Kurapika stand auf und schob seinen Stuhl, auf dem er noch zuvor saß an den Tisch, woraufhin er Leorio darauf aufmerksam machte ihm zu folgen. " Also es ist so...ich hatte vor in zwei Tagen zu verreisen, weshalb ich nicht erreichbar sein werde...-", begann der Blondhaarige und wurde doch von Leorio unterbrochen, welcher entsetzt hervorbrachte: " Du gehst weg?!"

Kurapika öffnete die Café-Tür und hielt sie anschließend für Leorio auf. Seine Gesichtsausdruck schien gequält und niedergeschlagen antwortete er: " Ja...so wundere dich nicht, wenn ich dir nicht antworten werden..." Leorio war frustriert, doch er versuchte sich nichts davon anmerken zu lassen, deswegen blickte er mit einer halbwegs freundlichen Visage zu Kurapika und fragte: " Wo willst du überhaupt hin? "

Der 23-Jährige hatte seinen Blick stets abgewandt – zum Boden hin. Er konnte Leorio nicht ansehen, weil es ihm zu sehr schmerzte ihm ins Gesicht zu lügen. Die Wahrheit könnte ihn aber wie ein fahrender Zug erwischen. Ausdruckslos gab der Blonde als Antwort: " Ich... verreise in mein Heimatdorf um meine verstorbenen Brüder und Schwestern zu besuchen." Leorio sah ihn mitleidig an und steckte unwillkürlich seine Hände in seine Hosentaschen. " Verstehe. Weißt du, vielleicht kann ich mir für drei Tage frei nehmen und dich begleiten! ", entgegnete er, " dann wärst du nicht so einsam!"

Sofort schreckte Kurapika auf und sah ihn entsetzt mit einer leichten Rötung auf seinen Wangen an. Panisch wies er mit seiner Hand ab und meinte: " Nein, es ist in Ordnung! Du musst mich nicht begleiten..."

Verwirrt zog Leorio eine Augenbraue hoch und musterte den Kurta. Er lehnte sich weit zu ihm vor, wodurch er nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. Mit weit geöffneten Augen sah Kurapika ihn an und fragte leicht irritiert: " Was....wird das?" Etwas beschämt wich Leorio wieder zurück und sah leicht errötet zur Seite. " Nichts... unwichtig!", meinte er und blickte etwas eingebildet drein.

Ein Vibrieren unterbrach die Atmosphäre und Kurapika musste feststellen, dass es von seinem Telefon kam. Zögerlich nahm er es aus seiner Hosentasche und erregte somit Leorios Aufmerksamkeit. Mit einem gewissen Ernst las er sich die Nachricht durch und sah auch etwas beunruhigt aus. Der 25-Jährige blickte Kurapika leicht misstrauisch an und fragte: " Wer ist das?"  Der Blondhaarige sah auf und antwortete leicht nervös:
" Niemand..."

Leorios Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er ging ein Schritt auf Kurapika zu, da er das ungute Gefühl hatte, er würde ihn anlügen. " Lass mich Mal sehen!" , forderte er ihn auf und streckte seine Hand nach Kurapikas Telefon aus. Kurapika hingegen weigerte sich ihm sein Handy zu übergeben. " Das ist Verletzung der Privatsphäre, Leorio!" , entschied er und sah ihn ernst an.

" Warum habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verschweigst?! Wenn du nichts zu verbergen hast, dann kannst du mir auch gefälligst dein Handy zeigen!!!", rief er in einen etwas lauterem Tonfall und schaffte es letztendlich in den Besitz von Kurapikas Telefon zu kommen. Er las sich die Nachricht durch, die der Kurta vor wenigen Sekunden gesendet bekam und sah ihn entsetzt und wütend an: " Kettenfritze?! Ist das...etwa-?!?!", begann er und unterbrach seinen Satz selbst.

