11. Türchen
So ihr Lieben, hier das Türchen passend zum 11. Dezember!:D Ich hoffe ihr habt Spaß beim lesen;D Viele liebe Grüße lullaby1988
Außergewöhnliche Weihnachte Part 4
Ich saß die ganzen zwei Stunden in der Besprechung und war im Endeffekt doch nicht wirklich anwesend gewesen, denn meine Gedanken schweiften stetig um David und das, was er mir hatte sagen wollen. Wollte ich es überhaupt hören? Ich war mir nicht sicher.
Wieso nur machten Menschen stetig diese alles verändernden Fehler? David und ich hatten ein super Verhältnis gehabt und dieses wegen einer einzigen Nacht aufs Spiel gesetzt! Er war mir immer ein guter Freund gewesen, hatte mir zugehört und jetzt? Ich konnte mir nicht einmal mehr im Ansatz vorstellen mit ihm über Dinge wie Beziehungen zu sprechen! Er hatte von den zwei One Night Stands gewusst und mir gesagt, dass es ganz normal war nach einer solch langen Beziehung wieder Abenteuer erleben zu wollen, doch niemals hätte ich erwartet, dass genau er einmal zu diesen Abenteuern gehören würde. Ich hatte es nicht nur nicht gedacht, sondern ich hatte es auch gar nicht gewollt! Davids Regel, kein Sex mit Arbeitskollegen hatte durchaus seinen Sinn, stellte ich jetzt fest, denn wie sollten wir einfach so im Alltag weiter machen?
Als ich endlich aus der Besprechung zurück kam und durch die Tür stürmte, sah ich auf einmal Letitia in unserem Büro stehen und sie sah mal wieder fabelhaft aus: Oh wie ich sie hasste!
„Maria!! Schön dich mal wieder zu sehen…“ sagte sei mit einem leichten Spanischakzent und ließ dann ihren Blick über meinen Körper wandern. Sei zog eine Augenbraue nach oben und sagte schließlich „Schicker Rock. Ich wüsste nicht, ob ich das Selbstbewusstsein hätte, sowas bei solch einer Figur zu tragen, aber du bist ja auch wesentlich stärker als ich!“ dann lächelte sie mir strahlend ins Gesicht, so als hätte sie mir nicht noch kurz vorher eine Beleidigung an den Kopf geschmissen! Zehn Sekunden mit ihr in einem Raum und ich fühlte mich wie Dreck, das war schon so, seitdem ich sie kennengelernt hatte!
„Ähm ja danke Letitia!“ sagte ich trocken und setzte mich auf meinen Bürostuhl, während mir David von der anderen Seite ein „Sorry…“ stumm zurief. Letitia war jedoch noch nicht fertig, sie war nämlich niemals fertig!
„Es sieht ja beinahe so aus, als wären deine Brüste gewachsen…sag mal bist du schwanger? Das würde nämlich einiges erklären!“ ich war mir wirklich nicht sicher, ob sie es tatsächlich böse meinte oder ob sie einfach nur zu dumm war, um zu verstehen was sie da von sich gab, aber in mir stieg langsam die altbekannte Wut an, die immer vorhanden war, wenn ich sie traf. Ich schaffte es jedoch nicht, darauf zu reagieren, da Letitia mit der nächten Bombe herausplatzte.
„Also der Grund meines Besuches ist folgender. In meiner Firma arbeitet ein netter charmanter junger Mann…“ was das Codewort für verschroben war, „und dem habe ich von dir erzählt Maria. Ich habe ihn zum essen zu uns eingeladen und du wirst natürlich auch kommen. Vielleicht vergisst du ja dann endlich diesen Simon. Ich habe schon gesehen, seine Freundin hat ihr Baby bekommen! Oh ach, wann ist es denn bei dir soweit? Wir müssen Tiko ja schließlich vorbereiten!“ jetzt riss mein Geduldsfaden und ich sprang auf.
„Verdammt nochmal ich bin nicht schwanger! Seh ich etwa wirklich schwanger aus?“ sagte ich jetzt an David gewandt der fassungslos das Schauspiel beobachtet hatte. Der schüttelte langsam den Kopf und ließ dann genüsslich seinen Blick über meinen Körper gleiten, Letitia bekam nichts mit, denn sie war vollkommen auf sich und ihre Vermutung konzentriert. Ich hingegen schluckte einmal schwer und wandte meinen Blick schnell von David ab. Mein schlechtes Gewissen kehrte zurück und ich sah wieder zu Letitia.
