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43.


Die Bürstenstriche wurden langsamer.
Nachdenklich hob Lexa ihren Blick, sah sich lange im Spiegel an und realisierte erst jetzt, dass dies das letzte Mal für eine gefühlte Ewigkeit sein würde, dass sie hier in ihrem Badezimmer stand.
In ihrer riesigen, komfortablen Wohnung die - wenngleich sie erst seit kurzen in dieser wohnte - ihr behaglicher Rückzugsort geworden war.
Ihre kleine heile Welt, in der sie sich wohl fühlte. Sie die Tür hinter sich zu machen konnte, um all den Stress und die Strapazen für wenigstens einen Moment auszusperren.
Sie kämmte ihr Haar fertig, band sich ihren obligatorischen Zopf und prüfte ein letztes Mal ihr Erscheinungsbild.
Ihre Uniform saß perfekt.
Kein Fussel, keine Knitterstellen würden dem der danach suchte, auffallen.
Sie griff nach ihren übrig gebliebenen persönlichen Sachen, sah sich noch einmal prüfend in ihrem Badezimmer um und verließ dieses leise seufzend.
Die kleine Reisetasche mit ihren letzten Habseligkeiten stand offen auf dem Küchentresen.
Nachdem sie auch den Rest ihrer Sachen in dieser verstaut hatte, setzte Lexa zu einem finalen Rundgang in ihrer Wohnung an. Tina würde morgen ihre übrig gebliebenen Lebensmittel abholen kommen, dann würde man ihre Wohnung versiegeln.
Niemand durfte diese bis zu ihrer Rückkehr betreten, außer es lagen triftige Gründe dafür vor.
Wenn Lexa später einmal ein paar freie Tage bekam, erst dann würde sie zurückkehren. Mit Glück irgendwann ein Quartier hoch oben im Stockwerk der Anführer beziehen, aber so weit war sie noch lange nicht.

In weniger als dreißig Minuten begann die Verkündigung, noch ahnten ihre Fraktionsmitglieder nicht das Geringste.
Ihnen war heute Morgen nur mitgeteilt worden, dass der morgige Tag für sie arbeitsfrei war und sie abends in der Grube zu erscheinen hatten. Beziehungsweise die Verpflichtung hatten, dem Livestream beizuwohnen, falls sie nicht im Hauptquartier stationiert waren.
Ein zusätzlicher freier Tag bedeutete bei den Ferox, dass Großes bevorstand. Somit war es nicht verwunderlich, dass jeder Ferox dem Abend aufgeregt entgegenfieberte.
Lexa sah dem Kommenden mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freute sie sich auf die Herausforderungen, die auf sie warteten. Andererseits schlotterte sie innerlich vor Angst, konnte noch immer nicht fassen, was ab dem morgigen Tag auf sie zukommen würde.
Es klopfte, Raphael war pünktlich. Er würde sie ab sofort begleiten wie ihr eigener Schatten.
Er befand sich ab diesem unspektakulären Klopfen offiziell im Dienst, ihr blieben noch ein paar wenige Stunden, in denen sie ein ganz normales Mitglied ihrer Fraktion war. Doch die Uhr tickte, zählte unnachgiebig die Zeit herunter. Lexas Unruhe nahm von Minute zu Minute zu.
Hastig sah sie sich nochmals um, sagte gedanklich Lebewohl und öffnete ihrem engsten Freund die Tür.

„Wow, du siehst ... einschüchternd aus!“
Lexa konnte sich an dem Anblick ihres Kumpels nicht sattsehen.
Er trug eine nagelneue Wachuniform, die seinen athletischen Körperbau ausgesprochen schmeichelte. „Haben Wachen nicht eigentlich rote Abnäher, wo sind deine?“ Raphi deutete mit seiner behandschuhten Hand auf seine linke Schulter, dort befand sich ein schlichtes Patch mit der lodernden Flamme der Ferox und der Aufschrift Leader Service.
„Ich habe keine, da ich keine normale Wache bin, sondern unter dem direkten Befehl eines Anführers stehe. Keine offiziellen Regeln für mich, im Prinzip habe ich Narrenfreiheit.“
Breit grinsend ging er voran, man merkte ihm an, dass ihm seine neue Aufgabe Spaß machte. „Warte ab, bis du auf Janine triffst oder Eric 'nen schlechten Tag hat. Dann reden wir nochmal über deine Narrenfreiheit“, lachte Lexa und zwinkerte ihm zu, während sie ums nächste Eck bogen, um dann in den Lift zu steigen.
Es war ungewohnt für die Blonde, dass auch sie jetzt Zugang zu diesen Annehmlichkeiten besaß, aber das würde sich mit Sicherheit schnell ändern.
Die Türen des Aufzugs schlossen sich leise, ab jetzt wurde nicht mehr geschäkert.
Die Mienen der beiden wurden ernst, ein verborgener Schalter legte sich um.
Ab sofort wurde von ihnen mehr erwartet als von den anderen Ferox. Eine Professionalität, die sie von herkömmlichen Mitgliedern abhob. Sie eine Autorität ausstrahlen ließ, die so weit dominierte, dass es keine Widerworte gab.
Beide hatten verinnerlicht, was Eric Lexa schon so oft gepredigt hatte. Trage nach außen, was du sein willst. Zeige den anderen, wo ihr Platz ist, und behaupte den, den du dir verdient hast.

