Weihnachts-Special
Yeah als Weihnachts-Special bisschen Kindheits-Flashbacks oder so
Und das ist nur so random, in der Hauptstory ist noch so Anfang Dezember, da kommt noch ein extra Kapitel wenn da dann Weihnachten ist so
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Weihnachten war für Maya immer sehr aufregend gewesen. Es hatte durchaus etwas magisches, mit den ganzen Lichtern, der ganzen Familie und den Geschenken. Jedes Jahr machten sie und ihre Geschwister beim Krippenspiel mit (auch wenn es seitens der Familie ihres Vaters quasi gezwungen war, hatten die drei immer viel Spaß dabei).
Weihnachten bot auch viel Stoff für Drama und Wettkämpfe, welche man als kleines Kind zwar noch nicht begreifen konnte, aber was später durchaus lustig und spannend mitanzusehen war.
Da war Weihnachten 2003, als Jonahs und Simeas Mütter aus irgendeinem Grund darauf wetteten, wer mehr kitschige Weihnachtskarten mit Familienfotos verschickt hatte und dann jedes einzelne Familienmitglied mindestens drei Weihnachtskarten von jedem bekomme hatten.
Oder 1999, als ihr Onkel Wilfried angefangen hatte, Verschwörungstheorien an die Kinder zu erzählen (Maya war zu den Zeitpunkt 6 Jahre alt gewesen). Als die Schwester von Mayas Mutter dann herausfand, dass ihr Mann es tatsächlich ernst damit meinte, dass er glaubte Bill Clinton, der damalige US-Präsident, sei ein Echsenmensch folgte die Trennung nicht viel später.
Da ihre Eltern beide drei Geschwister hatten, hatte Maya eine eher große Familie. Da hatten sich zwar insgeheim alle lieb, aber es gab doch so einiges an Stress. Diese Geschwister-Streitereien, vor allem auf der Seite ihres Vaters (die religiöse Seite), erreichten ihren Höhepunkt an Weihnachten 2006.
Der Tag begann sehr normal. Nach dem Gottesdienst am Morgen packten sie ihre Sachen zusammen, um zu ihren Großeltern zu gehen. Pia suchte ihren iPod, während Maya und Leo sich für die einstündige Autofahrt UNO-Karten einpackten.
Sie waren die ersten, die bei ihren Großeltern eintrafen, dabei hatten sie, abgesehen von Rezo und Lisa (es ist weird von Mini-Rezo als Rezo zu sprechen, aber ich will keinen Namen erfinden), den weitesten Weg.
Als dann nach und nach alle eingetroffen waren saßen sie wie jedes Jahr an einem großen Tisch, welcher neben einem noch größeren Weihnachtsbaum stand. Maya saß zwischen Pia, welche zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt war und ein extremer Fan von Brad Pitt, was ihre Mutter eher so semi-gut fand, und dem 14-jährigen Rezo, welcher gerade seine erste Metal-Band gegründet hatte und ziemlich sauer auf seine Mutter war, da sie ihm nicht erlaubt hatte, mit seiner Band in der Kirche ein Konzert zu spielen.
Die Männer hatten schon ein Bier in der Hand, was bei ihrem Onkel Elias wirklich nicht die beste Idee war. Mayas Tante Flora und Elias' Frau Maria hassten sich insgeheim, was sie zwar beide versuchten zu verstecken, was aber für so ziemlich jeden offensichtlich war. Die beiden diskutierten immer über alles, selbst wenn sie der selben Meinung waren. Mayas Großmutter Hilde wusste sehr genau, dass es gut war, die beiden an komplett unterschiedliche Tischenden zu setzen, nur hatte sie es dieses Jahr vergessen, was auch unter anderem ein Auslöser für das größte Drama war.
Rezos Schwester hatte es irgendwie geschafft, ihr Haustier Freddie das Kaninchen mitzuschmuggeln, welcher in einen alten Vogelkäfig von Opa Karl, in welchem einmal Peppo der Papagei gelebt hatte, gesperrt wurde, nachdem die halbe Familie ihn um den Weihnachtsbaum gejagt hatte, bis sie ihn fangen konnten. Lisa war deshalb etwas eingeschnappt und fand es unfair, dass Freddie nicht am Familienessen teilnehmen durfte. Maya, Pia und Leo hatten sich zuhause Weihnachten-Bingo-Karten gebastelt, voll mit Dinge, die passieren könnten. Pia hatte schon zwei Dinge angekreuzt, welche "Onkel Elias trinkt sein Bier in unter fünf Minuten leer und Oma findet es nicht gut" und "irgendwer wirft ein Glas um" waren, welches aber beides Dinge waren, die so ziemlich jedes Weihnachten passierten.
