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15.

Eine Woche lag ihr Sieg nun zurück und morgen stand ihr nächster Kampf an.
In Zwischenzeit waren auch Raphael und Rick im Ring gestanden.
Beide hatten ihren jeweiligen Gegner besiegt und ihren Rang behauptet. 
Rick gegen einen der Fightclub Kämpfer und Raphael hatte gegen eine der Wachen eine wahre Show hingelegt. Ob dieser weiterhin als Wache würde arbeiten können, war mehr als fraglich.
Vermutlich hatte Raphael ihm den Kiefer und sehr wahrscheinlich noch weitere Gesichtsknochen gebrochen. Er lag noch immer auf der Krankenstation, nachdem er bei den Ken operiert worden war.
Rick war auch nicht wirklich zimperlich mit seinem Konkurrenten umgegangen, aber dieser konnte wenigstens schon nach ein paar Tagen wieder von der Krankenstation entlassen werden.
Wer ihr Gegenüber sein würde, wusste sie noch nicht, aber sie war jetzt die einzige verbliebene Frau im Tournament.
Die letzte Mitstreiterin war gestern ausgeschieden. Somit stand in jedem Fall fest, dass sie sich gegen einen Mann würde behaupten müssen.

 
Nach dem Abendessen war sie mit Tina auf dem Weg in die Grube. Sie gingen davon aus, dass die anderen früher oder später auch dort aufschlagen würden.
Während Tina mit ihrer Freundin durch das Halbdunkel des steinernen Flures ging, kamen ihr einige Ferox entgegen, die sofort die auf die andere Flurseite wechselten, sobald sie Lexa erblickten.
„Was haben die denn für Probleme? Hab' ich 'ne ansteckende Krankheit oder so?", „Nee, aber Fäuste aus Stahl!", zog Tina ihre Freundin Fäuste schwingend auf. „Ich glaube das waren Laurens Initianten vom letzten Jahr. Die machen sich jetzt in die Hose, wenn sie dich sehen". Glucksend setzten beide ihren Weg fort.
Immer mehr Ferox kamen ihnen aus der Grube entgegen, schienen regelrecht die Flucht zu ergreifen.
Was war passiert?
Beide Frauen sahen sich fragend an, aber gingen schlussendlich doch weiter.
Die Neugier war eben größer, als die Bedenken.
In dem riesigen, unterirdischen Loch angekommen, wurde schnell klar, was hier los war.
Am Rand der Grube stand Raphael, der mit allen Mitteln versuchte, Rick davon abzuhalten auf Eric loszugehen.
Sofort verfiel Lexa in einen Laufschritt, um schneller am Ort des Geschehens sein zu können.
Erst jetzt fiel ihr die Person neben Raphael auf, die zu seinen Füßen kniete und sich das Gesicht hielt.
Es war Mike, dunkles Blut war in seinen Handflächen zu sehen.
„Was ist hier los?!"
Lexa stürmte auf die vier Männer zu, hinter ihr Tina, die sofort helfend zu Mike eilte.
Rick war völlig außer sich und wollte sich weiterhin auf Eric stürzen, der äußerlich absolut ruhig und unbeeindruckt schien.
„WAS HAST DU VOR? DAS ICH SIE K.O. SCHLAGE? STEHST DU AUF SO NE SCHEIßE? DU HAST DIE PAARUNGEN DOCH SCHON WIEDER MANIPULIERT! WIE BEIM LETZTEN MAL!"
Raphael tat sein Möglichstes, um den tobenden Rick dazu zu bewegen endlich Ruhe zu geben.
„Was hier los ist, habe ich gefragt!" Lexa wurde jetzt auch ungehalten, denn sie wusste nicht, was sie tun sollte, damit sich die Situation wieder beruhigte.
Das Einzige, was ihr auf die Schnelle einfiel, war dazwischen zu gehen und Rick abzulenken.
Endlich holte der Dunkelhaarige mal Luft und wendete sich ihr zu.  „Frag doch deinen Stalker hier!" Er zeigte auf den Anführer direkt vor ihm, der ihn für diese Aussage mit einem Todesblick strafte.
Lexa sah kurz zu Eric, aber dann sofort wieder zurück zu Rick. Dieser war viel zu sehr in Rage. Von ihm konnte sie jetzt keine rationalen Antworten erwarten.
„Also, was ist hier los? Wer hat Mike geschlagen?"
Ihre Frage stellte sie jetzt in Richtung Eric, aber wieder war es Rick der antwortete.
„Unser großer Anführer natürlich, weil ihm unsere Nachfragen nicht passen. Er hat nämlich wieder an den Fights rumgebastelt!"
Erics Blick verfinsterte sich immer weiter, man konnte sehen, wie seine Kiefermuskeln arbeiteten und er sich bemühen musste, ruhig zu bleiben.
Wenn sich Rick nicht bald zusammenriss, würde das hier eskalieren.
„Was heißt, er hat dran rumgebastelt?"
Jetzt war es Tina, die das Wort ergriff. Mit beiden Armen in die Seite gestemmt, wartete sie auf eine Antwort.
„Er will das Lexa morgen gegen MICH kämpft!"
Rick spuckte die Worte regelrecht vor Erics Füße.
Mit offenem Mund starrte Lexa Coulter an. Das konnte nicht wahr sein!
Sie gegen Rick?
Das war Wahnsinn!
Fassungslos starrte sie den dunkelblonden Anführer an, doch dieser zeigte weiterhin keine Regung.  Er fixierte nur den noch immer vor Wut schäumenden Rick, mit einem eiskaltem Blick.
Schlussendlich ergriff Coulter doch noch das Wort.
„Du solltest zusehen, dass sich dein Lover beruhigt."
Der auffallend ruhige, aber trotzdem bestimmende Tonfall, gepaart mit einem der niederträchtigsten Blicke, die Lexa je gesehen hatte, verlieh ihm in diesem kurzen Moment eine solch einschüchternde Autorität, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten.
Niemand sagte mehr ein Wort.
Rick schielte ertappt zu Lexa rüber, diese bemerkte den scheuen Blick allerdings nicht, da ihre Aufmerksamkeit voll auf Eric gerichtet war, der weiter den Soldaten vor ihm niederstarrte.
Unvermittelt wendete er sich dann der Ausbilderin zu.
„Man wächst mit seinen Aufgaben."
Dann ging er. Einfach so. Mit aufrechtem, selbstsicherem Gang.
Als ob ihm nichts und niemand etwas anhaben könnte.

