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1.

Eisig pfiff der kalte Wind durch die Wipfel der engstehenden Bäume, auf der Anhöhe an der Lexa stand. Ihre langen, blonden Haare hatte sie unter die Kapuze ihres schwarzen Parkas gestopft. Trotzdem verirrten sich immer wieder einzelne Strähnen in ihr Blickfeld.

Die Arbeit hier am Zaun war eintönig und beschwerlich. Tagein, tagaus die gleichen Aufgaben. Bei Wind und Wetter musste der Dienst gewissenhaft und aufmerksam erledigt werden. Für die meisten war es eine regelrechte Strafe, hier arbeiten zu müssen. Der größte Teil der Dienst leistenden Soldaten war hier, weil ihre erbrachte Leistung in der Initiation nicht für höher gestellte Jobs ausreichte.
Ein weiterer Teil war hier stationiert, weil sie Strafdienst ableisten mussten. Für kleinere Vergehen wie Diebstahl, Arbeitsverweigerung, Trunkenheit im Dienst oder weil sie meinten, gegenüber ihrem Vorgesetzten, den Dicken markieren zu müssen.

Lexa war hier weil sie es wollte. Nicht weil sie musste. Es gab nicht viele Frauen hier am Zaun und das war vielleicht auch besser so. Denn die, die hier eingeteilt wurden, waren meist zu nichts zu gebrauchen. Zu schwach, zu ängstlich, zu viel von all dem, was sie hierher gebracht hatte. Weit weg vom Hauptquartier. Weit weg von den Annehmlichkeiten, die dort geboten waren. Hier war man der Witterungen und der Einsamkeit hilflos ausgeliefert. Hier draußen gab es nur zugige 10 Mann Zelte, mobile Suppenküchen und ein paar spartanische Wasch - und Duschcontainer. Lexa meldete sich vor 4 Jahren nach bestandener Initiation freiwillig zum Zaundienst. Zur großen Verwunderung ihrer Freunde und Ausbilder, schließlich war sie Zweite geworden. Eigentlich gut genug, um selber Ausbilderin zu werden, im Kontrollraum zu arbeiten oder sogar als Assistentin einer der Anführer. Aber sie wollte nur weg.

Ihr gefiel der Gedanke, draußen zu sein, an der frischen Luft. Weg von dem ewigen Gezicke der anderen Frauen, weg von all den Menschen und dem Trubel. Weit weg, von den Erwartungen der anderen. Hauptsache nicht mehr in der Zentrale der Ferox. Zu viel war passiert. Die Blicke, das Gerede und die ständigen Erinnerungen, fraßen sie innerlich auf. Natürlich war es schwer gewesen, ihre Freunde zurück zu lassen und hierher zu kommen, dorthin wo sie niemanden kannte. Aber dieser Umstand hatte auch seine Vorteile. Denn hier war sie ein unbeschriebenes Blatt, niemand scherte sich darum, was vorher im Hauptquartier passiert war. Lexa konnte noch einmal von vorne anfangen, es besser machen. 
Hier waren 80 Prozent der Soldaten Männer, mit ihnen fiel das Arbeiten viel leichter. Wenn man einem von denen mal dumm kam, waren sie nicht gleich tagelang beleidigt oder redeten hinterm Rücken schlecht über einen. Eine Tatsache, die nicht zu unterschätzen war, Frauen konnten untereinander grausam sein. Da reichte manchmal schon ein falscher Blick und man lief wochenlang Spießruten. 

In den letzten Jahren hatte Lexa es dank harter Arbeit und ihrem Ehrgeiz, zur Ausbilderin im Nahkampf und im Bereich Lang - und Kurzwaffen geschafft.
Das verschaffte ihr so einige Vorteile. Wache schieben am Zaun gehörte für sie der Vergangenheit an. Genau wie Schlange stehen bei der Essensausgabe und niedere Aufgaben, die jetzt von anderen auf ihren Befehl hin, erledigt wurden.
Außerdem kam sie ganz schön rum.
Sie blieb immer circa zwei Monate am selben Standort, bildete die neuen Rekruten aus und im Dienst befindliche Soldaten weiter.

Hinter sich hörte sie näher kommende Schritte, die schmatzende Geräusche im durchweichten Boden des leichten Hügels auf dem sie stand, hinterließen.
Sie brauchte sich nicht umdrehen. Sie wusste, wer da schnaufend auf sie zu kam. Es war Derek,
der Leiter des 37. Zuges, der hier an der nordwestlichen Seite des Zauns stationiert war.
Ein groß gewachsener, breitschultriger Hüne mit Vollbart und Glatze. Tätowiert von oben bis unten, aber mit gutem Herzen und immer für einen Spaß zu haben.
„Hier bist du! Ich hab dich überall gesucht, was stehst du hier so sinnlos in der Kälte rum?"
„Ehrlich gesagt, frage ich mich das auch gerade, hier ist es arschkalt. Ich wollte mal raus, ein bisschen bewegen. Hocke seit Stunden über den neuen Trainingsplänen. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles organisieren soll, wenn nächste Woche das jährliche Tournament hier stattfindet."
Der Bärtige schien nachzudenken, „hm, ja das wird stressig. Konzentriere dich auf die etablierten Kämpfer, die Frischlinge reißen sowieso nichts."
Da hatte er Recht.
Im Tourniermodus hieß es alles oder nichts. Entweder man besiegte seinen Gegner durch K.O. oder Aufgabe, oder man war raus. Das Ranglisten Tournament wurde jährlich im Herbst, bis in den Winter veranstaltet. So bildete sich die interne Rangliste der Ferox. Umso besser der erkämpfte Platz in dieser Rangordnung, desto anerkannter war man innerhalb der Fraktion. Auch kam man so an einen besseren Arbeitsplatz. Ganz zu schweigen von dem Respekt, der einem dadurch gezollt wurde. Allein die Achtung der anderen, war schon Grund genug Höchstleistung zu erbringen. Für jeden Ferox gab es nichts wichtigeres als seinen Stolz und Ehre, diese zu verlieren, war gleichbedeutend mit Versagen und Aufgabe. Und ein Ferox gab nicht auf.

Nächste Woche machte der Tross hier bei ihr Halt. Mit ihm Max, der oberste Anführer der Fraktion, im Schlepptau unzählige Berater, Assistenten und weiteres militärisches Personal. Dann würde hier das große Chaos ausbrechen aber trotz allem musste auch weiterhin, die Sicherheit der Stadtbewohner innerhalb und der Amite außerhalb des Zauns gewährleistet bleiben.
Auch Lexa würde kämpfen müssen aber das bereitete ihr keine großen Sorgen. Sie wusste um ihre Stärken und war nicht umsonst Ausbilderin am Zaun geworden.
Bisher war sie am Ende immer im oberen Drittel des Gesamtklassements gelandet. Auch deswegen hatte sie das Glück, dass man sich kaum noch mit ihr anlegte. Es machte einfach keinen Sinn, seine Gesundheit und damit seine Zukunft bei der Fraktion der Furchtlosen so leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Im Prinzip hatte sie sich eine komfortable Position erarbeitet, sie wurde in Ruhe gelassen und war befugt, Befehle zu erteilen. Gab es etwas Besseres? Aus Lexas Sicht nicht. Ihr momentanes Leben gefiel ihr, genau so wie es gerade war.

Gemeinsam mit Derek setzte sie sich in Bewegung, in Richtung der kleinen Zeltstadt zu ihren Füßen. Es würde nicht mehr lange dauern bis zum ersten Frost.
Sie konnte schon ihren Atem in kleinen Dunstwölkchen, aufsteigen sehen. Die feuchte Kälte in diesem trostlosen Wald kroch ihr schon immer tiefer in die Knochen. Fröstelnd steckte sie ihre Hände in die Taschen des schwarzen Parkas, stapfte dem Zugführer wortlos hinterher und verschwendete keinen Gedanken mehr an die Vergangenheit.

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