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Als Julian an nächsten Morgen aufwachte hatte er mehrere Anrufe von seinen Vater drauf als Julian den Anruf annimm war sein Vater richtig Parnisch. Zu Glück konnte Julian ihn schnell beruhigen indem er sagte das Lennart bei ihm sei. Natürlich wollte Julian danach wissen warum Lennart den abhaut, Mats erzählte seine Sohn alles was passiert war. Julian könnte es nicht fassen. Sowas hatte er nicht von seinem Bruder erwartet. Er schämt sich ja schon fasst für ihn. Gestern Abend war doch alles so entspannt wie konnte sein Bruder ihn nur so Verarschen und wie egostisch er ist sein Vater muss umgekommen sein vor Angst.
Der Anruf seines Vaters war nicht ohne Folgen geblieben. Julian saß auf dem Bett, starrte auf die geschlossene Tür und spürte, wie sich eine Welle der Frustration in ihm aufbaute. Es war zu viel, alles war zu viel. Lennart hatte ihn angelogen, und jetzt war der ganze Schlamassel herausgekommen.
Er blickte auf die Uhr, die immer noch auf dem Nachttisch lag. Das war keine angenehme Situation, und Julian wusste, dass er Lennart irgendwie ins Gewissen reden musste. Lennart hatte sich so harmlos verhalten, so unbesorgt. Aber das war keine harmlose Situation.
Die beiden waren inmitten der Nacht auf der Couch eingeschlafen, Lennart lag weitestgehend in einer bequemen Position, ein kleiner Widerstand in seinen Zügen, als er langsam aus dem Schlaf erwachte.
„Lennart", rief Julian. „Steh auf du kleiner Bängel."
Lennart öffnete verschlafen die Augen, starrte Julian an und fuhr sich durch das Haar. Er war immer noch verschlafen.
„Was ist jetzt?", fragte Lennart, die Stimme noch dumpf von der Nacht. „Was gibt's?"
„Du musst nach Hause" sagte Julian, diesmal ernster. „Es ist nicht mehr witzig, Lennart. Du kannst nicht einfach abhauen, und jetzt erfahren alle, was passiert ist. Du hast Aileen die Treppe runtergestoßen und generell dein Verhalten das ist wirklich ekelig"
Lennart setzte sich widerwillig auf und rieb sich die Augen. „Ach, jetzt komm schon. Du tust so, als ob ich etwas Schlimmes getan hätte. Sie hat es verdient. Ich habe ihr gesagt, sie soll mich in Ruhe lassen, aber nein, sie wollte einfach nicht aufhören. Also ja, ich hab sie zur Seite geschubst. Was soll's?"
Julian starrte ihn entgeistert an. „Was soll's? Nur zu Seite geschubst?", wiederholte er, die Verwirrung und der Ärger in seiner Stimme deutlich hörbar. „Lennart, du hast sie die Treppe runtergeschubst. Das ist kein kleiner Streit, das ist gefährlich!"
Lennart rollte mit den Augen. „Du hast wirklich keine Ahnung, wie es hier zugeht, Julian. Du bist nie da, du weißt nicht, wie das ist. Also komm mir nicht mit deinen Moralpredigten."
Julian spürte, wie sich Zorn in ihm aufbaute. Er hatte Lennart nicht so oft gesehen, aber dieses arrogante, gleichgültige Verhalten überstieg wirklich alles. „Du bist so ein Idiot!", brach es aus ihm heraus. „Glaub nicht, dass ich das einfach so hinnehme. Oder Papa. Du kannst froh sein wenn Papa dich nicht umbringt was er schon tun hätte sollen als du sie die Treppe runter geschmissen hast. Was geht eigentlich in deinem Gehirn vor? 1 Wochen Zimmerarrest ist doch noch voll in Ordnung aber anscheinend willst du ja härtere Strafen. Selbst schuld Lennart. Aileen ist nicht das Problem hier, du bist das Problem!"
Lennart starrte ihn an, das Funkeln in seinen Augen nun etwas wütender. „Du kennst doch nichts von meinem Leben, also halte dich raus, Julian! Du bist der Große, der immer alles besser weiß, aber du hast keine Ahnung, wie es sich anfühlt, ständig derjenige zu sein, der für alles verantwortlich gemacht wird."
„Verantwortlich gemacht für was?", Julian schüttelte den Kopf, unglaublich, dass Lennart das wirklich so sehen konnte. „Verantwortung bedeutet, dass du das tust, was richtig ist, nicht einfach wie ein verwöhnter Teenager rumzulaufen und alles kaputt zu machen!"
Lennart zog eine Augenbraue hoch, schnaubte spöttisch.
Julian fühlte, wie seine Wut weiter anstieg. „Du hast wirklich keinen Schimmer, was du tust, oder? Du bist viel zu stolz, um zu sehen, wie falsch du gerade liegst. Und du tust so, als ob alles in Ordnung wäre. Aber du kannst nicht einfach davonlaufen, Lennart."
