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30.

Etwa eine Woche war der merkwürdige Moment her, der trotz der schon vergangenen Zeit, weiterhin ruhelos in Lexas Kopf umher spukte.
Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie, nachdem Eric unvermittelt von ihr abgelassen hatte, mit zittrigen Knien den lauten Rufen der Teams entgegengegangen war.
Während der gesamten Rückfahrt konnte man ihm seine Verärgerung über die Niederlage gegen Lexas Team anmerken.
Nur kurz kreuzten sich ihre Blicke. Seine versteinerte Miene ließ allerdings keinerlei weitere Rückschlüsse zu, er ignorierte die Ausbilderin während der gesamten Rückfahrt vollständig.

Endlich  beim Hauptquartier angekommen, nahm man kaum wahr, dass er humpelte.
Selbst wenn es doch jemand bemerkt haben sollte, es traute sich niemand ihn darauf anzusprechen. Es war nicht auszuschließen, dass man anschließend der nächste war, der mit schmerzenden Gliedern von dannen schlich.
Ohne überflüssige Worte des Grußes verließ er den Zug und ging allein seiner Wege, ließ Lexa mit den Initianten stehen und verschwand wortlos im Dunkel der Nacht.

Als ob nichts geschehen wäre, verhielt sich Eric anschließend genau wie sonst auch.
Weder flüchtete er vor ihr, wie er es üblicherweise tat, nachdem etwas zwischen ihnen vorgefallen war. Noch kam er ihr in den Tagen danach, erneut zu nah. Allmählich beschlich Lexa sogar das Gefühl, dass sie sich diese wenigen intimen Minuten nur eingebildet hatte.

Verstohlen sah sie nach links in seine Richtung. Seinen gewohnt starren Blick auf den Kampf der zwei Initianten vor ihnen gerichtet, die Arme abweisend vor der Brust verschränkt.
Der Anführer bekam nicht mit, dass er von seiner Kollegin heimlich beobachtet wurde.

Heute liefen die letzten Kämpfe, die das abschließende Ranking der ersten Phase festlegten.
Wer in dieser Bestenliste am Ende unterhalb der roten Linie landete, war raus. Konnte seine Koffer packen und musste sich ein armseliges Plätzchen, irgendwo unter den Fraktionslosen suchen. Der Rest ihres verschwendeten Lebens würde auf den dreckigen Straßen Chicagos stattfinden. Immer auf der Suche nach einem Unterschlupf, frierend und ohne jede medizinische Versorgung. Angewiesen auf die Almosen der Altruan, die sie mit Kleidung und Nahrung versorgten.
Allerdings wurden die Rationen für den übriggebliebenen Rest der Bevölkerung, erst vor kurzem vom Rat noch weiter eingekürzt. Lebensmittel waren seit dem Ende des großen Krieges ein schon immer ein rares Gut gewesen. Nur die kümmerlichen Überbleibsel konnten dann noch an die Ärmsten verteilt werden.
Mitleid musste man sich leisten können, die Altruan konnten dies anscheinend. Naiv wie sie waren, gaben sie sogar noch einen Teil ihrer Zuteilungen an die Obdachlosen ab.

Die kleine Blonde, die gerade an der Reihe war, ließ sich ohne nennenswerte Gegenwehr von der anderen vermöbeln.
Lexa nahm im Augenwinkel Erics genervten Gesichtsausdruck wahr. Kurz sah sie auf ihr Tablet, suchte den Namen der Blonden im aktuellen Ranking und stellte ohne große Überraschung fest, dass dies wohl ihre letzten Stunden innerhalb dieser Fraktion sein würden.
Sie befand sich momentan auf dem vorletzten Platz. Nach diesem desaströsen Schauspiel wäre jede Möglichkeit dahin, sich noch zu verbessern und somit aufzusteigen. Aber selbst, wenn sie gewonnen hätte, die Kleine wäre so oder so geflogen.
Ihre Leistungen und ihre bisher erreichte Punktzahl waren zu schlecht für einen Verbleib innerhalb der Fraktion.

Noch vier Kämpfe, Lexa sah gelangweilt auf die Uhrzeitangabe auf ihrem Tablet. Der heutige Tag zog sich wie Kaugummi.
Erics Laune verfinsterte sich von Kampf zu Kampf immer weiter, es würde ein Fest werden, später mit ihm das Ranking festzulegen.
Mit ziemlicher Sicherheit würde er ihr mit biestigem Gesichtsausdruck gegenüber sitzen und kaum ein Wort sprechen. Und wenn dann doch etwas von seiner Richtung kam, wären es nur bissige Kommentare oder ein undefinierbares Knurren. Ein sprichwörtlicher Gang über Eierschalen.
Ein falscher Satz, schon könnte es sein, dass er kurz vorm Explodieren stand.

