Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

33.


Müde und abgeschlagen stocherte Lexa in dem Brei herum, der laut Aushang tatsächlich ein Auflauf darstellen sollte. Von der Konsistenz und seinem Aussehen her, aber eher an Erbrochenes erinnerte - doch der Hunger trieb es rein. Die Blonde wollte gar nicht so genau wissen, was sie da vor sich hatte, und schob sich einen weiteren Löffel voll in ihren Mund.
Außer ihr befanden sich nur eine Handvoll anderer Ferox im Speisesaal. Der große Andrang war schon wieder abgeebbt, kein Wunder - sie war spät dran.
Kurz hob sie ihren Kopf, sah zur Uhr. Tina hatte schon seit mehr als zwanzig Minuten Feierabend, wo blieb sie nur?
Sie hatten sich hier verabredet, aber nun saß die Ausbilderin allein und ohne Gesellschaft hier an diesem langen Tisch.
Mike hatte noch Schicht und Raphael – nun ja, ihn hatte sie schon länger nicht mehr gesehen. Er zog sich seit Miras Tod immer mehr zurück.
Gestern hatte sie ihn kurz auf dem Weg zum Training getroffen, aber mehr als ein paar Höflichkeitsfloskeln war nicht aus ihm herauszubekommen gewesen. Es schmerzte, ihn so zu sehen, wie er nur als ein Schatten seiner selbst durch die Gänge schlurfte und an nichts und niemanden mehr Freude zu haben schien. Endlich, Tinas wilder Lockenkopf betrat die Kantine und sah sich suchend nach Lexa um. Als die Brünette ihre Freundin erkannte, winkte sie ihr zurück und steuerte zuerst die Essensausgabe an.

„Man, Lexa. Ich schwöre dir, der Typ kostet mich die letzten Nerven! Wie kann ein einzelner Mensch nur so schlecht gelaunt und pedantisch sein!“
Die Brünette saß noch nicht einmal richtig, da sprudelte es schon aus ihr heraus. Sichtlich entnervt ließ sie sich neben Lexa fallen und trank in großen Schlucken von ihrem Wasser. „Was hat er denn schon wieder gemacht, Tina?“
Lexa war sich sicher, dass Tina übertrieb, denn die Ausbilderin kannte den Anführer mittlerweile gut genug. Wäre er wirklich schlecht gelaunt gewesen, säße Tina mit Sicherheit noch nicht hier.

Anstatt Lexa von ihrem Tag zu erzählen, wank Tina aber nur ab, „ach, wenn ich dir das jetzt alles aufzähle, muss ich mich wieder nur aufregen. Wie war dein Tag? Wieder langweilige Simulationen?“
Lexa seufzte tief auf, „ich sage dir, wenn die Initianten sich nur halb so dumm anstellen würden, wäre uns allen geholfen. Selten habe ich so viel Mist gesehen, wie in den letzten Tagen. Eine hat tatsächlich Angst vor Vögeln! Feuer, Höhenangst, enge Räume - alles verständlich, aber Vögel? Egal, sie wurde schlussendlich zum gefühlt hundertsten Mal totgepickt. Eine Lernkurve wie ein Wasserfall, unfassbar.“
Kichernd schaufelte sich Tina den Mund voll. Sie erinnerte sich noch gut daran, als sie unzählige Male auf der unbequemen cremeweißen Liege Platz nehmen musste. Elektroden an den Schläfen und vor allem die riesige Spritze, die jedem in den Hals gerammt wurde. Gefüllt mit dem Serum der Ferox, mithilfe dessen die gedanklichen Trockenübungen ausgelöst wurden.
Man musste seine Ängste überwinden oder zumindest kontrollieren lernen, immer überwacht von einem Ausbilder, der eingreifen und das Programm augenblicklich stoppen konnte, falls die Vitalwerte des Schülers durch die Decke gingen.

