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10. Türchen

Hey meine Lieben, 

heute war nicht so mein Tag, deswegen gab es eine kleine Planänderung. Ich werde beim nächsten Mal sicher bei "I know you're out there" weiterschreiben, aber heute ging das leider nicht, ich hoffe ihr versteht das und könnt was mit den heutigen Türchen anfangen. Es ist einfach eine wahre Begebenheit und ich musste es ausschreiben, wer selber schreibt, kennt das sicher, dass es wirklich befreit.

So genug Gelabber, hier ist das 10. Türchen! :) 

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Und ich dachte, du seist meine Freundin.

Der Anfang des Tages verlief so wie immer. Aufstehen, essen, ins Bad, schminken, noch etwas Trinken und dann schließlich den Ranzen nehmen, Freunde abholen und zusammen in die Schule gehen. So verlief das für all die letzten Jahre, ich hatte auch nie etwas dagegen gehabt. Nur jeden Tag stand es anders mit meiner wunderbaren Laune. Schon lange stand ich nicht mehr mit diesem guten Gefühl in der Magengegend auf, ich spürte diesen Knoten darin, bei welchen ich doch lieber im Bett liegen bleiben und keinen Schritt in der Schule treten wollte. Selbst wenn ich es nicht gerne zugab, aber ich wusste woher dieses Gefühl kam. Ich hatte Angst. Angst davor wieder gedemütigt zu werden, etwas zu tun, was mein ganzes Leben aufs neue veränderte, Angst vor lachenden Gesichtern, vor dummen Kommentaren… Nein, dieses Gefühl war schon lange da und ich hatte das Gefühl, das es auch nicht mehr gehen wollte. Ich lebte mit dieser Angst, den einen Tag besiegte ich sie, den anderen verfluchte ich sie und musste die Tränen unterdrücken. Es war nie leicht mit diesen Gefühl zu leben, doch hier war ich, ich lebte, doch es war nie leicht.

Ich lächelte, als ich Miri sah, sie kam gerade durch die Tür. Sie ging in meiner Richtung, denn dieses Jahr saßen wir zusammen. Es war wirklich gut so, wir konnten zusammen lachen, witzige Sachen bereden, doch wir hörten uns auch zu. Wenn ich mich auf jemand verlassen konnte, dann auf sie. Schon damals war sie immer für mich dagewesen, hatte gesagt: „Komm schon Vani, du bist stark, du lässt dich nicht unterkriegen, das weiß ich!“ Ich hatte genickt, wie immer. Es gab mir wirklich etwas Kraft zurück, nur half selbst die nichts, wenn man immer wieder am Boden war. Man musste sich selber gut zureden, dann konnte man wieder aufstehen und der Welt zeigen, dass es einen gut ging, selbst wenn es nicht so war. Was war die Antwort, wenn jemand fragte, wie es einen ging? „Gut und dir?“ Im Inneren schrie man: „Nein verdammt! Mir geht es scheiße, ich könnte heulen, würde mich am liebsten in einer Ecke verkriechen und den nächstbesten scharfen Gegenstand nehmen!“ Aber ich tat es nicht. Ich hatte es auch nie getan und ich glaube auch nicht, dass sich das ändern wird.

Damals dachte ich es würde bald aufhören, ich hatte zwar ein Fehler begangen, aber ich war ein Mensch. Menschen machten Fehler, oder etwa nicht? Aber es hörte nicht auf, mit den Jahren wurde es schlimmer, doch niemand bemerkte es. Die Öffentlichkeit sah mich zwar, ein braunhaariges Mädchen, welches nett und höflich war, immer ein Lächeln und eine nette Begrüßung parat hatte. Aber die Person, die dahinter steckte, sah nur ich selbst. Im Unterricht konnte ich mich nicht konzentrieren, jede Bemerkung nagte an mir. Bei jedem Getuschel fragte ich mich, ob ich das Thema war. Das Selbstbewusstsein war zerstört. Ich fühlte mich hässlich, dick, verpickelt, nicht den anderen gewachsen. Ich war schon immer ‚Die fette Vanessa‘ gewesen, wenn jemand an mir vorbeikam wurde mir ein „Boah, geh dich mal waschen!“ zugeworfen. Nie hatte ich eine einzige Träne vergossen, nicht in der Schule, nicht daheim. Nein, ich fraß den Frust in mich hinein, ich spürte jede Anmerkung wie eine Tonne auf meinen Körper lasten, aber ich konnte und wollte nicht darüber reden. Wer hätte mir schon helfen sollen? Zwar hielten meine Freunde zu mir, aber nie half mir jemand, wenn ich Hilfe gebrauchte. Ich musste alles allein schaffen. Anderen ging es genauso, nur irgendwann waren alle kaputt, sie fingen sich an selbst zu verletzen, wir stritten uns, die Stichellein wurden extremer. Selbst unter uns fing es an. Es war eine trostlose Zeit gewesen, oft wäre ich liebend gerne von dieser Welt gegangen, aber mir fehlte der Mut. Der letzte Funke Hoffnung war noch nicht verschwunden und ich hoffte noch immer auf eine Besserung.

