Kapitel 9
Celest:
Benommen schlug ich die Augen auf und versuchte irgendetwas zu erkennen, doch ich sah nur: Weiß, grüne Vorhänge und unzählige Maschinen.
"Ein Alptraum.", murmelte ich mit trockenem Hals. Ein Piepsen ertönte und Menschen in weißen Kitteln stürmten in den Raum. "Vielleicht Grey's Anatomy.", überlegte ich, doch zu wirklich klaren Gedanken war mein Hirn zu matschig, jedenfalls fühlte es sich so an.
"Wie fühlen sie sich?", eine ganz einfache Frage, dessen Antwort ich in dem Matsch zu finden versuchte, doch es ging nicht. Es war wie beim Anschalten eines Handys, nachdem man es ganz ausgeschalten hatte: Wenn es noch nicht ganz an war, brachte es dir auch nichts darauf herum zu tippen. Eine einzige Frage bildete sich in meinem Kopf, die ich auch gleich aussprach:"Wo bin ich?" "Können sie mich hören?", kam die Gegenfrage. Unsicher nickte ich. "Gut."
"Wo bin ich?", fragte ich noch einmal. "Im Krankenhaus, können sie sich erinnern?"
Ich wurde müde und meine Augenlider flackerten. "Miss White?" Ich schloss meine Augen. "Miss White?!"
Das nächste mal, als ich aufwachte waren die Vorhänge zugezogen und es viel kein Licht mehr in den Raum. Ein halb volles Wasserglas stand neben meinem Bett auf diesem bewegbaren Nachttisch und ich griff gierig danach. Jedenfalls versuchte ich es. Den Arm zu heben erstellte sich als ungewöhnlich schwierig. "Hallo?", krächzte ich. Keine Antwort. Wäre auch komisch, ich war allein im Zimmer. Dann erinnerte ich mich an den roten Knopf, den man drücken konnte wenn man etwas brauchen sollte. Doch auch an diesen kam ich nicht heran. Ein wenig verzweifelt registrierte ich zunehmende Schmerzen in meinem Brustkorb. Eine Träne ran mir aus dem Augenwinkel und fiel auf mein weißes, mit schwarzen Punkten verziertes Nachthemd.
Kopfschmerzen gesellten sich dazu und ich hatte das Gefühl, mein Schädel würde gleich platzen. "Bitte.", flüsterte ich.
Eine Maschine hatte das Steigen meines Pulses wohl bemerkt, denn im gleichen Moment kam eine Krankenschwester in das Zimmer geeilt. Kurz studierte sie das Schild an meinem Bett, dann fragte sie:"Brauchen sie etwas gegen die Schmerzen, Miss White?" Ein Nicken war alles was ich zustande brachte. "Brustschmerzen?" Wieder nickte ich. "Und Kopfschmerzen.", bekam ich noch hervor, bevor sie das Zimmer verließ.
Als ich dann endlich etwas gegen die Schmerzen bekommen hatte, fragte ich leise:"Wann kann ich denn wieder hier raus?" Erstaunt sah die Krankenschwester mich an. "Nicht so bald würde ich sagen, sie haben einen ausgewachsenen Brustkrebs." Erschrocken keuchte ich auf:"Brustkrebs?" "Wussten sie nicht?", fragte die junge Krankenschwester ein wenig zerknirscht, "Tut mir leid wenn ich sie damit überrascht habe, morgen wird sicher ihr zuständiger Arzt bei ihnen vorbeikommen und ihnen alles weitere erklären."
"Brustkrebs?", fragte ich noch einmal ungläubig. Das konnte einfach nicht wahr sein! Unsicher nickte sie, sagte dann aber noch:"Sie sollten sich nicht so aufregen, legen sie sich lieber schlafen." Immer noch unter Schock legte ich meinen Kopf wieder zurück in das Kissen und versuchte mich zu beruhigen. Gerade als die Krankenschwester die Türklinke herunterdrücken wollte, fragte ich:"Werde ich sterben?"
Sich sichtlich unwohl fühlend antwortete sie:"Wenn sie eine Chemotherapie machen und diese wirkt, nicht. Aber schlussendlich weiß das niemand."
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