„Kommen deine Zöglinge inzwischen wenigstens damit klar oder sind sie weiterhin so verstört wie am Anfang?“
Lexa wiegte ihren Kopf hin und her, „manche stellen sich immer noch an wie zu Beginn, aber wir sehen Fortschritte.“
Sie war fertig mit ihrer Portion, schob ihr Tablett von sich und sah Tina beim Essen zu.
„Musst du an den Zaun zurück, wenn die Abschlussprüfung durch ist?“ Tina fragte betont beiläufig nach, das fiel Lexa sofort auf.
„Ich denke schon, zumindest habe ich nichts Gegenteiliges gehört. Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, Tina.“
Diese sah fragend zu ihrer Freundin, kaute hastig runter und hakte nach.
„Dir ist bewusst, dass die Initiation in elf Tagen endet, oder? Man wird dir doch gesagt haben, wofür du danach eingeteilt wirst! Verarsch mich nicht, Lexa. Die werden dich wohl kaum so in der Luft hängen lassen.“
Die Ausbilderin zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste tatsächlich nicht mehr, als dass was sie gerade ihrer Freundin gesagt hatte. Auch wenn diese ihr nicht glauben wollte.
Zwar hatte Max des Öfteren betont, wie gern er sie doch hier im Hauptquartier behalten wollte, aber eine konkrete Order hatte sie von ihm noch nicht erhalten. Somit würde sie wohl wieder zurück zum Zaun, auf ihren alten Posten wechseln müssen.

Ihr Tablet machte sich bemerkbar, das Piepen machte sofort klar, wer nach ihrer Aufmerksamkeit verlangte. Tina lachte künstlich auf, „das war‘s wohl mit deinem Feierabend.“
Leider behielt sie Recht, Coulter wollte sie sehen. Und das zeitnah, so stand es wörtlich in seiner kurzen Mitteilung.
Seufzend erhob sich Lexa, sah entschuldigend zu ihrer linken zu Tina, die schon verstehend nickte. „So ist es. Mal sehen, was er will, vielleicht habe ich Glück und kann später noch bei dir vorbeikommen.“

Zügig brachte die Ausbilderin ihr Tablett weg und machte sich anschließend auf den Weg. Wohlwissend, dass sie Tina heute sicherlich nicht mehr zu Gesicht bekommen würde.

Abwartend sah sie ihn an.
So schlecht gelaunt wie Tina ihn dargestellt hatte, schien er nicht zu sein. Neutral wäre wohl die treffendste Beschreibung gewesen, die Lexa im Moment zu ihrem Gegenüber einfiel.
Endlich nahm er seinen Blick von dem Bildschirm schräg neben sich und widmete sich ihr, seine Hände legte er dabei gefaltet vor sich ab. Lexa beschlich ein ungutes Gefühl. Seine strenge Körpersprache suggerierte ihr, dass sie entweder gleich Ärger oder schlechte Nachrichten erhalten würde.

„Sicherlich ist dir bewusst, dass die letzte Auswahlphase der Initianten bald vorüber ist und du in deiner aktuellen Verwendung nicht mehr gebraucht wirst. Max und ich haben daher schon vor geraumer Zeit eine anderweitige Position für dich angedacht. Du wirst im Hauptquartier verbleiben, dein alter Posten am Zaun wurde inzwischen von Jacoby neu vergeben. Du wirst also nicht mehr dorthin zurückkehren.“
Lexa sah ihn starr an, wusste nicht recht, ob sie sich über diese Neuigkeiten freuen oder der Wehmütigkeit die Überhand lassen sollte.
Sie war bereits ersetzt worden? Also stand schon seit längerem fest, dass sie nicht zurückkehren würde.
Warum erfuhr sie wieder einmal als Allerletzte davon?

Ihre Gedankengänge wurden von Eric unterbrochen, der mit fester Stimme weitersprach.
„Deine neuer Posten wird dir einiges abverlangen und du wirst weiterhin mir unterstellt sein. Näheres wirst du morgen von Max und mir erfahren. Ich muss darauf bestehen, dass du nichts, was deine neue Anstellung betrifft, weiterträgst. Erscheine morgen um acht beim Konferenzraum. In voller Montur und mit professioneller Einstellung. Was ich damit meine, muss ich dir hoffentlich nicht erklären. Du kannst jetzt gehen.“
Sofort nach seinen letzten Worten, wendete er sich wieder dem Monitor zu und ließ sie ungeachtet sitzen.
Jetzt noch einmal nachzufragen und auf Antworten zu bestehen, würde nichts als Ärger mit sich bringen, also ließ Lexa das Thema auf sich beruhen.
Hoffentlich würde sie morgen Auskünfte auf ihre Fragen bekommen.