„Morgen!“, kam Miri mit einen Lächeln auf den Lippen zu mir und schenkte mir eine Umarmung. Ich wurde gerne umarmt, aber leider viel zu selten und zu kurz.  „Guten Morgen“, trällerte ich gut gelaunt, obwohl ich dies nicht war. Meine Gedanken quälten mich, nur wollte ich das nicht zeigen. Jetzt war wieder dieser Moment gekommen, bei welchen ich am liebsten davon rennen wollte. Doch ich tat es nicht. Natürlich nicht. Wir redeten paar unwichtige Dinge und da begann auch schon die Stunde. Leider konnte ich mich immer noch nicht konzentrieren. Ich spürte den Blick von ihr auf mir, ihr widerliches Lachen und ihr ständiges Gehuste. Mein Kopf schwirrte und wieder musste ich zurückdenken, diesmal aber viel weiter. 

Im Kindergarten hatten wir uns kennengelernt, unsere Brüder waren damals schon zusammen zur Schule gegangen und unsere Mütter waren befreundet gewesen. Wir waren seit wir reden konnten, die Besten Freunde. Wir spielten immer zusammen, aber auch schon damals war ich schon immer nur die Notfalllösung gewesen. Das dritte Rad am Wagen, und auf einmal musste ich richtig an sie denken, so als würde ich mit ihr reden.

Du standst vor mir, unschuldig wie eh und je. Ach ja, ich hatte ja vergessen: Du warst schon immer die Unschuldige gewesen, welche sich nie etwas zuschulden kommen hatte lassen. Zu den Lehrern warst du der Engel in Person, lächeltest und lachtest zu jeden Witz, warst stets höflich und nett. Die Leute mit denen du schon immer mal befreundet sein wolltest, waren schon immer die ‚Coolen‘ gewesen, zu welchen du gehören wolltest. Nur konnte ich dir das nie bieten. Nicht im Kindergarten, noch in unserer gemeinsamen Schulzeit. Tut mir wirklich leid, dass ich dir nie gut genug war. Gab es jemand besseren wie ich, dann war ich weg vom Fenster. Wie sagtest du doch so schön? „Du bist meine 2. Beste Freundin, Vani. Miri ist ja meine Beste!“ Zweite Wahl? Auf jeden Fall. Wie ich schon sagte: Ich war dir nie gut genug. Nur wenn du auf einmal niemanden mehr hattest, dann war ich aktuell und gut genug, vollgeheult zu werden. Wie immer.

Schon damals in der schlimmsten Zeit, warst du nie wirklich für mich da gewesen, du hast es eher ausgenutzt, cool dazustehen. Weißt du noch? Du warst es, die mir im Bauch geschlagen hat, als ich doch schon schwach von euren Worten war. Du hast die Chance genutzt, wolltest beweisen was du drauf hast und hast mitgespielt. Ich könnte wetten, du weißt es nicht mehr, warum auch? Es war doch nur Spaß? Ach wirklich, warum lach ich dann nicht, sondern könnte gerade weinen? Was warst du nur für eine schlechte Freundin? Und warum habe ich nicht eher gemerkt, dass du mich nur ausnutzt und mich als Notfalllösung siehst? Klar würdest du jetzt sagen, dass es nicht so war. Du warst immer da, hast das Bestmögliche für mich getan, hast mich verteidigt und selbst in der ganzen scheiß Zeit hat unsere Freundschaft bestanden. Doch warum hab ich nur das Gefühl, das nur du das denkst?

