag dabei zusehen, wie die Mitmenschen um mich herum genau dies taten. Es war ein Eingriff in die Privatsphäre und beruhte meistens nur auf Gerüchten, die durch Vorurteile entstanden waren.

»Ich habe eine Frage an Dich, liebste Schwester. Wie würdest Du empfinden, wenn Du erfahren würdest, dass jemand in dieser Art über Dich reden würde?« Mir war bewusst, dass diese Aussage meinerseits nicht sonderlich gesittet zu verstehen war, doch fürs erste kümmerte ich mich nicht darum.

In der Tat interessierte ich mich für die Antwort meiner Schwester, aber so wie es der Anschein hatte, war sie nicht gewillt auf meine Frage einzugehen.

»Seraphina, Du magst vielleicht älter als ich sein, doch weiser offensichtlich nicht. Solch eine Frage sollte man nicht an eine junge Dame richten«, entgegnete sie mit missbilligendem Tonfall.

Ich ließ meine Schultern hängen und nahm erneut auf meinem Bett Platz. Vielleicht erhoffte ich mir, dass dieses Gefühl der Wärme wieder auftauchen würde, was mich vor einigen Minuten noch umgeben hatte, jedoch trotz meiner Mühe blieb nur eine eisige Kälte zurück.

Behaupten, dass meine Schwester daran Schuld war, wollte ich nicht. Es wäre nicht richtig in dieser Weise über sie zu denken, wo sie doch scheinbar meine Gesellschaft gesucht hatte. Als die Älteste von uns beiden sollte ich mich auch so verhalten. Ich sollte ein Vorbild für sie sein. Trotzdem schien sich etwas in mir gegen diese Pflicht zu sträuben.

»Verzeih mir, dass ich Deine Privatsphäre angegriffen habe, doch Du kannst mir nicht vorwerfen, etwas Falsches getan zu haben. Ich möchte nur wissen, was in dem Leben meiner Schwester so vor sich geht.«

Ihre Mundwinkel hoben sich langsam zu einem nachsichtigen Lächeln, und als sie neben mir Platz nahm und meine Hand ergriff, war das Gefühl der Schuld wieder verflogen.

»Es ist in Ordnung. Mir ist ja bewusst, dass Du es eigentlich nicht so gemeint hast«, sagte sie ruhig und strich vorsichtig mit ihrer freien Hand über meine.

Obwohl dieses Verhalten doch recht ungewöhnlich für meine Schwester war, freute ich mich über diese zärtliche Berührung.

Nachdem einige Zeit vergangen war, waren plötzlich Schritte auf dem Gang zu hören und kurz darauf klopfte es erneut an meiner Zimmertür. Seltsamerweise schien Helena diese Gelegenheit zu nutzen, um sich von mir zu lösen und ließ den neuen Besucher herein.

Resigniert beobachtete ich dieses Schauspiel und beugte mich etwas nach vorne, um zu erkennen, wer um Einlass gebeten hatte. Allerdings zog sich in mir alles zusammen, als ich die Person erkannte.

»Seraphina, so sitzt doch keine Dame und steh gefälligst auf, um mich zu begrüßen. Es ist schon schlimm genug, dass Deine Schwester mich eingelassen hat, obwohl dies Deine Aufgabe ist.«

Tief Luft holend stand ich von meinem Bett auf und stellte mich aufrecht vor sie hin, ehe ich mit gesenktem Kopf das Wort an sie richtete: »Entschuldigen Sie, Mutter, es war nicht meine Absicht gewesen, Sie mit meinem Verhalten zu enttäuschen. Kann ich etwas für Sie tun?«

Mit skeptischem Blick beäugte sie mich, schüttelte schließlich aber nachsichtig den Kopf und deutete Helena und mir uns zu setzen.

Gespannt kam ich dieser Aufforderung nach und wartete ungeduldig darauf, dass sie uns verriet, wieso sie uns aufgesucht hatte – zumal wir uns in meinem Zimmer befanden. Sonst versuchte sie bekanntlich einen Besuch in meinen Gemächern zu vermeiden.

Die Frau, der ich mein Leben verdankte, musterte jeweils meine Schwester und mich, während sie mit erhobenem Kinn vor uns stand. Man sah ihr förmlich an, dass sie diese Aufmerksamkeit von uns genoss. Schließlich ließ sie sich auf dem letzten Stuhl, welcher in meinem Zimmer stand, nieder und richtete endlich das Wort an uns: »Soeben ist ein Schreiben vom Kurier für Dich angekommen, Seraphina.«

Erst in diesem Augenblick fiel mir auf, dass sie einen Briefumschlag in der Hand hielt, welchen sie mir mit einer eleganten Bewegung überreichte.

Als mein Blick auf das Siegel fiel und ich das verzierte ‚G' entdeckte, war mir bereits bewusst, von wem diese Nachricht stammte.

Vorsichtig öffnete ich den Umschlag und holte das Stück Papier heraus, um mir seine Zeilen anzusehen:

Liebste Seraphina,

ich hoffe, mein Schreiben kommt nicht ungelegen und Du bist wohl auf.

In wenigen Tagen werde ich aus Paris zurückkehren und in London eintreffen, dann werde ich Dich und Deine Familie für einige Wochen besuchen kommen.

Würde es Euch Unannehmlichkeiten bereiten, wenn meine Eltern für ein paar Tage ebenfalls mitkommen würden? Mutter hat vor kurzem in einem ihrer Briefe erwähnt, dass sie das Whitehead Anwesen bereits länger nicht mehr betreten hat, und dass sie Dich und Deine Familie mit Freude einmal wiedersehen möchte.

In Hoffnung, dass ich bald eine Antwort von Dir erhalten werde, warte ich geduldig auf den Moment, an dem wir uns wiedersehen.

Mit liebsten Grüßen,

W. Greyham

Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen, als ich realisierte, was er mit einzelnen Worten verfasst hatte. Ich freute mich zunehmend und vielleicht würde sich dann endlich alles zum besseren wenden. Vielleicht würde mein Leben sich sogar wieder auf den richtigen Pfad leiten lassen.

Bedacht faltete ich den Brief wieder zusammen, bevor ich ihn sachte auf meinen Schoß legte. Als ich meinen Kopf hob, blickte ich in die erwartungsvollen Augen meiner Mutter, welche mich mit einem kurzen Nicken dazu aufforderte, ihnen von dem Inhalt des Briefes zu erzählen.

»William schreibt, dass er in wenigen Tagen wieder in England sein und dann für ein paar Wochen herkommen wird«, erklärte ich zögernd. »Seine Eltern wollen ebenfalls einige Tagen zu uns kommen, falls dies keine Probleme darstellt.«

»Die Greyhams beehren uns also mit ihrem Besuch«, stellte Mutter in geschäftigem Tonfall fest. »Bis dahin müssen wir alle Vorbereitungen treffen. Ich werde Madam Claudia sagen, dass sie sich um Deine Garderobe kümmern soll.«

Nach dieser Ankündigung stand sie unvermittelt auf und verließ ohne mich noch einmal anzusehen das Zimmer. Schweigend erhob Helena sich kurz darauf ebenfalls und folgte unserer Mutter nach draußen. Erneut war ich alleine in meinem Zimmer – mit meinen Gedanken, die wieder meine Sinne einnahmen.

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Ich hoffe, das erste Kapitel ist mir gut gelungen. Es würde mich freuen, wenn ihr mir mitteilen würdet, was ihr von dem Inhalt haltet. Aber ebenfalls wie ihr die verschiedenen Figuren einschätzt.

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