♟️~ Katagami Sao's kranke Spiele
Kurapika öffnete langsam die Augen. Schlaftrunken sah er vor sich hin und bemerkte dann warme Luft, die in seinen Nacken gepustet wurde. Entsetzt raffte er sich auf und blickte geschockt zu Leorio, welcher nun von Kurapikas hektischer Bewegung aus dem Schlaf gerissen wurde. Der Dunkelhaarige gähnte lange und sah den Kurta dann verschlafen an. Hastig knöpfte der Blondhaarigen sein Hemd zu und richtete seinen Kragen. Sein komplettes Bild von Leorio hatte sich von einem auf den anderen Tag verändert.
Bevor der auszubildende Arzt auch nur irgendwie etwas sagen konnte, beugte Kurapika sich zu ihm vor und sah ihn ernst von unten an. Er entgegnete in einem recht gereizten Ton: " Wir sprechen nicht darüber, verstanden?!"
Leorio sah ihn irritiert an und hielt für einen kurzen Moment inne, um nachzudenken über was Kurapika redete, bis ihm der Grund einfiel. Er grinste und erwiderte stolz: " Du musst zugeben, es hat dir gefallen!"
Kurapika zog die Brauen zusammen und warf seinem Partner einen Todesblick zu. " Das ganze hier ist ein krankes Spiel! Wie kannst du hier nur dran Gefallen finden?!", fragte er entsetzt und wütend über diese dumme und zugleich leichtsinnige Aussage, Leorios.
" Ich finde keinen Gefallen daran, ja?! Ich bin genauso verstört und entsetzt wie du Kurapika!" , schlagfertigte sich der 22-Jährige, beeindruckte Kurapika jedoch nicht mit dieser Antwort. Der Blonde schloss die Augen und seufzte hörbar. Er versuchte sich selbst zu beruhigen und sich unter Kontrolle zu behalten. Er erhob sich von seinem Platz und warf Leorio seine Hose zu. " Zieh dich an!", forderte er ihn auf und musterte ihn skeptisch.
Leorio sah entnervt zu ihm, bevorzugte es jedoch nicht dem Kurta zu widersprechen. Kurapika wandte ihm den Rücken zu – schlenderte langsam in Gedanken versunken Richtung Badezimmer. Der Dunkelhaarige lächelte leicht bei seinen verträumten und abwesenden Zustand. Wenn Kurapika nur genauso gelassen wäre wie er, dann würde es die ganze Situation angenehmer machen, aber wahrscheinlich machte Kurapika neue Erfahrungen, die er nicht auf diese Art und Weise machen wollte. Leorio stand mit einem Lächeln im Gesicht auf und schlich sich langsam von hinten an ihn heran. Behutsam legte er ihn von hinten seine Arme um und lächelte. Seine Ausrede hatte er bereits zurecht gelegt, falls der Kurta fragen würde – und das würde er, da war er sich sicher.
Kurapika riss erschrocken die Augen auf und erstarrte kurz für eine Sekunde. Leorio hatte seinen Gedankenfluss unterbrochen. Der 20-Jährige verbarg seine aggressive Aura, die ihn umgab nicht und und fragte unter einer gewissen Beherrschung: " Leorio...? Was tust du da?!" Nervös lächelte der Größere in dem Bewusstsein, dass er kurz davor stand von Kurapika verprügelt zu werden. Doch er ließ ihn nicht los. Er ging das Risiko ein. " Na ja, du sahst so geistesabwesend und gestresst aus und das wirkt sich auf dein Umfeld, was heißt, mich aus. Und ich möchte doch nur, dass du etwas beruhigter bist und wissen sollst, dass du das nicht alleine durchstehen musst.", antwortete er und wartete schon krampfhaft darauf nun eine Ohrfeige oder ein Tritt gegens Schienbein zu erhalten.
Der Blonde hielt kurz inne und seufzte nochmals, um seinen Frust, der ihn belastete heraus zu lassen. Er drehte sich zu dem Älteren um und kurz zuckte Leorio zusammen. Verwirrt zog Kurapika eine Braue hoch und schüttelte dann hoffnungslos den Kopf. Er blickte wieder auf und entgegnete mit einem Schmunzeln auf seinen Lippen: " Danke sehr, ich weiß aber, dass ich das nicht alleine durchstehen muss. Du bist schließlich auch hier...obwohl du derjenige warst, der unbedingt diesen Job übernehmen wollte." Empört sah Leorio den Blondhaarigen an, der ihn nur mit einem vorwurfsvollen Blick musterte. Der auszubildende Arzt nahm seine Arme weg, steckte unwillkürlich seine Hände in die Hosentaschen und wandte sich beleidigt zur Seite. " Ich weiß das, du Klugscheißer...", nuschelte er und sah nur aus dem Augenwinkel zu seinem Partner.
