16. Türchen
Hallo meine Lieben, hier das 16. Türchen unseres Kalenders:D Dank euch, haben wir es im Teen Magazine bei den Top Büchern 2012 mit "Let the Snow fall" auf Platz 21 geschafft;D Danke für eure Unterstützung und es ist wirklich schön zu sehen, dass euch unsere (bzw. LittelAngel97) Idee so zusagt;D
Jetzt noch eine kleine Warnung, die AliB ausgesprochen hat und zwar meinte sie in diesem Part wird eine unschöne Situation beschrieben und wir sollten euch vorweg einmal darauf hinweisen;D
Hoffentlich dennoch viel Spaß beim lesen!!
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Auch noch das 16. Türchen wird geöffnet. Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Sonntag und 3. Advent.
Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen und hoffe, es ist nicht zu… ähm… mir fällt grad kein Wort ein, aber na ja, vielleicht wisst ihr eines?
Liebe Grüsse
AliBDJ :)
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Der Abgrund und das Licht – Part 6
„Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende. Ich hab einfach keine Kraft mehr“, schluchzte Nora. Tränen liefen ihr übers Gesicht und Lucien musste sich zurückhalten, damit er sie nicht in die Arme nahm. Er spürte, dass sie nicht weiter reden konnte, wenn er ihr jetzt noch näher kam. Er zog sich einen Stuhl heran, setzte sich darauf und hielt ihre Hand, weiter ging er nicht.
„Ich kann kein weiteres Mal dahin. Ich halt das nicht mehr aus. Ich… Ich… Was hab ich ihnen den angetan, dass sie mich so verachten? Sie haben mir meinen Willen geraubt. Ich habe einfach kampflos aufgegeben.“ Bei ihren letzten Worten fing sie endgültig an zu weinen und die Schluchzer liessen sie erzittern. Immer wieder holte sie neuen Anlauf und wollte weitere reden, doch ihre Stimme versagte.
„Sie… sie ha-haben“, stiess sie hervor und brach wieder ab. Nora drückte seine Hand und er erwiderte den Händedruck. Er wollte am liebsten den Schmerz von ihr nehmen, ihn für sie spüren. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal eine so grosse Wut auf jemanden hatte. Wie konnten Menschen nur so… so kalt und verantwortungslos sein? Wie konnte man einen Menschen nur so behandeln? Störte es die Mitarbeiter von Bucklands & Co denn gar nicht, dass Nora beinahe zu Grunde gegangen war? Hatten sie nicht gemerkt, wie schlecht es ihr ging? Oder haben sie es aus Spass gemacht? Luciens Kopf brummt schon fast, Eine Frage nach der anderen tauchte in seinen Gedanken auf. Und immer wieder dachte er: Wenn Menschen so scheusslich zu einander sind, ohne Rücksicht auf die Gefühle der anderen, kann man diesen denn noch helfen? Nicht nur Nora brauchte Hilfe von Psychologe, auch diese Typen von Buklands, da war er sich sicher.
Nach einer Weile hatte sich Nora beruhigt. Dir Tränen liefen ihr immer noch über die mittlerweile geröteten Wangen, aber ihre Stimme war etwas fester geworden. Lucien liess sie keinen Moment aus den Augen. Sein Herz pochte; so sehr tat es ihm weh, zu wissen, dass Nora so schreckliche Dinge durchleben musste und er es nicht gemerkt hatte.
„Ich hab mich wirklich gefreut, a-als ich bei B-Buck-“, und wieder konnte sie nicht weiter reden. Sie sah zu Boden und zog ihre Beine noch näher an ihren Körper. Lucien sah, wie schwer es ihr fiel, schon nur den Namen auszusprechen. Er drückte ihre Hand und sie blickte auf. Weiter Tränen liefen ihr über die Wangen und am liebsten hätte er sie ihr weggewischt. Sie liess sich noch einen Moment Zeit, bevor sie begann.
„Die ersten Monate war e-es wirklich toll. Alle waren sie nett und hilfsbereit u-und auf einmal war alles anders gewesen… Sie gaben mir plötzlich nur noch die Drecksarbeit, aber ich dachte mir erst nichts dabei. Und dann… a-als ich einmal etwas n-nicht gemacht hatte, w-wie sie e-es wollten, fing es richtig an. Sie mei-meinte, i-ich sei schlecht, i-ich könne nichts. Erst war es nur einer, a-aber es wurden i-immer mehr u-und ich w-wusste n-nicht, w-was ich tun s-so-sollte. Ich k-ko-onnte ihnen n-nichts recht machen. Sie gaben m-mir Auft-träge, die i-ich gar n-nicht machen k-konnte. Ich bin z-zum Ch-Chef gegangen, doch er m-meinte n-nur, dass das alles Spass sei, a-aber d-das war es nicht. Ich weiss nicht, w-weshalb sie m-mich nicht einfach e-entlassen haben. I-ich b-bin n-nicht gut g-genug.“ Und wieder brauchte Nora eine Pause. Es fiel ihr sichtlich schwer, dass alles auszusprechen und noch immer war sie nicht fertig. Lucien drückte ihre Hand, als Zeichen, dass sie nicht mehr alleine war. Sie sollte sich die Zeit nehmen, die sie brauchte. Nora wischte sich mit der Hand übers Gesicht, doch es kamen immer neu Tränen.
Als Nora weitersprechen wollte, fing sie noch mehr an zu weinen und Lucien konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er zog sie auf seinen Schoss und schloss sie in seine Arme, wo sie ihren Gefühlen freien Lauf liess. Noch nie in seinem Leben hatte er sie so fertig gesehen, ausser auf dem Dach. Sie krallte sich an seinem Hemd fest und weinte an seiner Brust. Ihr ganzer Körper bebte und immer wieder versuchte sie etwas zu sagen. Er wiegte sie hin und her, strich ihr beruhigend über den Rücken und hielt sie einfach fest. Was hatte Bucklands gemacht, dass ihr so schwer zusetzte? Was war schlimmer als all die Blossstellungen und Demütigungen? Was hatten sie ihr noch angetan?
Die Tränen versigelten einfach nicht, sie liefen immer weiter und Nora hatte keine Kraft mehr, sich gegen ihre Gefühle zu wehren. In den letzten Tagen, hatte sie sich in die wohltuende Leere zurückgezogen. Sie hatte nichts fühlen müssen, weder den Schmerz, noch das Wissen einsam zu sein. Sie musste nichts vorgeben zu sein, dass sie nicht war, da war nur diese Leere in ihr gewesen. Als sie aufgewacht war, wollte sie einfach nicht mehr denken. Sie wollte nur noch diese Leere verspüren, denn so konnte sie auch nicht verletzt werden, so konnte sie auch nicht fühlen, was sie nicht fühlen wollte.
Noch immer würde Nora in dieser Leere sein, wäre Lucien nicht gewesen. Sie hatte sich Mühe gegeben, ihm keine Beachtung zu schenken, ihn einfach reden zu lassen, aber der kleine Teil in ihrem Herzen, der noch Hoffnung hegte, klopfte so sehr gegen ihre Brust, dass sie diese Leere nicht mehr so angenehm empfand. Der Teil ihres Herzen, der nicht nur Hoffnung sondern auch starke Gefühle für Lucien in sich trug.
Du kannst dich nicht ewig vor deinen Gefühlen verstecken. Rede endlich, Nora! Lucien wird nicht gehen, er wird nicht locker lassen.
Nein, Lucien liess sich nicht verscheuchen. Er besuchte sie auf der Station in der Allgemeinmedizin und auch in der psychiatrischen Abteilung mehrere Stunden am Tag und redete mit ihr. Er erzählte von seinem Tag, was er gemacht hatte und manchmal erwähnte er auch, was er gegessen hatte. Seine Schwester war zu Besuch gewesen. Lucien meinte, dass sie etwas bedrückt wirkte, ihm allerdings nicht erzählen wollte, was los war. Er witzelte darüber, dass sie stur wie eh und je war.
Ja, Nora hatte jedes seiner Worte gehört. Alles was er ihr sagte, hatte sie sich gemerkt, auch wenn sie versuchte, es nicht zu tun. Es ging nicht, seine Stimme zu hören, hatte ihr so gut getan und dass er immer kam, machte ihre Hoffnung grösser.
Öffne endlich deine Augen! Du warst nie alleine und du wirst es auch nie sein. Lucien war bei dir, ist jetzt bei dir und wird bei dir sein, wenn du nicht mehr hier liegst. Er lässt dich nicht alleine. Öffne endlich deine Augen, Nora! Öffne deine Augen!
Würde er sie wirklich nie alleine lassen? Würde er auch dann für sie da sein, wenn er wusste, was alles bei Buchlands geschehen war?
Augenblicklich wurde Nora kalt. Ihr Körper begann zu zittern und sie schmiegte sich noch enger an Lucien. Sie schluchzte und noch mehr Tränen kamen. Sie spürte, wie seine Arme sie noch fester an sich zogen und sofort fühlte sie sich sicher. Aber diese Sicherheit brachte ihr in diesem Moment nicht viel. Sie genoss dieses Gefühl, aber sie musste endlich über ihren Schatten springen und erzählen, was noch geschehen war.
Nora schloss ihre Augen und sofort fühlte sie, wie ein kalter Schauder ihren Rücken herunter lief und alles kam ihr wieder hoch. Die Erinnerung daran, war so real, als würde es in diesem Moment noch einmal passieren. Sie sah, wie diese Hand langsam ihr Oberschenkel hinauf wanderte. Sie spürte, wie die Panik in ihr wuchs und wie sie verzweifelt versuchte, sich aus dieser Lage zu befreien. Sie sah sich um, versuchte jemanden zu finden, der ihr helfen konnte, aber sich war alleine.
„Bitte, hör auf. Ich will das nicht“, flehte sie. Sie sah zu ihm auf, wehrte sich mit aller Kraft gegen seinen Griff, doch er gab nicht nach. In den Augen von Timothy flackerte die pure Lust.
„Aber ich will“, gab er ebenso leise, aber bestimmt zurück. Seine Hand wanderte weiter ihren Oberschenkel hinauf und hielt am Saum ihres Rockes inne. Nora zitterte am ganzen Körper, wollte nicht, dass er weitermachte.
„Bitte, Timothy. Hör auf“, schluchzte sie nun. Tränen rann ihr übers Gesicht den Hals entlang und als er sich ihr mit dem Gesicht näherte, begann ihr Herz so schnell an zu rasen, dass es ihr schon schmerzte. Sie wollte das nicht, sie wollte nur noch weg. Weg von ihm, weg von diesem Ort, aber es ging nicht. Sie stand mit dem Rücken zur Wand gedrückt. Seine Lippen berührten ihren Hals und ein weiterer unangenehmer Schauer lief ihr den Rücken herunter. Nora schluchzte und flehte ihn an, er solle aufhören. Stattdessen machte er immer weiter. Seine Lippen strichen ihr über den Hals, hinab zu ihrem Dekolletee. Er presste seinen Körper an den ihren und Nora spürte, wie erregt er war. Timothy öffnete mit beiden Händen langsam die Köpfe ihrer Bluse und küsste sie immer weiter. Als er auch den letzten Knopf gelöst hatte, riss er ihr die Bluse von den Schultern und seine Lippen berührten sie nur knapp oberhalb ihrer Brust.
Noras Sicht war mittlerweile verschleiert von den vielen Tränen. Ihr war kalt und ihr Atem ging schnell. Ihr Herz pochte und die Panik hatte sich in jeden ihrer Knochen gesetzt. Sie drückte mit ihren Händen gegen seine Schultern, wollte ihn von sich schieben, aber er liess einfach nicht von ihr ab. Er drängte sich zwischen ihre Beine, sodass sie nicht ihm nicht einmal einen Schlag in seine Weichteiler geben konnte. Seine Hände machten sich an den Verschluss ihres BHs.
„Nein, hör auf. Ich will das nicht, Timothy. Bitte hör auf“, flehte sie wieder. Einen kurzen Moment hielt er inne und die Hoffnung in ihr stieg, doch als er ihr ins Gesicht blickte, erlosch sie sofort.
„Aber ich will dich. Du machst mich schon seit deinem ersten Tag hier, geil auf dich. Also tu jetzt nicht so, als würde es dir nicht gefallen.“ Sie sah die Erregung in seinen Augen.
„Nein, ich will das nicht. Es gefällt mir nicht“, schluchzte sie verzweifelt, aber er hatte sich schon wieder ihren nun nackten Brüste gewidmet.
„Geniess es einfach“, flüsterte er und fing nun an, ihr den Rock über die Hüften zu ziehen. Nora konnte sich kaum noch bewegen, so gross war ihre Angst. Ihre Knie waren weich, sie würde am Boden liegen, würde er sie nicht gegen die Wand drücken. Sie schloss ihre Augen, bat dass irgendjemand kam, um ihr zu helfen. Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt, wie in diesem Moment. Noch nie hatte sie zu Gott gebeten, aber in diesem Augenblick war es ihre einzige Hoffnung, dass der Herr im Himmel sie hörte.
Sie konnte Timothy einfach nicht abhalten. Sie schlug mit ihren Händen auf ihn ein, doch er drückte sie nur noch fester gegen die Wand. Nora wusste nicht, wie lange Timothy so weiter gemacht hätte oder was er noch alles mit ihr machen wollte, aber dazu kam es nicht.
Der Hauswart störte ihn bei seinem Vorhaben und Timothy trat sofort einen Schritt zurück. Es dauerte keine zehn Sekunden und er war verschwunden. Nora fiel zu Boden und konnte nicht mehr. Sie versuchte sich ihre Bluse anzuziehen, aber ihre Hände zitterten so sehr… Der Hauswart kam auf sie zu und Nora zuckte zusammen. Sie drücke sich gegen die Wand, hatte Angst vor dem was er vorhatte. Wollte er da weiter machen, wo Timothy unterbrochen wurde?
Er kniete sich vor ihr auf den Boden und reichte ihr die Jacke, die neben ihr lag. Sie nahm mit zitternden Händen an sich, versuchte sie sich anzuziehen, doch nicht einmal mehr das konnte sie. Er half ihr in die Jacke rein und zog sie am Arm auf die Beine. Nora stand zwar unter Schock, trotzdem bedankte sie sich bei dem einzigen Menschen in dieser Firma, der ihr nichts Böses wollte, der ihr half.
„Nora? Nora?“, riss Luciens Stimme sie aus der schrecklichen Erinnerung. Sie schaute zu ihm auf, sah wie sehr er sich um sie sorgte.
„Was ist noch passiert?“, fragte er sie vorsichtig. Nora atmete tief durch, trotzdem zitterte ihre Stimme, als sie ihm sagte, was vorgefallen war.
„Er… Er w-wollte mich v-vergewaltigen“, flüsterte sie und blickte zu Boden. Sie war nicht im Stande, Lucien in die Augen zu schauen. Wie würde er reagieren, war das letzte was sie dachte und dann wurde wieder alles schwarz um sie. Es hatte sie mehr Kraft gekostet, als sie gedacht hatte. Das Geheimnis, das sie solange für sich behalten hatte, zu enthüllen. Sie spürte noch, wie ihr die Augenlider zufielen und sich Luciens Arme noch fester um sie schlangen.
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