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19.

Ein Klopfen an der Tür riss Eric aus seiner Konzentration, sofort zuckte sein Blick zur Uhr.
Die Zeit flog nur so dahin.
Seit sechs Uhr saß er sich schon in seinem Büro den Hintern platt, durchforstete sämtliche schriftlichen sowie die Videoaufzeichnungen der Krankenstation.
Er musste herausfinden, wer das Morphium hatte mitgehen lassen. Doch bisher befand sich nur Lexas Freundin Mira neben Aiden im Kreis der Verdächtigen.
Aber Eric wollte sich nicht an der Nase herumführen lassen. Irgendwo hier versteckte sich ein Hinweis, dass Aiden derjenige gewesen war, der hierfür verantwortlich war.
Aber bisher deuteten alle Indizien zu Lexas Freundin - er kam nicht weiter.

Noch einmal klopfte es, genervt rief er eine Aufforderung zur Tür, schon öffnete diese sich.
Eine Wache kündigte Tina an, die bereits hinter diesem wartete.
Eric nickte, schloss das geöffnete Programm auf seinem Bildschirm und widmete sich seiner Besucherin.

„Setzen. Ich weise dich nochmals darauf hin, dass alles, was wir jetzt und auch in Zukunft besprechen, der strikten Geheimhaltung unterliegt. Dir ist klar, was mit dir passiert, wenn du trotzdem etwas ausplauderst?“
Die Brünette saß offensichtlich angespannt vor ihm, antwortete ihm aber sofort.
„Natürlich. Je nach Grad der Verfehlung, Degradierung bis hin zum Tod durch Erschießen.“
„Dann haben wir das geklärt“, fuhr Eric mit emotionsloser Stimme fort.
„Du wirst, nachdem du mein Büro verlassen hast, ein neues Arbeitszimmer beziehen. Dein Aufgabenbereich wird ausgeweitet. Ab sofort wirst du mir unterstellt sein. Alles, was du bearbeitest, geht anschließend über meinen Tisch. Du bekommst zwei Mitarbeiter an die Seite gestellt, die dich unterstützen. Ich habe eine Liste derer zusammengestellt, die dafür in Frage kommen. Such dir zwei raus, die deiner Meinung nach am fähigsten sind, lass Sympathie außen vor.“
Er reichte ihr wie beiläufig ein Blatt Papier, auf dem fünf Namen aufgelistet waren und wartete ab, bis sie zwei davon auswählte. Nachdem sie es ihm mit leicht zitternden Fingern zurückgab, prüfte er ihre Entscheidung und widmete sich dann wieder seinem Gast.

„Du wirst in Kürze eine Zusammenfassung deiner neuen Arbeitsbereiche von mir erhalten. Räum jetzt deinen Schreibtisch aus und richte dein neues Büro ein. Du hast eine halbe Stunde Zeit, dann beginnt deine neue Verwendung. Ich erwarte jeden Abend nach Dienstschluss einen ausführlichen Bericht.“
Tina machte Anstalten noch etwas zu sagen, aber er erstickte ihr Vorhaben sofort im Keim.
„Ich weiß nicht was es jetzt noch zu fragen gibt - geh! Du hast genug zu tun.“
Entgegen seiner Erwartung machte sie trotzdem den Mund auf.
„Eric, was ist mit Lexa und Raphael? Sie sind beide seit Tagen verschwunden, Mike und ich machen uns Sorgen. Und Mira ist auch weg.“
„Es geht allen gut.“
Diese simple Aussage reichte Tina nicht, das war unübersehbar.
Sie wartete darauf, dass er fortfuhr, aber den Gefallen tat er ihr nicht.
Sein auffordernder Blick zu Tür machte ihr schlussendlich klar, dass sie zu gehen hatte und umsonst wartete.