Ein makabres, siegessicheres Grinsen schlich sich kurz über Erics Gesicht.
Keiner der Freunde sah es, niemand hatte es wahrgenommen.
Nur er selbst, hatte es vor seinem inneren Auge gesehen.
Das hier, das würde ein Nachspiel haben.
Für den Wachsoldaten, für Lexa, für ihren gesamten Anhang. Vielleicht nicht sofort, aber zu gegebener Zeit.
Lexas rationale Reaktion dagegen, war sehr aufschlussreich gewesen.
Wie Puzzelteile fügte sich der Charakter der Blonden, für ihn nun allmählich zusammen.

„Ich will jetzt sofort wissen, was da los war! Warum hat er Mike niedergeschlagen? Raus mit der Sprache!"
Lexa war außer sich vor Wut. Jetzt, wo das allsehende Auge der Fraktion verschwunden war, ließ sie den vorher unterdrückten Emotionen freien Lauf.
Wie hatte das so eskalieren können?
Und würde das Verhalten ihrer Freunde Konsequenzen nach sich ziehen?
Was hatten sie sich nur dabei gedacht?!
Zu dritt saßen sie in einem der Gänge der Krankenstation, zu der sie Mike nach dem Aufeinandertreffen mit Eric brachten.
Seine Nase wollte nicht aufhören zu bluten, und sah verdächtig schief aus. Also blieb keine andere Wahl, als ihn hier her zu bringen. Besser ein Arzt sah sich das mal an und versorgte ihn entsprechend. Tina, ganz die geborene Amite, wollte ihm nicht von der Seite weichen. Kümmerte sich wie eine Mutter um ein verletztes Kind und begleitete ihn sogar in den Behandlungsraum.
Zurück blieben Raphael, Lexa und Rick.
Tief atmete letzterer durch, begann dann aber endlich mit seinen Erklärungen.
„Mike hat mich in der Grube angesprochen er meinte, dass er gerade nachgesehen hatte, wie die Paarungen für morgen aufgestellt sind. Dann hat er mir gezeigt, dass man uns zwei gegeneinander antreten lässt. Was totaler Schwachsinn ist! Ich stehe momentan vor dir im Ranking, da ich gegen Payton, der auf Rang 12 stand, gewonnen habe. Du bist auf Rang 14, weil du gegen die Ranghöhere Lauren gewonnen hast. Somit müsstest du eigentlich als Nächstes gegen jemanden antreten, der im Rang unter dir steht. Das du jetzt gegen mich ran musst, ist gegen jedes Statut des Tournaments! Also muss Eric da wieder seine Finger im Spiel gehabt haben! Irgendwas führt er im Schilde, und das kann nichts Gutes für dich bedeuten...!"
Rick begann schon wieder, sich in Rage zu reden.

