Kapitel 14
Den Abend hatte Harry noch Stundenlang aus dem Fenster gesehen, hatte darüber nachgedacht wie sein Leben nun weiter gehen würde, er hatte darüber nachgedacht ob Draco von oben auf ihn aufpassen würde und er hatte darüber nachgedacht das alles hätte anders laufen können.
Wäre er damals als kleines Kind gestorben hätte er so vielen Leuten so viel Leid ersparen können, es hätte Dafür sorgen können das Draco,Sirius und Cedric noch eine Zukunft vor sich hätten. Er stellte sich Draco vor der ihn, Harry Potter niemals kennen gelernt hatte, wie er jemand anderen fand der ihn glücklich machte und irgendwann seine Kinder im Arm hielt ohne Harrys Namen jemals gehört zu haben. Vielleicht wäre das das beste gewesen. Vielleicht wäre Draco so glücklich gewesen, ohne ihn.
Traurig und von Schuldgefühlen zerfressen legte er sich in Dracos ehemaliges Bett, zog sich dessen Bettdecke über und starrte mit Tränen in den Augen auf das Bild welches auf seinem Nachtisch stand. Dieses Selbstichere lächeln, die strahelnd grauen Augen, die schmalen Lippen, die markanten Wangen, einfach alles an Draco war so unglaublich Perfekt, so perfekt das Harry sich langsam einredete das er ihn nie verdient gehabt hatte.
Kurz vertiefte er sich in das strahlende Grau von Dracos Augen, er erinnerte sich wie diese im Sonnenlicht gefunkelt hatten, wie sie geblitzt hatten wenn sich ihre Blicke getroffen hatten und wie oft er sich in diesen verloren hatte wenn er Draco angesehen hatte. Sein blick wanderte weiter über das Gesicht des Slytherins und blieb an dessen rosigen Lippen hängen, die ihm das erste mal das Gefühl gegeben hatten im Himmel zu sein, die ihm förmlich den Boden unter den Füßen weggerissen hatten und die Draco immer zu einem grinsen verzogen hatte wenn sie einander gerärgert hatten.
An all das konnte er sich erinnern doch er hatte unglaubliche Angst dies mal zu vergessen, er hatte Angst eines morgens aufzuwachen und vergessen zu haben wie Draco roch oder wie sich dessen Stimme anhörte, er hatte Angst das der Malfoy mit der Zeit immer ein Stückchen mehr verblasste bis er letztendlich verschwand und Harry wusste er war wirklich weg und kam nie mehr zurück.
Kurz bevor er seine Augen schloss und seinem völlig Kraftlosen Körper nachgab dachte Harry daran wie gerne er die Zeit umkehren würde und- STOP. Harry riss den Kopf ruckartig nach oben und weitete die Augen bei dem Gedanken das es eine Möglichkeit gab die Zeit umzukehren und Draco das Leben zu ermöglichen welches er verdiente und zwar mit einem Zeitumkehrer.
Hermine hatte ihnen damals zwar gesagt sie hätte diesen zurück gegeben doch wenn Harry nicht alles täuschte dachte er ihn trotzdem immer mal wieder gesehen zu haben wenn Hermine ihnen aus irgendwelchen Gängen entgegen kam in denen sie eigentlich gar keinen Unterricht hatten, er mußte sie finden und die Zeit zurück drehen auch wenn das gegen jegliche Regeln verstieß doch das war es Harry wert, er würde es eh nicht mehr mitbekommen.
Ja Harry wusste das man nichts an der Zeit ändern sollte und er wusste wenn er nicht exerzierte wäre das ein erheblicher Unterschied doch das war ihm egal, er wollte nur das nicht mehr Leute wegen ihm starben, er wollte Draco in Sicherheit wissen und dafür sorgen das er niemals seinen Vater im Krieg verlor oder mit ansehen musste wie Voldemort Tag für Tag versuchte ihn, Harry Potter umzubringen.
Ihm war ebenfalls schon die Idee gekommen die Zeit nur so weit zurück zu drehen das er mit Draco in den Krieg ziehen könnte doch selbst dann konnte er sich nicht sicher sein ob Draco Lebend dort raus kam also wollte er den Weg nehmen bei dem er wusste niemand war in Gefahr. Er würde dafür Sorgen das niemand den Namen Harry Potter jemals gehört hatte, niemand wusste das er jemals existiert hatte, niemand ihn jemals gesehen hatte.
Mit diesen Gedanken schlief er ein, ihm war schmerzhaft bewusst gewesen das er wohl nicht in Dracos Leben landen würde wenn er die Augen schloss und selbst das tat schrecklich weh da es ihn nur nochmals klarmachte das Draco nicht mehr bei ihm war doch irgendwas war stimmte mit seinem Traum dennoch nicht auch wenn Draco nichts damit zutun haben konnte.
Als Harry die Augen öffnete erkannte er rein garnichts, alles um ihn herum war Stockdunkel und beängstigen ruhig. Egal wie sehr er sich anstrengte er konnte keinen einzigen Ton wahrnehmen außer seine eigene immer Schneller werdenden Atem und seinen Herzschlag welcher ihn in den Ohren dröhnte während er sich versuchte aufzurichten doch er hatte sich nichtmal zur Hälfte aufgerichtet als er erschrocken aufkeuchte und sich vor Schmerz zurück auf den harten Fliesen Boden fallen lies.
„Shit" fluchte er mit Tränen in den Augen, der Schmerz der gerade durch jeden seiner Knochen gefahren war schlimmer als er es sich jemals hätte vorstellen können. Es hatte sich angefühlt als hätten sich tausend dünne Nadeln in seine Haut gebohrt und ihn in die Knie gezwungen. Er lehnte seinen Kopf gegen eine Wand neben ihm und bemerkte wie weh ihm dieser eigentlich tat.
