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Frustration

Kapitel 5

Hitch

Drei Wochen hielt sie es durch, dann gab Veronika Woodhall auf und stellte sich hinter eine der vorbereiteten Plätze, die er eingerichtet hatte. Und damit hatte sie doppelt so lange durchgehalten, als jeder der störrischen Teens vor ihr, die glaubten, ihn ärgern zu können, weil sie sich seinen Befehlen widersetzten.

Nun ja, eigentlich konnte man ihn damit tatsächlich sehr gut ärgern, aber in der Regel ließ er das nicht an sich herankommen. Es waren nur Kinder, die nicht wussten, wie sie mit ihren Hormonen und kleinen Problemen anders umgehen sollten.

Die beste Taktik, mit so einem Trotzverhalten umzugehen war, es zu ignorieren und eben nicht darauf anzuspringen. Langeweile war meist sehr viel schlimmer, als jede Strafarbeit, die man jemanden aufbrummte. Und deswegen ließ er dieses Mädchen schmoren und ganz von selbst den ersten Schritt machen, denn sie aber nur widerwillig unternahm.

Für ein Mädchen in ihrem Alter runzelte sie viel zu ernst die Stirn und sah viel zu grimmig drein. Sie würde beizeiten wie eine verbitterte Hexe aussehen, dachte er fies, obwohl er es eigentlich immer strikt vermied, so über Schüler zu denken. Normalerweise gelang ihm das auch, aber Veronika machte es ihm verflucht schwer, nicht daran zu denken, wie sie aussah und das verschaffte ihm ein ganz neues Problem, das ihm noch nie zuvor unter die Nase gekommen war: Sie war auffaltend hübsch.

Gut, ihre Wangen waren etwas zu blass, ihre Oberweite etwas zu klein und ihre Taille ließ die Befürchtung entstehen, man könnte sie auseinander brechen, aber ansonsten war sie äußerst hübsch. Besonders an diesen Tag, wo sie auf ein übermäßiges Make-up verzichtet hatte. Man sah ihre Sommersprossen hindurchschimmern, und der Ansatz ihrer gefärbten Haare ließen erkennen, dass sie anstatt des Sandtones, eigentlich eine Rothaarige war. Eine schlecht gelaunte rothaarige.

Was genau ihn so an diesem Mädchen faszinierte, wusste, er zu Beginn nicht so wirklich. Rein logisch betrachtet war sie nicht das hübscheste Mädchen, was er je gesehen hatte. Vielleicht weil sie trotz ihres Rufes den Eindruck erweckte, eher ein gehorsames Mädchen zu sein.

Sie hatte sich bis jetzt vorbildlich in ihren Nachsitzstunden benommen. Weder hatte sie mit ihrem Handy gespielt, wenn seine Schüler glaubten, er würde nicht hinsehen, noch war sie aufgestanden und hatte versucht zu verschwinden, wie einer ihrer Mitschüler, den er hatte, vom dem Schulsicherheitsdienst zurückbringen lassen müssen, was vor einer Woche für unnötige Unruhe gesorgt hatte.

Fast wollte er glauben, dass es gar nicht zu Veronika passte, einer Schulkameradin eine Metalltür absichtlich ins Gesicht zu schlagen. Sie machte auf ihn keinen aggressiven Eindruck, aber was wusste er schon?

„Das ist nicht Ihr Platz, Miss Woodhall", erklärte er, als sie sich an eine der Staffeleien ganz nach hinten stellte und er deutete auf den vorbereiteten Tisch direkt vor seinem Pult. Mit zusammengepressten Lippen hob Veronika ihren Rucksack wieder an und ließen ihn diesmal auf den ihr vorgesehenen Platz fallen.

„Braves Mädchen", entkam ihm ganz automatisch und als ihr Blick ihn diesmal traf, war er purer Hass. Er hatte sie nicht verspotten wollen, aber so war es wohl angekommen, dennoch verkniff sie sich die Beleidigung, die definitiv auf ihren hübschen, vollen Lippen lag.

War sie nicht eigentlich zu dünn für solche Lippen? Ob sie künstlich waren? Er wäre nicht überrascht, wenn Eltern, wie die von Veronika, ihren Töchtern so etwas erlauben würde. Äußerlichkeiten waren wichtig in diesen hohen Kreisen. Aber die Lippen? Ihre Brüste hätten es nötiger gehabt künstlich vergrößert zu werden, dachte er, konnte sich aber nicht verkneifen sich zu fragen, warum diese noch so klein waren. Zu ihrem Körperbau passte das definitiv nicht. Vielleicht, weil sie zu dünn war. Er hatte sie bis jetzt nicht einmal essen sehen. Weder in den Pausen, wo sein Blick wie magisch von diesem Mädchen angezogen wurde noch in den Momenten, wo er ihr auf dem Gang begegnet war. Das konnte definitiv nicht gesund sein. Doch das sollte ihn nicht kümmern.

