Kapitel 5
Erzähler:
"Nein.", sagte der Direktor des Waisenhauses bestimmt.
"Bitte.", flehte Jimmy verzweifelt, "Wir müssen sie noch einmal besuchen!"
"Zum letzten Mal: Nein!"
Lilly kam die Tür zum Büro hinein und stellte sich schüchtern neben Jimmy.
"Bitte Herr Direktor, Cissy ist doch meine einzige Freundin.", eine Träne kullerte ihr die Wange hinunter.
"Ich kann euch trotzdem nicht einfach so mehrmals in der Woche ins Krankenhaus spazieren lassen."
"Und wenn wir nur einmal in der Woche sie besuchen gehen?", versuchte sich Lilly an einem Hundeblick. Der Direx seufzte, dann sagte er:"Gut, aber nur einmal!"
"Danke, danke, danke!"
"Ist schon gut, geht jetzt."
Vor dem Büro schaute Jimmy Lilly erstaunt an:"Du bist echt gut!"
"Das habe ich nur für Cissy gemacht! Ich kann ihn immer noch nicht leiden."
"Ich auch nicht, aber Hauptsache wir können unser Bad Girl besuchen gehen."
Sie liefen zusammen den Flur entlang bis zu Jimmys Zimmer. "Ich wünschte wir könnten sie jeden Tag besuchen.", meinte Lilly traurig, bevor sie Jimmy noch einmal umarmte.
"Ich auch. Glaub mir, ich auch."
Das kleine Mädchen musste ein Schniefen unterdrücken, als sie weiter bis zu ihrem Zimmer lief. Sie wollte jetzt nicht alleine sein, denn obwohl Lilly das Zimmer mit drei anderen Mädchen teilte, fühlte sie sich oft einsam. Niemand schien sie wirklich zu verstehen, außer Celest.
Warum musste auch unbedingt ihre große Freundin in dem Bus sitzen, der von einem Betrunkenen gesteuert wurde? Immer mehr Tränen liefen Lilly die Wange hinunter, sie wollte stark sein, aber das war gar nicht so einfach! Cissy würde sie jetzt in den Arm nehmen und sie einfach weinen lassen, würde ihr schweigend zuhören, während sie sich alles von der Seele redete, wenn Celest denn da wäre.
In ihrem Zimmer angekommen, schmiss Lilly sich auf ihr Bett und vergrub das Gesicht in ihrem Kopfkissen. Sie hatte Glück, dass keiner ihrer Mitbewohnerinnen da waren, die hätten nur wieder Fragen gestellt.
"Ich vermissen dich so, Cissy.", flüsterte das kleine Mädchen leise,"Du warst immer da für mich und jetzt bist du einfach weg." Laute Schluchzer erfüllten die Stille, wenn sie jemand gehört hätte, hätte die Person bestimmt auch weinen müssen. Aber da war niemand. Niemand der das Weinen hörte, niemand, der sah wie sich Lilly vor Trauer zusammen rollte, und niemand, der den unruhigen Schlaf, in den die Kleine fiel, hätte beobachten können.
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