Jedes Wort das Harry vor sich hin murmelte hörte sich furchtbar dumpf an, jedesmal wenn er sich auch nur Millimeter bewegte wurde ihm schwindelig und begann sich zu drehen während ihn ein Pochender Schmerz davon abhielt klar denken zu können. Als Harry seine Hand vorsichtig anhob und an seinen Hinterkopf legte fühlte er wie verklebt und feucht seine Haare waren und wie eine Flüssigkeit seine Handfläche hinablief, keine Frage er schien zu bluten doch so sehr er es auch versuchte er konnte nicht herausfinden wie er hier her gekommen war weder wer ihm das angetan hatte nur das er hilflos war.
Gerade als er anfangen wollte zu schreien ob ihn irgendwie hörte vernahm er gedämpfte Schritte die immer näher kamen und immer lauter wurden bis sie anhielten und er spürte das jemand direkt vor ihm stehen musste.
An mehr konnte sich Harry nicht erinnern als er erstickt schreiend aufwachte und immer noch das Gefühl hatte das Pochen in seinen Kopf und die qualvollen Schmerzen in seinen Beinen spüren zu können, das war kein Traum und es war auch keine Einbindung das war Realität und es machte Harry Angst da er wusste das Draco tot war, dies jedoch genau so wie letzte Nacht gewesen war, er hatte gelebt in diesen Moment.
Verschwitzt warf er einen Blick auf die erleuchtete Uhr neben sich welche jede Minute leise klackte. 4:57. Es war Zeit zu verschwinden. Zittrig jedoch entschlossen stellte er seine Füße auf den Boden, packte seine Sache, griff nach seinem Besen und öffnete das Fenster seines Schlafsaales wobei er nochmals kurz zurück sah und sein Blick auf das Bild von Draco fiel, er konnte nicht ohne es gehen den es gab ihn das Gefühl das ein Teil von Draco bei ihm war. Nachdem er dieses vorsichtig verstaut hatte kroch er aus der Öffnung und setzte sich auf seinen Besen um endlich das zutun was er schon lange hätte tun sollen, sich dem stellen was ihn eh irgendwann heimsuchen würde als eine dunkle Stimme hinter ihm ertönte.
„Mr Potter Wohin wollen sie denn so eilig" durchdrang die schneidende Stimme die Stille weshalb der Potter fast von seinem Besen fiel, sich jedoch gerade noch so am Stiel fest Klammern konnte als er Snapes bleiches Gesicht im Mondlicht erkannte wie es immer näher kam.
„Sie wissen Wohin ich will" gab Harry zurück und fokussierte die fast Schwarzen Augen seines Professors welche ihm förmlich in die Seele zu starrten schienen. „Sie haben doch nichtmal eine Ahnung wo sich ihre Freunde befinden" stellte der Mann fest und zog eine Augenbraue hoch als der Potter den Blick senkte, darüber hatte er noch garnicht nachgedacht.
„Ich schlage vor sie sind in den nächsten paar Sekunden wieder in ihren Bett" fügte Severus hinzu und nickte zur Seite. „Ich muß gehen, sie verstehe das nicht" meinte Harry leise und krallte die Fingernägel nervös in das etwas abgenutzte Holz seines Besens als ihm der kalte Blick Snapes traf.
„Ich habe ihn geliebt.. ich denke nicht das sie wissen was das ist aber wenn doch wüssten sie das ich das tun muß" murmelte Harry in der Hoffnung das der Slytherin doch irgendwo ein Herz hatte was nicht aus Stein war. „Kommen sie rein" wiederholte der Mann und streckte ihm eine Hand hin. „Ich bringe sie dort hin ".
Es hatte einige Sekunden gedauert bis Harry wieder durch das Fenster hineingeklettert war und sich versichert hatte das der Mann ihn nicht anlog doch dessen Miene war ernst und zeigte keine Anzeichen davon das dies ein Scherz gewesen war doch er wusste trotzdem nicht warum er ihm helfen wollte.
„Wieso tuen sie das?" Fragte Harry schließlich prüfend und behielt Severus Gesicht ganz genau im Auge als dieser zu einer Antwort ansetzte. „Weil ich weiß wie es sich anfühlt die Liebe seines Lebens zu verlieren" gab er zurück wobei er Harry so tief in die Augen sah das es ihm schon fast Angst machte doch aus irgend einem Grund wusste der Potter das es die Wahrheit gewesen war also Griff Er nach Snapes Oberarm und spürte wie sich alles begann zu drehen, alles verschwamm und er sich in einem gleißenden Licht befand bevor er etwas neben seinem Professor an einem Waldrand zu landete.
„Ich werde sie unter einer Bedienung dort hin lassen" begann der Slytherin und musterte Harry dabei äußerst aufmerksam. „Sie werden sich niemals bewusst in Lebensgefahr begeben". Harrys Kopf schoss in die Höhe, seit wann interessierte Snape das, er war ihm doch immer egal gewesen also was sollte das jetzt.
„Das kann ihnen doch egal sein"
„Ist es aber nicht"
„Warum nicht?"
„Weil es so ist Potter"
„Das ist kein Grund!"
„Weil ich nicht zulasse das das letzte was von Lilly übrig ist stirbt wenn ich es verhindern kann" fluchte der Mann was Harry automatisch verstummen lies.
Er fokosierte seine Füße, sagte kein Wort doch in seinem Kopf arbeitete es wie wild bis Severus sich räusperte und stumm in Richtung Wald lief.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro