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10.

Der Frühling hielt langsam, aber sicher Einzug. Zumindest befanden sich die Temperaturen schon im einstelligen Plusbereich, so wie es sich für Anfang März gehörte. Zarte Sonnenstrahlen schienen auf die baufälligen Gebäude außerhalb der Umzäunung des Hauptquartieres herab.
Eric riss sich von dem Anblick, sich ihm vor seinem Bürofenster aus bot, los.
Übermorgen endete Lexas unfreiwilliger Besuch bei seiner ihm direkt unterstellten Einsatztruppe.
Den wöchentlich eintrudelnden Berichten zufolge, hatte Lexa sich gut in den Zug eingefügt und stand den altgedienten Männern scheinbar in nichts nach.
Luis war zwar etwas sparsam mit Einzelheiten gewesen, aber Eric war sich sicher, wenn sich Zwischenfälle ereignet hätten, wäre Luis so ehrlich gewesen und hätte ihm davon ungeschönt berichtet.
Der Leiter und Ausbilder dieser Eliteeinheit, war schon von Anfang an, ein äußerst loyaler und verlässlicher Soldat für Eric gewesen. Bisher war er von ihm noch nie enttäuscht worden. Somit verließ er sich auf dessen Urteil und dieses besagte, dass Lexa die letzten knapp vier Wochen eine fähige Bereicherung gewesen sei und sie auch in Zukunft ein gern gesehener Gast war.

Nichts anderes hatte Eric insgeheim erwartet.
Sie war definitiv eine ausgezeichnete Soldatin mit herausragenden Fähigkeiten. Egal in welchem Einsatzbereich, sie würde dementsprechende Leistungen erbringen.
Das wusste er und das wusste auch Max.
Genau aus diesem Grund war sie unter den unzähligen anderen ausgewählt worden.

Jetzt, mit dem Abstand von mehreren Wochen, fragte er sich zum wahrscheinlich hundertsten Male, was eigentlich an den Tagen vor ihrer Abreise, in ihn gefahren war.
Er hatte sich aufgeführt wie ein eifersüchtiger Liebhaber.
Er wusste nicht mehr, wie oft er den daraus resultierten Streit mit Lexa in Gedanken immer wieder durchgegangen war - zu oft.
Ihm war die Beherrschung komplett entglitten und hatte Lexa damit Tür und Tor geöffnet, ihn zu durchschauen.
Sie hatte bestimmt etwas bemerkt. Sein verzweifelter Versuch, Laurens Vorwürfe zu entkräften und Lexa in dem Glauben zu lassen, dass er keinerlei Interesse an ihr hegte, war mit Sicherheit ebenfalls komplett in die Hose gegangen.
Am Tag ihrer Abreise hatten sie kaum ein Wort miteinander gesprochen. Nur das nötigste und auch ausschließlich über Lexas kommende Tätigkeit bei der Eingreiftruppe.
In zwei Tagen war sie wieder hier und er würde wieder tagtäglich mit ihr zu tun haben.

Tief durchatmend sah Eric erneut aus dem Fenster seines Büros.
Er hatte sich im Griff, er musste sich im Griff haben!
Diese alberne Gefühlsduselei würde alles zunichtemachen, wenn er zulassen würde, dass er erneut die Kontrolle verlor!
Nur noch weniger als 44 Stunden. Eric erwischte sich erschrocken dabei, dass er die Stunden bis zu ihrer Rückkehr zählte.
Verdammte Scheiße.

 *

„Hast du deine Sachen gepackt? In zehn Minuten ist Abfahrt.“
Lexa nickte ihrem Zugführer zu, schulterte ihren Seesack, stellte den Kragen ihrer Jacke auf und folgte dem dunkelhaarigen nach draußen.
Sie fühlte sich heute nicht hundertprozentig fit, der kalte Wind ging ihr durch Mark und Bein. Nachdem sie die letzten Monate fast nur innerhalb des schützenden Hauptquartiers verbrachte, war sie es scheinbar nicht mehr gewohnt, die meiste Zeit des Tages bei Wind und Wetter draußen zu verbringen.

Noch war der Zug nicht da, der sie zurück ins Hauptquartier bringen sollte.
Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, nahm sie ihr Tablet zur Hand und sah mit kalten Fingern nach, ob die Nachricht, die sie gestern Abend verschickte, inzwischen bei Mike angekommen war.
Nein, die Mail war weiterhin noch nicht bei ihrem Empfänger eingegangen.
„Sag mal Luis, warum spinnt das Mailprogramm? Ist das bei dir auch so?“ Der etwa gleichgroße Brünette sah kurz zu Lexa rüber, nickte kurz. „Ja, bei uns allen. Untereinander können wir kommunizieren, aber irgendwas mit dem Verteiler im Hauptquartier scheint nicht zu stimmen. Ist schon seit gestern Nachmittag so. Dort erreichst du momentan niemanden. Bestimmt arbeiten sie aber schon mit Hochdruck daran.“
Lexa sah von ihm, zu dem sich nähernden Triebwagen. Kurzerhand umarmte sie den Soldaten neben sich, er war in der kurzen Zeit wie ein Freund für sie geworden.
Ihr fiel der Abschied dann doch schwerer als erwartet, schließlich wartete an ihrem Zielpunkt niemand Geringeres als Eric mit seinen Launen auf sie.