„Es tut mir Leid, ich hätte nur schwören können…ach was solls. Was ist mit der Einladung?“ fragte sie als wäre ich nicht gerade halb explodiert. Ich schloss einen kurzen Moment meine Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus, dann antwortete ich schließlich „Wann soll das denn sein?“
Glaubt mir, ich willigte nur ein, weil ich ihr gegenüber ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte. Sie war vielleicht ein Miststück, oder dumm, oder was auch immer, doch betrogen zu werden das hatte wirklich niemand verdient. Auch wenn ich zugeben musste, dass ich ein klein wenig Schadenfreude verspürte bei dem Gedanken, dass ihr David sie mit mir kleinem Fettkloss (zumindest war ich das in ihren Augen!) betrogen hatte. Trotzdem, es war nicht zu rechtfertigen und in diesem Moment begann ich mit dem Weg der Sühne.
„In Ordnung, ich bin heute Abend da!“ sagte ich schließlich und ergab mich somit meinem Schicksal.
„Und schwanger bist du sicher nicht?“ sagte Letitia mit einem letzten Blick auf mich und ich verdrehte die Augen und antwortete schließlich, in aller Ruhe „Nein. Sicher nicht!“
Leider hatten David und ich wieder keine Möglichkeit das Gespräch zu führen, denn Letitia zerrte ihn zum essen und danach hatte er eine ewige Besprechung. Bis er wieder im Büro wäre, müsste ich schon längst unter der Dusche stehen um pünktlich zu sein. Also hinterließ ich ihm einen Zettel auf dem stand, dass wir uns bei ihm zuhause sehen würden und dass ich dringend noch mit ihm sprechen wolle.
Ich kam zuhause an und zog mir sofort den grauen Rock und die Bluse aus, in welcher ich mir seitdem dem Zusammentreffen mit Letitia wie eine dicke Bockwurst vorgekommen war. Blöde Kuh!
Ich ging ins Badezimmer, stellte mich unter die Dusche und versuchte die Aufregung die sich langsam in mir breit machte zu verdrängen. David. Meine Gedanken schwirrten nur noch um ihn und ich hatte langsam das Gefühl, dass es nicht nur damit zusammenhing, dass wir zusammen im Bett gewesen waren. Nein. Während ich unter der Dusche stand und an die Geschehnisse dachte wurde mir schlagartig klar, dass ich für David mittlerweile mehr empfand als nur Freundschaft und dies traf mich wie eine Faust in den Magen. Wann zum Teufel noch mal, hatte ich mich denn in David verliebt? Es war mir im Grunde genommen bereit im Laufe des Tages klar geworden, als ich ihn heute im Büro gesehen hatte und als er mit Letitia verschwunden war. Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass ich diejenige war, mit der er ging. Doch diese Gefühle waren mit ziemlicher Sicherheit bereits vorher da gewesen, denn sonst hätte ich mich vermutlich niemals auf diesen Kuss, diese Nacht eingelassen. Ich hatte mich so sehr an ihn und seine Anwesenheit gewöhnt, dass ich vorher nur nicht drauf gekommen war. Ich hatte seine Berührungen so sehr genossen, sie waren mir so normal vorgekommen, dass ich diesen Dingen keine größere Bedeutung beigemessen hatte. Doch diese Nacht hatte alles verändert. In dieser Nacht hatten die Berührungen wirklich mir gegolten, seine Küsse die mich in den Himmel entführt hatten, seine Worte.
„Du bist der Wahnsinn…“ hatte er mir irgendwann ins Ohr geflüstert und mich damit beinahe ins Paradies gebracht.
Ich stützte mich am Waschbecken ab und spürte wie meine Hände zitterten. Wieso nur, hatte ich diese selbstzerstörerische Ader in mir? Wieso nur wollte ich genau den Mann, der nicht zu haben war? Er befand sich in einer Beziehung, er predigte mir seit Jahren, dass er sich niemals mit einer Kollegin einlassen würde, er hatte mir oft gezeigt welche Frauen seinem Typ entsprachen. Ich war weder die Frau mit der er sich in einer Beziehung befand, noch diejenige die diesem Typ entsprach und an allererster Stelle waren wir Arbeitskollegen und teilten uns zu allem Überfluss auch noch ein Büro. Ich schloss die Augen und öffnete sie kurz darauf wieder um mich im Spiegel zu betrachten. Diese großen traurigen braunen Augen die mir entgegenblickten gehörten nicht zu mir. So kannte ich mich nicht. Dieses dunkle Gefühl hatte ich nicht einmal in dem Moment gehabt, in welchem sich Simon von mir getrennt hatte. Wieso also jetzt? Ich hatte es gewusst, eine Nacht würde alles zerstören, doch es war mir egal gewesen. Genieße die Zeit hatte er zu mir gesagt, doch er hatte mir nicht gesagt was ich danach tun solle. Er hatte mir niemals gesagt, wie ich mit diesem Gefühl umgehen solle, welches in mir drinnen gerade herrschte. Jetzt sollte ich auch noch zu ihm nach Hause gehen, einen Mann kennenlernen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Als würde ich mich auf ein Blind Date freuen, obwohl der Mann den ich wollte, mir gegenüber sitzen würde.