Erneut schüttelte Kurapika den Kopf und blockierte anschließend das Badezimmer. Erst als das schließende Geräusch der Tür ertönte, drehte sich Leorio zur Tür um und beobachtete sie für einige Sekunden. Er suchte seine restlichen Sachen zusammen und kleidete sich an. Er griff nach seiner Sonnenbrille und lauschte auf, als hörte, wie sich die Badezimmertür öffnete. Energisch wandte er sich Kurapika zu, der nun im Türrahmen stand. Kurz trafen sich ihre Blicke. Leorio räusperte sich und Kurapika sah beschämt weg. " Wollen wir nach unten gehen und etwas essen?", fragte Leorio, um die Atmosphäre irgendwie auf zu lockern. Der Kurta nickte und folgte ihm.
Unten winkte ihnen eine Frau mit dunkel-lilanen Haaren zu und lächelte freundlich. " Guten Morgen die Herren, wünschen Sie sich irgendetwas? ", erkundigte sie sich und wirkte etwas nervös. Das hatte den Grund, dass Kurapika sie mit einem Giftblick ansah. " Darf ich anmerken, dass das Essen nicht vergiftet ist...? Die Herrin möchte Sie nicht auf diese Art und Weise umbringen, sondern ihr Spiel ehrlich gewinnen oder verlieren.", fügte sie hinzu und lachte angespannt. Leorio entgegnete nur genervt: " Vielen Dank für die Info...wir kommen zurecht"
Die beiden besuchten den Speisesaal und frühstückten gemeinsam, bevor sie weiter überlegten, wie sie sich die Zeit in einem Todes-Hotel vertreiben sollten. Jeder der Angestellten sah zwar menschlich aus, verhielt sich aber nicht so oder zumindest überfreundlich. Kurapika sah sich misstrauisch im Raum um, bis sein Blick an Leorio haften blieb. Der Dunkelhaarige kaute weiterhin auf seinem Brötchen herum und erwiderte den Blick des Blondhaarigen. Er schluckte es hinunter und äußerte dann, während er eine Braue hob: " Ist irgendetwas?" Kurapika schüttelte den Kopf und entgegnete etwas bekümmert: " Nicht wirklich...das Ganze hier macht mich nur fertig. Ich habe das Gefühl, alles was ich sage, wird stets aufgezeichnet, um irgendetwas über mich zu erfahren, was gegen mich verwendet werden kann." Leorio begann zu lachen und meinte dann erleichtert: " Tatsächlich? Ich dachte, ich bin der Einzige von uns beiden der so denkt!" Kurapika schmunzelte über die Aussage seines Partners, äußerte jedoch nichts dazu.
Die beiden saßen bereits wieder in ihrem Zimmer. Kurapika mit einem Buch in der Hand auf seinem Bett und Leorio stand vor dem Fenster und blickte hinaus, während er nachdachte und sich langweilte. Er drehte sich um und blickte zu dem Wagen mit den Sektflaschen. Kurz fiel sein Blick auf Kurapika, welcher sein Buch las. Er lächelte und unterbrach ihn bei seiner Aktivität. " Hey Kurapika!" Der Blonde sah auf und musterte den auszubildenden Arzt. " Wie wäre es, wenn wir vielleicht etwas Trinken, um die nächste Aufgabe etwas angenehmer zu machen.", schlug er vor. Kurapika wirkte unbeeindruckt und sagte nichts. " Also, es war nur so eine Idee. Diese Frau wird uns die nächsten Aufgaben schließlich nicht leichter machen.", fügte er hinzu und lächelte nervös, wobei sein Lächeln schnell wieder verschwand. " Einverstanden.", entgegnete der Blonde und seufzte hinterher. Überrascht sah Leorio ihn an, nicht begreifend, dass der Kurta gerade seinem Vorschlag zugestimmt hatte.
Kurapika legte sein Buch auf Seite und stand auf, er murmelte etwas, dass Leorio nur halb verstehen konnte. " Ich hoffe, dass ich mich morgen nicht mehr daran erinnern kann...diese Nymphomanin macht mich noch ganz krank...", wisperte er und steuerte auf den Wagen zu. Er nahm eine der Sekt-Flaschen in die Hand und las sich das Etikett durch. " 25% Scheint wohl nicht viel zu sein...", meinte er und wandte sich dann an Leorio. " Wie viel muss ich trinken, um mich am nächsten Morgen an nichts mehr zu erinnern?", erkundigte er sich und musterte den Größeren. Leorio sah nervös aus und wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. " Kurapika, findest du nicht, dass das nicht ein bisschen selbstlos klingt? Wenn du nicht aufpasst, kannst du auch eine Alkoholvergiftung bekommen!", erwiderte der Dunkelhaarige und sorgte sich um den Jüngeren. Der Kurta stellte die Flasche wieder hin und musterte Leorio streng.
Sein Gegenüber wollte es ihm nicht verraten, da er sich zu sehr um seine Gesundheit sorgte. Kurapika ging auf den dunkelhaarigen Mann zu und warf ihm von unten einen Todesblick zu. Leorio schluckte und sah ihn nervös an. Er hatte keine Ahnung, was er sagen oder machen sollte. Plötzlich klopfte es an der Tür und der Kurta ließ von ihm ab, um zur Tür zu schauen. Für eine Sekunde atmete Leorio erleichtert aus. " Herein!", gewährte der Blonde und blickte skeptisch zur Tür. Eine Frau mit rot-braunen Haaren betrat mit einem weiteren Wagen das Zimmer. Auf dem Wagen befanden sich Seile, ein Tuch, Kerzen, ein Feuerzeug und weitere Dinge. Natürlich war dort auch ein Zettel zu finden – so einer wie der gestrige. Entsetzt sahen beide zu der Frau und dem Wagen. Auf ihrem Gesicht fand sich ein Grinsen, doch nicht in einer freundlichen Weise. " Soll ich den anderen Wagen wieder mitnehmen, oder wollen die Herren ihn noch benützen?", erkundigte sie sich und lächelte mit geschlossenen Augen.
Kurapika bemühte sich darum, nicht die Beherrschung zu verlieren, doch zu seinem Bedauern tat Leorio das schon. " Hey!!! Jetzt hören Sie mir mal genau zu!!! Wir werden auf gar keinen Fall mehr diese Spielchen verfolgen!!! Und ich werde gleich persönlich zu dieser Dame gehen und ihr meine Meinung geigen!!!", rief er und knirschte mit den Zähnen. " Leorio!", ermahnte Kurapika ihn und sah ihn streng an. Die Frau lachte: " Ihr wollt das Spiel also beenden? Wie schade, es war bereits so amüsant. Leorio Paradinight, Sie wollen mich besuchen kommen? Dann folgen Sie mir bitte!" Sie deutete mit der flachen Hand Richtung Gang. Entsetzt fuhren Kurapika und Leorio zurück. " Sie kontrolliert die Angestellten und benutzt sie als ihre Marionetten!", entgegnete der Blondhaarige ernst und hielt kurz inne. " Das heißt, sie hat uns überall im Blick!", rief der Dunkelhaarige und blickte mit etwas Abscheu und Reiz zur Frau. Sie kicherte kurz und antwortete vergnügt: " Richtig erkannt! Ich habe euch gesagt, ihr sollt euch im Hinterkopf behalten, das ich euch überall sehen kann. Bei allem, was ihr macht! Also, wollt ihr das Spiel nun abbrechen?"
" Nein!", erwiderte Kurapika entschlossen, woraufhin Leorio ihn perplex ansah. " Wunderbar! Wir sehen und hören voneinander! Viel Spaß euch beiden! Meinen werde ich definitiv haben!" , antwortete sie und verließ somit den Raum. Leorio griff nach Kurapikas Schulter und drehte ihn zu sich, woraufhin er brüllte: " Wie konntest du nur zustimmen?!?? Bist du wirklich so scharf auf Sadomaso????" Kurapika schlug seine Hand weg und entgegnete: " Nein, ich will aber nicht dass du stirbst!! Und es alleine meine Schuld ist! " Leorio fuhr zurück und sah ihn mit einem leichten Rotton auf den Wangen an. Kurapikas Worte überraschten ihn, denn normalerweise hörte er sowas nicht von ihm. " Willst du....dir die ganze Sache wirklich schön trinken?" , fragte der Dunkelhaarige vorsichtig und musterte den Kurta.
