Celest:

Ein Ruckeln riss mich aus meinen Gedanken, entweder war der Busfahrer noch in der Ausbildung, oder er war betrunken. Ich seufzte einmal tief und lehnte meinen Kopf gegen die kühle Glasscheibe des Buses. Wenn der so weiter machte, würde er noch einen Unfall bauen! Eigentlich war ich die speziellen Fahrstile der Busfahrer schon gewohnt, aber dieser übertrieb es dann auch. Gerade Heute, wo ich sowieso nur wenig Zeit hatte, weil die Ausgehzeit schon fast vorüber war.

Plötzlich hörte ich ein paar Leute aus den vordersten Reihen panisch rufen und schreien, der Bus kam ins schlingern und die Reifen quitschten. Wir hatten einen LKW gerammt und steuerten nun auf den Graben am Straßenrand zu. Angsterfüllt musste ich mit ansehen, wie wir eine halbe Drehung machten und uns schließlich langsam zur Seite, in Richtung Graben, neigten. Vor Schreck erstarrt und bewegungsunfähig, sah ich den Boden durch das Fenster immer näher kommen. Kurz vor dem Aufprall kam wieder Leben in mich und ich fing verzweifelt an zu kreischen.

Doch lange hielt mein Kreischen nicht an, bevor der Bus ganz umkippte und mir die Glasscherben in die vor Angst bleiche Haut schnitten. Bevor der einzigste Geruch in meiner Nase Blut wurde, bevor die altbekannte Dunkelheit mich in ihre Tiefen zog und das Rauschen in meinen Ohren nachließ.