Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

19.1 | In den Kampf

Wenige Meilen östlich des Dorfes bringt die Befehlshaberin die Truppe erneut zum Halt. Wir befinden uns nun direkt an der Flussbiegung. Schräg vor uns liegt die Talsenke, von denen im Kriegsrat die Rede war. Die Kompanie schweigt. Bis auf das Schnauben der Pferde, und die in der Ferne rauschenden Bäume ist es still. Diese Ruhe ist unheimlich, und erst nach einigen Minuten fällt mir auf, wieso. Die Vögel singen nicht. Kein Tier scheint sich bemerkbar zu machen.

Und dann höre ich ein Stampfen. Ein tiefes, dumpfes Geräusch, wie langsame Trommelschläge. Einige der Pferde werden nervös.

»Sie sind nahe«, verkündet Valdis und gibt einem Boten ein Zeichen, der sofort umdreht und nach Westen reitet, in Richtung Folkwang.

»Die Erdriesen sind nicht so brutal wie die Frostriesen, doch mindestens genauso ausdauernd«, sagt ein Krieger neben mir zu seinem Kameraden.

Meine Hände sind bereits so kalt, wie sie es in Niflheim waren. Mein Herz überschlägt sich fast, als die gegnerischen Truppen langsam aber sicher in Sichtweite kommen. Mit staubtrockenem Mund kann ich nur zuhören, wie das Stampfen lauter wird. Bereits jetzt werfen die Kriegerinnen und Krieger lange Schatten. Hinter uns geht die Sonne unter.

»Was wollen die Erdriesen?«, frage ich laut, an niemand bestimmten gerichtet.

»Zerstörung. Vergeltung dafür, dass sie gedemütigt wurden. Die Herrschaft über Vanaheim. Such dir eins aus.« Der Mann, der mir geantwortet hat, trägt einen Helm, der sein Gesicht verdeckt. Er tippt sich grüßend an den Kopf. »Yngve, mein Name.«

Ich sehe zurück zu den größer werdenden Gestalten der Erdriesen. »Wir sollten Asgards Armeen um Beistand bitten.«

Er schüttelt den Kopf. »Dafür ist es jetzt erst recht zu spät. Das nächste Portal ist Hunderte von Meilen entfernt, und der Bifröst kann sie nicht alle auf einmal herbringen.«

Das leuchtet ein. Doch Freyas Abneigung darüber, die Lichtelfen um Hilfe zu ersuchen, kommt mir komisch vor. Und dabei habe ich selbst nicht die beste Meinung von Amaryllis. Jetzt wage ich es, mich im Sattel umzudrehen. Der Großteil von Freyas Armee ist mittlerweile eingetroffen, doch die rothaarige Vanirgöttin kann ich nirgendwo sehen. Auch Thor nicht. Irgendwie hatte ich auf mehr Krieger gehofft. Sind das alle?

»Bei den Göttern«, murmelt eine Speerträgerin, als immer mehr Erdriesen aus dem Tal strömen. »Sie haben tatsächlich Trolle.«

»Und Kronans«, ergänzt Yngve. »Einige der Marauder haben sich ihnen angeschlossen.«

Was ist Freyas Plan? Sollen wir hier warten, bis die Erdriesen auf uns treffen? Ihnen entgegenreiten? Das Warten ist das Schlimmste. Diese Ungewissheit, die mich dazu bringt, mein Vorhaben zu überdenken. Ich bin nicht bereit für das, was kommen wird. Ich habe keine kriegerische Ausbildung. Das hier ist Vanaheim, nicht London, und auch nicht Oxfordshire. Was also tue ich hier?

Ein langgezogener Ton ertönt. Dreimal. Ein Horn. Die Menge der Krieger teilt sich, und auf einem rotbraunen Pferd reitet Freya ganz nach vorne. Ihr goldener Helm reflektiert das rötliche Licht der untergehenden Sonne. In ihrer Linken hält sie einen ebenso goldenen Speer. Ich greife nach meiner Waffe, die auf meinem Rücken befestigt war.

»Wir warten solange, bis sie auf eine halbe Meile entfernt sind«, höre ich die Göttin zu Valdis sagen. Dann trifft ihr Blick mich. Ihre Augen leuchten wie griechisches Feuer. »Ich weiß Eure Anwesenheit wirklich zu schätzen, doch um Eurer Sicherheit Willen möchte ich, dass Ihr Euch in den hinteren Reihen aufhaltet.«

Da sich meine Zunge immer noch wie Sandpapier anfühlt, kann ich zunächst nichts darauf erwidern.

