#7 Wer ist denn dieser hübsche Mann?
Aufgeregt saß ich an meinem Computer und starrte immer wieder auf die Uhr. In ungefähr 15 Minuten würde es an meiner Haustür klingeln, sollte sich Felix an die angegebene Uhrzeit halten. Bisher hat er aber immer gemacht was wir ihm gesagt haben und sich an alle Abmachungen gehalten. Darum ging ich davon aus, dass er pünktlich sein wird.
Damit sollte ich auch Recht behalten. Punkt um 17 Uhr klingelte es an der Haustür, wonach mich direkt meine Mutter rief, obwohl ich sie darum gebeten hatte dies nicht zu tun. ,,Mama, ich hab doch gesagt du sollst mich nicht rufen.", flüsterte ich ihr zischend entgegen, als ich meine Zimmertür öffnete, die direkt neben der Haustür ist.
,,Hey, komm rein.", versuchte ich so cool ich konnte von mir zu geben, wobei mir meine Mutter einen Strich durch die Rechnung machte. ,,Na sowas aber auch. Also wirklich, Chani du hättest ruhig erwähnen können das ich mal ein neues Gesicht zu sehen bekomme. Und dann auch noch ein so Hübsches.", genervt schaute ich sie von der Seite mit einem schneidenden Blick an, den sie komplett ignorierte. ,,Ich dachte eigentlich Changbin oder Jeongin kommen dich besuchen. Darf ich fragen wie du heißt?", ohne Unterbrechung quatschte sie einfach weiter, während ich in Grund und Boden versank.
Das kann doch wirklich nicht wahr sein.
,,Lee Felix.", antwortete er ihr kurz und knapp, woraufhin sie verwundert das Gesicht verzog. ,,Woher kennt ihr euch denn?", wieder eine Frage, die das Alles in die Länge zieht. Dabei will ich doch einfach nur in mein scheiß Zimmer. ,,Ah wir sind Schulkameraden und-", ich hielt das nicht mehr aus, weswegen ich ihn unterbrach. ,,Genau und wir haben ein Schulprojekt aufbekommen, was ich jetzt bitte gerne machen würde, okay?", zum Ende hin klang ich schon fast aggressiv, was ich versuchte so gut wie möglich zu vermeiden. Scheinbar hatte meine Mutter dadurch aber endlich verstanden, dass ich einem Gespräch versuche auszuweichen und ließ von uns ab.
So konnten wir also in mein Zimmer gehen, wo wir beide nur vor Überforderung trotzten. ,,Stell deine Tasche einfach ehm... da hin.", ich zeigte auf das Sofa, wonach Felix seine Tasche abstellte, mich aber verwirrt anschaute nachdem er seine Jacke ausgezogen hatte. Ohne was zu sagen nahm ich sie ihm ab und hang sie an meine Tür, wo ich zum ersten Mal seinen Geruch in der Nase hatte. Für einen Moment hielt ich unbeabsichtigt inne, was wieder eine seltsame Stimmung hervorrief, die Felix mit einem Räuspern durchbrach.
,,Hast du die Blätter für das Projekt mit?", fragte ich direkt nach, um davon abzulenken, dass ich gerade viel zu lange gebraucht hatte um seine Jacke aufzuhängen, wozu er schüchtern nickte und sofort an seinen Rucksack ging. Nicht lange dauerte es, da hielt er mir eine Mappe hin, wo die Arbeitsblätter drin lagen. ,,Du hast noch nicht angefangen?", irgendwie machte es mich wütend, da er theoretisch schon das Skript hätte entwerfen können. Immerhin hatte er die Blätter schon da.
,,Ne, du?", gab er schnippisch zurück, was mich wunderte. Testet er mich gerade?
,,Ey nicht so frech.", ich funkelte ihn böse an, was ihn kalt ließ. Direkt verunsicherte er mich damit etwas. Immerhin ist er doch gerade bei jemanden zu Hause, der ihm nichts Gutes will, wieso also ist er plötzlich so selbstbewusst? Abgesehen davon hat er eben noch super schüchtern gewirkt. Was passiert hier? ,,Sonst?", seine Stimme klang ruhig und als wüsste er genau was er will, während er eine Frage stellte die ich ihm nicht beantworten konnte.
Darum ignorierte ich seine Frage und bildete mir ein, dass ich damit am besten fahre. Immerhin bin ich ihm außerdem keine Antwort schuldig, weil er am kürzeren Hebel sitzt. Also setzte ich mich einfach auf meinen Gamingstuhl und las mir durch was genau wir machen müssen.
Während ich so las was auf uns zukommt wurde mir richtig schlecht.
Unsere Aufgabe ist genau die Gleiche wie von Changbin und Jeongin, nur das wir eine andere Thematik haben. Wir sollen einen Werbespot drehen, wodrin wir beide zu sehen sind. Das bedeutet das wir uns gegenseitig und zusammen filmen müssen und auch das wir viel mehr miteinander zu interagieren haben, als mir lieb ist. Direkt seufzte ich deswegen aus, wonach mich Felix fragte, ob es ein Problem gäbe.
,,Hast du dir das mal durchgelesen?", fragte ich genervt, wozu er sanft den Kopf schüttelte, was mich etwas wütend machte. Innerlich machte sich der Gedanke in mir breit, dass er sich im Falle dessen, wenn wir nichts abgeben, er sich einfach eine passende Note erkauft hätte.
Menschen mit Geld denken wirklich sie können sich alles erlauben.
Aus der Wut heraus warf ich ihm die Blätter achtlos ins Gesicht. ,,Dann lies es jetzt verdammt.", unbeeindruckt hob er die Blätter auf, die damit zu Boden gefallen waren und las sie sich tatsächlich durch, wobei ich ihn aufmerksam beobachtete. Als er sich alles durchgelesen hatte schaute er zu mir, womit sich unsere Blicke direkt trafen. Zum ersten Mal sah ich ihm so direkt ins Gesicht. Bis zu diesem Moment war mir nicht aufgefallen, wie hübsch er eigentlich ist, was mich nur noch wütender machte.
Es ist eine Sache viel Geld zu haben, aber eine ganz andere auch noch verdammt gut auszusehen. Er wird noch sehen was er davon hat.
,,Denk dir was aus. Mir ist scheiß egal was wir machen, solang es nicht zu lange dauert.", bestimmend und etwas abfällig spuckte ich ihm die Worte entgegen, bevor ich mich zu meinem Computer drehte und Discord öffnete, wo ich Changbin anschrieb. Freudig bekam ich direkt eine Zusage zurück, als ich fragte, ob er Zeit zum Zocken hätte. Nur um die Spielwahl stritten wir uns kurz, entschieden uns aber für meinen Wunsch.
Overwatch.
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