Gierig setzte Lexa die Flasche an ihre Lippen und trank ihr Bier beinahe zur Hälfte aus.
„Hattest du auch so ‘nen beschissenen Tag wie ich?“
Tina, die links neben ihr auf einen der grob behauenen Felsblöcke saß, sah müde zu Lexa herüber. „Du siehst aus wie ich mich fühle, also ja.“
Die Brünette versuchte sich an einem halbherzigen Lächeln, „Eric?“
„Eric.“
Lexa seufzte den Namen ihres Vorgesetzten mehr, als dass sie ihn aussprach.
Verstehend nickte Tina wortlos. Nahm ihrerseits einen weiteren Schluck, während sie sich suchend nach Mike umsah, der eigentlich zu ihnen stoßen wollte. Doch es kam, wie es immer war, Pünktlichkeit zählte noch nie zu seinen Stärken.
„Mich hat er heute rumgescheucht, als wäre ich seine persönliche Dienstmagd. Egal was es war, nichts hat ihm gepasst. Nichts kann man dem Kerl rechtmachen. Ich frage mich wirklich, wie du es bisher so lange mit ihm ausgehalten hast. Er macht mich wahnsinnig.“

Lexa sah kurz zu ihrer Freundin rüber. Dass diese mit ihrer neuen Anstellung als Verantwortliche für die Fraktionslogistik nicht sonderlich zufrieden war, machte sie unter ihren Freunden keinen Hehl.
Besonders, dass sie Coulter direkt unterstellt war und somit ständig auf ihn traf, passte ihr so gar nicht. Tina war ihm dadurch, genau wie Lexa, wegen allem, Rechenschaft schuldig. Insbesondere sein anstrengender Perfektionismus machte seinen Untergebenen das Leben schwer.
Doch die Ausbilderin war an diesen Umstand inzwischen gewöhnt, für sie stellte sein Kontrollwahn kein großes Problem mehr dar. Sie wusste, auf was sie achten musste und konnte seinen Unmut daher schon im Vorfeld umgehen.

Lexa ahnte, dass ihr folgender Rat Tina sauer aufstoßen würde, aber einen besseren Tipp konnte sie ihrer Freundin nicht an die Hand geben, „arrangiere dich mit ihm, es bleibt dir doch sowieso nichts anderes übrig. Gewöhne dich daran, alles ab sofort so zu machen, wie er es für richtig hält. Dann eckst du nicht an und er lässt dich meistens in Ruhe.“ Genau wie es Lexa vorausgesehen hatte, sorgte ihr Rat für ein wütendes Schnauben bei Tina. „Ich soll also resignieren und die Klappe halten? Vergiss es! Als ob du immer genau nach seinen Anweisungen handeln würdest!“

Bevor sich Tina noch weiter in Rage redete, mahnte Lexa sie, mit einer Geste leiser zu sprechen. Würde jemand von den anderen sie hören, der Ärger wäre vorprogrammiert.
„Genau deswegen rate ich es dir ja, Tina! Lass doch mal deinen Stolz beiseite und mach, was dir gesagt wird. Wir wissen alle, dass du ihn nicht leiden kannst. Und er weiß es auch. Aber er hat dich wegen deiner Fähigkeiten in deine jetzigen Position gebracht und nicht wegen Sympathie. Also reiß dich zusammen und ignoriere deine persönlichen Befindlichkeiten. Du hast privat nichts mit ihm zu tun, also wo ist dein Problem?“
Die Brünette hielt ihre Zähne fest zusammengepresst, nur ihre Lippen bewegten sich, als sie Lexa ihre Antwort entgegen zischte, „doch habe ich. Dank dir. Weil er ständig unangekündigt auftaucht, wenn du eigentlich Feierabend haben solltest. Fällt dir gar nicht auf, oder?“
Tina sah mit einem zornig verzogenen Gesicht zu ihrer Freundin, sagte aber erst einmal nichts mehr. Schüttelte nur verständnislos den Kopf.
Lexa wusste nur zu genau, was Tina sich nicht traute, anzusprechen.
Das leidige Thema hing wie ein Fallbeil über ihnen.
Schon wieder bereute Lexa ihre Ehrlichkeit ihrer Freundin gegenüber.
Warum war sie nur so dumm gewesen und hatte zugegeben, etwas für Coulter übrig zu haben? Sie hätte es doch besser wissen müssen! Jetzt bekam sie die Quittung dafür.
Jedes Wort, das sie über ihn verlor, würde in Zukunft unweigerlich von ihr auf die Goldwaage gelegt werden.