 *

Bestimmt würde sie eine Kerbe in den Flur vor dem riesigen Konferenzraum laufen, wenn man sie noch länger würde warten lassen.
Seit mehr als zwanzig Minuten lief sie schon ruhelos auf und ab, doch bisher hatte man sie noch nicht in das riesige Sitzungszimmer beordert.
Ihr blieb nichts weiter übrig als weiterhin unter den wachsamen Augen der Wachen abzuwarten. Immer wieder grübelte Lexa darüber nach, weshalb sie hier war.
Auf welchen Posten würde man sie versetzen?
Die schnelle Eingreiftruppe kam ihr in den Sinn, vielleicht wollte Eric sie dort hinschicken.
Aber Max hatte mehrfach erwähnt, dass sie hier im Hauptquartier bleiben würde.
Die Blonde hob ihren Kopf, blieb wie angewurzelt stehen - sollte sie etwa Aiden ersetzen?
Sie als Erics Assistentin?
Bitte nicht, das würde in einer Katastrophe enden!
Sie hasste es, von ihm herumgescheucht zu werden.
Der Job als Gehilfin in allen Lebenslagen, zu jeder erdenklichen Uhrzeit wäre das Schlimmste, was man ihr antun könnte.
Ihr leises Fluchen ging in der lauten Meldung einer Wache unter, die forsch ihren Namen rief. Es war soweit, sie konnte eintreten.

In ihrer Erwartung war sie davon ausgegangen, nur Max und Eric vor sich zu haben, doch nun stand sie kerzengerade vor der versammelten Riege der Anführer ihrer Fraktion und versuchte vergeblich ihren rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen.
Sogar Jacoby war vom Zaun angereist, das passierte nur in den wichtigsten Fällen.
Aller Augen waren auf sie gerichtet, am liebsten wäre sie geflüchtet und doch konnte sie die angespannte Stimmung im Raum fast körperlich spüren.
Max und Eric schienen relativ gelassen, Lucien wirkte aufgebracht – fast schon aggressiv. Irgendetwas musste ihm gewaltig gegen den Strich gehen.
Maddox sah sie nur kurz verächtlich aus den Augenwinkeln an, als wäre sie seine Aufmerksamkeit nicht wert. Sein übliches Auftreten ihr gegenüber, Lexa kannte ihn nicht anders. Jacoby stützte sein kantiges Kinn auf seine tätowierte Faust, er wirkte im Gegensatz zu den übrigen nachdenklich, beinahe grübelnd.
Solch ein in sich gekehrtes Verhalten hatte sie bei ihrem ehemaligen Vorgesetzten noch nie beobachtet.
Ihr Blick wanderte fragend zurück zu Eric, dieser sah sie zwar an, aber sie konnte seinen Blick nicht deuten.
Was sollte sie tun - stehen bleiben, auf irgendeine Anweisung abwarten?
Konnte nicht wer endlich das Wort ergreifen und Licht ins Dunkel bringen, weshalb sie hier war? Lexas Unsicherheit nahm immer weiter zu, man hätte eine Stecknadel fallen hören können, hätte jemand den Mut dafür gehabt, in Anwesenheit all dieser hochgestellten Männer eine solche fallenzulassen.

Endlich, Max ergriff das Wort und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Anführer zumindest für kurze Zeit auf sich.
„Das ist sie, Lexa Davis, geborene Candor.“
Er sah kurz zu jedem seiner Untergebenen, Lexa beschlich das ungute Gefühl, das man schon über sie geredet hatte, bevor sie den Raum betrat.
Was hatte all das hier zu bedeuten?
Ihr blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, Max sprach sie nun persönlich an;
„Lexa, du kennst all die Anwesenden, ich denke die Vorstellungsrunde können wir uns also sparen. Du kannst bequem stehen, während ich dir erkläre, warum du hier bist.“
Lexa entspannte ihre Haltung etwas, verblieb aber in ihrer erlernten militärischen Grundstellung und harrte den Dingen, die sie jetzt hoffentlich erfahren würde.

