Kapitel 19
NIALL P.O.V.
Ich stehe hier, auf diesem arschgeilem Berg, während mir der Wind in die Fresse peitscht. In der Ferne ist ein eisblauer See in dem sich die anderen Berge spiegeln. Ja, ganz genau. Ich bin in Österreich. Die Jungs wollten mit mir etwas Spannendes erleben und haben sich gedacht das Gleitschirmfliegen perfekt ist. Kurzerhand sind wir dann alle, und mit alle meine ich wirklich alle, auch die Freundinnen der Jungs, in den Jet gestiegen und in die Alpen geflogen. Den blauen Himmel verzieren wuschelig aussehende Wolken die recht rasch mit dem Wind umher treiben. In der Luft fliegen schon ein paar Leute. Es sieht echt beeindruckend aus. Da meine Haare nun fast komplett weg sind, traue ich mich nur noch mit Mütze aus dem Haus. Ich trage eine rote Regenjacke und unten herum einen Gürtel fürs Fliegen, der mir in den Eiern zwickt. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und wende meinen Blick, den ich abgewandt hatte, der Person zu. Ein Lächeln tritt über meine Lippen und ich ziehe sie näher an mich heran. Ihre Wärme fühlt sich so gut an, aber sie schmerzt gleichzeitig so sehr. Lissy trägt einen hautengen Neopren Anzug, der ihre Kurven betont und auch einen Sicherheitsgurt. Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben, denn ihre Augen strahlen freudig und sie strahlt über beide Ohren.
"Bereit Horan?", sagt sie lachend.
Ich nehme ihre Hand in meine und gehe nickend mit ihr zu den Jungs. Liam und Danielle (JA, ich weiß er ist mit Sophia zusammen, aber ich mag Danielle mehr!) stehen schon bereit in jeweils zwei Schirmen und warten auf die Begleiter.
"Ich glaubs nicht, dass ich das mache!", meint Liam perplex und hält seinen Kopf mit seinen Armen fest.
"Schiss oder was?", kommt es sogleich provozierend von Harry. Liam schüttelt schnell mit dem Kopf und ich sehe wie er einmal ganz tief durchatmet. Zwei Männer kommen und stellen sich hinter Liam und Danielle. Dann verhaken sie alles und machen sich bereit, um zu starten.
"Wünscht mir Glück!", schreit Liam noch, dann rennt er auch schon weg und gleitet in die Luft hinein. Sein erfreutes Geschrei hallt zwischen den Bergen umher und ich kann förmlich seine Freude spüren. Danielle schreit nicht leiser, aber schon nach kurzer Zeit sind sie zu weit weg um sie zu hören. Mit einem Lachen sehe ich noch Harry und Zayn zu, wie sie in die Luft gehen bis ich schließlich an der Reihe bin. Lissy gibt mir noch einen Kuss.
"War nett dich gekannt zu haben", meint sie lachend.
"Die Ehre war ganz meiner Seits", spreche ich mit gedrückter Stimme und verabschiede mich mit einem förmlichen Handkuss und einer übertriebenen Bewegung. Ein ziemlich schmaler, Mitte vierzig Jähriger Mann mit kurzen, schwaren Haaren kommt zu mir und befestigt mich an dem Schrim. Ich spüre von Sekunde zu Sekunde die ansteigende Angst, die sich in meinem Körper breit macht. Ich lasse meinen Blick über die Berge schweife und atme tief ein und aus, was allerdings nicht sehr viel bezweckt. Im Gegenteil, es scheint mich nur noch nervöser zu machen. Ich spüre, wie der Typ sich hinter mich stellt und sich auch festbindet.
"Mister Horan, ich bin Thomas, ihr Mitflieger.", spricht er gegen meinen Rücken.
"Nennen sie mich Niall", spreche ich freundlich.
"Gut, Niall. Dann laufen sie mal los", sagt er.
Ohne richtig etwas zu tun setzen sich meine Beine in Bewegung und huschen über die Graswiese, Richtung Felsenkante. Ich fühle wie sich der Schirm hinter mir einspannt und fühle Thomas hinter mir herrennen. Jeder weitere Schritt lässt mich ein wenig erzittern. Der Abgrund kommt immer näher, doch bevor ich ihn erreiche werde ich mit einem kleinen Ruck vom Boden weggezogen in die Luft. Ich strampele mit den Füßen begeistert in der Luft und schaue auf das absteigende Land das sich unter mir erstreckt. Wir fliegen an ziemlich weit oben und der Windhier oben ist kalt, aber nicht besonders stark. Ich fliege nicht das erste Mal, aber ich fliege das erste Mal auf diese Weise. Und es ist die Beste, die ich bis jetzt erleben durfte. Seitlich vor mir fliegt ein Vogel und dreht sich geschmeidig in der Luft.
"Das ist ja genial!", schreie ich in die Luft hinein. Mein Schrei hallt zwischen den Bergen umher und geht mir freudig erregt bis unters Mark. In der Ferne sehe ich Liam herumgleiten, der allerdings schon etwas weiter unten ist. Auch von ihm ertönt freudiges Geschreie. Danielle, Harry und Zayn kann ich nicht erblicken und ich konzentriere mich nicht weiter darauf. Ich vergesse auch Thomas, der mir im Rücken sitzt und den Schirm steuert, ich beobachte einfach alles um mich herum und sauge das Ereignis tief in mich ein. Und die Jungs hatten recht, es befreit mich tatsächlich von all den Sorgen, die ich die letzten Wochen schon mit mir herum schleife. Ich schaue zum Boden, der einige hundert Meter unter meinen Füßen ist. Gerade fliegen wir über dem See, indem sich schwach unsere Umrisse spiegeln, inklusive ein paar Wolken. Ich höre ein Rauschen und kurz danach fliegen Louis und sein Begleiter an uns vorbei. Er hat seine Arme hoch in die Luft gestreckt und strampelt mit den Füßen. Ich muss lachen und gestikuliere ihn nach. Er wirft mir einen belustigten Blick durch seinen Helm und seine Piloten ähnliche Brille hindurch zu und saust vorbei. Thomas zieht an einer Schnur die mit dem Schirm verbunden ist und wir drehen uns in schraubenartiger Bewegung am Himmel umher. Ich kreische erfreut auf, wie ein Mädchen nebenbei gesagt, und mustere mit leuchtenden Augen die Bäume und Berge. Hier fühle ich mich wohl. Inmitten der Natur, völlig fern von irgendwelchen anhänglichen Leuten, nur mit meinen Freunden zusammen. Ohne lästige Paparazzis, die nur auf den nächsten Skandal abwarten, den du dir leisten sollst, ohne nervige Leute die nur etwas mit dir zu tun haben wollen weil du berühmt bist, ohne die nervigen Ärtzte die dich unbedingt heilen wollen, nur um einen guten Ruf zu haben, damit die Leute alle zu einem rennen. Die Welt ist voll von falschen Leuten, die nur nach deinem Besitz oder deinem Äusseren gehen und die Gesellschaft zerstört auch noch die letzten reinen Leute. Es gibt eigentlich nichts, wofür es sich richtig zu Leben lohnt, wären da nicht die Leute um dir, die dich so mögen wie du bist. Und meine Leute sind hier, fliegen wild kreischend mit mir in den Lüften umher in einem Land, dass wir nicht im geringsten kennen. Aber genau das macht es aus. Ich betrachte meine Freunde mit einem Lächeln im Gesicht. Ich weiß nun wirklich, für was ich kämpfen will und kämpfen werde. Ich kann mich selbst hassen dafür, dass ich so dumm war und mir sagte, dass es nichts zum kämpfen gibt, dass ich sowieso irgendwann gehen werde, aber es würde nichts bringen, weil ich damit nur noch mehr Zeit verschwende, die ich sowieso nicht habe. Viele Leute sagen, dass Geld das wichtigste ist, das Geld unser Glück ist, weil man sich alles kaufen kann, alles was das Herz begehrt. Aber Geld hat mich nichts als verdorben. Tief im Inneren weiß man doch, was das wirkliche Glück ist. Ich merke, wie wir immer tiefer gehen und der Boden immer näher kommt, bis ich ihn schließlich etwas hart unter meinen Beinen spüre. Kaum dort angekommen beginne ich wieder zu rennen, so wie es Thomas angeordnet hat, um den Aufprall abzuhärten. Der Schirm knallt weit hinter mir zu Boden und freudig außer Atem komme ich zum Stehen. Ich warte, bis Thomas sich und mich von meinem Gürtel befreit hat und dann laufe ich zu Liam und Danielle die sich ziemlich glücklich in die Arme nehmen. Wir sind auf einer weiten, saftigen grünen Wiese gelandet. Das Gras geht mir knapp über die Knöchel und kitzelt ein wenig.
"Das war genial!", ruft mir ein über beide Ohren grinsender Liam zu. Ich nicke extrem übertrieben.
"Verdammt geil!", meine ich zustimmend und klopfe ihm auf die Schulter als ich bei den Beiden angekommen bin.
"Ich will nochmal!", meint Danielle und hüpt freudig un klatschend auf und ab. Wir Beiden lachen leicht, als wir sie sehen. In der Ferne sehe ich Harry landen und Zayn steht ganz in seiner Nähe. Sie sind nicht größer als mein Finger, zumindest scheint es so. Nach kurzer Zeit kommen sie zu zweit zu uns herüber. Harry torkelt ein wenig umher und Zayn stützt ihn. Erst als die Beiden ziemlich nah bei uns sind sehe ich, wie grün Harry im Gesicht ist und wie seine Augen vor Schreck geweitet sind.
"Nie wieder!", sagt er laut und lässt sich auf den Boden fallen, winkelt die Beine und umschlingt sie mit den Armen und schaukelt hin und her. Ich breche in schallendes Gelächter aus. Hinter mir höre ich Schritte und als ich mich umdrehe sehe ich Louis und Eleanor händchenhaltend auf uns zukommen. Eleanors' Haare sind ein bisschen verstrubbelt, aber ihr scheint es gut zu gehn, im Gegensatz zu Lockenkopf. Nach weiteren fünf Minuten, in denen wir hauptsächlich über den Flug gesprochen haben, kommt Perrie zu uns dazu. Ihr hat es auch gefallen, denn sie sprudelt nur so über und lässt nicht ein Detail von ihrem Flug aus. Zusammen lachen wir und stehen um Kreis, aber wo bleibt Lissy? Ich entferne mich ein wenig von meinen Freunden und gehe die wenigen Schritte zu einem Häusschen, indem die Schirme lagern. Thomas rollt gerade einen Weiteren zusammen um ihn zu verstauen.
"Wo ist Lissy?", frage ich ein wenig besorgt. Er zuckt kurz mit den Schultern
"Sie und ihr Begleiter sind als Letzte losgeflogen. Es kann noch etwas dauern", sagt er ohne mich anzuschauen. Ich nicke einmal und gehe dann wieder zu den Anderen.
Auch eine halbe Stunde später ist nichts von ihr zu sehen und ich mache mir riesige Sorgen. Ich laufe hysterisch hin und her. Ein Blick in den Himmel zeigt mir, wie dunkle Wolken ausziehen und den blauen Himmel verdecken. Zayn und Perrie sitzen im Gras und beobachten mich argwönisch. Die anderen sind in den nächsten Ort gefahren und wollen dort Köstlichkeiten mitnehmen. Ich setze mich zu den Beiden und knabbere ungeduldig an meinen Fingern herum. Mein Blick gleitet immer wieder in den Himmel, in der Hoffnung Lissy dort oben zu finden, aber sie ist nicht da.
"Niall, sie ist groß genug. Hör auf wie ein scheues Reh nach ihr zu suchen. Ihr wird schon nichts passiert sein", sagt Perrie sanft und ich schaue mit gesenktem Blick in ihre Richtung.
"Ich habe einfach Angst um sie"; rechtfertige ich mich leise.
"Er ist doch nur verliebt!", lacht Zayn und Perrie grinst ihn wieder an.
"Dann hast du ja auch die ganze Zeit Angst um mich"; lacht Perrie und gibt ihm einen Eskimokuss. Ein lautes Donnergrollen unterbricht die Beiden und wir alle schauen sichtlich besorgt in den düsteren Himmel hinauf, der immer bedrohlicher wirkt. Ich spüre wie mein Herz deutlich schneller schlägt, als ich daran denken muss, dass Lissy irgendwo da oben in den Bergen ist, vielleicht sogar in der Luft ist. Der Wind wird stärker und peitscht, wie vorhin schon auf dem Berg, hart gegen meinen Körper. Perries Haare werden unsanft um ihren Kopf geweht und versperren ihr die Sicht in jeglicher Hinsicht. Ich lasse meine Hände schnell über meine nackten Arme fahren. Die Temperaturen sind schnell in den Keller gesunken und ich zittere ein wenig. Besorgt werfe ich erneut einen Blick in den Himmel. Das blau ist verschwunden, stattdessen ist der Himmel stürmisch und uneinladend. Kurz darauf spüre ich schon die ersten leichten Regentropfen auf meiner Haut und muss wohl oder übel zu dem Schuppen gehen und Unterschlupf finden. Die Beiden rennen schon vor, mit den Armen schützend über dem Kopf, und ich folge ihnen sichtlich langsamer und kann meinen Blick nicht vom Himmel abwenden. Schweren Herzens muss ich damit klarkommen, dass mein Mädchen da draußen in dem aufziehendem Gewitter herumfliegt und ich unfähig bin, zu ihr zu gelangen.
Ohh ohhh OHhhh.. hier bin ich wieder :)
Sorry das es solange gedauert hat, ich könnte mich jetzt irgendwie herausreden, aber ich war einfach zu faul um zu schreiben :D #shameonme ^^
Alsoo dann bis nächstes Mal! ♥
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