»Glaubt mir, es ist besser so. Bestenfalls benötigen wir Euch, wenn die Schlacht vorüber ist.« Sie legt mir eine behandschuhte Hand auf die Schulter. »Ich wünsche Euch alles Glück. Denkt an das, was ich Euch gesagt habe.«

»Lady Freya«, sage ich, als ich meine Stimme wiedergefunden habe, »ich werde bleiben.«

»Ich habe nicht gesagt, dass Ihr gehen sollt.« Mit diesen Worten lenkt sie ihr Pferd in die vordersten Reihen.

Der behelmte Krieger namens Yngve lenkt sein Pferd. »Komm. Freyas Anweisungen sollte man lieber Folge leisten. Sonst kann sie ungemütlich werden.«

»Sie hat Euch nichts befohlen.«

»Sie befiehlt mich nicht«, sagt er lässig.

Wir reiten am Rand des Heeres entlang, und erst jetzt fällt mir auf, wie wenig es doch sind. Thor sagte, es während mindestens genauso viele Erdriesen wie Folkwangs Krieger, doch werden sie reichen, um Hrungnirs Armee zu besiegen? Freya sagt irgendetwas, aber ihre Worte werden vom Wind in die entgegengesetzte Richtung davongetragen. Als wir am Ende der Reihen angelangt sind, dort, wo die Fußsoldaten mit ihren Äxten und Schwertern stehen, ertönt Jubelgeschrei aus den vorderen Reihen.

»Nur wenige von ihnen werden sich so weit nach hinten verirren«, verspricht Yngve. »Sie werden es dir leicht machen, sie zu töten.«

»Warum bist du hier?«, frage ich verwirrt. Er verhält sich nicht wie ein einfacher Soldat, bis auf die Tatsache, dass er mich duzt. Doch er hat weder Respekt vor seinen Befehlshabern noch für den Ernst der Sache.

»Um ein Auge auf dich zu haben, wenn die Schlacht los geht. Falls du Heilung benötigst. Und weil ich Freya aus dem Weg gehen will.«

Das Stampfen wird lauter. Und die Erdriesen haben tatsächlich Trommeln, dröhnende Bässe, die den Boden vibrieren lassen.

»Warum?«, frage ich wieder.

»Sagen wir so...« Yngve zieht den Helm vom Kopf und wirft ihn ins Gras. Darunter kommt rotblondes Haar zum Vorschein. Er zieht ein mächtiges, zweischneidiges Schwert. »Meine Schwester kann ganz schön gebieterisch werden.«

Freyr. Natürlich. Gott der Jagd und der Natur. Freyas Zwillingsbruder, den sie für seine Abwesenheit verflucht hat. Jetzt ist er hier und kämpft inmitten ihrer Armee. Und sie scheint nichts davon zu wissen.

Ich kann kaum etwas von den Erdriesen sehen, nur die Silhouetten der größeren unter ihnen. Mittlerweile ist die Sonne hinter einen Hügel gesunken. Noch haben wir einige Minuten ausreichend Tageslicht. Danach wird es stockfinster sein. Ich umklammere den Zwergenstab und versuche dabei, nicht vom Pferd zu fallen.

»Deine Waffe?«, ruft Freyr zu mir rüber.

»Ein Geschenk der Zwerge.«

»Sie ist mächtig. Nutze sie weise.«

Ich habe absolut genug davon, dass alle nur in kryptischen Sätzen mit mir sprechen. Als ob ich nicht schon genug Verständnisschwierigkeiten hätte.

Als das Brüllen beginnt, weiß ich, dass die Schlacht begonnen hat.

In einer Sache sind Schlachten in Filmen irreführend. Es gibt keine dramatische Musik. Nur Geschrei, Gegrunze, und gänsehautverursachende Geräusche von Metall, das auf Fleisch trifft. Eine Kakophonie der Gewalttätigkeit. Ich kann mir nur vorstellen, wie die Erdriesen auf die vorderen Reihen treffen und sie ausdünnen. Einige der Fußkrieger sind unter lautem Gebrüll nach vorne gestürmt, nur wenige halten die Stellung. Gehört das alles zu Freyas Strategie? Langsam zweifle ich daran. Ein Pferd galoppiert an uns vorbei, den Reiter hat es wohl verloren.