Lennart verschränkte die Arme und warf sich zurück auf das Sofa. „Also, was willst du jetzt machen? Mich zwingen, nach Hause zu gehen?"
„Ja, weil du es nicht alleine schaffst!", schrie Julian fast. „Ich muss es dir echt noch mal sagen: Es geht nicht darum, was du willst, es geht darum, dass du mit den Konsequenzen deines Verhaltens umgehen musst. Aber du scheinst zu glauben, du bist unantastbar."
„Du verstehst es einfach nicht", murmelte Lennart, der sich wieder aufsetzte und sich durch die Haare fuhr. „Zu Hause ist alles immer dasselbe. Streit, Vorwürfe, der ganze Mist. Warum soll ich mich da noch aufhalten, wenn es hier wenigstens ein bisschen ruhiger ist?"
Julian atmete tief ein, versuchte, sich zu beruhigen. „Weil du eine Familie hast, Lennart. Und du kannst nicht einfach so tun, als ob du sie nicht brauchst, nur weil es mal schlecht läuft. Und du kannst auch nicht einfach die Leute verletzen, die dir nahe stehen."
„Hör auf, so zu tun, als ob du alles besser weißt, Julian. Du bist nicht mein Vater!", zischte Lennart, nun wirklich genervt. „Ich weiß, was ich tue, und du kannst mir nicht sagen, was ich machen soll."
Julian ballte die Fäuste. Er packte seinen Bruder an seine Haaren und zog ihn hoch „Ja, aber das tust du nicht! Du weißt es nicht, du bist ein Arsch, wenn du glaubst, so einfach davonkommen zu können. Du kannst dich nicht einfach so verhalten und denken, dass alle dir das durchgehen lassen, nur weil du der Jüngere bist."
Lennart schnaufte. „Du nervst."
Der Raum war nun von einer angespannten Stille durchzogen. Julian fühlte sich innerlich aufgewühlt, seine Gedanken wirbelten. Lennart hattr diesen Stolz, diese Arroganz, die es ihm schwer machte, ihm nahe zu kommen. Aber jetzt war es wirklich zu viel. Julian konnte nicht mehr einfach danebenstehen, er konnte nicht akzeptieren, was Lennart da abgezogen hatte.
„Wir fahren jetzt nach Hause", sagte Julian endlich mit fester Stimme. „Es gibt keinen Ausweg, Lennart. Du musst dich deinem Vater stellen."
Julian zog Lennart durch die Wohnung ins Auto.
Julian fuhr in wütendem Schweigen die Straße entlang, der Motor seines Wagens brüllte, als er das Gaspedal durchdrückte. Der Regen prasselte gegen die Windschutzscheibe, und das monotone Rauschen der Scheibenwischer versuchte, die Spannung im Auto zu zerstreuen. Lennart saß neben ihm, der Blick starr auf die Straße gerichtet, als hätte er keine Ahnung, was für eine Katastrophe er gerade angerichtet hatte.
„Du hast wirklich keine Ahnung, wie weit du gegangen bist, oder?", brach Julian schließlich das Schweigen, als er sich zu Lennart umdrehte. „Du kannst nicht einfach abhauen und denken, es passiert nichts!"
Lennart zuckte nur mit den Schultern, weiterhin völlig unbeeindruckt von den Konsequenzen. „Das ist doch alles nicht so schlimm.Was soll's?"
„Was soll's?", wiederholte Julian mit schockierter Stimme. „Es geht darum, dass du dich mal wieder um alles herumdrückst und einfach die Verantwortung abschiebst. Und dann auch noch, nachdem du deine Schwester die Treppe runtergeschubst hast!"
Lennart rollte genervt mit den Augen. „Das war doch nicht so schlimm, sie ist nicht mal hingefallen. Ihr tut doch immer so, als wäre die Welt untergegangen, nur weil ich mal keinen Bock hatte, mich nach euren Regeln zu richten."
„Du hast die Grenze überschritten, Lennart", sagte Julian, der zunehmend die Beherrschung verlor. „Und du wirst jetzt dafür gerade stehen müssen. Und zwar richtig."
Als sie vor dem Haus von Lennarts Vater und seiner Stiefmutter hielten, spürte Julian einen Kloß in seinem Magen. Er wusste, was sein kleiner Bruder jetzt zu erwarten hatte. Es gab keine Entschuldigung mehr, keine Ausflüchte. Lennart hatte zu viel riskiert. Sie stiegen aus, und Julian begleitete Lennart zur Tür.
„Wenn du dich hier auch noch so verhältst wie vorhin, dann wird es richtig ernst", sagte Julian, während sie das Grundstück betraten.
„Mach dir keinen Kopf", antwortete Lennart und zog die Tür auf. „Ich weiß, was ich tue."
Julian seufzte und folgte ihm ins Haus, wo Mats, Lennarts Vater, und seine Stiefmutter schon warteten. Beide waren sichtbar wütend, der Blick von Mats war eisig, und seine Stiefmutter sah ihn mit einer Mischung aus Enttäuschung und Ärger an.
