4. Türchen
Der 4. Dezember ist schon beinahe vorbei...um ihn noch ausklingen zu lassen, haben wir hier das 4. Türchen für euch;D Lasst der Lieben AliBDJ doch einen Kommentar da, wenn euch diese Story gefallen hat;D;D
Hallöchen meine Lieben
So jetzt ist endlich das vierte Türchen offen. Ich hoffe ihr hattet bis jetzt alle erste schöne Dezembertage.
So dies hier ist mal nicht eine romantische Geschichte. Ich konnte mich mal wieder nicht hindern. Aber lest selbst!
Einen ganz lieben Gruss
AliBDJ : )
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Der Abgrund und das Licht
Weshalb standen hier den alle so rum und starrten auf das Dach? Normalerweise mussten doch alle immer so schnell wie möglich zur Arbeit oder zu irgendwelchen wichtigen Terminen, heute etwa nicht? Jedoch dachte sich Lucien nichts weiter dabei, denn er hatte um neun Uhr ein Meeting, das er unter keinen Umständen verpassen sollte. Nur leider war seine Neugierde zu gross und so folgte er den Blicken der anderen und schaute auf das Dach des Hochhauses.
Sein Herz setzte einen Schlag aus, um kurz darauf richtig los zu hämmern. Der Anblick der sich ihm bot, liess ihn alles vergessen, was er vorhin noch im Kopf hatte. Seine Gedanken waren nun noch auf diese eine Person gerichtet. Diese eine Person, die hoch über ihm an der Klippe zum Abgrund stand. Lucien kniff die Augen zu, atmete tief durch und schaute wieder hoch.
Bitte lass es nicht sie sein, hoffte er. Jeder doch nicht sie. Aber seine Hoffnung war nur klein gewesen, denn er hatte sie gesehen und auch als er das zweite Mal hochsah, erkannte er sie deutlich.
Ihr ging es nicht gut, das wusste er, sie hatte es ihm gesagt.
„Ich weiss nicht, was ich mit meinem Leben noch anfangen soll, Lucien. Alle wollen etwas von mir, aber ich kann nicht mehr“, hallten ihre Worte wieder. Ja, er hatte gewusst, wie es um sie stand. Doch er gab sie nicht auf, immerzu hatte er ihr versucht zu zeigen, wie wichtig sie war, dass sie nicht alleine auf dieser Welt war. Manchmal schien es geholfen zu haben, nur in letzter Zeit, hatte sie sich immer mehr zurückgezogen. Trotzdem war er täglich bei ihr gewesen, vor und nach der Arbeit, oftmals blieb er bis spät in die Nacht, damit er sich sicher war, dass sie keine Dummheiten machte.
Er durfte sie, seine beste Freundin, die er von tiefstem Herzen liebte, nicht verlieren. Seine Gefühle für sie waren viel zu stark, als dass er ihren Verlust aushalten würde. Er musste sie aufhalten, wenn sie jetzt sprang, würde er in den Abgrund mitgerissen werden.
Ohne noch länger hier unten dumm herum zustehen, rannte er auf das Gebäude zu. Er musste zu ihr, er musste sie von ihrem Vorhaben abbringen. Währendem er auf den Aufzug zu rannte und schliesslich wie ein irrer auf die Tasten einhämmerte, wählte er mit der anderen Hand den Notruf. Es dauere keine zehn Sekunden, als sich eine weibliche Stimme meldete.
„Meine Freundin sie…sie will sich umbringen. Sie steht auf dem Dach und ich weiss nicht… ich bin auf dem Weg zu ihr, aber bitte, ich weiss nicht, ob sie davon abhalten kann“, seine Stimme klang zittrig und verzweifelt, er war den Tränen nah. Wenn Nora jetzt von dem Dach sprang, dann würde er sich das nie verzeihen. Er hatte ihr versprochen, ihr zu helfen und immer für sie da zu sein, aber wenn sie jetzt noch einen Schritt machte… Er wollte gar nicht wissen, wie schrecklich der Anblick dann wäre.
„Bleiben Sie ruhig, Sir. Wie ist der Name ihrer Freundin und wo sind sie?“, fragte die Dame mit ruhiger und freundlich Stimme. Die Türen zum Fahrstuhl gingen auf und er schnellte hinein und hämmerte dort weiter auf die Tasten ein. Wieso war der Lift ausgerechnet heute so langsam? Die Zeit schien still zu stehen.
„Nora Stanley. An der Kreuzung zur Northwestern Street bei Bucklands & Co. Bitte, ich weiss nicht, ob ich sie davon abbringen kann“, flehte er.