Doch vielleicht war es genau das was ich brauchte. Die Konfrontation, dann der kalte Entzug. Und wer wusste schon so genau, ob dieser Typ mit dem mich Letitia bekannt machen wollte, nicht genau derjenige war, den ich heiraten würde? Ich wusste es, denn im Moment konnte ich mir nicht vorstellen mit irgendjemand anderem mein Leben zu verbringen als David höchstpersönlich. Ich stieß mich vom Waschbecken ab und ging in mein Schlafzimmer, wo ich mich vor meinen Kleiderschrank stellte.
Ich müsste das jetzt einfach ertragen, denn ich würde David nicht bekommen. Ich hatte mich zwischen Kämpfen und Hinnehmen entscheiden können. Meine Entscheidung war auf das zweite gefallen.
„Du siehst klasse aus!“ sagte David, der in der Tür stand und mir, sobald ich das Häuschen betrat den Mantel abnahm. Ich hatte mich für ein einfaches schwarzes Kleid entschieden, bei welchem Letitia wohl nichts zu mäkeln hätte. Als ich David in der Tür gesehen hatte, war mein Herz für einen Moment stehen geblieben mein Puls war nach oben geschossen. ‚Jetzt reiß dich zusammen, er ist ja schließlich kein Gott oder so. So schnell wie Gefühle kommen, so schnell können sie auch wieder verschwinden!‘
„Dankeschön!“ zwang ich mich zu antworten und drehte mich dann zu ihm um.
„Ist der Traumprinz schon da?“ fragte ich ihn gezwungen lässig. Er sollte nicht merken, dass sich für mich einfach alles geändert hatte.
„Er ist im Wohnzimmer. Maria, ich wollte noch mit dir reden…“
„Lass mal, ich weiß auch so schon was du sagen willst.“ Sagte ich und hob meine Hand, um ihn zum verstummen zu bringen.
„Ach ja? Was denn?“ fragte er mich blinzelnd und wartete auf meine Antwort. Ich sog den Atem ein und ließ ihn nach einigen Sekunden wieder entweichen.
„Na das Übliche. Wir müssen das was geschehen ist vergessen. Ich bin in einer Beziehung, bitte sag Letitia nichts davon…das Übliche halt!“ wow ich war ja richtig Tough. Im Vergleich zu meinem Innenleben schien nach außen hin alles klar und geregelt zu sein.
Überrascht zog David die Augenbrauen nach oben, hatte ich also voll ins Schwarze getroffen.
„Naja, also eigentlich…“ und schon wieder wurden wir unterbrochen, diesesmal durch Letitia die in den Gang spaziert kam.
„Maria, schön dass du gekommen bist!“ sagte sie mit ausgestreckten Armen, zwang sich dann zwischen mich und David und schloss mich in die Arme. Ich sah David überrascht an, der lächelnd da stand und sich das Schauspiel lediglich ansah.
„Ja klar. Danke für die Einladung!“ stammelte ich in ihren Armen vor mich hin und war froh, als sie mich wieder losließ. Sie packte mich an der Hand und zog mich in das Wohnzimmer, wo eine Art südländischer Gott auf mich wartete. Er stand auf, er war ja riesig!, und streckte mir dann die Hand entgegen.
„Hallo, mein Name ist Tiko.“ Er schien ein wenig aufgeregt zu sein und ich war es ebenfalls, jedoch mehr aus dem Grund, dass ich Davids Blicke genau spürte. Wahrscheinlich lachte er sich jetzt ins Fäustchen über diese Situation.
„Maria, schön dich kennen zu lernen!“ sagte ich weil es die Höflichkeit nun einmal so gebot und vor allem da der Mann da vor mir nichts für diese bizarre Situation konnte.
„Nun gut, wem kann ich denn einen Drink anbieten?“ fragte Letitia fröhlich, offenbar war sie immer noch der Meinung, dass sie hiermit eine gute Tat begann.