Hitch gab ihr eines der klassischen Bilder, die er in einem kleinen Format ausgedruckt hatte und legte es auf ihren Tisch, während die anderen Schüler eintrafen.

Die Geburt der Venus von Botticelli. Warum auch immer er plötzlich der Meinung war, dass dieses Bild zu ihr passen würde. Sie allerdings verzog den Mund.

„Echt? Haben Sie nicht etwas Cooles wie 'Der Schrei' oder so?" fragte sie, aber darauf ging er nicht ein, sondern besah sich inzwischen die Bilder, der anderen Nachsitzschülern.

Es machte fast den Eindruck, dass einige der sonst so flegelhaften Teens, sich darauf freuten hier zu sein und malen zu dürfen.

Natürlich machten einige auch Blödeleien, aber zwei der üblichen Verdächtigen, hatten ihre Bilder von letzter Woche dabei, als sie schon mal nachsitzen durften, um daran weiterzuarbeiten. Das war für ihn etwas vollkommen Neues. Bis jetzt hatte er nur Schüler erlebt, die gewusst hatten, dass sie gerne zeichneten und es auch schon vor seinen Kurs getan hatten. Komplette Neulinge waren für eine neue Erfahrung. Doch als Hitch den beiden Jungen sagte, dass sie sich auch einfach in seinen Kunstkurs anmelden könnten, anstatt sich immer wieder absichtlich Ärger einzuhandeln, um hier sein zu können, winkte der Schmächtige von ihnen schnell ab.

„Ne, lass mal. Is' was für Mädchen. Mein Vater würde mich verdreschen, bis ich nicht mal aufrecht gehen kann", erwiderte er und schien das auch noch witzig zu finden. Doch daran war nach Hitchs Meinung gar nichts Witziges. Besonders nicht, weil er ahnte, dass der Junge die Wahrheit sagte. Kurz rotierten seine Gedanken und er besaß sich die anderen Kinder hier. Es war kein Geheimnis, dass die meisten von ihnen aus guten Familien kamen, das hier war eine gute Schule, aber dennoch konnten es ähnliche Probleme geben wie bei Familien der Unterschicht. Gewalt, Suchtprobleme, Misshandlungen und das wiederum trugen diese Kinder nach außen. Nur nicht immer so, wie er es von anderen Schulen kannte.

Sein Blick fiel auf Veronika, die einen ihrer Ärmel hochgeschoben hatte und ein viel zu schmales Handgelenk offenbarte. Eine Essstörung, bekamen Kinder nicht einfach so. Daran war in den seltensten Fällen alleine die Gesellschaft und ihr Schlankheitsideal schuld. Es gab Studien, die belegten, dass Kinder mit Essstörungen, bereits lange bevor diese auftrat, mentale Probleme hatten und für diese, ist größtenteils das kindliche Umfeld schuld. Nur ein Bruchteil ist genetisch oder gesellschaftlich bedingt. Aber natürlich macht es die Gesellschaft mit ihren Schlankheitswahn nicht gerade besser.

Doch das ging ihn nichts an. Schon gar nicht hier, wo die Eltern viel Geld besaßen, um genau so was zu vertuschen, weilt der schöne Schein, mehr zählte, als die Gesundheit ihrer Kinder. Diese Kids mussten funktionieren.

Veronika griff zu dem kleinen Heft, das er immer mit auf die Bank legte, um den Schülern zu erklären, was sie wie benutzen konnten. Aber es war kein 'muss'. Wenn sie wollten, konnten sie die verschiedensten Medien selbst entdeckten. Auch das Bild, was Hitch seinen Schülern gab, war nur ein Vorschlag. Für ihn war es wichtiger, dass die Heranwachsenden selbstständig, in ihrem Tempo, entdeckten, lernten und kreativ sein konnten. Sie sollten Eigeninitiative entwickeln. Das würde ihnen besser tun, als stur irgendwelche Aufgaben zu erledigen.

Veronika gehörte nicht zu den wirklich experimentierfreudigen. Sie griff nach dem Flyer, noch bevor sie den Pinsel in der Hand hatte. Das sagte mehr über sie aus, als sie wahrscheinlich ahnte. Denn das bedeutete, dass sie kein rebellischer Typ war und sie versuchte, die Dinge gleich 'richtig' zu machen. Konform zu sein. Ein gutes Mädchen. Sie wollte funktionieren.

Aber ihr Charakter kam ihr da wohl immer wieder dazwischen. Genau wie jetzt. Als sie das Heft eine Weile, in der Hand gehalten hatte, kniff sie die Augen zusammen, blinzelte häufig, während sie fast zwanghaft die kleinen Anleitungen las und das Heft dann eher frustriert beiseite legte. Aus diesem Mädchen wurde man wohl doch nicht so einfach schlau.

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