„Da bist du ja", sagte Mats mit einem scharfen Ton in der Stimme. „Was hast du dir dabei gedacht, einfach abzuhauen, Lennart? Was soll dieser Mist?"
Lennart schnaubte nur und zuckte erneut mit den Schultern. „Ich war einfach raus, okay? Ich hatte genug von euch allen und eurer ständigen Kontrolle. Und Julian hat mir erlaubt, bei ihm zu bleiben."
„Das geht gar nicht, Lennart!", brach es nun aus Julian heraus. „Du hast deinen Zimmerarrest einfach missachtet, du hast deine Schwester geschubst, und du hast keine Ahnung, wie sehr du damit alle hier verletzt hast. Du kannst nicht einfach immer deinen Kopf durchsetzen."
Lennart starrte ihn an, als wäre er der Einzige, der recht hatte. „Und? Was wollt ihr mir jetzt tun? Ihr könnt mir doch sowieso nichts."
„Genau das ist das Problem!", fuhr Julian fort. „Du verstehst nicht, dass es Konsequenzen für dein Verhalten gibt! Es geht hier nicht nur um dich. Du verletzt uns alle, Lennart! Und du hast hier jetzt kein Recht mehr, dich wie der große Macker zu geben."
„Lennart", sagte Mats, der langsam die Geduld verlor. „Du hast viel zu viel verbrochen, als dass wir das einfach so hinnehmen könnten. Du hast die Regeln wiederholt gebrochen, du bist einfach abgehauen, und du hast deine Schwester in Gefahr gebracht, als du sie die Treppe runtergeschubst hast."
Lennart lachte spöttisch. „Sie hat sich doch nicht mal wehgetan. Ihr übertreibt es mal wieder. Was macht es schon, wenn ich mal keine Lust hatte, mich nach euren Regeln zu richten?"
„Du hast keine Ahnung, wie ernst das hier ist", sagte Mats nun in einem Ton, der nicht mehr zu überhören war. „Und du wirst noch heute lernen, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Wir haben dir immer wieder gesagt, dass es Konsequenzen gibt. Aber jetzt ist Schluss!"
„Du wirst jetzt eine harte Zeit haben", fügte seine Stiefmutter hinzu.
Lennart sah von einem zum anderen und schüttelte dann den Kopf. „Ihr seid echt verrückt, wenn ihr denkt, dass ich das alles hier akzeptiere."
„Das wird nicht deine Entscheidung sein, Lennart", sagte Mats ruhig, aber bestimmt. „Du bist in diesem Moment nicht derjenige, der hier entscheidet, was passiert. Du hast keine Wahl. Ab sofort wirst du dein Verhalten ändern müssen - und zwar gründlich."
„Was heißt das?", fragte Lennart, und jetzt war ein Hauch von Unsicherheit in seiner Stimme zu hören, doch er versuchte, sich weiterhin groß zu machen.
„Das heißt, du bleibst jetzt im Zimmer, unter striktem Hausarrest weiterhin", sagte Mats mit Nachdruck. „Kein Kontakt zu Freunden, keine Handys, keine Computer. Außerdem werden wir beide noch ein ernsteres Gespräch in deinem Zimmer führen und eins ist sicher das wird nicht schön. Ich habe es ja versucht friedlich zu klären aber anscheinend verstehst du es nicht anders. Wenn du glaubst, du kannst einfach abhauen und alles ist gut, dann hast du dich gewaltig getäuscht mein Freund!"
„Das wird ein harter Weg für dich, Lennart", sagte Julian, der nun genauso enttäuscht wie wütend war.
Lennart starrte wütend auf den Boden. „Das ist doch alles unfair!", brüllte er schließlich. „Ich habe nichts falsch gemacht!"
„Du hast alles falsch gemacht", antwortete Mats ruhig. „Und jetzt wirst du die Folgen tragen. Du wirst nicht mehr einfach davonkommen, nur weil du es dir in den Kopf gesetzt hast, immer deinen eigenen Kopf durchzusetzen."
„Und du wirst auch nicht mehr so tun, als ob du uns allen überlegen bist", fügte Julian hinzu. „Es ist an der Zeit, dass du dich änderst, Lennart. Diese ganze Arroganz, die du ständig zur Schau stellst, bringt dich nirgendwo hin."
Lennart sah zu Boden, und für einen Moment sah es so aus, als ob er über alles nachdachte. Doch dann funkelte er wieder auf und schüttelte den Kopf. „Ich werde das nicht akzeptieren", sagte er trotzig.
„Du hast keine Wahl", sagte Mats entschieden. „Zimmerarrest, und keine Ausnahmen. Du bleibst hier, bis du verstehst, dass du nicht einfach immer machen kannst, was du willst. Und ich erwarte, dass du diese Zeit nutzt, um über dein Verhalten nachzudenken."
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