Als sich die metallenen Türen wieder öffneten, befanden sie sich in einem streng reglementierten Zugangsflur zur Grube und wurden bereits erwartet.
Vor ihnen in dem breiten Zugang standen Max, Eric und die anderen Anführer bereit, um sie herum ihre persönlichen Wachen, die Raphael verhalten zunickten. Auch er musste sich erst beweisen, bis dahin begegnete man ihm mit Zurückhaltung, wenngleich sie von seinen hohen Rankings wussten.
Eric nahm sie wortlos in Empfang, ließ im Bruchteil einer Sekunde seinen prüfenden Blick über beide wandern. Er suchte nach optischen Verfehlungen an ihrem Äußeren, hatte aber nichts auszusetzen.
Der Tross der Anführer und Wachen setzte sich wenige Minuten später langsam in Bewegung. Jeder wusste genau, wo sein Platz war. Geschmeidig reihten sich nach und nach alle ein und bildeten eine perfekt geschlossene Formation.
Wie man es von ihm gewohnt war, ging Eric schweigend einen Schritt vor Lexa, links neben ihr schritt Raphael. Sein Blick wanderte wach umher, er nahm seine Aufgabe ernst und behielt alles um sich herum im Auge. Seine rechte Hand immer am Griffstück seiner Waffe, bereit zu tun was nötig war.
Hinter Lexa liefen Lucien und die anderen. Es kam ihr anmaßend vor, dass sie vor den übrigen Anführen laufen durfte, aber so sah es die Gesetzgebung vor.
Sie musste immer an der Seite ihres ausbildenden Anführers bleiben und dieser war nun mal die Nummer zwei der Ferox. Somit lief sie ab sofort in der zweiten Reihe mit, anstatt sich ganz hinten einzureihen, wie es eigentlich folgerichtig wäre.

Lexa spürte die bohrenden Blicke der Ferox auf sich, als sich die Entourage der Anführer mit ihren Begleitern den Weg hoch zur steinernen Empore bahnte. Es wurde schon jetzt heftig getuschelt, Lexa schwitzte Blut und Wasser.
Hoffentlich würde ihre Verkündigung nicht im völligen Desaster enden. Sie hatte keine Ahnung, wie all die anderen zu ihr standen, wenn sie erfuhren, was der Grund für dieses Schaulaufen war.
Es dauerte eine Weile, bis jeder an seinem Platz stand, und auch Lexa war vor Fehlern nicht sicher.
Eric schob sie ungesehen von den anderen ein Stück hinter sich, als sie sich unabsichtlich direkt neben ihm postierte. Noch durfte sie nicht an seiner Seite stehen, erst wenn sie sich in der Ausbildung befand. Und erst nach erfolgreicher Ernennung war es ihr erlaubt, sich auch in Anwesenheit und ohne vorher angesprochen zu werden, laut zu äußern. Bis dahin hatte sie keine andere Wahl als sich jeden Kommentar zu verkneifen und zu ertragen, was ihr an den Kopf geworfen wurde.
Demut war somit die erste Tugend, die sie lernen durfte.
Ihre Candor-Gene liefen bereits beim Gedanken daran Amok, aber da musste sie fortan durch.
Das war die vielgepriesene Selbstkontrolle, die ihr Eric immer und immer wieder versucht hatte einzubläuen.
Bald würde sie beweisen müssen, dass sie seine Worte verinnerlicht hatte.