 *

Völlig überfordert ließ Tina ihren Blick über ihren Schreibtisch wandern.
Sie hatte sich schnell zwei leere Boxen besorgt und fing an, diese mit all ihrem Zeug zu füllen. Unglaublich, was sich über die Zeit auf und in ihrem Schreibtisch angesammelt hatte.
Eine Kollegin sah neugierig zu ihr rüber.
„Was machst du da? Wurdest du befördert?“
„Ja, sowas in der Art. andere Abteilung“, wich sie der Frage aus.
Doch die andere gab keine Ruhe, fragte weiter.
„Und was machst du da?“
Die unstillbare Neugierde ihrer Kollegin war einer der Gründe gewesen, warum Tina sie vorhin nicht auswählte. Auch ihr Name hatte auf dem Zettel gestanden, den sie von Eric erhielt.
Stattdessen wählte sie Francis und Ben aus. Beide konnten genug Kenntnisse aufweisen und waren bei weitem nicht solche Klatschtanten wie die Rothaarige aus dem benachbarten Arbeitszimmer, die allem Anschein nach nicht gehen wollte und weiterhin auf Informationen wartete.

Als ob ihre stillen Bitten gehört worden waren, betrat eine Wache unangekündigt Tinas Büro.
„Tina Scott? Das Zimmer wäre bereit. Folge mir.“
Schnell suchte sie ihr restliches Zeug zusammen und schmiss den Rest kreuz und quer in die bereitstehenden Schachteln. Zwar musste sie dann später alles mühsam wieder auseinander sortieren, aber zumindest kam sie von ihrer Kollegin weg, die sie weiterhin schamlos bedrängte.
Der Wachmann wandte sich zum Gehen, ohne auf die Brünette Rücksicht zu nehmen.
Man merkte sofort, dass er zu dem Wachpersonal der Anführer gehörte, die Autorität die diese höhergestellten Wachen ausstrahlten war nicht zu leugnen. Mit diesen breit gebauten und bis an die Zähne bewaffneten Soldaten war nicht zu spaßen.

Tina schnappte sich flink die Boxen und versuchte, mit vollen Armen Schritt mit dem Berg von Kerl zu halten.
Sie folgte ihm in den anderen Flügel des vierten Stockwerks, in diesem sie sich nun befanden.
Er öffnete ihr wortlos eine Tür, nach ihm eintretend stellte Tina ihr Hab und Gut auf einem Sideboard ab und sah sich um. Wow, ist das riesig, war der erste Gedanke, der ihr in den Kopf kam. Sie ließ ihre Finger über den hölzernen Schreibtisch gleiten, bestaunte den riesigen, nagelneuen Bildschirm der darauf stand und schritt den restlichen Raum ab.
Sogar eine Kaffeemaschine und einen Kühlschrank fand sie vor.

Da war eine weitere Tür, sie ging zu ihr und öffnete sie neugierig. Noch ein Büro.
Wesentlich kleiner als ihres, aber ebenfalls hochmodern eingerichtet.
Als sich eine weitere Tür an der linken Seite des Nebenraumes öffnete, zuckte Tina erschrocken zusammen.
Eine weitere streng dreinblickende Wache betrat diesen kleineren Raum, hinter ihm folgte mit schnellen Schritten Francis. Tina erkannte ihre Kollegin sofort an ihrem kurzgeschorenen Schädel.
Eine geborene Ken - unglaublich intelligent, mit einer schnellen Auffassungsgabe und besonnener Arbeitsweise.
Wenn sie schon ab sofort unter Erics Fuchtel Dienst leisten musste, dann wirklich nur mit den Besten. Jeder Fehler, der ihr in Zukunft unterlief, könnte ihr letzter sein.
Coulter war nicht unbedingt für einen kumpelhaften Führungsstil bekannt und verzieh keinerlei Schnitzer. 