Zwar hatte sie sich in Zwischenzeit beruhigt und viele Male über alles nachgedacht, aber am Ende kam sie immer wieder auf das gleiche Ergebnis heraus.
Eric verbarg etwas vor ihr.
Lexa war sich mittlerweile sicher, dass Laurens Anschuldigungen völlig aus der Luft gegriffen waren, aber Erics emotionale Reaktion auf diese, waren dann doch zu verräterisch gewesen.
Sie wollte ihm keinesfalls etwas unterstellen, aber sie hatte da so eine Vermutung.
Ob sie mit dieser Recht behielt, würde sich zeigen. Und da sie in den letzten Wochen zwischen den Übungen und ihren Einsätzen als Scharfschützin genug Zeit hatte, um sich auch über sich selbst und ihre Gefühle Gedanken zu machen, sah sie alles nun ein wenig klarer.
Lexa lächelte Luis noch einmal kurz zu und rannte los. Stieß sich im Lauf ab, bekam den Griff des Waggons zu fassen und verschwand behände in dessen Inneren.

 *

Entnervt schloss Eric die Tür der IT hinter sich. Endlich funktionierte alles wieder einwandfrei.
Seit Tagen machte das interne Netz Schwierigkeiten. Immer wieder fiel es aus und brachte das Ferox-Hauptquartier damit fast zum Stillstand.
Die damit betrauten Informationstechniker hatten es bis heute Vormittag noch immer nicht geschafft, dem ganzen Herr zu werden. Also kam es so, wie es immer war. Eric sah persönlich nach dem Rechten und durfte Maddox zum wiederholten Male seinen Job erklären.
Es war doch immer dasselbe. Diese Fraktion besaß als einzige, ganze fünf Anführer. Aber nur er befand sich gefühlt vierundzwanzig Stunden am Tag im Einsatz.
Es wurde Zeit, dass sich endlich etwas änderte.

Er sah auf die Uhr, in weniger als einer Stunde kam Lexas Zug an. Luis hatte ihm vor einigen Minuten mitgeteilt, wann seine Schülerin zu erwarten war. Seitdem nahm seine Unruhe immer weiter zu.
Eric verfluchte innerlich jedes einzelne, dafür verantwortliche Hormon in seinem Körper. Er wollte das nicht. Er hasste es, so fremdgesteuert zu werden ohne Einfluss darauf nehmen zu können.

 
*
 

Verstohlen sah Lexa beim Essen rüber zum Anführertisch, da saß er. Zusammen mit Lucien, Max und Maddox. Die letzteren drei unterhielten sich, Eric aß seelenruhig sein Essen und hatte sich bisher scheinbar noch nicht an deren Gespräch beteiligt.
Lexa widmete sich ebenfalls wieder der Nahrungsaufnahme und lauschte Raphael, der von der Arbeit berichtete.
Mike und er waren in einer hitzigen Debatte vertieft, was denn nun besser wäre - die Trucks mit der neuesten Generation Solarpaneele auszustatten, die aber noch oft ausfielen. Oder lieber weiterhin die Alten, weniger Störanfälligen zu benutzen.
Lexa kannte sich in diesem Bereich nicht einmal ansatzweise so gut aus wie die Männer, also beschränkte sie sich aufs zuhören und schaufelte sich weiter ihren Gemüseauflauf in den Mund.
Auf Sprechen hatte sie ohnehin keine Lust, sie fühlte sich nicht gut. Aber immerhin half die Wärme des Essens, ihre brennenden Halsschmerzen zu verdrängen.

Mira hatte Schicht und Tina kam erst morgen von den Ken zurück. Sie musste wohl mit den zwei weiterhin diskutierenden Männern neben ihr, vorliebnehmen.
Eigentlich wollten die drei den morgigen Abend planen, denn die Ankunft Tinas und deren darauffolgende Beförderung sollte gefeiert werden.
Doch die Solarpaneelforschung der Ken schien im Moment wichtiger zu sein.

Lexa war fertig, die Jungs natürlich nicht, also ließ sie ihren Blick erneut über die anwesenden Ferox wandern.
Wieder blieb sie am Anführertisch hängen. Auch Eric hatte sein Essen inzwischen beendet und nahm jetzt am Gespräch seiner Kollegen teil.
Gerade als Lexa beschloss, dass sie lang und offensichtlich genug zu ihm gesehen hatte, fing Eric ihren Blick auf und nickte ihr kurz zur Begrüßung zu.
Hoffentlich war es ihm entgangen, dass sie ihn so angestarrt hatte. Schnell sah Lexa nach einem scheuen Lächeln weg.
Das fing ja gut an.