Warst nicht gerade du immer die, welche sich bei jedem eingeschleimt hat? Hast du schon einmal daran gedacht, dass alle nur so tun, als würden sie dich mögen? Du glaubst du bist beliebt? Weißt du wie viele mir schon gesagt haben, dass sie die hassen, weil du ebenso bist, wie du bist? Es waren viele und ich kann sie verstehen. Du hast mich beleidigt, jeden einzelnen Tag durfte ich mir von einen meiner Freunde anhören, was falsch an mir war. Was war es doch alles? Meine Haare, meine Jacke, ich war nicht In, ich war zu kindisch und den Rest hab ich schon längst verdrängt. Aber du hattest immer etwas zu bemängeln, selbst wenn ich versuchte es dir recht zu machen. Warum hab ich das eigentlich getan? Man kann es dir nicht recht machen, denn nur du bist ja perfekt. Doch du weißt nicht wie es sich anfühlt ständig runtergemacht zu werden. Dieses Gefühl zu haben diesen Boden nicht wert zu sein. Ich hab nichts gegen ehrliche Meinungen, wirklich nicht, ich akzeptiere sie. Aber hast du schon mal an deinen Ton gedacht, an der Art und Weise wie du es jemand sagst? Mit einem Ratschlag komme ich zurecht, ich nehme ihn sogar gerne entgegen, aber bei dir habe ich mich nur beleidigt gefühlt. Als hätte ich keine Ahnung. Ich kann und will es niemanden recht machen. Ich bin wie ich bin, aber wenn ich das sage, dann muss ich daran denken wie du reagiert hast, als ich es dir ins Gesicht sagte. „Ja ich bin halt so, das weißt du doch! Du weißt doch was bei mir daheim los ist. Ich dachte du kennst mich! Und das war doch nur Spaß! Wenn du es nicht verstehst, dann hast du echt keine Ahnung von Humor!“ Das ich doch nicht lache! Zum einen ist es keine Entschuldigung, dass man so ist, hast du schon mal etwas von Anpassung gehört? Und Humor besitze ich und das weißt du, es ist nur eine weitere Ausrede von dir.

Doch wie konntest du das nicht merken, wie ich mich fühle? Aber da muss ich mir wohl selber an der Nase ziehen, ich war so dumm und habe es mir nicht anmerken lassen. Zu groß war meine Angst dich zu verlieren, denn ich gebe keine jahrelange Freundschaft einfach so auf, dazu war sie mir viel zu wichtig. Aber du hast es nie anerkannt. Dann aber nach dieser einen extremen Woche, da war es aus. Endlich ließ es ich mir anmerken, aber richtig. Ich redete kaum ein Wort mit dir, du fragtest sogar was los war, aber ich wollte es dich selbst herausfinden lassen. Aber wie immer dachtest du nie an dich selbst, denn du warst ja der Engel in Person. Falsch gedacht. 

Du fragtest ob Miri Schuld dran hat, denn mit der warst du auch nicht mehr befreundet. Du hattest sie so behandelt wie mich, nur noch schlimmer. Ihr wart mehrere Jahre Freunde gewesen, richtig gute, ihr wart beste Freunde. Was ihr tatet, tatet ihr zusammen. Ihr redetet in den Pausen und in den Stunden, da ihr nebeneinander saßt. Du hast sie uns weggeschnappt, all die Jahre lang. Sie wurde richtig von dir abhängig, sie war zu so etwas wie dein Hündchen mutiert, so wie ich, als du sie noch nicht hattest. Man bekam sie kaum noch vors Gesicht, denn es war schon fast so, als würdest du es verbieten, dass sie mit uns sprach, denn sie konnte ja über dich sprechen. Du hattest Angst davor sie zu verlieren. Verständlich, denn du hast es dir am Ende wirklich versaut mit ihr. 

