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5. Stille Nacht, Heilige Nacht

Ich musste träumen, das konnte gar nicht anders sein. »Ich brauch dringend die Nummer von der Klapse«, murmelte ich vor mich hin und sah dabei meine Hände entgeistert an. Ich hielt sie vor mich, ich wollte einfach nur wissen, ob ich sie sah und ob sie normal aussahen.

»Hey, kannst du bitte englisch mit uns reden«, sagte Louis. Ich zuckte zusammen. Die drei waren tatsächlich noch da. Mir war gar nicht aufgefallen, dass sie eine andere Sprache sprachen.

»Kann mich mal einer kneifen?«, fragte ich und hielt meinen gesunden Arm nach oben.

»AUU!!«, rief ich, als mich die drei Idioten tatsächlich zwickten. Dann fing ich zu grinsen. »Hmhm«, kicherte ich dümmlich mit zusammen gepressten Lippen, und sah von einem zum anderem. »Ihr seid ja wirklich hier«, stellte ich laut für mich fest.

Niall runzelte seine Stirn. »Jaa, sind wir.«

»AAAHHHHHH!!!!!!«, fing ich plötzlich an zu kreischen und zog mir, dicht an der Kopfhaut, an meinen Haaren, als ich endlich realisierte, dass es tatsächlich kein Traum war. Ich sprang vor Freude auf und landete fast auf der Schnauze, weil ich meinen Fuß ganz vergessen hatte, mit dem ich nicht auftreten durfte. Verdammt, waren das Schmerzen.

»Vorsicht! Wo willst du denn hin?«, fragte mich Louis, in dessen Arme ich geradewegs gelandet war. Besser gesagt: dessen Arme mich aufgefangen hatte, bevor ich, vor ihm, peinlich auf den Boden geknallt war.

»Ich weiß nicht! Ich bin totaler Fan von euch. Darf ich dich umarmen?«, fragte ich ihn.

Er musste ein wenig lachen. »Du umarmst mich doch schon irgendwie.«

Wie blöd von mir, er hatte Recht. Dann zog er mich zu sich nach oben und schloss mich feste in seine Arme. Ich durfte ihn knuddeln, und auch die anderen durfte ich einen nach dem anderen drücken. Harry setzte Judy dafür in ihr Bettchen. Dann zog ich skeptisch meine Augenbraue nach oben.

»Was macht ihr eigentlich hier, und wie kommt ihr überhaupt hier rein?«, wollte ich berechtigterweise wissen.

Niall ergriff das Wort: »Wegen dieser Lawinenwarnung, haben sie uns sicherheitshalber da oben aus unserer Hütte geworfen.« Er zeigte in die Richtung, wo die einzige, höher gelegene, Hütte stand. »Wir wussten nicht wo hin, und da hat uns deine Oma angeboten hier- «

»Meine Oma?«, unterbrach ich ihn. »Seit wann seit ihr denn hier?«, fragte ich erstaunt, da meine Oma seit der Lawine sicherlich nicht mehr vor der Türe war. »Und warum weißt du, dass es meine Oma ist?«

Er zuckte leicht mit seinen Schultern. »Keine Ahnung, seit heute Morgen irgendwann. Und was glaubst du wer uns ins Wohnzimmer gelassen hat? Wir haben mit deinen Großeltern gesprochen. So gut es ging jedenfalls. Wir können nur ein paar Brocken Deutsch und sie können nicht sonderlich gut Englisch. Auf jeden Fall haben sie gesagt, wir sollen dich wecken... glaube ich«, fügte er am Ende leise hinzu.

Ich ließ mich wieder auf meinen Sessel plumpsen. Das musste ich erst mal verkraften. Heute Morgen hatte ich extrem lange geschlafen, da musste sie sich irgendwann ins Haus geschlichen haben, ohne dass ich es mitbekommen hatte.

»Heute Morgen?«, fragte ich. »Was habt ihr dann den ganzen Tag über getreieben?«

Ich fragte mich wo sie waren, als die Lawine über uns herein gekracht war.