Er wollte nicht gegen Lexa in den Ring steigen und ihr weh tun müssen. Alles in ihm stäubte sich dagegen. Er konnte nicht fassen, das Coulter anscheinend genau das wollte!

Beruhigend legte Lexa ihm ihre Hand auf den Unterarm und bedeutete ihm mit der anderen, sich zu mäßigen.
Sie wollte keinen weiteren Ärger, wenn Rick aber weiterhin so rumschrie, würde man sie am Ende noch aus der Station werfen.
„Und warum hat er dann Mike eine verpasst?", fragte sie nach.
Diesmal war es Raphael, der ihr grinsend antwortete, „Tja, weil er so irre war und Coulter tatsächlich gefragt hat, ob er noch ganz dicht ist."
„Er hat was?! Oh Mann."
Lexa konnte nicht anders, als sich an den Kopf zu fassen.
„Er ist einfach zu ihm hin, und hat ihn ohne weiteres gefragt. Mich wundert ehrlich gesagt, dass Eric ihn nicht gleich komplett zusammengeschlagen hat." Kopfschüttelnd saß Raphael, mit auf den Knien abgestützten Ellenbogen auf seinem Platz und sah dann Rick an. „Und dann hat er da angefangen frei zu drehen" Augenverdrehend deutete er auf diesen.
„Warum hat er nicht auch Rick eine verpasst? Das habe ich mich schon gefragt, als ich bei euch war, normalerweise lässt sich Eric so ein Verhalten nicht gefallen", wunderte sich Lexa.
„Ganz einfach, er will uns morgen gegeneinander kämpfen sehen und das kann er nicht, wenn er mich vorher schon zu Brei schlägt", schnaubte Rick daraufhin verächtlich.
Pragmatisch, aber wahrscheinlich korrekt von Rick interpretiert, dachte sich Lexa.
Doch noch immer stellten sich ihr eine Menge Fragen.
Was meinte Eric damit, als er sagte sie solle ihren Lover zur Vernunft bringen?
Rick war nicht ihr Lover, sie hatten keinerlei romantische Verbindung zueinander.
Oder hatte sie irgendetwas aus Ricks Richtung nicht mitbekommen?
Wie kam Eric zu dieser Aussage? Warum manipulierte Eric immer wieder ihre anstehenden Kämpfe? Welches Ziel verfolgte er damit?
Sie wurde aus ihren Überlegungen gerissen, als sich endlich die Tür des Behandlungszimmers öffnete, und zuerst Tina, und dann der lädierte Mike heraustraten. Letzterer mit einer ziemlich geschwollenen linken Gesichtshälfte, einem ordentlichen Veilchen und einer bandagierten Nase.
Was ein einzelner Faustschlag eines Eric Coulter alles anrichten konnte...
„Und? Alles noch an seinem Platz?" Raphael war schon wieder zum Scherzen aufgelegt, Mike allerdings überhaupt nicht.
„Fresse", war alles, was dieser zu sagen hatte.
Lexa und Tina grinsten heimlich. Gut, dass sie jetzt hinter den Männern standen, und sie deswegen nicht von Mike gesehen wurden.
Der fand das alles wohl gerade nicht so witzig, wollte nur noch raus aus dem Krankenflügel und ein kühles Bier trinken.

 „Du musst morgen gegen Rick kämpfen, glaubst du, du hast eine realistische Chance gegen ihn?" Tina wirkte besorgt.
„Ich weiß es wirklich nicht. Ich werde es versuchen, aber ich weiß noch nicht wie."
Sie würde ihre verbleibende Zeit nutzen, sich vorbereiten und seine letzten Kämpfe analysieren. Vielleicht konnte ihr Raphael dabei helfen. Mike konnte sie als Sparringpartner ja jetzt vergessen.

 
Unzählige Stunden hatten beide seit gestern Abend mit Training, Sparring und der Videoanalyse von Ricks vorangegangenen Kämpfen verbracht.
Er war wirklich gut, schließlich musste für den Wachdienst auch eine spezielle Ausbildung absolviert werden, die nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch spezielle Kampf – und Selbstverteidigungstechniken beinhaltete. Dementsprechend und auch bedingt durch seinen ganz eigenen Anspruch, war er zu einem der Besten unter den Wachsoldaten geworden.
Vielleicht hatte Lexa ihn auch deswegen nie trainiert.
Er war einfach schon zu gut dafür.