„Hey, weißt du warum ich hierher muss?“
Francis stellte ihre Kisten auf einem der beiden zusammengeschobenen Schreibtische ab und sah Tina ahnungslos an, nachdem die Wachen die Räumlichkeiten verlassen hatten.
„Ja, äh nein. Ich durfte mir Mitarbeiter aussuchen. Glückwunsch, du bist dabei. Ben müsste auch noch auftauchen. Sobald ich mehr weiß, bringe ich dich auf Stand. Richte dich in Zwischenzeit ein.“

Tina schloss die Tür hinter sich, atmete tief durch.
Wo war sie hier nur reingeraten?
Sie war plötzlich Eric Coulter unterstellt, aber weshalb? Ihr eigentlicher Vorgesetzter war Richard, Eric hatte doch überhaupt nichts mit ihrem Ressort zu tun.
Tina erschloss sich das Ganze noch nicht einmal im Ansatz.
Auch wusste sie nicht, was sie in Zukunft bearbeiten würde.
Was war ihr Job, ihr Auftrag?
Dazu noch diese ganze Geheimniskrämerei.
Sie musste wohl auf die noch kommenden Instruktionen ihres neuen Chefs warten müssen.
Ihr Blick wanderte zu dem Fenster ihr gegenüber, aber da gab es nicht viel zu sehen.
Nur das Flachdach des Waffenentwicklungsgebäudes und in der Ferne die kaputte Skyline Chicagos.

 *

Interne Bekanntmachung: Anführer des Handels / Logistik Richard Remington, Todeszeitpunkt 4:32 PM

Eric legte sein Tablet beiseite, schloss kurz die Augen. Verdammte Scheiße.
Die ganze Zeit über, war allen voran er es gewesen, der Richard weghaben wollte. Aber zu einem Zeitpunkt, den er auswählte.
Zu einem der passend war und in einer anderen Art und Weise. Nicht so prekär wie die Jetzige.
Jetzt musste er nicht nur den Mordversuch an Lexa aufklären, sondern auch noch die Umstände des Ablebens eines Anführers. Und das alles ohne Assistenten, im Verborgenen und dazu noch möglichst schnell.

Er nahm seinen elektronischen Helfer wieder zur Hand, verfasste eine Nachricht an die anderen Anführer.
Richards Tod durfte nicht publik werden, auch nicht innerhalb der Fraktion.
Sein Plan durfte auf keinen Fall gefährdet werden, wenn er wollte, dass dieser aufging.
Nacheinander trudelten die zustimmenden Mitteilungen seiner Untergebenen ein. Hoffentlich hielten sie sich an die Kommunikationssperre.
Das medizinische Personal dufte sowieso nichts nach außen tragen, wenn sie nicht mit einem Loch im Kopf enden wollten.

Eric widmete sich wieder seinen Aufzeichnungen.
Als er heute morgen den Bestand des Morphiums der Krankenstation mit den Listen abglich, auf denen vermerkt war, wer wann welche Menge des Opiats entnommen hatte, war ihm eine Unregelmäßigkeit aufgefallen.
Die letzte Person, die dieses Medikament an sich nahm, war Mira gewesen.
Zwei Tage vor dem feigen Anschlag auf Lexa.
Doch wo waren die Niederschriften, die die Menge der Entnahme eigentlich dokumentieren sollten?
Laut Inventurliste fehlte nichts, aber Dr. Jenner bestätigte ihm, dass eine Tablette fehlte.
Genau die, die Lexa verabreicht worden war. Wie konnte das sein? Der Doktor schwor bei seiner Ehre als Ferox, dass er niemanden außer seine eigenen Angestellten Zugang zu den Medikamenten besaß.
Nur mithilfe des implantierten Chips ließen sich die Medikamentenschränke öffnen und die Daten dieser wurden gespeichert. Dadurch wusste Eric, dass Mira diejenige gewesen war, die sich an diesem bedient hatte. Er hatte schlussendlich die vermeintlich gelöschten Daten in stundenlanger Kleinarbeit wieder herstellen können, sein umfangreiches Wissen diesbezüglich war ihm dabei zugutegekommen.
Wenn Aiden tatsächlich glaubte, dass er sich von ein paar entfernten Daten aufhalten ließ, war dieser nicht nur dumm, sondern auch unfassbar naiv.
Dem idiotischen Zahnstocher musste doch bewusst sein, mit wem er seine Spielchen trieb.
Und scheinbar hatte er eine äußerst wichtige Spielregel missachtet: Unterschätze niemals deinen Gegner.
Eric konnte nicht anders, als verächtlich den Kopf zu schütteln.

