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Shin, Kaito
Ich saß auf dem rosafarbenen Sofa und sah mir die Nachrichten an, welche sich tatsächlich um mich drehten. Wenn diese dummen Nachrichtensprecher nur einmal etwas Wichtiges berichten könnten.
Oder wenigstens etwas Wahres.
Ich hatte genug andere Dinge zu tun, als dass ich mich jetzt verstecken konnte.
Ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter.
Ohne mich umzudrehen wusste ich, wessen Hand es war.
Mrs Choi war meine Haushälterin.
Okay, eigentlich nicht.
Sie war die Besitzerin dieses Hauses, in das sie mich aufgenommen hatte, als ich mit dieser ganzen Sache anfing.
Tatsächlich habe ich mich langsam daran gewöhnt, in einem komplett pinken Haus zu wohnen, immerhin war Mrs Choi bereit, mich mit ihrem Leben zu beschützen.
Oder er zwang sie dazu.
Das wusste ich nicht.
Woher auch?
Genervt wanderte ich von der einen Seite des Wohnzimmers zur anderen.
Ich fühlte den bohrenden Blick der Dame auf meinem Rücken.
In jedem anderen Fall hätte ich sie um Rat gefragt, nur ging das dieses Mal nicht.
Schnell stieg ich die Treppe herauf und verschwand daraufhin in meinem Zimmer.
Als mein Blick an dem großen schwarzen Rucksack hängen blieb, wanderten meine Gedanken zu dem jungen Mann, der mich mit dem Geld gesehen hatte.
Er hat die Polizei nicht gerufen.
Er hat mich gehen lassen.
Oder?
Ich stellte mir seine Augen vor, die so unglaublich viel sagten, ohne, dass er irgendetwas ausgesprochen hatte.
Was er wohl jetzt machte?
Ob er die Nachrichten gesehen hatte?
Und vielleicht sag er seine eigene Gelegenheit, Geld zu verdienen und verriet dummen Reportern und co, wie ich aussah, was ich dabei hatte und wo ich hin bin.
Ob er dies tun würde?
Ganz sicher nicht.
Ich weiß nicht, woher ich meine Sicherheit nahm, aber irgendetwas sagte mir, dass er es nicht tun würde.
Kaum versuchte ich, mich mit meinen Gedanken von dem jungen Mann zu entfernen, fing das Telefon an zu klingeln.
Aufgeschreckt schossen meine Blicke in die Richtung des Lärm machenden Gegenstandes.
Mrs Choi hob den Hörer ab und hielt ihn sich ans Ohr.
Ohne ein Wort zu sagen, hielt sie ihn schließlich in meine Richtung, um mir deutlich zu machen, dass dieser Anruf für mich war.
Und in der jetzigen Situation durfte ich nur einen Anrufer entgegennehmen.
"H-hallo?" Fing ich das Gespräch an.
In Gedanken verfluchte ich mich dafür, so unsicher geklungen zu haben und räusperte mich.
"Mr Lee?"
"Ja, ich bin es." Ertönte es aus dem Hörer.
Ich hasste seine eintönige und gelangweilte Stimme.
"Das mit den Nachrichten ist dein Problem.
Liefere die Ware um 23:15 Uhr in der !Lindengasse! aus.
Du wirst früher da sein und dich in der Nähe unauffällig aufhalten.
Deine Kontaktperson wird eine dunkelblaue Kappe und eine Maske tragen."
Ich nickte, bemerkte aber dann, dass Mr Lee dies nicht sehen konnte.
"N-natürlich, Sir!"
Kaum bestätigte ich ihn, ertönte der ungeduldige Piepton, welcher signalisierte, dass mein Gegenüber aufgelegt hatte.
Seufzend legte ich auf und warf mich wieder aufs Sofa.
Bis dahin konnte ich ja fernsehen, auch wenn ich mich bestimmt mit meinen Kollegen austauschen und so sollte.
Aber wenn das Treffen reibungslos verlief, konnte er ja nichts zu meckern haben.
Vier Stunden später machte ich mich auf den Weg in die Nähe besagter Gasse.
Ich hatte noch zwei Stunden Zeit, und hier gab es ein nettes kleines Café, also beschloss ich, mir ein warmes Getränk zu gönnen. Mit meiner Sonnenbrille und der schwarzen Maske, die ich extra für solche Situationen von meinem Auftraggeber bekommen habe, konnte ich mir bestimmt unbesorgt etwas bestellen.
Der Verkäufer schöpfte keinen Verdacht, und so verließ ich erleichtert mit einem Coffe to go in der Hand das Gebäude.
Und tatsächlich hatte ich im ersten Moment Angst, der Becher würde mir vor Schreck aus der Hand fallen.
Vor mir stand jemand.
Nicht jemand.
Er.
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