Und dann brechen sie durch. Der erste Erdriese, den ich zu Gesicht bekomme, versetzt mich in Schock. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich zu dem Monster auf, zwar nicht annähernd so groß, wie es ein Riese sein sollte, aber grauenhaft hässlich und grotesk. Ledrige Haut, gewaltige Pranken und eine Steinkeule, so groß wie ein Rind.

»Aus dem Weg!«, schreit Freyr, und mit einem einzigen Schlag seines Schwertes zertrennt er den Riesen in zwei Hälften. »Du musst dich an den Anblick gewöhnen«, meint er danach zu mir.

»Ich war noch nicht bereit«, antworte ich konsterniert.

»Ich hoffe du bist es jetzt, denn da kommen mehr.«

Freyr hat Recht. Sie sind überall. Das Schlachtfeld ist chaotisch. Es wird immer dunkler, und die Erdriesen scheinen überhand zu nehmen.

Mit einem beherzten Schlag trenne ich einem Gegner den Kopf ab. Es bringt mir ein wenig Erleichterung zu sehen, dass es kein Blut gibt, nur bröckelnde Erde, als der kopflose Erdriese zu Boden fällt. Nur noch ein paar Hundert mehr. Das Pferd galoppiert wie ferngesteuert über das Feld, während ich links und rechts aushole, um die Riesen zu zerschlagen. Alle Geräusche rauschen an mir vorbei, ich sehe nichts, ich höre nichts, nehme nur den Geschmack des Blutes wahr, der in der Luft liegt. Was tue ich hier?

Eine riesige Gestalt ragt plötzlich vor mir auf, größer als alle anderen Erdriesen und Trolle, die ich bis jetzt gesehen habe. Das Pferd steigt und geht durch. Die Zügel entgleiten meinen Händen, und ich falle zu Boden. Mein Atem geht viel zu schnell, das Adrenalin in meinen Blutbahnen blockiert den Schmerz, der durch meine Knie schießt. Sekundenlang höre ich nur meinen Herzschlag. Plötzlich sind alle Geräusche wieder da, gerade das Trampeln, das über mich hinweg donnert, während ich hysterisch atmend auf dem plattgetretenen Gras kauere. Der Stab. Ich habe den Stab verloren. Jetzt drehe ich völlig durch. Als ich versuche, aufzustehen, werde ich von einer vorbeirennenden Person angerempelt und zurück zu Boden geworfen. Ich schaffe es geradeso, mich zur Seite zu rollen, bevor ein Pferd an mir vorbeiprescht. In diesem Moment bereue ich jede Entscheidung meines Lebens. Ich kralle meine Fingernägel in die feuchte Erde, dann rappele ich mich erneut auf. In der Ferne brennen Fackeln. Blind greife ich nach einem Schwert, das neben einem Toten in der Erde steckt. Es ist viel zu schwer für mich, doch es ist die einzige Waffe, die mir bleibt. Ich kann den goldenen Stab nirgendwo entdecken. Vom Pferd aus sahen die Gegner viel kleiner aus, jetzt, hier am Boden, komme ich mir überrumpelt vor. Es geht hektischer zu als in einer U-Bahn zur Rush Hour, und es riecht tausendmal schlimmer, nach modrigem Schlamm und Blut.

Mit einem kehligen Schrei schlage ich auf einen herannahenden Erdriesen ein. Etwas Nasses benetzt meine Wangen. Tränen? Oder Blut? Ich taumele umher, das Schwert mit beiden Händen umklammert. Direkt vor mir wird einer von Freyas Kriegern von einer Steinkeule niedergeschmettert. Ich kann ihm nicht helfen. Sein gequälter Todesschrei hallt in meinen Ohren nach. Bald werde auch ich sterben. Meine Arme brennen vom Gewicht der Waffe, jeder Hieb ist von einem verzweifelten Schrei begleitet, und Tränen rinnen durch den Staub auf meinen Wangen.

Als jeder Muskel meines Körpers bereits taub ist, vibriert der Boden unter meinen Füßen erneut. Ich lasse das Schwert fallen und starre nach oben. Der gewaltige Riese von vorhin stampft näher. In einer Hand trägt er eine doppelschneidige Axt. Seine Körpergröße wird seinem Namen gerecht. Im Fackelschein sind geradeso seine Gesichtszüge auszumachen. Hrungnir. Ihr Anführer. Wir sind geliefert. Er schwingt die Axt wie eine Sense herum, und sie schneidet durch die weiche Erde als wäre sie ein Stück Butter.