Kurapika sah schuldbewusst und niedergeschlagen zu Boden. Sein blondes Pony verbarg seinen Gesicht und den traurigen Ausdruck der sich dahinter befand. Er antwortete betrübt: " Ja...es ist die Phantom Truppe..."
Eine unbehagliche Stille machte sich breit und nur der Verkehr war zu hören. Kurapika ergriff erneut das Wort, wobei Leorio ihm ganz genau zuhörte. " Ich... habe es dir verschwiegen, weil du dir immer so viele Sorgen machst und ich will der Spinne endlich ein Ende setzen! Ich bin der Einzige der das kann und-" , begann der Blondhaarige, wurde jedoch von Leorio unterbrochen, der ihn mit einem gefühlslosen Gesichtsausdruck ansah. Kurapika hatte ihn noch nie so gesehen. Es war entsetzlich ihn so enttäuscht und niedergeschlagen und wütend und so gefühlslos zu sehen. " Du wirst Emporer Time wieder nutzen, nicht wahr?", fragte er und Kurapika konnte ganz genau erkennen, wie seine rechte Hand bebte.

" Erdenklich...", gab der Kurta als Antwort und vermeidete weiterhin den Blickkontakt. Leorio packte ihn ruckartig an den Schultern und zog ihn ein Stück zu sich. " Geht's dir noch zu gut?!?!? Du hast mir etwas versprochen Kurapika und dieses Versprechen bist du auf bestem Wege am ignorieren!!! Bist du dir bewusst, dass du draufgehen kannst!!! Wofür?! Was ist dann?! Du bist tot!!! Verdammt nochmal!!! ES GIBT MENSCHEN, DIE DICH BRAUCHEN!!! WIE GON! UND KILLUA!!! Und.....ich. Willst du das wirklich alles wegwerfen?!?!?", brüllte er ihn an und versuchte ihm weis zu machen, nicht zu gehen.

" Ich komme gut alleine zu Recht!!! Okay?! Außerdem haben die Bastarde meinen Klan in-", wollte Kurapika erklären, doch Leorio fiel ihm ins Wort.

" Richtig!!! Es geht dir nur um deinen Klan!!! Wie wäre es wenn du dich um die Lebenden kümmerst?! Wie wir!!! Verstehst du es nicht!? Ich möchte nicht nochmal einen Freund verlieren!!!" , rief er und ließ seinen Griff nicht locker.

Kurapikas Augenbrauen zogen sich zusammen und wütend rief er: " Du hast keine Ahnung wie das ist, Leorio!!! Nur weil du einen Freund verloren hast, bedeutet das nicht, dass du weißt, wie ich mich fühle!!! Ich habe alles verloren!!! Alles was mir lieb war!!! Alles...." Langsam lockerte sich Leorios Griff und enttäuscht sah er ihn an.

" Hast du uns etwa auch schon aufgegeben?", fragte er und ließ seine Schultern los. Kurapika blinzelte ihn traurig an und antwortete: " Das...könnte ich nie..."

Leorio drückte ihm sein Handy in die Hand und meinte schon fast flehend: " Bitte....geh nicht!" Kurapika sank seinen Kopf und antwortete seufzend und betrübt:
" Entschuldige Leorio, doch das geht nicht..."

Der große Mann stürmte auf ihn zu und hob ihn über die Schulter, daraufhin brüllte er: " Ich werde dafür sorgen, dass du nicht gehst!!!"

" Verdammt, lass mich runter!!! Was soll das?!", rief er wütend und schlug mehrmals mit seiner Faust auf seinen Rücken.

" Das ist nur zu deinem besten Kurapika!" , sprach Leorio und wirkte etwas unglücklich über die Aktion, die er gerade ausführte.

Der 23-Jährige wehrte sich weiterhin und versuchte sich irgendwie aus Leorios Griff zu befreien, was ihm aber misslang. "Es ist nur zu deinem Besten Kurapika....es ist nur zu deinem Besten...", redete er sich ein.....

[...]