„Die Polizei wird mit einem Psychologen kommen. Die Feuerwehr ist ebenfalls informiert und ein Notarzt ist bereits unterwegs. Die Teams sind so schnell wie möglich bei Ihnen. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie mit ihrer Freundin ein Gespräch anzufangen.“ Die Fahrt kam ihm ewig vor, doch endlich sprangen die Fahrstuhltüren auf.
„Beeilen Sie sich“, sagte er noch ins Telefon, bevor er es in seiner Tasche verschwinden liess und er den Gang entlang sprang. Er folgte den Schildern, die ihm den Weg zum Dach wiesen. Kaum stand er vor dieser Tür, hielt er an. Was wenn sie nicht mehr dastand? Was wenn sie in der Zwischenzeit schon gesprungen war? Nein, das darf einfach nicht sein. Lucien atmete noch einmal tief ein, öffnete die Tür und trat langsam auf das Dach hinaus. Ein kalter Wind kam ihm entgegen. Sein Blick schweifte über die ganze Fläche und als er Nora erblickte, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Sie war nicht gesprungen und sofort packte in die Angst wieder.
Er musste sie dazu bringen, sich von ihrem eigenen seelischen Abgrund zu entfernen. Behutsam wählte er jeden Schritt, den er auf sie zu machte und liess sie dabei nicht aus den Augen. Einen falschen Schritt von ihr und sie würde fallen, aber wie konnte er sich bemerkbar machen ohne sie zu erschrecken?
Ihr Leben war sinnlos, niemand kümmerte es, wie es ihr ging. Alle liessen sie die Arbeit machen und machten keinen Hehl daraus, dass sie sie nicht mochten. Jeder hasste sie. Seit der ersten Minute, in der sie ihre Arbeitsstelle bei Bucklands & Co begonnen hatte, wurde sie verachtet und von Arbeitskollegen schikaniert. Niemand half ihr, auch nachdem sie mit ihrem Boss darüber gesprochen hatte, der nur meinte, dass ihre Kollegen es nicht so meinten und nur etwas Spass machten.
Aber für sie war es schon lange keinen Spass mehr. Sie war die die Schuld trug, wenn etwas nicht in Ordnung war. Ihre ach so guten Arbeitskollegen hielten es nicht einmal für nötig, ihr Bescheid zu geben, wenn ein wichtiges Meeting bevor stand. Wie oft wurde sie deshalb schon vor versammelter Mannschaft bloss gestellt? Wie oft musste sie schon die spöttischen Gelächter und Blicke über sich ergehen lassen?
Jeden Tag aufs Neue wurde sie gedemütigt. Immerzu sagte man, dass sie nichts konnte, dass sie alles nur falsch machte. Jedes Mal wenn sie aufwachte, wünschte sie sich, nicht mehr hier sein zu müssen. Ihr Leben war die reinste Hölle. Niemand half ihr und alleine kam sie nicht mehr dagegen an. Wenn sie könnte, hätte sie schon längst ihren Job aufgegeben, aber das ging nicht. Ihr Vertrag war so ausgelegt, dass sie mindestens drei Jahre bei B&C arbeiten musste, ansonsten müsste sie eine Entschädigung bezahlen, deren Betrag sie niemals aufbringen konnte. Nora arbeitete nun seit knapp einem Jahr dort, doch sie hielt es keinen weiteren Tag mehr aus. Ihre Kraft war schon längst aufgebraucht, ihre Nerven am Ende.
Tränen liefen ihr über die Wangen und verschleierten ihre Sicht. Es war ihr egal, bald würde auch das ein Ende haben. Bald würde sie endlich befreit von diesen Qualen sein. Sie war für nichts gut genug, nicht einmal in ihrem Privatleben brachte sie etwas zustande. Ihr letzter Freund hatte sie verlassen, weil sie, wie er so schön sagte, viel zu langweilig war. Sie hätte sich nicht um die Beziehung bemüht und ihm nicht das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein. Keine zwei Wochen später, war er mit einer blondierten knapp zwanzigjährigen zusammen. Er hatte sich lieber neues Frischfleisch gesucht, das alles für ihn tat und ihm anhimmelte.
Nein, sie war ein nutzloses Nichts, das von jedem wie der letzte Dreck behandelt wurde. Nora hatte wirklich versucht sich zu wehren. Sie hatte allen gesagt, sie sollen endlich aufhören und gefragt, weshalb sie alle etwas gegen sie hatten. Eine Antwort bekam sie nicht nur spöttisches Gelächter.
„Ich will das alles nicht mehr“, flüsterte sie. Und machte einen weiteren kleinen Schritt nach vorne. Nora wagte einen Blick nach unten, all die Menschen die sie mittlerweile versammelt hatten, schauten gebannt zu ihr hoch. Und dann sah sie, wie jemand auf das Gebäude zusprang. Es dauerte einen Augenblick, bis sie erkannte, wer es war und ein neuer Schwall Tränen überkam sie.