Ich warte auf den finalen Schlag, doch stattdessen zucken Blitze durch die Luft. Sie bündeln sich an einem unbestimmten Punkt, dann treffen sie direkt vor Hrungnir auf dem Schlachtfeld auf.

Vor Erleichterung atme ich laut aus. Thor ist hier, endlich. Er hat sich reichlich Zeit gelassen. Die Erdriesen weichen zurück, als er in voller Rüstung vor ihrem Hauptmann landet.

»Du solltest nicht hier sein«, knurrt der Riese.

»Hier benötigt man meine Hilfe eher als in Asgard«, antwortet Odins Erbe.

Alle Beteiligten halten inne, um auf jede noch so kleine Bewegung der beiden Kontrahenten zu achten. Ich sehe nur Thor. Sein Auftauchen hat neuen Mut in mir entfacht, doch gleichzeitig bin ich auch besorgt. Was hat er vor? Keine diplomatische Handlung wird die Erdriesen zum Aufgeben bewegen. Das hält Thor nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen.

»Ich akzeptiere Eure Kapitulation. Zieht Euch zurück nach Jotunheim und niemand wird Eurem Volk schaden. Ihr habt mein Wort.«

Hrungnir gibt ein tiefes, grölendes Lachen von sich, das wie ein Erdbeben in einem Gewitter klingt. Er hebt seine Axt über den Kopf.

»Dann eben nicht«, sagt Thor und wirbelt Mjölnir im Kreis, ehe er in auf seinen Gegner loslässt.

Der Schlag wirft Hrungnir einige Meter zurück und hinterlässt eine breite Schneise im Erdreich.

»Thor!«, rufe ich und versuche, zu ihm durchzudringen. »Thor!« Doch die Söldner formieren sich bereits neu. Und sie sind wütender als zuvor. Ohne das Schwert habe ich nichts, um mich zu verteidigen. Kalte Angst kriecht mir den Nacken hinauf. Bevor ein herannahender Erdriese mir mit seiner Keule den Schädel spalten kann, hebe ich schützend meine Hände vor mein Gesicht. Die schwarzen Fäden, die sonst immer auf meinen Handflächen auftauchen, fließen von meinen Fingern, verdichten sich und knocken meinen Gegner aus. Ich starre auf den undurchlässigen Nebel, der meine Unterarme umwabert. Das ist neu. Ich ziele auf einen weiteren Erdriesen, der mit dem Gesicht nach vorne in den Dreck fällt.

Eine Hand packt meine Schulter. Ich fahre herum, bereit, mich mit meinen neu entdeckten Fähigkeiten zu verteidigen. Im Dunkeln erkenne ich einen rotblonden Bart. Es ist Freyr, und er händigt mir etwas aus. Einen goldenen Stab.

»Lass ihn das nächste Mal besser nicht liegen«, sagt er knapp, bevor er sich zurück in das Getümmel stürzt.

Sofort spüre ich meine Kräfte zurückkehren. Mit zusammengebissenen Zähnen und erbitterter Entschlossenheit kämpfe ich mich zu Thor durch. Er springt gerade mit Mjölnir in die Luft, um den Hammer auf Hrungir niederkrachen zu lassen. Schließlich liegt der Riese auf dem Boden inmitten eines aufgeworfenen Erdhügels, Mjölnir auf der Brust, unfähig, sich zu bewegen.

»Es gab einen Friedensvertrag«, sagt Thor.

Hrungnir gibt ein kehliges Lachen von sich. »Der Frieden ging unter mit Odin.«

Während der Gott des Donners mit grimmiger Miene vor dem Erdriesen aufragt, zerschlage ich einen der Söldner, der sich ihm nähern wollte.

»Das sollen deine letzten Worte sein? Eine Beleidigung des Allvaters?«

»In den Tiefen Ginnungagaps werde ich wiedergeformt«, grollt der Riese. »Es ist noch lange nicht vorbei.«

Sekunden später zertrümmert Mjölnir seinen Kopf, und Geröllbrocken stieben in alle Richtungen auseinander. Die Erdriesen zischen und weichen verunsichert vor den Überresten ihres Anführers zurück.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro