Paris, 1853:

"Blaue Vorhänge, blaue Fensterläden, der Geruch von Büchern...klingt doch toll!", eine junge Frau, etwa um die zwanzig Jahre alt, mit wilden, roten Locken unter einem edlen Hut gebändigt, blickt verträumt auf ein altes Backsteingebäude.

"Ach ich weiß nicht, Celiné. Du weißt es ist finanziell ziemlich leichtsinnig ein Café am Rande des Zentrums zu eröffnen.", erwiderte der neben ihr stehende, ebenfalls junge, Mann. "Egal wie blau es ist.", setzt er schmunzelnd dazu. 

Celinés Krinoline schwingt bei jedem Schritt mit, als sie gemeinsam Arm in Arm, an der Saine entlang spazieren. Es ist ein sonniger Tag in Paris, welches  als die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts gilt und so sah es auch aus: Volle Straßen, aufblühende Wirtschaft und bunte Schaufenster. Sorgenfrei. Träumerisch. Die Stadt der Liebe.

"Otto, ich, ich habe einen Traum. Und das bist Du. Und das Café Bleu." 

"Café Bleu? Ist das Dein Ernst?", zwei Grübchen bilden sich auf seinem makellosen Gesicht, als er grinst. 

"Ja, ich denke schon.", sie lächelt, ihre smaragdgrünen Augen strahlen. 

Nach einer Weile gelangen die zwei an ein kleines Haus mit grünem Dach. Otto dreht sich parallel zu Celiné, ihre Hände in seinen. Er blickt ihr lange in die Augen, dann grinst er schief und sagt: 

"Wie könnte ich Dir nur etwas abschlagen!"