 *

Alle standen endlich in Reih und Glied, nur Lexa und Raphael fielen im wahrsten Sinne des Wortes aus der Reihe.
Beide standen einen Meter versetzt hinter der Formation der Anführer, doch wegen der Lücke, die dadurch entstand, konnten die Ferox beide ohne Problem sehen. Tina war unfassbar aufgedreht, ihr Herz raste und sie konnte ihre Anspannung kaum noch verbergen.
Mike neben ihr war seitdem die Riege der Elite auf den Vorsprung getreten war, seltsam ruhig geworden. Tina hatte ihn inzwischen schon mehrfach auf sein demoliertes Äußeres angesprochen, doch er beharrte darauf in eine Schlägerei in der Arbeit, geraten zu sein.
Dass er seither entgegen seiner Gewohnheit kein schlechtes Wort mehr über Eric und Lexas, sowie Raphaels Zukunft verloren hatte, wollte er damit nicht in Verbindung bringen.
Er wich Tina aus und diese merkte es natürlich sofort.
Irgendetwas war vorgefallen und sie würde herausfinden, was es gewesen war, auch wenn er nicht mit der Sprache herausrücken wollte.
Tina winkte Lexa und Raphi überschwänglich zu, wie zu erwarten kam von beiden nichts dergleichen zurück, aber Lexa fing ihren Blick auf und erwiderte diesen zwinkernd.
Raphael sah in seiner tiefschwarzen Uniform abschreckender aus, als es sich Tina je hätte vorstellen können. Seine raspelkurz geschorenen Haare und dazu noch sein finsterer Gesichtsausdruck, er machte als Leibwächter eine hervorragende Figur.
Lexa trug genau wie die anderen ihre offizielle Ausgehuniform. Vielleicht fiel es den übrigen Ferox nicht auf, aber ihre lila Abnäher fehlten. Diese kennzeichneten sie als Ausbilderin, doch die war sie in weniger als fünf Stunden nicht mehr.
Auch Lexa war genau wie Raphael gänzlich in Schwarz gekleidet.
Die Anführer hoben sich durch das Grau in ihren Uniformen optisch von allen anderen ab, nur die beiden nicht.
Sie waren im Moment die Einzigen in der gesamten Fraktion, die komplett dunkel und ohne farbliche Abgrenzungen auffielen.

 *

In der Grube herrschte ein unfassbares Gedränge, neben ihnen bekamen sich mehrere Ferox bedenklich in die Haare. Mike sah sich gezwungen, einzugreifen, er war jetzt der einzig verbliebene Beschützer Tinas, nur die beiden gegen den Rest der Ferox.
Niemand konnte voraussagen, wie die Fraktion auf die Verkündigung Lexas reagieren würde.
Eine Frau, noch dazu die angebliche Liebschaft des am meisten gefürchteten Anführers wird zur Anwärterin ernannt. Das konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit grandios in die Hose gehen.
Er und Tina waren dann die Einzigen, die für die einfachen Ferox greifbar waren - Coulter und Konsorten waren für das Fußvolk schließlich unantastbar.
Der lautstarke Streit der ungehobelten Lagerarbeiter weitete sich aus. Mike beschloss, sich Tina zu schnappen und mit ihr in eine andere Reihe auszuweichen. Ihm war die beginnende Schlägerei zu riskant. Gerade als er Tina zu sich heranziehen wollte, spürte er eine schwere Hand auf seiner Schulter. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass sich eine großgewachsene Wache hinter ihnen befand und zwei weitere sich bereits um die Streithammel kümmerten. Weniger als drei Minuten später, war um sie herum wieder Ruhe eingekehrt. Mike sah sich jetzt genauer um und entdeckte, jetzt wo er wusste, nach was er Ausschau halten musste, mehrere Wachen in ihrer unmittelbaren Nähe. Sie waren nicht als solche gekennzeichnet, doch Mike erkannte sie wieder. Er hatte sie des Öfteren im Dunstkreis der Anführer gesehen.
Eric hatte sie also nicht vergessen und auch für ihre Sicherheit vorgesorgt.
Mike musste zähneknirschend einsehen, dass er Coulter diesmal falsch eingeschätzt hatte.

 *

Nach endlos wirkenden Minuten kam endlich Bewegung in die Anführer auf der Empore.
Max trat hervor und deutete mit einer Armbewegung an, Ruhe einkehren zu lassen.
Seine Untergebenen folgten seiner Anweisung. Allmählich ebbte die Lautstärke ab, nur hin und wieder war verhaltenes Gemurmel zu hören.
Der Großteil der Beleuchtung wurde ausgeschaltet, nichts sollte die Aufmerksamkeit der Menschen von ihrem Anführer ablenken. Ein gleißender Lichtkegel wurde auf Max gerichtet, die restlichen Anführer hinter ihm - unter ihnen Lexa und Raphael - wurden wesentlich spärlicher beleuchtet.
Zu sehen waren sie allerdings weiterhin ohne Probleme.
Endlich begann der oberste Anführer zu sprechen, seine Stimme dröhnte verstärkt durch unzählige Lautsprecher und aufgezeichnet von Dutzenden Kameras in alle Winkel des Hauptquartieres, der Fraktion und darüber hinaus in die ganze Stadt. Seine unnahbare Präsenz, die unbestreitbare Autorität seiner Person, all das warf er in die Rede, die seine Fraktion hinter Lexa stellen sollte.





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Na ihr, alles fit?
Wie ihr wisst, bin ich immer einige Kapitel im Vorlauf. Doch seit einigen Wochen stellt sich mir eine wichtige Frage: Wie soll es weitergehen?? Ich hab viele tolle Ideen, aber habt ihr auch Bock drauf? Wollt ihr mehr Lexa und Eric? Teil 3 oder kein Teil 3???
Bitte, bitte teilt mir mit, wie ihr dazu steht! Bin total unschlüssig!
LG Nic

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