Kurapika nickte. Leorio seufzte und griff nach einer Flasche. " Na schön...", entschied er und öffnete sie. Den Nachmittag lang tranken beide die fünf Sekt Flaschen leer, wobei Leorio jede Minute besorgt zu Kurapika sah. Er hätte niemals gedacht, dass der Blondhaarige trinken wöllte. Aber sein Partner müsste wohl wirklich verzweifelt sein. Der Kurta nahm den letzten Schluck aus seinem Glas und stellte es hin. " Also...wir ziehen dass jetzt durch oder?" , erkundigte er sich und sah Leorio fragend an. " Ja...." , entgegnete der Ältere und seufzte. Kurapika griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich, wobei er dabei rückwärts aufs Bett zuging. Kurz musste der Dunkelhaarige schmunzeln, wegen dieser super liebenswerten Geste, doch dann kam ihn wieder in den Sinn, dass Kurapika getrunken hatte und eigentlich nur alles so schnell hinter sich haben wollte. Der Blondhaarige setzte sich und sah erwartungsvoll zu Leorio, wartend darauf, dass er ihm irgendetwas erklären würde. " Was muss ich machen?", erkundigte er sich und geduldigte sich.
Leorio blickte kurz zu dem Wagen und erwiderte dann auf die Frage des Jüngeren: " Lass mich nur machen...ich denke, dass ist der einfachste Weg um es dir weitestgehend zu ersparen..." Kurapika musterte ihn nur und entgegnete dann etwas lächelnd: " Was ist, wenn ich mich denn auch beteiligen möchte. Sonst musst du doch alles alleine machen..." Perplex und irritiert sah der 22-Jährige ihn an und brachte zuerst kein Ton heraus. Er sah kurz weg und versuchte sich innerlich zu beruhigen, bevor er sich wieder an Kurapika wandte. " Und was willst du machen? ich glaube nicht, dass du dich schonmal damit beschäf-", begann Leorio, wurde jedoch von dem Kurta unterbrochen, der ihn in einen Kuss zog. Für einen kurzen Moment war der Dunkelhaarige erstarrt. Zuerst musste er seine Gedanken zusammen sammeln, bevor er auf irgendetwas reagieren konnte. Letztlich erwiderte er den Kuss des Blondhaarigen und lehnte sich etwas vor. Auch wenn das ganze hier nur ein Spiel war, fand Leorio irgendwo seinen Gefallen hier dran. Somit hatte er Kurapika halb angelogen, auch wenn er das nicht wollte. Der Gedanke daran, dass er diese ganzen Sachen nur mit seinen geliebten blondhaarigen Partner machen musste, war wohl der größte Gefallen, den man ihm getan hatte.
Der auszubildende Arzt löste sich von dem Kuss und lächelte kurz, wobei Kurapika sein Lächeln erwiderte. " Okay, warte kurz! Das Wichtigste ist, dass du mir vertraust! Das ist die Basis von dem Ganzem!", erklärte er und wandte sich zum Wagen. Kurz schien sein Gesichtsausdruck besorgt. Das lag daran, dass er sich immer noch Sorgen um Kurapika machte, wegen des ganzen Alkohols, den er getrunken hatte. Er nahm sich das Tuch, ging um Kurapika herum, welcher ihn nur neugierig und fragend ansah und verband ihm die Augen. " W-Warum machst du das?", fragte Kurapika leicht verunsichert, während er nervös lächelte. Leorio lachte kurz. Daraufhin antwortete er vergnügt: " Ich dachte zum Beginn ist das in Ordnung. Im Sadomaso geht es darum den Partner eigentlich etwas zu quälen Kurapika..." " Das weiß ich...", erwiderte der Kurta und blieb ruhig sitzen. Für einen kurzen Moment war Leorio überrascht, doch er wusste, dass der Blondhaarige nicht dumm war, auch wenn er nicht so viel über Sexismus und all die ganzen Dinge wusste. Der 22-Jährige lächelte wieder und meinte: " Okay...vertrau mir einfach! Ich versuche dich nicht zu quälen, vielleicht nur ein bisschen zu ärgern. Der Sinn dahinter, dass deine Augen verbunden sind, ist der, dass du nicht immer voraussehen sollst, wann ich was mache. Ein Überraschungsfaktor!"
Kurapika nickte, um ihm damit zu zustimmen, dass er alles verstanden hatte. " Also warte ich nun einfach au-", wollte der Kurta gerade fragen, doch Leorio unterbrach ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, wie Kurapika zuvor. Er drückte ihn währenddessen nach hinten in die Kissen, achtete aber darauf, nicht den Kuss zu unterbrechen. Der Blondhaarige fühlte sich in diesem Zustand etwas hilflos. Nun wusste er, warum man einem die Augen verband, genau für dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Leorio löste den Kuss und grinste ihn kurz frech an. Er hob kurz sein Kinn an und entgegnete: " Auch wenn ich dir gerade nicht in die Augen schauen kann, muss ich einfach sagen, dass du das Niedlichste bist, was mir je untergekommen ist." Kurapika war für einen Moment verwirrt. Wie konnte er denn niedlich sein, wenn er nie etwas tat? " Leorio? Wie kann ich denn niedlich sein, wenn ich nie eine solche Geste zeige?", erkundigte sich der Blonde und wartete auf eine Antwort ab. Vorrübergehend verging dem Dunkelhaarigen sein Lächeln. Er musste kurz überlegen ehe er erwiderte: " Manchmal sagst du Dinge zu mir, die mich einfach jedes Mal beeindrucken und vor allem in den letzten zwei Tagen. Und stets hält mich dein Lächeln auf Trapp, wenn du mich dann mal anlächelst, was selten passiert." Der letzte Satz frustrierte ihn etwas, doch dann fing er sich wieder und er näherte sich wieder dem Kurta.
Leorio hob das Tuch was er ihm um die Augen gebunden hatte an und lächelte nochmals, daraufhin fragte er heiter: " Geht's dir gut?" Kurapika nickte stumm. Ein leichtes Schmunzeln bildete sich auf den Lippen des Kurtas und in einem sanften Ton entgegnete er: " Weißt du, ich glaube ich bin eigentlich ganz froh darüber, dass ich mit dir hier gelandet bin und nicht mit irgendeinem Fremden..." Sollte Leorio sich nun geschmeichelt fühlen oder verletzt, da Kurapika »Fremder« sagte? Er ignorierte einfach die Aussage und drückte dem Blondhaarigen einen weiteren Kuss auf die Lippen. Einige Sekunden später löste er sich wieder und sah erneut zum Wagen. Ein bis zwei Methoden des Sadomasos kannte er, danach musste er sich aber selbst irgendetwas einfallen lassen. " Was hast du nun vor?", erkundigte sich Kurapika und nahm die Augenbinde ganz ab. Leorio sah zu ihm zurück und lächelte nervös. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und antwortete: " Ich...weiß es noch nicht..." Der Kurta lehnte sich auf und grinste ihn hämisch an, wobei er meinte: " A-ha! Also hast du eigentlich keine Ahnung davon?" Auf Leorios Wangen machte sich ein Rotton breit und beschämend antwortete er: " N-Natürlich! Habe ich Ahnung davon! Jedenfalls mehr als du!!!" Er klang beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Kurapika lächelte und legte ihm seine Arme um, wobei er sich an seinen Rücken schmiegte. " Bist du nun beleidigt?", fragte er und schloss die Augen. Das Beschämen stand Leorio ins Gesicht geschrieben. Diese Anhänglichkeit Kurapikas ließ ihn komplett rot werden. " N-Nein...bin ich nicht...", erwiderte er verlegen. Ihm fehlten die Worte. Er griff zu den Seilen vom Wagen, der direkt am Bett stand und ließ sie durch seine Hände gleiten. Er überlegte und blickte dann kurz zu Kurapika. Er legte sie wieder weg. " Kurapika, würdest du vielleicht fünf Minuten auf mich warten? Ich gehe nur kurz etwas im Hotel herum, um auf klare Gedanken zu kommen. Etwas verwirrt nickte der Kurta und ließ ihn los. Leorio stand auf und lächelte ihm zu, wobei er währenddessen die Hand hob, um ihm damit zum Abschied zu winken.
Er hatte keine Ahnung was er tun sollte. Kurapika befand sich in einem Zustand, in welchen er eigentlich gar nicht mit ihm solche Aktivitäten durchführen wollte, aber er hatte es sich so sehr gewünscht. Ein dunkelhaariger Mann im roten Anzug schlich sich an ihn heran. " Guten Abend. ", äußerte er. Leorio blickte ihn nur kurz genervt an und fragte: " Was willst du Sao?" Er hatte sie direkt mit ihrem Nachnamen angesprochen. Der Mann kicherte und entgegnete: " Ist dir der Spaß vergangen? Du weißt, dass ihr die Aufgabe bis Mitternacht erledigen müsst. Das bisschen reicht mir nicht mein Lieber!" Leorio sah ihn mit Abscheu an und antwortete: " Ja, weiß ich! Du hast doch keine Ahnung von Gefühlen, du bist eine herzlose Mörderin!" Katagamis Marionette folgte ihm weiterhin und äußerte kichernd: " Ich bin eine Mörderin, da gebe ich dir recht. Aber ich habe genauso gut Ahnung von deinen Gefühlen, wie du selbst. Ich beobachte euch schließlich. Findest du es nicht ein bisschen deprimierend, dass er deine Gefühle nicht erwidert?" Leorio versuchte sie zu ignorieren. Er wusste, dass sie ihn nur auf irgendeine Art und Weise manipulieren wollte. " Und? Er muss meine Liebe nicht erwidern. Du zwingst ihn schließlich dazu Dinge zu tun, die er normaler Weise niemals tun würde!", rechtfertigte sich der 22-Jährige und schien gereizt. Der Mann wirbelte um ihn herum und kicherte erneut. " Dir gefällt es jedoch! Ich sehe jedes Mal dein Lächeln auf deinen Lippen. Du bist genauso verdorben wie ich! Du nutz es aus!", meinte sie finster.
Leorio kehrte um und ignorierte den Mann. Er gab keinen weiteren Ton von sich. Er dachte nach. Er war nicht verdorben. Aber natürlich hatte e auch irgendwo Gefallen daran. Jedoch nutzte er es nicht aus! Sowas würde er Kurapika niemals antun wollen. Doch Kurapika auf diese Art und Weise seine Gefühle mitzuteilen, war wahrscheinlich nicht in Ordnung. Sie waren nun noch fünf weitere Tage hier und fünf weitere Aufgaben würden sie erwarten. Der Dunkelhaarige seufzte. Kurz bevor er die Tür zu dem Apartment öffnen wollte, kam ihm ein blondes Mädchen mit einem baby-blauen Tuch auf dem Kopf entgegen. Sie grinste und wisperte hörbar: " Sag es ihm!" "HALT DIE KLAPPE!!!", brüllte e und kurz darauf wurde die Tür von Kurapika geöffnet. " Leorio, alles in Ordnung?", fragte er und in seinem Gesichtsausdruck konnte man seinen Besorgnis und Verwirrung erkennen. Leorio lächelte gezwungen und antwortete: " Ja, mir geht's gut! Der Blondhaarige hielt die Tür auf und schloss sie wieder, als Leorio im Inneren des Raumes war.
" Und ist dir etwas eingefallen?", erkundigte er sich bei dem Älteren und lächelte etwas schüchtern. Leorio sah zu ihm hinunter und musste einfach grinsen, als er das verlegene Lächelns des Mannes sah. Er stürmte die wenigen Schritte auf ihn zu und hob ihn währenddessen hoch. Kurapika, gänzlich geschockt und überrascht über diese plötzliche Geste sah ihn wie erstarrt an, musste jedoch lächeln, als Leorio ihn von unten anlachte. Katagami beobachtete das Ganze mit einer gewissen Skeptik. Es war in ihren Augen eine so wunderbare Freundschaft. Perfekt um diese in Brüche gehen zu lassen. Nachdem sie sich die ersten Tage an den beiden satt gesehen hatte, würde sie härtere Aufgaben stellen.
" Kerzenwachs!", rief Leorio und ließ Kurapika auf dem Bett hinunter. Verwirrt musterte der Blonde ihn und wiederholte sein Wort: " Kerzenwachs?" Begeistert nickte der 22-Jährige und bejahte es. Er schnappte sich die Kerze und das Feuerzeug und zündete den Docht an. " Wir warten jetzt, bis sich etwas flüssiger Kerzenwachs angesammelt hat und dann können wir beginnen.", erklärte er und sah Kurapika lächelnd an. Sein Gegenüber lächelte zurück. Wenn der Kurta nicht wäre, hätte er wahrscheinlich keinen Grund zum Lächeln.