„Jungs, seid ihr endlich fertig? Keinen interessieren eure Solardinger. Beeilt euch mal, wir müssen noch besprechen, wer was für heute Abend besorgt.“
Mike sah sie nur schief von der Seite an. „Dich interessiert es vielleicht nicht, aber uns. Warum starrt der schon wieder so?“ Raphael drehte sich sofort in die Richtung, in die Mike sah und seufzte laut. „Ach der. Starrt Eric nicht immer so? Lexa ist wieder da, wundert es dich?“

Lexa horchte auf, ihr war noch gar nicht bewusst gewesen, dass es wohl unter ihren Freunden schon normal war, dass Eric so fokussiert auf sie war.
Kein Wunder, dass sich die Gerüchte um eine Affäre auch weiterhin so hartnäckig in der Fraktion hielten.
Lexa schüttelte den Kopf. Eric bekam scheinbar gar nicht mit, was er tat. Er war doch sonst so beherrscht und achtete auf jede Kleinigkeit.
Wieder kam Lexa ihre Vermutung in den Sinn.
Nein, das konnte nicht sein.
Jeder andere, aber nicht Eric Coulter.
Sie hätte doch etwas bemerkt.

 

In fünf Minuten war es acht Uhr. Die Uhrzeit zu der sie hier im Initianten Schlafraum hatte erscheinen sollen. Ein paar Augenblicke blieben ihr, dann würde sie nach einem Monat wieder auf Eric treffen.
Lexa sah sich um, der riesige abgewohnte Raum war bis auf die zusammengeschobenen Bettgestelle und die Spinde für deren Habseligkeiten leer.
Der angrenzende Waschbereich sah immer noch so versifft wie damals aus.
Wie vor fünf Jahren, als sie selbst noch hier nächtigen musste. Eine von etwa dreißig anderen gewechselten Initianten. Ahnungslos, naiv und eingeschüchtert von der Andersartigkeit dieser harschen Fraktion.
Nicht mehr lange und sie bildete die diesjährigen Wechsler aus. Wie schnell doch die Zeit verging und was alles passiert war.

Lexa wurde von dem Geräusch näherkommender Stiefelschritte aus ihren Erinnerungen gerissen. Eric. Sofort drehte sie sich zum Eingang und sah ihn schon ums Eck biegen. Die Stufen der rostigen Treppe schepperten laut unter Coulters Gewicht.
„Willkommen zurück. Luis hat mir nur Gutes berichtet und dich gelobt.“
Ohne ihre Antwort abzuwarten, fuhr er fort. „Wir werden in den nächsten Tagen alles Notwendige für die Initianten vorbereiten. Du beginnst heute hier. Die Betten müssen auf ihre Positionen und eine Inventur der vorhandenen Kleidungsstücke muss vorgenommen werden. Außerdem muss gecheckt werden ob noch etwaige Reparaturen in Auftrag gegeben werden müssen. Auf deinem Tablet findest du alles Notwendige und die Formulare dafür. Leite das dann an mich weiter. Dort ist auch die vollständige Liste aller Arbeiten hinterlegt, die noch erledigt werden müssen. Der Hochdruckreiniger für die Nasszelle steht im Nebenraum.“ Schon wollte er wieder verschwinden, aber Lexa sah gar nicht ein, warum sie all diese Arbeiten ohne Hilfe erledigen sollte.
„Hey, soll das heißen ich muss das alles allein machen? Ich dachte, wir machen das zusammen?“ Ihre Stimme kratzte in ihrem Hals, klang belegt. Auch nach literweise warmen Tee, ging es ihr noch nicht besser.

Eric sah sie an, als ob sie eine ihm fremde Sprache sprach.
„Nein. Ich habe noch andere Dinge zu tun. Du wirst genauso eingesetzt wie der Stiff vor dir.“
„Willst du mich jetzt allen Ernstes mit Four vergleichen?“
Mit absichtlich übertriebener Entrüstung baute sie sich vor Eric auf. Er sollte merken, dass sie nicht streiten wollte, aber sie eben nicht damit einverstanden war, all diese Dinge allein erledigen zu müssen.
„Nein, du kannst besser diskutieren als er. Trotzdem muss es gemacht werden. Also fang an.“

Mit den Armen in die Seiten gestemmt, sah Lexa Eric hinterher, als dieser die Treppen zur Tür hochstieg und ebenso flott den Schlafraum verließ, wie er ihn nur ein paar Minuten zuvor betreten hatte.
Abermals ließ sie ihren Blick durch den kahlen Raum wandern, so hatte sie sich ihr erstes Aufeinandertreffen mit Eric nach all den Wochen nicht vorgestellt.

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