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Du bist nun frei..." Steve Rogers lächelte, als er seinem besten Freund einen Arm um die Schultern legte.
Sie saßen am Rande eines großen Sees und sahen dem Sonnenaufgang zu.
Ein neuer Tag...
Der Beginn eines neuen Lebens für James Buchanan Barnes.
Fast zwei Jahre waren seit dem Kampf in München vergangen.
Zwei Jahre, in denen Steve Rogers, Clint Barton, Wanda Maximoff, Scott Lang, Sam Wilson und Bucky Barnes auf der Flucht vor der Regierung der Vereinigten Staaten waren.
Im Grunde vor allen Regierungen, die auf das Sukovia-Abkommen bestanden.
Zwei Jahre, in denen sie ebenfalls auf der Flucht vor den Menschen waren, die sie einst als Freunde und als Kampfgefährten bezeichnet hatten.
Zwei Jahre, in denen Steve kein Wort mit Tony Stark gewechselt hatte...
In denen er praktisch täglich auf das kleine Mobiltelefon sah, dessen Konterpart in Malibu war...
So hoffte er zumindest.
Er wusste, wie sehr er Tony verletzt hatte, nicht nur körperlich.
Doch was hätte er anderes tun sollen?
Steve wusste, er hätte Tony die Wahrheit über den Tod seiner Eltern niemals schonend und vorsichtig beibringen können...
Also hatte er beschlossen, die Akte, die Sam ihm gegeben hatte, einfach für sich zu behalten.
Er war es gewohnt, staatlich relevante Geheimnisse für sich zu behalten.
Missionsberichte und Ergebnisse, welche, an die Öffentlichkeit gebracht, für diplomatische Konflikte und Kriege ganzer Nationen geführt hätten.
Also hatte er beschlossen, dass dieses traumatische Ereignis in Tonys Leben zu bewahren.
Ihn zu schützen, indem er ihn in dem Glauben ließ, dass es ein Autounfall gewesen war.
Etwas, mit dem er leben konnte... Dass er verkraften konnte.
Und im selben Moment, wo er Tonys Augen gesehen hatte, als er das Video in diesem verdammten Bunker in Sibirien gesehen hatte, wusste er, dass er falsch gelegen hatte.
Er hatte das Brechen in Tonys Augen gesehen.
Hatte gesehen, wie alle Dämme in dem Mann, den er als Freund bezeichnet hatte, brachen...
Es war der Moment gewesen, in dem er wusste:
Tony würde nicht mehr zwischen Bucky und dem Winter Soldier unterscheiden.
Er würde für kein Argument mehr offen sein oder sich überzeugen lassen, dass Bucky nichts für seine Taten konnte.
Er wusste in dem Moment, wo Tonys Schlag sein Gesicht traf, dieser Kampf würde Buckys Leben oder Tod entscheiden.
Also musste er den Menschen schützen, der ihn in der Zeit beschützt hatte, wo er noch ein schwächliches, asthmatisches Waisenkind in Brooklyn gewesen war.
Hatte er getan, was er tun musste....
Schluckend, als die Erinnerungen des Kampfes mit Tony in seinem Verstand aufflackerten, spürte er, wie Bucky seinen Oberschenkel leicht drückte und ihm in die Augen sah.
Da war es wieder...
Das stille Verständnis, das beide seit ihrer Kindheit verbunden hatte.
Diese Verbundenheit, die keine Worte brauchte...
Der Blonde lächelte traurig, als er Buckys verstehenden Blick sah.
"Flashbacks…", murmelnd, spürte Steve mehr, als er es sah, dass Bucky neben ihm nickte.
Wenn einer die Hölle in diesem Aufflackern verstand, dann er.
"Warum rufst du ihn nicht an..."
Schnaubend schüttelte Steve den Kopf.
"Er würde mir nicht zuhören..."
"Also ist er ebenso stur wie du...", sagte der Dunkelhaarige ruhig, was ihm ein schnaubendes Augenrollen seines Freundes einbrachte.
"Es ist... Kompliziert..."
Nun war es Bucky, der leise in sich hineinlachte und schnaubte.
Wenn er Steves Leben in ein Wort hätte fassen müssen...
Steve hätte ihm gerade die perfekte Umschreibung gegeben.
Und das was ihn am meisten daran störte, war die Tatsache, dass er genau wusste, dass diese ganze verfahrene Situation allein seine Schuld war...
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