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3.


Die Ausbilderin war tatsächlich besser, als Eric zunächst annahm. Jeder Schuss, den sie vorhin in der Schießhalle abgab, war ein Volltreffer gewesen.
Er hatte nicht einmal eingreifen oder sie korrigieren müssen.
Aber jetzt wollte er sehen, wie sie sich auf größere Entfernungen und mit den Umwelteinflüssen, die oben auf dem Dach herrschten, schlug. Als ausgebildete Scharfschützin sollte diese Übung ein Leichtes für sie sein.

Es war kalt, nur wenige Grad über Null und als er die schwere Metalltür hinaus aufs Dach öffnete, wehte ihm ein schwacher aber trotzdem deutlich spürbarer, kalter Wind entgegen.
Pfützen aus Tauwasser sammelten sich überall im Kies.
Ein Fest für jeden Scharfschützen, sich auf diesem zugigen Flachdach ein gemütliches Plätzchen zu suchen, um dann frierend stundenlang auszuharren.
Gut, dass sie hinter ihm lief - so sah sie nämlich sein schadenfrohes Grinsen nicht.
Am anderen Ende des Daches, kurz vor einer etwa kniehohen Mauer, blieb er stehen.
„In ungefähr ein bis zwei Kilometer Entfernung befindet sich dein Ziel. Eine Puppe die einen Fraktionslosen darstellt - auf Ferox Gebiet. Finde sie und schalte sie aus. Deine Zeit läuft.“
Er trat zurück und wollte sich gerade auf einen Stuhl setzen, den er in weiser Voraussicht hier deponiert hatte, als sie noch einmal nachhakte.
„In welcher Himmelsrichtung?“
Er sah sie nur amüsiert an und zuckte mit den Schultern.
„Such dir eine aus.“

Seit etwa 20 Minuten suchte das Blondchen mithilfe ihres Fernglases systematisch die Umgebung nach ihrem Ziel ab. Offensichtlich hatte sie es gefunden, denn sie kniete sich jetzt hin und holte ihren Entfernungsmesser hervor.
Ihr Gewehr trug sie seit dem Erhalt ihres Befehls schon auf dem Rücken. Dieses zog sie sich jetzt nach vorne und suchte nach einer geeigneten Position, um ihren Schuss abzugeben.
Erics Zeichen sich von seinem Stuhl zu erheben und zu ihr zu stoßen. Er kniete sich hinter sie und nahm ebenfalls sein Fernglas zur Hand.
Ja, sie hatte das Ziel gefunden.

Nun ließ er sie nicht mehr aus den Augen, verfolgte jede ihrer Regungen aufs genaueste.
Geübt peilte sie ihr Ziel an, stellte mithilfe von Reglern und Rädchen die erforderlichen Parameter an ihrem Präzisionsgewehr ein und bewegte sich in hockender Haltung ein Stückchen nach hinten.
Er wich ihr aus und kniete sich leicht versetzt neben sie.
Lexa schien absolut fokussiert auf ihr Ziel zu sein, beachtete ihn in keinster Weise und legte abermals an.
Er beobachtete jeden ihrer Handgriffe penibel, aber genau wie vorhin in der Halle konnte er keinerlei Kritikpunkt ausmachen. Ungewohnt für ihn - eigentlich fand er immer etwas, was er bemängeln konnte. Aber Waffen und auch deren Handhabung schienen ihr Ding zu sein und somit war er dazu verdammt, ihr anerkennend zuzusehen.
Er hob erneut sein Fernglas und wartete auf ihren Schuss.

Ein lauter Knall peitschte durch die Luft. Sie hatte abgedrückt und getroffen. Zugegebenermaßen hatte Eric nichts anderes von seiner Schülerin erwartet.
Mit einem Grinsen im Gesicht sah sie ihn erwartungsvoll an. Mit Sicherheit wollte sie für ihre Leistung gelobt werden, aber da würde er sie enttäuschen müssen. Ein freier Nachmittag musste ihr fürs erste Anerkennung genug sein.
Zugegebener Maßen hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser Ausbildungsabschnitt so schnell beendet sein würde. Sie brauchte weder Training noch Hilfe, also würden sie morgen gleich mit dem nächsten Bereich weiter machen. Messerwerfen.
Mal sehen, ob sie darin auch so ein Ass war.

„Du bist fertig für heute. Morgen neun Uhr, in der Halle der Initianten.“
Das Training war für ihn beendet, er wollte sich umdrehen und gehen, doch sie hielt ihn wie fast jedes Mal, davon ab.
Es würde ihr nicht ähnlichsehen, wenn sie ihn auch nur einmal kommentarlos ziehen lassen würde.
„Eric, warte mal. Kannst du mir bitte endlich eine Antwort geben, warum du mir aus dem Weg gegangen bist und es immer noch tust?“
„Ich bin hier, oder nicht?“
Seine herrische Antwort sollte sie zum Schweigen bringen, aber die Blonde wusste sich zu behaupten.
„Ja bist du, körperlich. Aber du bist wieder so herrisch, kalt und fies wie früher. Ich dachte eigentlich, dass wir inzwischen besser miteinander klarkommen würden. Es war mal entspannter zwischen uns, was hat sich geändert?“
Ihr bittendender Blick drohte ihn in die Defensive zu bringen, er musste auf Spur bleiben.
„Nichts. Aber ich bin in erster Linie dein Anführer und in zweiter dein Ausbilder. Wenn du Entspannung willst, bist du bei mir falsch.“
Er musste vom Dach runter, dieses Gespräch lief schon wieder in die völlig falsche Richtung. Hoffentlich fing sie morgen nicht erneut damit an.

*

Diese Ansage hatte gesessen.
Er drehte sich um und ließ eine sprachlose Lexa allein auf dem Dach zurück.
Frierend und durch das knien in dem kalten Tauwasser - das ihre komplette untere Körperhälfte durchweicht hatte - stand sie jetzt im schneidenden Wind und wusste nicht, was sie von seiner barschen Abfuhr halten sollte.
Sie gab ihr Bestes, hatte die ganzen letzten Stunden über, versucht, freundlich zu bleiben und sich ihren kontinuierlich anwachsenden Groll nicht anmerken zu lassen. Und er kanzelte sie erneut ab, als ob sie die größte Versagerin unter allen Menschen in dieser Stadt wäre.
Dieser Kerl war ein Buch mit sieben Siegeln, in einem Einband aus mit Widerhaken bewehrten Dornen.
Frustriert packte sie ihre Sachen zusammen und verließ angefressen das Dach.
Dem Himmel sei Dank, war ihre Ausbildung bald vorbei und sie musste dann nicht mehr ständig nach seiner Pfeife tanzen. Seine unvorhersehbaren Launen setzten ihr mit jedem Mal mehr zu.

In der Grube angekommen, schlug sie den Weg zu den wackeligen Treppen ein, um zu ihrer Wohnung zu gelangen.
Ein harter Rempler an ihrer linken Schulter brachte sie fast aus dem Gleichgewicht. Ihr geschulterter Waffenkoffer fiel daraufhin laut scheppernd zu Boden. Sofort sah sie sich nach der Person um, die sie so rücksichtslos umgerannt hatte.
Augenblicklich erkannte sie Lauren, die sich diebisch grinsend zu ihr umdrehte.
„Pass doch auf wo du hinrennst, oder passt dein riesiges Ego nicht einmal mehr in die Grube?“ Feixend ging ihre ehemalige Gegnerin weiter ihres Weges.
Lexa sah ihr mit einer hochgezogenen Augenbraue nach und schüttelte den Kopf. Sie hatte keinen Bedarf, diesem Weib hier vor allen Leuten eine Szene zu machen. Sie war jetzt ranghöher als sie und würde sich nicht dazu verleiten lassen, sich mit der von Neid zerfressenen Lauren ein Duell zu liefern, welches die andere nur verlieren würde. Außerdem hatte sie keine Lust, sich danach wieder eine Standpauke von Coulter anhören zu dürfen.
Sie behielt ihre Emotionen im Griff, sie wollte es ihm unbedingt beweisen. Also atmete sie tief durch und ließ die Situation auf sich beruhen und setzte kommentarlos ihren Weg fort.

Zehn Minuten vor Neun befand Lexa sich in der Trainingshalle der Initianten und wartete auf ihren Ausbilder. Anscheinend bestand ihre heutige Übung aus Messerwerfen, denn alles, was dafür gebraucht wurde, lag und stand schon bereit.
Sie beherrschte diese Disziplin ganz gut, aber bei weitem nicht so perfekt wie den Umgang mit einem Schießeisen.
Sie vernahm ein Geräusch hinter sich, Eric kam ihr entgegengelaufen. Mal wieder mit einer Laune, die man bestenfalls als unterirdisch bezeichnen konnte. Wer weiß, was oder wer ihn zu dieser frühen Stunde schon geärgert hatte.
Als würde er seine Übellaunigkeit nochmals unterstreichen wollen, ließ er sein Tablet und einen Stapel Papiere mit einer solchen Wucht auf den Tisch mit den Messern knallen, dass diese einen Satz machten. Laut scheppernd landeten diese anschließend wieder auf der metallenen Unterlage. Lexa war - überrascht von Erics polternden Auftreten - zusammengezuckt und wich ihm sofort aus, als er auf sie zukam.

Sofort schossen ihr sämtliche Vorfälle der letzten Tage durch den Kopf, weswegen er auf sie sauer sein könnte. Aber nichts davon wäre so gravierend gewesen, dass er eine solche Wut auf sie haben könnte.
„Was sollte das gestern?!“
Lexa wusste nicht im Geringsten, was er meinte. Sah ihn nur mit großen Augen an und wich einen weiteren Schritt zurück.
„Was meinst du? Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
„Tu nicht so dumm! Natürlich weißt du, was ich meine! Warum bist du auf Lauren losgegangen wie eine Irre und erzählst ihr einen solchen Bullshit?“
Lexa meinte sich verhört zu haben, „was soll ich? Sie hat mich absichtlich angerempelt! Hat einen dummen Spruch gebracht und dann bin ich hoch in meine Wohnung gegangen. Das war´s. Was erzählt sie herum?“
Die Arme vor der Brust verschränkt, wartete sie auf eine Aufklärung des Ganzen.
„Zeig mir deine Hände.“ Auffordernd nickte er ihr zu. Lexa kam seiner Anweisung sofort nach und hielt ihm ihre Handrücken hin, drehte sie und nahm sie danach wieder runter, um dann erneut ihre Arme zu vor sich zu positionieren.
„Sie behauptet, dass du sie angerempelt hast und nachdem sie dir Kontra gab, du auf sie losgegangen bist. Sie hat ein blaues Auge und ein paar Schürfwunden. Außerdem sollst du damit geprahlt haben, dass du eine Affäre mit einem Anführer hast!“
Beim letzten Satz war sein Blick schneidend geworden und seine Stimme nahm einen fragenden und zugleich herausfordernden Unterton an.

„Und du glaubst das?“ Lexa konnte nicht fassen, dass Eric tatsächlich in Erwägung zog, dass sie all das wirklich getan und vor allem gesagt haben sollte.
„Was ich glaube, ist zweitrangig. Stimmt, was sie behauptet?“
Sein Gesicht verriet nicht das Geringste über das, was in seinem Kopf vorging.
Aber seine Stimmfarbe.
Er war sauer, richtig sauer.
„Nein. Nichts von all dem. Ich werde dich nicht beknien mir zu glauben. Denk selber nach, dann wirst du von selbst erkennen, wer diejenige ist, die die Wahrheit spricht.“
Lexa hatte genug von seinen haltlosen Unterstellungen und drehte ihm ihren Rücken zu.
Sie wusste genau, dass er dieses respektlose Verhalten ganz und gar nicht leiden konnte. Aber sie nahm seine Schelte in Kauf.
Im Moment war sie so dermaßen enttäuscht von ihm, dass sie am liebsten sofort aus der Halle gestürmt wäre.
Hinter ihr rührte sich nichts.
Erst nachdem ein paar Sekunden verstrichen waren, ergriff er das Wort.
„Halte dich in Zukunft von ihr fern. Und jetzt lass uns beginnen.“ Seine Stimme war erkennbar ruhiger geworden.
Er schien wieder etwas runterzufahren.

*

Vier Stunden waren vergangen, er hatte genug gesehen.
Sie war ganz gut im Umgang mit den Messern. Es war nicht unbedingt ihre Paradedisziplin, aber sie beherrschte die Technik und traf zuverlässig. Ein paarmal musste er sie korrigieren, aber es war nicht der Rede wert gewesen.
„Räum das hier auf, dann kannst du gehen. Heute Abend vor dem Essen haben wir einen Termin bei Max. Sei pünktlich.“
Lexa drehte sich ihm zu und sah ihn überrascht an.
„Wir? Weshalb? Wegen der Sache mit Lauren?“
Eric nahm seine Sachen auf und war im Begriff die Halle zu verlassen. „Das wirst du dann schon rausfinden.“
Bevor er ging, musste er noch etwas loswerden.
„Noch etwas. Ich werde es dir nicht noch einmal sagen, also merke es dir für die Zukunft. Wage es kein einziges Mal mehr, mir den Rücken zuzudrehen. Sollte dies erneut passieren, wirst du bestraft werden wie jeder andere Ferox auch, der die Rangordnung missachtet!“
In Lexas Augen blitzte es auf, jetzt würde sie wieder versuchen wollen mit ihm zu diskutieren, er sah es schon kommen.
Ihr Einhalt gebietend hob er seine rechte Hand und brachte sie mit erhobenem Zeigefinger zum Schweigen, bevor sie überhaupt loslegen konnte.
„Lass es! Keine Diskussion. Erst recht nicht, wenn wir bei Max sind, hast du mich verstanden?“
Sie nickte, verzog aber ihr Gesicht, als ob sie in eine Zitrone gebissen hätte.

Ob sie sich jemals zusammen in einem Raum würden aufhalten können, ohne dass der eine den jeweils anderen in der Luft zerreißen wollte?
Er musste schnellstmöglich eine Lösung finden.
So würden sie sich nur immer weiter hochschaukeln, bis einem von beiden irgendwann die Hutschnur platzte. Er ging schwer davon aus, dass sie es sein würde, und dann hätte er erneut die undankbare Aufgabe, sie unter Kontrolle zu bringen.
Das wiederum würde in dem gleichen Desaster enden wie schon Wochen zuvor in der Putzkammer. Er musste eine solche Situation in Zukunft unbedingt vermeiden.
Da kam eine Lauren mit ihren Allüren zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.

Er rechnete schon vor deren Wiederkehr ins Hauptquartier damit, dass sie Probleme machen würde. Aber, dass sie gleich die großen Kaliber auspackte, davon war selbst er überrascht gewesen. Keine Sekunde hatte er Laurens Behauptung Glauben geschenkt, dass angeblich Lexa für ihre Verletzungen verantwortlich sein sollte. Dafür passte das Muster der Verletzungen nicht. Außerdem war Lexa ein kleines Stückchen größer als die ehemalige Initiantenausbilderin. Dahingehend haute auch der Winkel nicht hin.
Die Schürfwunden wollten ebenfalls nicht zu der Geschichte, die Lauren Max auftischte, passen. Aber er hatte beim Blondchen nachhaken müssen. Schließlich erzählte sie mit Sicherheit ihren Freunden davon und wenn dann herauskam, dass er die Anschuldigungen von Lauren nicht ernst nahm, würde das nur weiteres Gerede nach sich ziehen.
Irgendwann würde Lexa sein Vorgehen nachvollziehen können. Bis dahin, musste er weiterhin einen kühlen Kopf bewahren, und versuchen, Abstand zu ihr zu halten. Sie tat ihm nicht gut, ständig ging sie ihm durch den Kopf und trübte seinen Verstand. Selbst in den Wochen, in denen der Stiff sie betreute, war es schier unmöglich gewesen sie aus seinen Gedanken zu vertreiben.
Viel zu oft hatte er mithilfe der Videoüberwachung nachgesehen, was sie trieb. Und noch öfter hatte er sich dazu zwingen müssen sie nicht unter einem Vorwand, persönlich zu treffen zu wollen. Aber nachdem Max ihn letztens zur Seite nahm und nach Erklärungen verlangte, war er nicht mehr umhingekommen, sie wieder selbst zu betreuen.
Er war ihr Ausbilder, das machte Max ihm unmissverständlich klar. Er und nicht Four. Außerdem musste Lexa auf ihre kommenden Aufgaben vorbereitet werden. Diese Anforderungen überstiegen die Kenntnisse und Fertigkeiten des Stiffs bei weitem.
Er musste sich also endlich in den Griff bekommen und aus der Blonden eine Elitesoldatin formen, die den enormen Zielen der Zukunft gewachsen war.
Wenn er weiterhin auf seine und ihre Befindlichkeiten Rücksicht nahm und ihre Ausbildung schleifen ließ, würde nicht nur die Ausbilderin kläglich scheitern, sondern auch er.
Versagen war keine Option, zu keiner Zeit. Egal welcher Schwachsinn ihm im Kopf rumging und ihn versuchte abzulenken.



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Entschuldigt, dass ich euch heute so lange habe warten lassen, war so nicht geplant gewesen.
Bin nämlich heute vor ein paar Jährchen auf die Welt gehofft und nahmen wohl ein paar Leutchen zum Anlass mich spontan zu besuchen.
Ich hoffe ihr verzeiht mein desaströses Zeitmanagement und hattet trotzdem Spaß am neuen Kapitel, schönen Abend noch!
LG Nic

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