 
Inzwischen es war Mittag geworden. Raphael und Lexa waren auf dem Weg zur Kantine. Sie wollte etwas essen und sich dann ein wenig hinlegen. Am späten Nachmittag würde sie noch einmal ein kurzes Training abhalten, am späten Abend stand dann der Kampf an.
Beide holten sich ihre Mahlzeit und ließen sich dann auf den letzten freien Plätzen nieder, die sie fanden.
Schweigend aßen sie nebeneinandersitzend ihre Nudeln, als es plötzlich verdächtig still im Raum wurde.
Lange musste Raphael sich nicht suchend umblicken, um die Ursache der Stille auszumachen.
Max und Eric betraten die Mensa.

 Immer wieder aufs Neue war es beeindruckend, wie die bloße Anwesenheit bestimmter Personen, ein solches Verhalten bei ihren Mitmenschen auslöste.
Der immense Respekt, der Ihnen von ihren Untergebenen entgegengebracht wurde, basierte aber nicht nur auf deren Führungsstärke, sondern eben auch auf Druck und Repression.
Die Ferox waren keine demokratische Fraktion, hier galt das Recht des Stärkeren.
Und in diesem Fall waren die Stärksten gerade auf dem Weg zu ihrem angestammten Tisch.

 Raphael schielte zu Lexa hinüber. Auch sie hatte beim Essen innegehalten und sah den beiden obersten Anführern entgegen.
Diese entdeckten jetzt auch Lexa und Raphael.
Lexas Kumpel senkte sofort den Blick und starrte in seine Nudeln, er wollte keinen Ärger mehr provozieren. Seine monatliche Dosis Eric war schon mehr als erreicht.
Den Kopf gesenkt, sah er zu Lexa rüber und musste schockiert feststellen, dass sie das genaue Gegenteil tat.
Mit festem Blick hielt sie abwechselnd Augenkontakt zu Max und zu Eric, nickte ihnen kurz zu, verzog dabei aber keine Miene. Max sah etwas verwundert aus, grüßte dann aber zurück.
Eric dagegen, sah Lexa nur beiläufig an und ignorierte sie anschließend aber vollständig.
Beide gingen an ihrem Tisch vorbei zu ihren Plätzen und ließen sich dann wortlos nieder.

Raphael konnte nicht fassen, was Lexa sich gegenüber der Anführer rausnahm, irgendwie imponierte es ihm aber auch.
Er war definitiv nicht auf den Mund gefallen oder scheute eine Konfrontation, aber sich mit den Anführern anzulegen, war ihm dann doch eine Spur zu heikel.
„Sag mal, bist du lebensmüde? Warum starrst du die beiden so an? Du kennst doch die Regeln. Bei Anführern den Blick senken, verdammt!", zischte er seiner Freundin zu.
Lexa grinste verächtlich. „Jaja die Regeln. Meinst du damit auch die, welche die Rankings beim Tournament festlegen? Oder die Regel, die besagt, dass man festgelegte Kampfpaarungen nicht ändern darf? Scheiß drauf! Was will er machen? Mich gegen sich selbst antreten lassen?" Resignierend lachte Lexa künstlich auf und zog damit unwissentlich die Aufmerksamkeit des Besagten auf sich.

Da saß sie, mit ihrem bleichen Kumpel Raphael neben sich. Lachend.
Während alle um sie herum schlau genug waren, ihren Anführern den nötigen Respekt zu zollen, besaß sie sie Dreistigkeit und lachte.
Langsam, aber sicher verlor er die Geduld mit diesem Weibsstück und ihren nervigen Anhängseln. 
Langsam erhob sich Eric wieder von seinem Platz und ging zielgerichtet auf die Blonde zu.
Direkt neben ihr kam er zum Stehen, hielt seine Hände vor dem Oberkörper verschränkt, und sah sie von oben herab, abwartend an. Endlich bemerkte diese seine Anwesenheit und lachte plötzlich nicht mehr.
Schau einer an, wohl doch nicht mehr so witzig wie gedacht, schoss es Eric durch den Kopf.
In der Kantine hätte man einen Floh husten hören können, so still war jetzt. Kein Ferox traute sich mehr, auch nur etwas lauter als nötig zu atmen.
Schnell stand Lexa auf und stellte sich in der erlernten Grundposition vor Ihrem Anführer auf, den Blick in die Ferne gerichtet.