Kannst du dich an Domi erinnern, mit dem du mehrere Monate zusammen warst? Das musst du wohl, denn den hast du versaut. Ja richtig, du es dir nicht nur mit ihm versaut, sondern du hast ihn kaputt gemacht. Als damals Miri mit ihm zusammen kam, musste sie ihn aufbauen, er hatte richtig unter dir gelitten. Du hast ihm das Gefühl gegeben es nicht wert zu sein. Genauso wie bei mir, du hast ihm ebenfalls beleidigt, wenn dir beispielsweise seine Jacke nicht gefiel. Hinter seinen Rücken hast du über ihn gelästert, aber trotzdem hast du groß getan. Immerhin dein erster Freund! Und das was für einer. Einer auf den am Anfang alle standen, doch dann war sein Image gesunken, trotzdem hast du damit angegeben. Nur zu uns kamst du und hast dich beschwert, dass es doch wirklich zu peinlich ist, auf den Schulhof mit ihm rumzurennen. Damals hatte ich nicht den Mut dir meine Meinung zu sagen, aber willst du wissen, was ich wirklich dachte? Ich dachte mir nur, wie falsch du doch warst, wie du ihn so belügen konntest. Aber selbst er merkte es. Deswegen hast du ihn kaputt gemacht, denn er hat wirklich versucht eure Beziehung zu retten, doch dir war er nie genug. So ging auch das kaputt und er hasste dich dafür abgrundtief.

Wenn ich darüber nachdenke… Wie viele Menschen hast du eigentlich kaputt gemacht? Domi, mich und Miri. Ja, Miri war auch eine Zeit lang kaputt. Selbst sie hat angefangen, sich selbst zu verletzen und wir haben fast jeden Tag telefoniert. Das Hauptthema warst du. Sie war zu dieser Zeit so verdammt traurig, du hast angegeben mit deinen neuen Freund und sie suchte schon solange nach jemand, der sie bedingungslos liebte. Du hast keine Rücksicht genommen. Nie. Ob du es überhaupt mitbekommen hast oder war es Absicht? Aber am meisten hat dich genervt das wir telefoniert haben, wir haben dir zwar nie den wahren Grund genannt, aber schon das Wissen, das Miri mit jemand anders redete, als mit dir, hat dir Angst gemacht. Wir haben nicht wirklich gelästert über dich, wir haben uns lediglich darüber ausgetauscht wie du uns fertig gemacht hast, immer wieder aufs Neue. Irgendwann hab ich ihr erzählt, was du schon alles für eine Scheiße bei mir abgezogen hast, sie wollte es erst gar nicht glauben, aber es klang eindeutig nach dir. Du warst schon immer so eine Person, die alles für ihr Image tat. Tolle Freundin, wirklich.

Die Schulglocke klingelte und ich fragte mich nun ernsthaft, ob ich solange über Felice nachgedacht hatte. Ich konnte es selbst nicht nachvollziehen, aber ich hatte es wirklich getan, aber davon war nun auch meine Laune gekennzeichnet. Meine Hände stützten sich auf den Tisch ab, ich drückte mich nach oben und stand langsam auf, um meine Schulsachen einzupacken. Normalerweise quatschte ich jetzt munter drauf los, aber ich war genervt und dann hustete auch noch Felice. Ich war mir sicher dass es chronisch war, anders konnte es gar nicht sein. Leise stöhnte ich auf, setzte aber ein Lächeln auf, um niemanden Sorgen zu bereiten.

Seit Jahren war es nicht mehr so extrem wie damals, als ich richtig runtergemacht wurde, jetzt war es nur noch ab und zu. Trotzdem reichte das schon völlig aus, aber mein Selbstbewusstsein war immer noch ziemlich beschädigt. Allmählich kam es jedoch zurück und ich konnte öfter lächeln, lachen und reden ohne Angst vor etwas zu haben. Aber ja, ich kann sagen, ich bin wie ich bin. Hätte ich das nie erlebt, wäre ich jetzt nicht das, was ich bin und ich bin stolz auf mich. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen, selbst wenn es manchmal schrecklich war, aber ich war hier und mir fiel sogleich das Lächeln leichter.