„Für mich bitte nur ein Wasser, danke!“ sagte ich zu ihr und David stimmte mit ein. „Ich verzichte heute auch mal auf Alkohol!“ Er warf mir dabei einen Blick zu, der sofort dafür sorgte, dass sich ein Prickeln durch meinen Körper zog. Wie sollte ich das nur überstehen? Nicht nur heute Abend, sondern überhaupt?
„Ach ja, Maria, wie war denn die Feier gestern? David hat noch gar nichts davon erzählt!“ sagte Letitia fröhlich, während sie die Getränke für uns zubereitete.
„Ähm, ja ziemlich feuchtfröhlich!“ sagte ich mit dem Blick in Davids Richtung.
„Ja da kann ich nur zustimmen!“ sagte David und zwinkerte mir einmal kurz zu. Was stimmte nur nicht mit diesem Kerl? Hatte ich ihn vielleicht doch immer falsch eingeschätzt?? Wie konnte er sowas in der Gegenwart seiner Freundin nur tun? Wahrscheinlich hatte er irgendwie eine Sadistische Ader oder so, denn er musste doch wissen, wie sehr mich solche Dinge verletzten. Doch wenn ich es recht überlegte, woher sollte er das denn bitte wissen? Er wusste nichts von meinen Gefühlen und er würde auch niemals davon erfahren!
„Hier bitte!“ sagte Letitia und reichte mir mein Wasser. Nachdem wir alle auf unserem Platz saßen, senkte sich eine unangenehme Stille über die Viererrunde die schwer auf mir lastete. Wieso nur hatte ich mich bereit erklärt, hierher zu kommen? Das war eine absolut blöde Idee gewesen.
Während Tiko und Letitia die Stille langsam füllten, indem sie sich über Dinge aus dem Büro unterhielten, saßen David und ich eher teilnahmslos daneben und lachten an den richtigen Stellen. Ich merkte genau, wie Letitia versuchte mir Tiko anzupreisen. Mitarbeiter des Jahres, der schärfste Typ der Firma (natürlich ein Scherz), Freiwilliger in der Suppenküche für Obdachlose. Klar, weil der Typ nichts Besseres zu tun hatte. Wahrscheinlich war er mit Sozialstunden dazu verdonnert worden, das könnte ich mir besser für ihn vorstellen.
Irgendwann verlagerte sich das Gespräch dann in die Küche, wo ein Esstisch bereits gedeckt für uns bereit stand. Ich setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz, während Tiko sich mir gegenüber hinsetzte. David nahm den Platz direkt neben mir und ich spürte sofort das Kribbeln, welches durch seinen plötzliche Nähe entstand.
„Und Maria, wie hat dir die Feier gestern gefallen?“ nahm Letitia erneut das Weihnachtsfeierthema auf und lächelte mich an. So höflich war sie normalerweise nicht zu mir, doch normalerweise, befand sich außer mir auch nur noch David im selben Raum und vor dem konnte sie mich ja lächerlich machen, ihrer Meinung nach.
„Ach die Party war schon ganz in Ordnung!“ sagte ich schulterzuckend und sah dann zu David hinüber, der interessiert zuhörte.
„Wir hatten unseren Spaß…“ fügte ich hinzu. Plötzlich und ohne jede Vorwarnung spürte ich eine Hand auf meinem Oberschenkel.
„Alles in Ordnung?“ sagte Letitia die wohl mitbekommen hatte, dass ich mich erschreckt hatte. Ich warf einen kurzen Blick zu David hinüber, der mich nicht einmal betrachtete, doch seine Hand nahm er nicht weg.
„Klar, alles in Ordnung!“ antwortete ich und schluckte einmal schwer. Was war nur mit David los?
Ich legte meine Hand auf die seine und versuchte sie wegzunehmen, doch stattdessen packte er meinen Oberschenkel nur noch fester und ich schaffte es nicht, ohne größeres Aufsehen zu erregen, sie zu entfernen. Ich spürte die Hitze die von der Stelle an der er mich berührte ausging, das Kribbeln das bis in meinen Bauch reichte, die Anziehung die dadurch entstand. Erneut schluckte ich und legte mir die Hand auf den Bauch, während ich dem, was Letitia und Tiko gerade als Thema hatten, nicht mehr folgen konnte.
Davids Hand wanderte nach oben und nach unten, er streichelte mein Bein doch für mich war es die Hölle. Ich musste hier raus.
Ich stand plötzlich auf und zog so sämtliche Blicke auf mich.