Aber was, wenn die Partnerin des Mechanikers doch in all das verwickelt war?
Nein, sie war eine Freundin Lexas. Das konnte nicht sein.
Sein Blick wanderte ruhelos durch den Raum, irgendwas stank hier gewaltig zum Himmel.
Weiterhin fehlten wichtige Puzzleteile, aber er fand sie nicht. Noch nicht.
Eine Möglichkeit blieb ihm noch, er fuhr seinen Rechner runter und machte sich auf den Weg zu Miras Wohnung.

Nur kurze Zeit später, stand er ihn deren Wohnzimmer und sah sich darin um.
Die Krankenschwester befand sich bei den Ken und ihr Freund Raphael saß weiterhin in Schutzhaft, er konnte sich also Zeit lassen bei seiner Suche.
Er beschloss, strategisch vorzugehen und begann bei der kleinen Kommode im Flur. Anschließend würde er sich bis ins Schlafzimmer vorarbeiten.
Egal, was sie verheimlichte, er würde es finden. Und wenn es tatsächlich nichts gab, dann würde niemand merken, dass er hier gewesen war.

Seine gründliche Suche brachte nicht viel zum Vorschein, nur harmloses wie Sexspielzeug und eine verquere Vorliebe für Deckchen mit Blümchenmuster. Nichts, was Eric wunderte oder zum Zweifeln brachte.
Für ihn war diese Durchsuchung nur ein weiterer Punkt, den er auf der Suche nach Beweisen abhaken musste. Er würde sich nicht vorwerfen lassen, nicht alle Möglichkeiten in Betracht gezogen zu haben.

Seit mehr als zwei Stunden stellte er nun diese winzige Bude auf den Kopf und hatte noch immer nichts Verwertbares gefunden.
Die Hände in die Seiten gestemmt, ließ er seinen Blick durch Miras mädchenhaft eingerichtetes Schlafzimmer wandern.
Mitten in der Bewegung hielten seine Augen inne und huschten zurück zu einer dunklen Kommode.
Bilderrahmen - die hatte er sich schon vorhin einmal kurz angesehen.
Aber es würde nicht schaden sie noch einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Nach vorne gebeugt nahm er eins nach dem anderen genauer in Augenschein.
Bei dem vorletzten hielt er inne, stellte sich aufrecht hin und nahm es von dem hüfthohen Schrank. Diese Frau auf dem Foto, sie kam ihm bekannt vor. Aber woher? Augenscheinlich handelte es sich um eine Amite, neben ihr ein kleines Mädchen, welches breit grinsend eine hässliche Puppe in die Kamera hielt.
Erics Stirn legte sich in Falten, er konnte die Frau nicht zuordnen, aber er hatte sie schon einmal gesehen, da war er sich sicher.
Der Anführer holte sein Tablet hervor und scannte das Gesicht der Frau auf dem Foto.
Das Programm würde mithilfe der Datenbanken in wenigen Augenblicken ausspucken, wen er da gerade betrachtete.
Und tatsächlich, eine Personenakte erschien auf dem Bildschirm.

Das Foto auf diesem war aktueller, die Frau war Mitte vierzig und ein Mitglied der Amite, eine Weberin. Er las weiter.
Annemarie Bailey.
Der Name sagte ihm nichts, aber trotzdem wusste er, dass er schon einmal mit dieser Frau zu tun gehabt hatte.
War sie etwa die Mutter von Mira?
Die Amite lebten in Familienverbänden, so wie es damals vor dem Krieg üblich gewesen war, also bestand zumindest die Möglichkeit.
Eric las weiter in Baileys Akte.
Ja, dort stand es, sie hatte eine Tochter.
Ihr Name lautete Mira Bailey.
So schloss sich also der Kreis.
Aber das erklärte noch nicht, warum sie ihm bekannt vorkam. Am Ende der Akte fand er den Grund.
In fetten Lettern stand dort:

Liquidiert im Rahmen der Säuberung

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