Gerade schlug ich meiner Freundin Kath gegen den Arm, als sie sich an mich schmiss und mich halb umschubste. "Hey!“, schrie ich laut auf und musste lachen. Sie hackte sich richtig rentnermäßig mit ihren Arm ein und wir gingen den Gang entlang, um zu dem nächsten Zimmer zu gelangen. „Weißt du schon, dass unsere liebe Felice einen neuen Freund hat?“ Ich zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. „Ähm nein…“ Und schon war meine Laune wieder im Keller. Sie hatte wieder einen Freund? Wie schaffte sie  das nur? Ich hatte noch nie jemanden gehabt und im Moment gönnte ich ihr das echt nicht. Ich hatte einen riesen Hass auf sie und hatte ihr nun seit mehreren Wochen die Freundschaft gekündigt, da es mir irgendwann zu viel wurde. „Der heißt David, oder so. Und ich glaub, der ist auf Facebook!“, fuhr meine Freundin fort und ich zückte mein Handy. „Es lebe das Internet!“, meinte ich grinsend. Ich wollte nun unbedingt wissen wer es war, denn sie lieben zu lernen, war echt schwer. Und auch wenn es jetzt fies klingen mag, aber ich wollte sehen, ob ich den Typen bemitleiden sollte oder ob er doch perfekt passte.

Mein Finger glitt über den Display meines Handys, bis ich ihren Namen gefunden hatte. Ich drückte auf „Felice Neubert“ und suchte bei ihren Freunden nach einem David, den ich gleich darauf auch fand. Mal wieder benötigte mein Handy etwas länger beim Laden, da mein Internet nicht das Beste war, aber mir reichte es. In der Zwischenzeit packte ich im neuen Zimmer meine Schulsachen aus und setzte mich auf die Bank, um die anderen besser zu sehen. Ich nahm mir meine mitgebrachte Mandarine und schälte diese, bevor ich den geliebten Geschmack davon, in meinen Mund spürte. Dann nahm ich wieder mein Handy in der Hand und blickte geschockt auf mein Handy, denn das was ich sah, hatte ich nicht erwartet.

Miri blickte mich besorgt an, als ich mir gerade die Fingernägel in den Beinen bohrte. Ich war so wütend, so verdammt wütend, dass mein Herz sofort stärker schlug. Ich hätte augenblicklich auf sie zugehen können und ihr eine runterhauen können. Wir waren zwar nicht mehr befreundet, aber wie konnte sie mir das nur antun? Sie war mit den Typen zusammen, welcher mich als erster runtergemacht hatte! Mit ihm hatte alles angefangen! Wie konnte sie das nur? Es ging mich zwar nichts mehr an, aber meine Gedanken rasten und all die angestaute Wut, kochte wieder auf. Sonst war ich nie eine dieser Personen gewesen, die schnell ausrasteten oder über die Schwänge schlugen, aber ich war so aggressiv und Felice im Hintergrund trug nicht wirklich dazu bei, ruhiger zu werden.

„Was ist denn los, Vani?“, Miris Hand lag an meinen Arm und sie blickte immer noch besorgt. Ich schüttelte den Kopf und lachte laut auf. Wie konnte sie nur? Wie konnte sie mit dem Jungen zusammen sein, welcher mir das Leben zur Hölle gemacht hatte? Felice wusste ganz genau, wer er war und wie wir zueinander standen. Wie konnte sie so einen Mann nur lieben? Hatte sie nicht einmal gemeint sie wollte mich nicht verletzen? Das hatte sie sogar gesagt, als ich ihr die Freundschaft gekündigt hatte, aber es waren eh schon immer die Lügen, welche zuerst ihren Mund verlassen hatten. Belogen und betrogen, fühlte ich mich. Vielleicht reagierte ich über, aber warum? Wahrscheinlich war sie mir noch nicht egal genug, um so zudenken, aber wenn ich ehrlich war, dann konnte ich nur sagen, dass ich wirklich verletzt war.