„Spuck’s aus Tina. Ich sehe dir doch an, dass du noch nicht fertig bist.“
Als hätte sie nur auf Lexas Aufforderung gewartet, sprudelte es nur so aus Tina heraus.
„Ganz ehrlich Lexa? Ich verstehe nicht im Geringsten, was du an ihm findest. Behandelt er dich so anders? Und wenn nicht, stehst du drauf dass er mit dir umgeht, als wärst du das allerletzte?“
„Nein Tina, er behandelt mich nicht so. Nicht mehr. Weil ich ihm bewiesen habe, dass ich mich an seine Anweisungen halte und ihm ... vertraue.“
Kurz überlegte Lexa, ob sie fortfahren sollte, ließ es dann aber. Sie wollte nicht zu viel ausplaudern. Tina wusste schon genug, um sich selbst und insbesondere Lexa in arge Bedrängnis bringen zu können. Tina sah mit Entsetzen im Blick zu ihrer Freundin, „du vertraust ihm? IHM? Das Liebe blind macht, wusste ich. Aber so blind? Man, Lexa. Du weißt wirklich, wie man sich am besten knietief in die Scheiße reitet!“
Es hatte keinen Sinn, sich weiter mit Tina über Eric zu unterhalten. Ihre Freundin ließ sich mit keinem Argument der Welt, von ihrer festgefahrenen Meinung abbringen.

Endlich kam Mike ums Eck geschlendert. Mit einer Seelenruhe, als ob er nicht inzwischen schon seit mehr als dreißig Minuten überfällig wäre.
Lexa nutzte die Gunst des Momentes und ließ ihre Freunde nach Mikes Begrüßung mit einer Ausrede zurück.
Sie hielt auf die Bar zu. Dort hatte sie gerade eben einen ihrer Initianten entdeckt, der sich verbotenerweise außerhalb des Schlafraumes aufhielt.
Seit über einer Stunde galt die Nachtruhe schon. Gespannt auf dessen Ausrede, stellte sie sich hinter ihn und wartete darauf, dass er sich zu ihr umdrehte. Keine zwei Sekunden später, tat er ihr den Gefallen.

„Peter. Wollteste du dir noch eine heiße Milch mit Honig holen, oder was führt dich während des Einschlusses hierher?“
Völlig ungerührt sah der ehemalige Candor seiner Ausbilderin trotzig entgegen, „nein. Eigentlich habe ich jemanden gesucht, der mir eine Gutenacht Geschichte vorliest.“ Bevor er noch mehr Stuss von sich geben konnte, fiel ihm Lexa ins Wort.
„Ich kenne da jemanden, der das sicherlich gerne übernehmen würde. Ich bringe dich gerne zu ihm.“
Mit einer ausholenden Armbewegung forderte sie den Jugendlichen auf, voranzugehen. Doch wie sie es schon geahnt hatte, zögerte er und wirkte mit einem Mal nicht mehr ganz so souverän wie noch wenige Augenblicke zuvor.
Der Ausblick darauf, von Eric die Leviten gelesen zu bekommen, war dann doch nicht so verführerisch.

Da sich Peter weiterhin nicht in Bewegung setzen wollte, half Lexa mit einem beherzten Griff an dessen Kragen nach. Beförderte ihn mit Schwung vor sich und schubste ihn in Richtung des Schlafsaals.
Nein, Eric würde sie nicht wegen dieser Lappalie auf ihn hetzen, aber ein Nachspiel würde es mit Sicherheit für den Initianten mit der großen Klappe geben.
„Sieh zu, dass du innerhalb der nächsten zwei Minuten im Reich der Träume befindest, sonst befördere ich dich persönlich da hin! Abmarsch!“
Erst nachdem sich sichergegangen war, dass sich Peter wieder bei den anderen befand, kehrte Lexa um und ging frustriert zur Grube zurück.
Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, einmal die Kindergärtnerin für diese halbstarken Grünschnäbel spielen zu müssen. Besonders nicht heute. Dieser aufgeblasene Trottel konnte von Glück reden, dass sie sich zusammengerissen hatte. Denn am liebsten hätte sie ihn noch an Ort und Stelle in den Boden gerammt.
Tinas selbstgerechte Reaktion von vorhin war nur das Tüpfelchen auf dem I eines wirklich miserablen Abends gewesen.