Lucien, dachte sie. Ihr Bauch begann zu rebellieren, sowie immer wenn sie an ihn dachte. Lucien, der einzige Menschen, der ihr nicht missfiel, der sie als einzige so akzeptierte, wie sie war, kam zu ihr hoch.
Nein, nein, nein, er sollte nicht kommen, er hatte um neun Uhr sein vielleicht wichtigstes Meeting und nun hielt sie ihn auch noch davon ab, seinem Traum ein grosses Stück näher zu kommen. Weitere Tränen flossen ihr die Wange herunter und tiefe Schluchzer liessen sie erzittern.
Lucien war die Person die sich seit Wochen um sie kümmerte, die sie versuchte von dem Positiven in ihrem Leben zu überzeugen. Nora hatte ihm nie erzählt, was bei ihr auf der Arbeit los war, auch wenn sie wusste, dass sie ihm alles erzählen konnte, sie tat es nicht. Das war ihr Problem, nicht das seine. Er hatte sich schon genug Sorgen gemacht und wenn sie nicht mehr da war, dann wäre sie niemandem mehr eine Last und Lucien müsste sich nicht mehr um sie kümmern. Es war das Beste, wenn sie sprang.
Trotzdem konnte sie diesen letzten Schritt noch nicht tun. Sie wollte ihm unbedingt für alles danken und ihm sagen, wie sehr es ihr leid tat, ihm so eine grosse Last gewesen zu sein. Sie wollte sich von ihm verabschieden und zugleich wollte sie ihm diesen Anblick ersparen. Die Verzweiflung frass Nora innerlich auf. Aber sie konnte diesen letzten Schritt einfach noch nicht tun. Sie musste sich von ihm verabschieden, ihm sagen, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte.
Seit Monaten schon spürte sie diese tiefe Zuneigung zu ihm, aber ihm schien es nicht so zu gehen. Nie machte er irgendein Anzeichen, dass er in ihr vielleicht doch mehr als seine beste Freundin sah und sie hatte ebenfalls so getan, als wären sie nur befreundet.
„Es ist meine Schuld, meine Schuld!“, warf sie sich mit fester Stimme vor. Wie sollte er wissen, dass sie ihn liebte, wenn sie immer nur so tat, als wären sie befreundet?
„Es ist nicht deine Schuld, Nora“, hörte sie Lucien hinter sich. Nora zuckte zusammen. Seine warme Stimme war voller Sorge und Traurigkeit und dennoch klang sie wunderschön. Auf einmal wünschte sie sich wieder, dass er weite weg wäre, nicht hinter ihr stand. Sie wollte ihm diesen Anblick ersparen, wenn sie sprang.
„Geh weg“, schluchze sie. Er konnte ihr doch auch nicht helfen. Sie würde nie wieder einen Fuss in das Büro unter ihr setzten und dass musste sie, wenn sie alle dem nicht endlich einen Schlussstrich zog.
„Nora bitte, ich will nicht dass du noch einen weiteren Schritt machst.“ Sie hörte ganz genau, wie verzweifelt er war. Es tat ihr weh, ihn so zu hören, aber sie konnte diese täglichen Attacken einfach nicht mehr ertragen.
„Ich kann nicht mehr. Ich halt das nicht mehr aus“, flüsterte sie so leise, dass sie dachte, er hörte es nicht.
Wieder richtete sie ihren Blick nach unten. Sie sah, wie Autos vor dem Gebäude parkten und dann wie Personen den Platz räumten und einige die wie Lucien vorhin, in das Gebäude liefen. Was sollte das?
„Du hast dem Notruf telefoniert!“, stellte sie geschockt fest. Weshalb…Weshalb hatte er das getan? Konnte er sie nicht einfach gehen lassen?
„Ich hab dich hier oben stehen sehen. Ich will nicht dass du springst. Wieso willst du dir so etwas antun?“
Er stand keine drei Meter hinter ihr und sah, wie ihr ganzer Köpre bebte. Sie war wütend darüber, dass er den Notruf gewählt hatte. Verstand sie denn nicht, dass er ihr helfen wollte?
„Geh endlich weg. Ich will nicht mehr hier sein. Ich will nicht mehr fühlen!“, schrie sie aufgebracht und machte einen behaglich Schritt nach vorne. Sofort trat Lucien einen grossen Schritt nach vorne. Er musste sie um jeden Preis aufhalten.
„Bleib weg von mir! Ich schwöre dir, wenn du noch einen Schritt näher kommst, dann springe ich.“ Der Unterton in ihrer Stimme, liess ihn in seinen Bewegungen inne halten.