„Es tut mir Leid, ich fühle mich nicht besonders. Danke für die Einladung Letitia aber ich muss jetzt gehen!“ sagte ich und drehte sofort um. Ich spürte genau die Blicke der drei Personen in meinem Rücken, dennoch stürmte ich so schnell es mir möglich war in den Eingangsbereich, zog mir meine Jacke über, dann den Schal und öffnete schließlich die Haustür. Kurz bevor ich sie hinter mir schließen konnte, hielt mich jemand auf. Da ich keinerlei Zweifel daran hatte, dass es David war, riss ich mich los und trat in die kalte Abendluft hinaus. Sofort erschienen Wolken aus Atem vor meinem Mund und ich zog die Jacke enger um meinen Körper.
„Maria, warte mal!“ sagte David und griff nach meinem Arm.
„Nein, ich warte nicht! Verdammt David, was sollte das da drinnen?“ fragte ich ihn wütend und wirbelte zu ihm herum. Er stand etwas überrascht da und sagte erstmal kein Wort.
„Ich versuche dir doch die ganze Zeit schon zu sagen, dass…“
„Es ist mir egal, ok? Wir haben beschlossen diese Sache irgendwie zu vergessen und was tust du? Machst blöde Anspielungen, begrabscht mich unter dem Tisch, solche Dinge tut man nicht David wenn die eigene Freundin daneben sitzt!“ ich versuchte meinen Ton zu mäßigen, damit ja nichts von dem was ich hier sagte ins Innere des Hauses drang. Wie heimelig die beiden doch schon waren. Das Haus gehörte eigentlich David, doch Letitia hatte sich bereits nach den ersten zwei Wochen dort breit gemacht und sah es als ihr gemeinsames Heim an.
„Du hörst mir aber auch nicht zu Maria!“ sagte David, der ein wenig verzweifelt zu sein schien.
„Ich will auch gar nicht mehr über das reden, was geschehen ist. Es war ein riesengroßer Fehler, den wir zwei niemals wieder ungeschehen machen können. Also lass uns bitte einfach das Beste draus machen und uns aus dem Weg gehen!“
David schien langsam sauer zu werden und kam näher. Ich schritt automatisch einen Schritt zurück doch er packte meinen rechten Arm, dann meinen linken.
„Wie soll man dir denn auch widerstehen…“ murmelte er und näherte sich mir. Ich stand vollkommen geschockt da und glaubte einfach nicht, was da gerade geschah. Ich konnte mich nicht wehren, konnte nicht zurück treten, ich konnte gar nichts. Aber ich wollte sehr viel. Ich wollte David, genau in diesem Moment. Ich wollte ihn an mich ziehen und genau die Dinge erleben, die ich gestern Nacht erlebt hatte. Ich wollte David so wie er vor mir stand und zwar so sehr, dass es beinahe schon schmerzte.
Seine Lippen die sich auf meine legten fühlten sich warm und geschmeidig an und ich konnte nicht widerstehen und schloss meine Augen. Dieses eine Mal noch, danach würde ich mich von ihm fern halten und mein Leben weiter leben, nachdem ich mir erstmal meine Wunden geleckt hätte. Ich wusste nämlich jetzt schon, dass ich am Ende mit einem gebrochenen Herzen dastehen würde.
Ich spürte Davids Zunge, wie sie über meine Lippen glitt und mich darum bat, endlich zu entspannen und das zu tun, was auch er wollte. Doch ich konnte nicht. So viel konnte ich einfach nicht nachgeben, denn das was wir hier taten verletzte Menschen. Wenn nicht Letitia, dann zumindest mich.
„David…hör bitte auf!“ sagte ich nachdem ich meinen Kopf ein wenig zurückgezogen hatte. Ich atmete schwer, von dem Verlangen überwältigt und dennoch war mein Kopf in diesem Fall stärker als mein Körper.
„Warum nicht?“ flüsterte David und wollte gerade von vorne beginnen, als ich einen Ruf hörte.
„David??“ dieser kam aus dem Haus und ich trat automatisch einen großen Schritt zurück.
„Deswegen…“ sagte ich nur und kehrte ihm dann den Rücken zu, kurz darauf hörte ich Letitias Stimme „David, was tust du da draußen. Es ist eiskalt!“
„Ich komme gleich rein…“ hörte ich ihn noch, doch ich drehte mich nicht noch einmal zu ihm um, sondern stieg in meinen Wagen und brauste einige Sekunden später davon. Im Rückspiegel sah ich David, wie er immer noch an der selben Stelle stand und mir hinterherblickte.
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