Innerlich augenverdrehend drängte sich ihr das Treffen mit Eric, ein paar Stunden zuvor, wieder in Erinnerung.
Das Ranking der ersten Phase hatte festgelegt werden müssen. Kühl und abweisend wie jeher, war er die einzelnen Initianten mit ihr durchgegangen.
Zum größten Teil waren sie sich einig gewesen und Lexa war davon ausgegangen, dass ihr Treffen kurz und schmerzlos verlaufen würde. Doch sie unterschätzte ihren Anführer einmal mehr.
Seine musternden Blicke waren ihr bereits zu Anfang aufgefallen. Den fast schon sommerlichen Temperaturen war es geschuldet, dass sie anstatt in voller Montur, nur ein simples Trägertop trug. Dies nahm er wohl als Einladung, um sie mehrfach ausgiebig zu mustern und seinen Blick mehr als nur einmal zu ihrem Dekolleté wandern zu lassen.

Genervt von seinem anmaßenden Verhalten, nahm Lexa all ihren Mut zusammen und versuchte ihn in die Schranken zu weisen.
Aber sie scheiterte, so wie es im Vorhinein abzusehen war.
Er wies nur fies schmunzelnd auf die herrschende Uniformpflicht hin und empfahl ihr, das Fenster zu ihrer Rechten zu öffnen, wenn ihr so warm wäre, dass sie so bei ihm aufkreuzte.
Sie war tatsächlich so naiv gewesen und tat wie ihr geheißen.

Als sie aber das großflächige Fenster nach außen aufschwang und sich dabei streckte, nahm sie im Augenwinkel wahr, dass er offenbar nur einen Vorwand brauchte, um auch ihr Hinterteil ausgiebig zu betrachten.
Am liebsten wäre sie ihm noch im selben Moment an die Gurgel gegangen.
Doch auch die Konfrontation mit seinem unangebrachten Blicken lockten bei ihm nicht mehr als ein weiteres dreckiges Grinsen hervor.
Der Satz den er dabei knochentrocken von sich gab und der sie anschließend luftschnappend, wie einen gestrandeten Fisch vor ihm stehen ließ, schwirrte ihr noch immer im Kopf herum.

„Wenn ich nicht sicher wäre, dass du es genießt, wie ich dich ansehe - würde ich es auch nicht tun.“

Keine fünf Sekunden später verließ sie mit einem wissenden Grinsen Erics im Rücken, fluchtartig dessen Büro.
War sie aufgeflogen?
Wusste er von ihren Gefühlen für sie und verwendete diese jetzt gegen sie?
Auf gar keinen Fall wollte sie ihm in Zukunft alleine unter die Augen treten. Als ob er mit seinem kalten Blick bis in ihr Innerstes sehen konnte, durchleuchtete er ihren Kopf. Und mit der Treffsicherheit eines geübten Jägers fand er bei jedem Versuch sein gewünschtes Ziel.

Egal wie sehr sie sich auch bemühte, er konnte sie allein mit einem kurzen Blick, einer beiläufigen Geste, völlig aus dem Konzept bringen.
Lexa war es nicht nur zuwider, sie wurde fast wahnsinnig vor Wut auf sich selbst.
Auf ihr Unvermögen, sich und ihren Körper unter Kontrolle zu bringen, sobald er in ihrer Nähe war.

Aber war es nicht auch so, dass Eric manches Mal nicht so wirkte, als ob sein vermeintliches Interesse nur gespielt war?
Sein leicht geöffneter Mund, die verdächtig geweiteten Pupillen. Alles Anzeichen, die eigentlich nur einen Schluss zuließen.
Nicht zu vergessen, dass sie ihn schon des Öfteren dabei erwischt hatte, wie er sie mit Blicken taxierte - förmlich auszog.
Er wusste genau, was er da tat und dass sie es bemerkte und trotzdem ließ er es nicht.
Schämte sich nicht dafür und sah augenscheinlich keinen Grund, damit aufzuhören.
Wollte er sie nur verunsichern? War es vielleicht sogar seine sehr spezielle Art einer Lektion, die er ihr so vermitteln wollte?

Lexa wusste auf all die Fragen in ihrem Kopf keine plausiblen Antworten.
Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als die Umstände als gegeben hinzunehmen und zu hoffen, dass sich entweder alles aufklären möge oder er endlich damit aufhörte.
Er machte ihr nur Hoffnungen, die sie sich gar nicht traute auszumalen. Obwohl die Bilder in ihrem Kopf schon bunt genug waren.
Sie konnte beim besten Willen nicht noch mehr Stoff für ihre ohnehin ausufernde Fantasie, die den blonden Anführer betraf, gebrauchen.

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