Es passierten noch viele mehr oder weniger erwähnenswerte Dinge bevor das große Drama begann. Unter anderem warf Leo fast den Adventskranz um, Mayas 17-jähriger Cousin Theodor brachte dem 11-jährigen Daniel bei, wie man Kirschkerne beim Spucken gut Zielen konnte (woher die beiden Kirschen hatten wusste keiner), und das Essen kokelte ein wenig an, weil Mayas Oma nebenher gehäkelt und mit Mayas Vater über Politik geredet hatte. Rezo versuchte derweil, Maya von Metal zu überzeugen, was nicht so gut klappte, aber er gab sich doch damit zufrieden, dass Maya wenigstens Rock-Musik mochte und Theodors Schwester Ann-Katrin und Leo hatten angefangen, Last Christmas ein Makeover zu verpassen.
Das Drama fing damit an, dass Flora und Maria eine Diskussion über den Klimawandel anfingen. An dem Punkt, bei dem die Diskussion aus dem Schreien von "Das ist eine echte Bedrohung" und "Nein, du **** das ist schon wieder fast vorbei und eh nicht gefährlich" bestand, schritt Mayas Vater ein und versuchte, sachlich zu erklären, was der Klimawandel ist. Das war aber ein Fehler, weil jetzt er von beiden angeschrien wurde, dass er sich nicht einmischen solle. Mayas Oma stellte sich jetzt auf die Seite ihres Sohnes und beschimpfte ihre Tochter und Schwiegertochter, dass sie nicht so mit ihrem Sohn reden sollten. Währenddessen hatte Mayas Opa so einiges an Pias und Ann-Katrins Kleidung auszusetzen. Als sich dann Mayas Mutter in das Gespräch einschaltete und ihm (mit ihrem Spanischen Akzent) erklärte, dass die Kinder sich mit 16 ihre Kleidung selber aussuchen durften, schaltete ihr Opa einfach seine Hörgeräte aus, was Mayas Mutter als sehr beleidigend empfand und wütend auf ihren Schwiegervater einredete. Währenddessen flog immer wieder ein Kirschkern durch die Luft und die jeweils getroffene Person schrie Theo und Daniel an, sie sollen aufhören. Lisa hielt sich die Ohren zu, weil es ihr zu laut war und Rezos Mutter unterstützte inzwischen Mayas Mutter. Elias war schon bei seinem mindestens zehnten Bier, nach fünf hatte Maya aufgehört zu zählen und ein Kästchen in ihrem Bingo angekreuzt, und redete die ganze Zeit wirres Zeug vor sich hin, während er fast vom Stuhl kippte und Rezos und Daniels Väter versuchten, ihn mit viel Kaffe wieder nüchtern zu bekommen.
Der Lautstärkepegel war viel zu hoch und der Fakt, dass Leo auf einmal extrem laut "Bingo" schrie half nicht dabei, die vielen kleinen Streits zu schlichten. Maya, Pia, Ann-Katrin und Rezo hatten angefangen UNO zu spielen und sich über ihre Familie zu beschweren.
Irgendwann reichte es Mayas Großmutter anscheinend und sie schrie einmal laut "Stopp", was tatsächlich den ganzen Haufen Chaos verstummen ließ. Maria stand auf, schnappte sich alle Geschenke mit den Namen ihrer Kinder, schnappte sich diese und ihren komplett betrunkenen Mann und stürmte mit ihnen im Gepäck aus dem Haus. Alle blickten ihnen geschockt hinterher. Ein paar kleine Meiningsverschiedenheiten waren zwar nichts neues, aber es hatte wohl niemand erwartet, dass es so sehr ausarten würde. Maya blickte sich um und bemerkte, dass ihr Großvater dem Raum schon verlassen hatte und Daniels Mutter auch gerade schon kurz davor war, ihren Sohn und ihren Mann zu schnappen und abzuhauen. Ihre Großmutter stand völlig überfordert da, ebenso wie alle Kinder eher verstört aussahen und Pia ohne groß auf ihr Blatt zu schauen ein riesiges Kreuz über ihr Bingo malte und das Wort Bingo in Großbuchstaben darunter schrieb.
Immer noch war es komplett still und Maya sah, wie ihre Elrern ein paar Blicke wechselten, welche sie nicht deuten konnte.
Als sie im Auto bei der Rückfahrt saßen, sprach keiner ein Wort. Mayas Mutter weigerte sich danach einen Monat lang, mit ihren Schwiegereltern zu sprechen. Auch Theos und Ann-Katrins Mutter wollte erstmal Abstand zur Familie ihres Ehemannes haben und weigerte sich ein halbes Jahr lang, auf irgendwelche Feiern zu gehen.
Spätestens zum nächsten Weihnachten hatte Mayas Oma dann aber doch wieder alle dazu gebracht, nicht mehr eingeschnappt zu sein und den Sitzplan neu überarbeitet.
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