„Erzähl ich dir gleich“, erwiderte ich noch kurz und musste mir erst mal kurz die Beine vertreten. Auch wenn es nur ein paar Schritte bis zum Papierkorb waren, sie reichten mir, um wenigstens meine Hände zu beruhigen, die langsam weh taten von der angespannten Haltung und den Druck. Als ich zurückkam, saß schon Miri auf dem Tisch und wartete. Ich blieb gleich stehen und fing aufgelöst an: „Ich dreh hier gleich durch! Felice hat ein Freund, ne?“ Miri schüttelte den Kopf. „Ist der hübsch? Der kann einen ja echt nur leidtun. Aber warum drehst du durch?“ Ich atmete noch einmal tief ein und aus, diese Gedanken in Worten zufassen, war nicht die leichteste Übung, am liebsten schwieg ich lieber, aber ich musste es ihr einfach erzählen. „Es ist der, der mich damals, als Erster richtig runtergemacht hat.“

Miri war am Anfang vom Mobbing noch nicht dagewesen und ich hatte sie nicht wirklich gekannt, sie wusste also nicht wie schrecklich es war, aber ich hatte ihr schon einmal erzählt, wie es sich angefühlt hatte und was Felice dazu beigetragen hatte. Sie war geschockt gewesen, wie sie einfach so zugesehen und auch noch dazu beigetragen hatte. „Oh, jetzt ernsthaft?“, holte mich Miri aus den Gedanken. „Das ist ja echt total scheiße von der! Hast du ein Bild?“, fragte sie weiter und ich nickte, hielt ihr mein Handy hin, auf den das Profilbild von David zu sehen war. Warum war ich nicht schon früher darauf gekommen? „Der ist ja potthässlich!“ Und ich musste lachen, Miri stimmte mit ein und ich schüttelte den Kopf. „Na da haben sich aber Zweie gefunden. Mal so ein Fick zwischendurch, schön, hm?“ „Oh Miri! Das will ich mir nun jetzt wirklich nicht vorstellen, aber danke für das wunderbare Kopfkino!“ Wir lachten noch eine Weile, aber dann kam unsere Lehrerin, mit jemand  der uns ein Vortrag über das Recht halten sollte. Doch meine Gedanken waren mal wieder vollkommen woanders und ich wandte mein Wort, wieder an meine ehemalige beste Freundin.

Wie kannst du mir das antun? Damals hatte ich Angst dich zu verlieren, und  jetzt? Jetzt will ich dich so schnell wie möglich loswerden, du hast mich so sehr verletzt, du hast dazu beigetragen das es mir scheiße ging und immer noch geht. Du warst die Person, der ich solange vertraut habe, wir haben gelacht, wir haben zusammen gelächelt und rumgeäfft, wir haben uns umarmt, wir waren immer für einander da gewesen, aber irgendwann haben wir uns verändert. Wir haben uns auseinandergelebt. Manche meinen ich hab überreagiert, als ich meinte das ich nicht mehr kann, nicht mehr will… Ich habe unsere Freundschaft aufgegeben, weil sie mir nicht mehr gut getan hat. Ich war nie deine erste Wahl, mal hattest du Miri, mal Loreen und was weiß ich wem, aber dann war immer noch ich. Die, welche immer da war, dich wirklich nie im Stich gelassen hat. Und da sagst du zu mir, ich war nicht für dich da, ich hätte mich verändert und Miri wäre daran schuld, das ich so denke? 

Ich will dir mal was sagen: Du warst ca. 13 Jahre meine Freundin, ich habe dich geliebt, wirklich. Du warst wie eine Schwester für mich, ich war da wenn du jemand zum Ausheulen brauchtest, gerade am Anfang. Ich hab mich nicht für dich geschämt, ich hab eine lange Zeit akzeptiert, dass du halt so bist, wie du bist, dass du es auch nicht leicht hast. Nur ich war deine Freundin, wie kannst du mich nur so verletzen? Damals sagtest du noch, dass du unbedingt mit mir Kontakt halten möchtest, da ich die Beste von der Schule wäre, doch dann kamen mal die und die dazu.

Mittlerweile hasse ich dich, auch wenn es mir gar nicht so leicht fällt, da ich deine Anwesenheit gewöhnt war. Ich möchte auch nicht sagen, dass du alleine daran schuld bist, denn ich hab auch dazu beigetragen. Ich habe auch mal hinter deinen Rücken gelästert, da ich es nicht ausgehalten habe. Ich möchte dir aber auch nicht mehr verzeihen, irgendwann ist auch meine Kraft zu ende.

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