 
Nach kurzem Räuspern kam Max zur Sache: „Nun, wie du weißt, ist die Initiation bald an ihrem Ende angekommen und Eric hat dich meines Wissens schon darüber unterrichtet, dass du nicht wieder an den Zaun zurückkehren wirst. Mein Stellvertreter und ich haben dich schon vor geraumer Zeit für eine andere Verwendung vorgesehen, die du in etwa zwei Wochen antreten wirst.“
Der Fraktionsführer deutete währenddessen zu seiner Linken - zu Eric, der äußerlich gelassen in seinem Stuhl lehnte und sie unentwegt ansah.
„Nachdem mich Eric laufend über deine Fortschritte und deinen Leistungsstand unterrichtete und mir überzeugend darlegen konnte, dass du bereit bist, ist heute der Tag gekommen, wo wir Anführer über deine Zukunft bei uns abstimmen und anschließend auch dich anhören werden. Nachdem dies passiert ist, werden anschließend die anderen Fraktionsführer unterrichtet und somit der Rat Chicagos in Kenntnis gesetzt.“

Lexa verstand nur noch Bahnhof, worüber in Kenntnis gesetzt und vor allem warum?
In ihrem Kopf ratterte es, welche Position setzte es voraus, dass man darüber abstimmen musste und sogar die Führung der Stadt darüber informiert werden musste?
Was in alles Welt war hier los?

Ihr hilfesuchender Blick prallte an Eric ab, er zeigte keinerlei Reaktion, ließ sie mit all ihrer Verwirrung allein.
Anstatt ihre Nervosität allmählich in den Griff zu bekommen, wuchs diese ungebremst immer weiter an.
Die Ausbilderin spürte den kalten Schweißfilm, der sich inzwischen auf ihren Handflächen gebildet hatte, und kämpfte verbissen darum, ihre Atmung unter Kontrolle zu behalten.

Man Max, komm endlich zur Sache und sag was hier los ist verdammt!

Die Stimme in ihrem Kopf nahm allmählich einen hysterischen Unterton an, ihr Herz hämmerte bis zum Hals.

Eric hatte wohl ihre wachsende Anspannung bemerkt und wollte das Meeting beschleunigen, vielleicht saß ihm auch nur ein anschließender Termin im Nacken.
„Max, wir sollten sie nicht so lange auf die Folter spannen, setz sie in Kenntnis.“
Tatsächlich ergriff der Schwarze sogleich wieder das Wort und setzte sich ein wenig aufrechter hin als zuvor.
Auch Eric saß nicht mehr entspannt auf seinem Stuhl, er war nach vorne gerutscht und beugte sich mit angewinkelten Armen auf die Tischplatte vor ihm. Sein klarer Blick unverwandt auf seine Untergebene gerichtet.

Erst jetzt fiel Lexa der leere Platz zwischen Eric und Lucien auf, war dies der Stuhl gewesen, an dem Richard einst gesessen hatte? Nein, das konnte von der Rangordnung her nicht stimmen. Lucien müsste direkt neben Eric sitzen, aber warum war dann ein Sitzplatz frei?
Ihre Gedanken überschlugen sich, eigentlich sollte sie konzentriert bei der Sache sein, schließlich saßen die wichtigsten Personen der Fraktion vor ihr und außerdem ging es hier gerade um ihre Zukunft.
Aber im Moment war es für sie ein Ding der Unmöglichkeit, sich auf die Unterredung vor ihr zu fokussieren, ohne jeden Augenblick zu hyperventilieren.

Lexa sah zu Max, der gerade dazu ansetzte endlich Licht ins Dunkel zu bringen, doch das, was sie hörte, ließ sie tatsächlich nach Luft japsen und am Verstand ihrer Gegenüber zweifeln.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro