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Where My Demons Hide




When you feel my heat, look into my eyes
It's where my demons hide, it's where my demons hide
Don't get too close, it's dark inside
It's where my demons hide, it's where my demons hide





Sie  schreit nicht, sie kreischt. Sie lacht nicht, sie gackert. Sie hasst  nicht, sie verabscheut zutiefst. Sie liebt nicht, sie ist besessen. Sie ist nicht böse, sie ist wahnsinnig. Sie ist nicht klug, sondern gerissen. Sie ist nicht schlau, sondern scharfsinnig.  Sie hüpft nicht vor Freude, als sie mit einem Incedio Hagrids Hütte in  Brand setzt, sie tanzt vor Erregung. Sie weint nicht oder schreit, als  Molly Weasleys Avada Kedavra auf sie zugerast kommt, ihre gewölbte volle  Brust trifft und ihrem Leben ein Ende bereitet...

Sie  ist nur ein wenig überrascht, das ist alles. Ihre tiefen dunkel  überschatteten Augen weiten sich einen Moment, sie hebt überrascht den  Blick, in dieser leicht arroganten und lasziven Weise, wie sie es immer  tut und der Fixpunkt ihrer dunklen Iris stellt sich auf ihn klar. Das  letzte, was sie sieht, als sie stirbt, ist ihr Herr, dem sie ihr ganzes  Leben geschenkt hat, jede Sekunde, jedes Fitzelchen ihrer verdorbenen  Seele. Ihr Lord, der sie an sich gekettet hat, ihren Verstand in einen  Käfig gesperrt hat, ihre Seele gefesselt hat und ihrem Wahnsinn durch  die offene Käfigtür Nahrung zuwarf. Und sie lächelt. Das ist es also gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. Und irgendwie spürte Bella sogar einen winzigen Funken Erleichterung in  sich, als der hellgrüne Todesfluch in Lichtgeschwindigkeit auf sie  zurast. Dann endlich muss sie nicht mehr Tag für Tag gegen die Stimmen  in ihrem Kopf ankämpfen und gegen sie anschreien, mit aller Kraft, die  sie nicht hat, damit sie nicht Überhand nehmen. Sie ist endlich frei  davon...

Als  sie fünf ist, schlägt der Vater sie zum ersten Mal, doch sie weint  nicht, sie zuckt nicht einmal mit der Wimper. Ihre Wangen brennen nicht,  sie stehen in Flammen, aber Bella genießt den Schmerz. Da ist etwas  ganz und gar Teuflisches in ihren  unschuldigen Engelsaugen. Ihre Mutter sagt, dass sie sonderbar ist und  Bella wittert, dass sie Angst vor ihr hat. Druella Black hat Angst vor  ihrer eigenen fünfjährigen Tochter. Sie ist wahnsinnig,  flüstert Druella manchmal vor sich hin, wenn sie denkt, dass sie alleine  ist. Aber der Wahnsinn ist das, was Bella geistig gesund hält. Der Vater  schlägt sie wenige Wochen später erneut. Und dann wieder und noch  einmal. Und jedes Mal presst Bella entschlossen die Kiefer zusammen und  blickt stur geradeaus. Ihr Vater wird sie von da an nur noch zweimal  schlagen, bis Bella erwachsen ist.

Als sie sieben ist hört sie zum ersten Mal seinen Namen. Voldemort. Und ihr Herz schlägt vor Aufregung, als sie hinter der schwarzen  Ebenholztür des Salons die gedämpften Stimmen ihrer Eltern belauscht. Vol – de- mort. Bella zittert vor Spannung. Sie ist wie elektrisiert.  Das ist wahre Magie... Dieses dunkle, geheimnisvolle Wort, von dem sie  nicht weiß, was es bedeutet. Ihre Augen sprühen Funken, als sie erbost  herumfährt. Andromeda steht hinter ihr. Ihre rehbraunen Augen füllen  sich mit Tränen, als sie Bellas hitzige, zornverzerrte Miene sieht. Sie  wirbelt herum, wischt sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen  und stürmt verwirrt die endlos lange Marmortreppe empor. Ihre Schritte  hallen laut von den hohen Wänden des Manors wieder. Und Bella lächelt,  als sie ihr hinterherblickt -schmallippig und wissend und über jede Reue  erhaben- und wendet sich voller Genugtuung wieder der dunklen Holztür  zu.

Sie  ist elf, als der sprechende Hut sie nach Slytherin schickt. Mit vor  Stolz geschwellter Brust stolziert sie durch die Bankreihen der  glotzenden Ravenclaws und einfältigen Hufflepuffs und vorbei an den  nichtsnutzigen Gryffindors und lässt sich –als würde sie einen Thron  besteigen - auf einer der Bänke am Slytherintisch nieder. Der Applaus  gilt nur ihr. Ihr allein – Bellatrix Black. Sie ist die schwarze  Prinzessin unter ihnen – gerissen und tausendmal intelligenter als sie  alle zusammen.

Sie  ist achtzehn, als ihr Vater sie mit Rodolphus Lestrange vermählt.  Obwohl sie ihn angefleht hat, es nicht zu tun. Das war das einzige Mal,  das sie sich je vor ihrem Vater erniedrigt hatte. Sie hatte ihn gebeten  es nicht zu tun, hatte ihm von ihren geheimen Plänen berichtet, sich dem  Dunklen Lord anzuschließen. Aber er hatte sie auf die Wange geschlagen,  ihr gesagt, dass sie ihre Pflicht dem Hause Black gegenüber zu erfüllen  hatte und sie anschließend auf die Wange, auf die er sie Augenblicke  zuvor geschlagen hatte, geküsst, als sie stumm genickt hatte. Toujours pur: Dafür lebte sie, dafür lebte Bellatrix. Und trotzdem hinderte sie das  nicht daran, die teure antike Vase mit beiden Händen an der  holzgetäfelten Wand zu zerschlagen, nachdem ihr Vater sie auf seinem  Arbeitszimmer geschickt hatte, um sich wieder wichtigeren Dingen, als  dem Leben seiner Tochter zu widmen. Es hinderte sie nicht daran, die  verängstigte blasse Narzissa aus dem Weg zu stoßen, die gekommen war, um  nach ihr zu sehen. Es hinderte sie auch nicht daran, mit ihrem  Zauberstab den gesamten Inhalt ihres Mädchenzimmers zu zerfetzen, bis  Andromeda kam und sie beruhigte. Sie wütete und tobte und schrie und  zerstörte Dinge, aber letzten Endes heiratete sie Rodolphus Lestrange und  alle taten so, als wäre nichts geschehen. Man überdeckte ihre  Augenschatten mit dem richtigen Make-Up, steckte ihr die schweren  dunklen Locken zusammen, so streng, dass es ziepte, quetschte sie in den weißen muffigen Hochzeitsfetzen ihrer Urgroßmutter und zerrte sie vor den Altar. Am Arm ihres Vaters, der sie nicht ansah und in die Hände von einem fremden  Mann, den sie nicht liebte.

Und als sie erfuhr, dass Andromeda geflohen war, nachdem man das gleiche  mit ihr vorgehabt hatte, war da etwas in Bella – in ihrem Inneren-, das  sie noch nie zuvor gespürt hatte und es tat verdammt weh. Aber sie  verzog keine Miene, hob nur unbekümmert eine Augenbraue und dachte nicht  länger an ihre kleine Schwester und Ted Tonks. Und ihr Hass, ja ihre Abscheu, auf Muggel und Schlammblüter stieg weiter an. Einer von ihnen  hatte ihr Andromeda weggenommen und nun würde sie mit Vergnügen dafür  sorgen, dass ihre ganze Sippe ausgelöscht wurde. All der verdorbene  Abschaum musste weggeschnitten werden, damit der Stammbaum wieder  kräftig gedeihen konnte.

Bella  zuckte nicht mit der Wimper, sondern stürzte sich Hals über ins  Geschehen, als der Dunkle Lord ihr befahl, ihre eigene Schwester zu  ermorden. Sie war die einzige, die je für das eingestanden hatte, was  ihre Familie repräsentierte. Andromeda war geisteskrank, das hatte ihre  Hochzeit mit dem Schlammblüter bewiesen und Narzissa war schwach und  kränklich und versteckte sie hinter ihrem mächtigen Ehemann, der bald  tiefer fiel, als sie selbst und schenkte ihr Dasein ihrem einzigen Sohn.  Ja... Wenn sie Söhne gehabt hätte... Sie hätte sie mit Vergnügen dem Dunklen  Lord hingegeben.

Und  all ihr Leben suchte sie doch nur nach jemandem, der ihre inneren  Dämonen teilte. Und sie fand ihn schließlich in Voldemort, diesen  jemand. Er hatte noch viel mehr Dämonen im Kopf, als sie und das war es,  was Bella faszinierte. Nicht mehr und nicht weniger. Denn in seinem  Verstand war die Hölle, in der ihre Dämonen überleben konnten.

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