„Was ist so witzig?"
Eric blickte ihr direkt in die Augen, wartete auf eine Antwort.
„Nichts. Es war unangemessen. Entschuldige."
Lexa hoffte, dass diese Entschuldigung ausreichend war, um ihn zu besänftigen, so dass er wieder ging.
Sie hatte es übertrieben, dass wusste sie jetzt. Aber er stand weiterhin vor ihr, und sah sie abwartend, mit steinernem Gesichtsausdruck an.
Was sollte sie noch sagen?
„Es wird nicht mehr vorkommen.", fügte sie noch an.
Konnte er jetzt bitte gehen?
Sie merkte, wie aller Augen auf sie gerichtet waren, am liebsten wollte sie im Boden versinken.
Noch immer machte er keinerlei Anstalten wieder zurück zu seinem Platz zu gehen, starrte sie weiterhin bohrend an.
Die Zeit schien still zu stehen, nichts und niemand regte sich mehr.
„In 30 Minuten in meinem Büro."
Noch eine Sekunde lang sah Eric die Ausbilderin intensiv an, dann ging er zurück an seinen Platz, um sich dann hinzusetzen und fing an zu essen, als ob nichts passiert wäre.
Geschockt setzte sich Lexa zurück auf ihren Sitzplatz neben Raphael und wusste, dass jetzt die Kacke am Dampfen war.
Sie musste zu Eric Coulter zum Rapport in sein Büro.
Jetzt würde sie richtige Probleme bekommen.
Schnell aß sie ihre Nudeln, mit Ihrem Kumpel sprach sie kein Wort.
Ihr war die ganze Situation so unglaublich unangenehm. Sie wusste nicht, was sie hätte sagen sollen. Sie wollte nur noch raus aus dieser Kantine, weg von den sie unverhohlen anstarrenden, tuschelnden Ferox.

 
Endlich konnte sie den Ort der Peinlichkeit verlassen, stand zusammen mit Raphael in einem ruhigen Seitengang der Grube.
„Was hast du dir dabei nur gedacht?" Der Hellblonde rieb sich seufzend mit einer Hand über seine nur wenige Millimeter kurzen Haare.
„Das wird Konsequenzen für dich haben. Eric fackelt da nicht lange. Ich hab' ja auch schon viel Scheiße gebaut, aber in seinem Büro musste ich noch nie antanzen. Wieviel Zeit hast du noch?", „Noch genau 13 Minuten. Ich sollte los. Nicht dass ich auch noch zu spät komme, dann bringt er mich um, schätze ich."
Besorgt sah sie erst Raphael an und dann zum 6. Stock des Verwaltungsgebäudes hoch.
Noch nie war sie dort oben gewesen. Neugierig war sie schon, wie es da in der Machtzentrale der Ferox wohl war, aber ihr wären andere Umstände lieber gewesen.
Aber es half nichts, sie hatte sich den Schlamassel eingebrockt, jetzt musste sie ihn auch ausbaden. Schnell verabschiedeten sich die beiden voneinander, dann eilte Lexa in Richtung der Treppen, die sie hochmusste, um in den anderen Teil des Gebäudes, den Verwaltungstrakt, zu gelangen.
Sie durfte keinesfalls zu spät kommen!
Hastig sprintete sie die metallenen Treppenstufen hoch.
3. Stock, hier wohnte Tina, weiter war Lexa in all den Jahren nie gekommen. In einer flüssigen Bewegung sprang sie von dem jetzt unter ihr liegenden Treppenabsatz, höher auf die Treppen, die zum 4. Stockwerk führten. Hier sah es genauso aus wie im Stockwerk darunter, auch die Farbe der Beleuchtung war gleich, Blau.
5. Stock, hier hatten sämtliche Ausbilder ihre Wohnungen, die grob behauenen Steinwände waren in dunklem Rot erleuchtet. Hier könnte sie auch wohnen... sie erwischte sich dabei, wie sie fast ein bisschen wehmütig in den Flur der Ausbilder blickte, der durch eine dicke automatische Glastür gesichert war. Nur entsprechendes Personal hatte anscheinend Zutritt.
Sie ließ diesen Treppenabsatz hinter sich und hielt auf den wackelig wirkenden Übergang zu, der über die Schlucht führte.
Laut tobte der eiskalte Strom unter ihr, Gischt spritzte bis zu ihr nach oben. Draußen hatte es in den letzten Tagen ziemlich viel geschneit und seit gestern hatte es zwischenzeitlich angefangen zu tauen, dadurch schwoll der unterirdisch strömende Fluss immer weiter an und wirkte dadurch noch bedrohlicher als sonst.
Doch dafür hatte Lexa jetzt kein Auge, sie musste sich beeilen!
Rasch betrat sie den Verwaltungsflügel und sah sich um.
Wo musste sie lang?
Noch nie hatte sie zu den Büroräumen der Anführer gemusst, wäre sie doch eher los gegangen, schalt sie sich innerlich.

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