Nach ungefähr zehn Minuten nahm Leorio erneut die Kerze in die Hand und forderte Kurapika auf: " Okay, leg dich auf dem Bauch." Langsam befolgte der junge Mann seine Anweisungen und wartete ungeduldig ab. Er wusste nicht, was Leorio mit ihm vorhatte. Nervös erfragte er: " Nun...was wirst du machen?" Seine Stimme klang etwas ängstlich, ihm war wieder unwohl bei der Sache. Der Ältere lächelte beruhigend und entgegnete: " Mach dir keine Gedanken..." ( Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: falls jetzt jemand auf die Idee kommen sollte das nachzumachen...bitte benutzt keine Duftkerzen, die werden sehr heiß!😉😐Danke! Jetzt kann es weitergehen)
Kurapika atmete einmal durch und schloss die Augen. Er vertraute Leorio. Der Dunkelhaarige träufelte zu Beginn das Wachs auf seinen Rücken und goss es nach nach der Zeit dann über seinen Rücken. Für einen winzigen Moment verkrampfte sich der Kurta, versuchte sich jedoch wieder zu entspannen. " W-Warum macht man das? Was gibt da einen bitte die sexuelle Lust?", erkundigte sich der 20-Jährige, woraufhin Leorio ihn musternd ansah und schließlich fragend antwortete: " Keine Ahnung...für den Reiz?" Der Blonde stützte sich auf und ging in ins Badezimmer, woraufhin er entgegnete: " Gib mir fünf Minuten. Ich muss mir deinen gescheiterten Sadomaso-Versuch abrubbeln." Leorio sah ihm hinterher und stellte die Kerze dann anschließend wieder auf den Wagen. Er befürchtete, dass er und Kurapika morgen draufgehen werden. Das ist wahrscheinlich nicht das, was die Nymphomanin sehen wollte. Er schluckte.
Er schloss die Tür hinter sich, als Kurapika das Badezimmer verließ. Leorio schien etwas überrascht. Der Kurta hatte sein Pony mit Gel nach hinten gerichtet, was ihm äußerlich gut stand. Der Dunkelhaarige lächelte und pfiff, um ihn etwas zu ärgern. Somit hatte er Kurapikas Aufmerksamkeit erlangt der ihn seltsam anlächelte. Er ging auf ihn zu und setzte sich zu ihm aufs Bett. Flink griff er nach den Nacken des 22-Jährigen und zog ihn zu sich hinunter, wobei er sich nach hinten fallen ließ. " Was steht noch an?", erkundigte er sich und grinste ihn an. Leorio lief eine Schweißträne die Stirn hinunter und etwas verwirrt erwiderte er: " Na ja...lassen wir das Fesseln bitte weg...also...dann muss ich wissen was dich anmacht!" Kurapika blinzelte ihn an und äußerte irritiert: " Ich weiß es nicht..." " Du-?!", wollte Leorio gerade entsetzt fragen und wieder beginnen zu schreien, hielt sich jedoch zurück und verkniff es sich. " Gibt es wirklich nichts?!", erkundigte er sich, woraufhin der Blonde den Kopf schüttelte. Der auszubildende Arzt seufzte. Wie sollten sie das hier jemals überleben, wenn sie nicht zur Sache kamen?!
" Werte Miss Sao?", fragte die junge Frau und blickte etwas angespannt zu der Dunkelhaarigen neben sich. Der Mann auf der anderen Seite schwieg, sah Katagami aber mit den selben Blick an. " Was ist Sachiko?", fragte sie, wobei man die Finsternis und die Mordlust aus ihrer Stimme genaustens vernehmen konnte. Die Rosahaarige blinzelte sie etwas nervös an und entgegnete dann: " Na ja, soll ich den Herren nicht irgendwie behilflich sein, damit Sie werte Miss Sao wieder ihren Spaß haben könnt?" Sie lachte unwohl und wartete ungeduldig auf eine Antwort ihrer Herrin. Katagami würdigte ihr keinen Blick, weiter starrend auf die Kameras vor sich, welche das Bild von Kurapika und Leorio zeigten. Sie seufzte und erwiderte dann mit einem Grinsen: " Sachiko, du kannst die beiden ein bisschen hetzen, aber bitte nicht verstören!" Sachiko nickte und machte sich auf den Weg.
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