„Bitte spring nicht. Ich bliebe wo ich bin, aber ich werde nicht gehen. Ich will dir helfen. Was hat dir so zugesetzt, dass kurz davorstehst, dich… dich selbst umzubringen.“ Er musste sich dazu überwinden diese Worte auszusprechen, aber wenn er länger um den heissen Brei sprach, kam er nie an sie ran. Sie musste ihm endlich zuhören.
„Ich halt es einfach nicht mehr aus. Ich hab einfach keine Kraft mehr“, wiederholte sie sich immer und immer wieder. Er hörte ihre Schluchzer und wünschte sich augenblicklich sie in den Arm nehmen zu können.
Lucien hörte, wie sich die Tür hinter sich öffnete und drehte sich um. Er signalisierte den zwei Polizisten und dem Psychologen, wie er vermutete, dass sie nicht näher kommen und ruhig sein sollten. Er wollte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Nora bemerkte, wenn drei weitere Personen hinter ihr standen.
„Was hältst du nicht mehr aus, Nora?“, fragte Lucien sie und machte leise ein paar Schritte rückwärts. Er musste den drei Herren sagen, dass sie gehen mussten.
„Sie müssen hier verschwinden. Nora hat gesehen, was da unten vor sich geht und wenn sie jetzt merkt, dass sie hier oben sind, dann wird sie springen“, flüsterte er ihnen zu.
„All die Worte, all der Schmerz, ich halt das nicht länger aus“, hörte er Nora sagen, die er nicht aus den Augen liess. Noch immer zitterte sie und es schien, als schwankte sie etwas. Seine Angst um sie wurde noch grösser. Er musste zu ihr. Nicht mehr lange und dann wäre es zu spät.
„In Ordnung, aber dann werden wir Sie verkabeln, damit Ihnen der Psychologe zureden kann“, erwiderte der Polizist leise. Lucien nickte nur und liess die zwei Polizisten machen. Er merkte, wie sie sich beeilten und war ihnen sogleich dankbar.
Nora sah, wie Feuerwehrleute unter ihr eine grosse Luftmatratze aufbliesen, aber mittlerweile war ihr das auch egal. Wenn sie sprang, dann würde auch diese nicht mehr helfen. Sie würde springen und nicht mehr leben.
„Wer hat dir Schmerzen zugefügt?“, fragte Lucien sie und wieder zuckte sie bei seiner Stimme zusammen. Sie wusste nicht weshalb, aber sie musste ihm antworten.
„Alle. Ich halt das nicht mehr aus. Diese ständigen Blossstellungen, ich kann das nicht mehr. Ich will das nicht mehr!“, schluchzte sie. Nora spürte, wie er nach Luft schnappte.
„Ich bin hier, Nora. Ich werde dich nicht blossstellen.“ Meinte er den allen erstes, dass sie von ihm sprach? Er war der einzige, der noch normal mit ihr sprach.
„Du bist der einzige, der das nicht tut, Lucien. Alle anderen, alle hassen mich. Sie. Hassen. Mich!“, jedes einzelne Wort spuckte sie förmlich aus ihrem Mund heraus.
„Ich will nicht, dass du springst. Du bist mir zu wichtig. Hör auf dir Gedanken darüber zu machen, was andere sagen. Was zählt, ist, dass ich dich nicht hasse. Ich bin hier, ich werde nicht gehen. Ich brauche dich.“ Luciens Stimme hörte sich liebevoll und vorsichtig zugleich an. Sie wusste, dass er jedes Wort so meinte, wie er es sagte. Ihre Knie wurden weich, doch noch konnte sie sich halten.
„Ich kann nicht. Das geht nicht. Es frisst mich auf. Es tut so weh. Ich kann nicht noch einmal einen Fuss darein setzten. Ich halt das einfach nicht mehr aus!“ Bitterlich rannen ihr die Tränen nun über die Wangen und wieder beginnt ihr Körper an zu zittern.
„Wohin kannst du nicht mehr gehen? Bitte, Nora“, flehte Lucien sie an, „Bitte sag mir, wer dir all dies antut.“
Sie spürte, wie er noch einen Schritt näher kam, aber sie sagte nichts. Ihre Entschlossenheit schwand langsam. Seine Worte gaben ihr Hoffnung.
„Bucklands“, war das einzige was sie sagen konnte.
„Du meinst, deine Arbeitskollegen tuen dir das an? Sind sie es, die dich so fertig machen?“, fragte er ungläubig.
„Ja“, flüsterte sie und nun gaben ihre Knie endgültig nach. Das letzte Stück an Kraft hatte sie verlassen und was dann passierte, wusste sie nicht.
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Ich weiss, ich bin böse. Einfach hier aufzuhören. Jetzt müsst ihr euch mindestens bis Freitag gedulden. Was denkt ihr, was passiert jetzt? Stürzt sie in den Tod oder kann Lucien sie vor dem Fall retten?
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