»Wir haben geschlafen«, berichtete Louis.

»Den ganzen Tag?«, fragte ich ungläubig.

»Ja man... Liam hat uns die ganze Nacht gestresst. Wir konnten alle nicht schlafen«, beschwerte sich Harry.

»Wo ist der überhaupt?«, wollte ich neugierig wissen. Sie waren alle da, nur Liam fehlte immer noch.

»Hahahaha, der versucht grade mit seinem Gips zu duschen«, lachte Niall schadenfroh.

Bevor ich nachhaken konnte warum er einen Gips hatte, dämmerte es mir wieder. Er musste das Arschloch gewesen sein, das mich umgenietet hatte. Aber irgendwas passte da nicht zusammen. In meiner Erinnerung hatte er mich doch getragen. Wie? Wenn er doch selbst nicht laufen konnte. Ich fragte die Jungs.

»Das war nicht Liam, der dich getragen hat, das war Niall«, erklärte mir Harry. »Liam ist nur nebenher gehumpelt.«

Wie auf's Stichwort kam er mit einem Gehgips die Treppe runter getrampelt. Doch als er mich sah, blieb er abrupt stehen. Seine Augen waren geweitet, seine Lippen standen offen. Wahrscheinlich fragte er sich, was ich hier machte.

»Du Arsch«, sagte ich und humpelte so schnell ich konnte auf ihn zu. Er wollte in Deckung gehen, aber da lief er meinem Opa in die Arme und kam nicht mehr weiter.

»Es tut mir doch leid!«, entschuldigte sich Liam ängstlich. »Ich wollte dich nicht umfahren.«

Irgendwie war ich ihm wohl nicht so ganz geheuer, als ich ihm immer näher kam, und ihn dabei auch noch angrinste.

»Sie will dich nicht schlagen Liam! Nimm sie lieber in den Arm!«, rief Harry zu uns rüber.

»Ohh... Sie ist...?«, fragte Liam.

»Ja sie ist ein Fan«, übernahm Louis für ihn und schielte dabei an die Decke.

Dann nahm er mich tatsächlich in den Arm. »Tut mir wirklich leid, was da gestern passiert ist«, sagte er nochmal.

»Schon verziehen«, beruhigte ich ihn. »Aber nur wenn ich deinen Gips bekommen, wenn du ihn nicht mehr brauchst«, forderte ich frech.

»Klar, den kannst du gerne haben«, grinste er und nickte erleichtert.

»Aber mit allen euren Unterschriften drauf bitte«, verlangte ich dreist und freute mich jetzt schon auf ein Päckchen im nächsten Jahr. Dafür hatte ich mich doch gerne umfahren lassen. Liam versprach es mir hoch und heilig, das ich ihn bekommen würde.

»Hey, ihr Invaliden!«, rief Louis. »Was ist jetzt mit Weihnachtsbaum schmücken?«

»Der lieg doch noch im Wald«, dachte ich laut und schaute meinen Großvater an.

»Ich hab noch irgendwo einen Künstlichen auf dem Dachboden liegen«, verriet er mir stolz und kommandierte Niall, Harry und Louis zum Christbaumsuchenhelfen ab.

Wenig später kamen sie wieder. Harry und Louis mit verschieden farbigen Kugeln und anderem Baumschmuck in den Händen. Niall hatte den verstaubten Baum in der Hand und versuchte ihn zusammen mit Opa Walter, in einer Ecke, neben dem offenen Kamin, halbwegs gerade auszurichten. Die Einrichtung meiner Großeltern war urig, aber gemütlich. Hier gab es viel gusseiserne Deko. Die Wände waren, teils aus Holz, teils aus rustikalem Stein, und Oma sammelte Teddybären. Die kleinen Kuschetiere waren hier überall zu finden.

Die beiden Sennenhunde mischten voll mit bei unseren Vorbereitungen. Jako tollte im Kreis herum und Judy?

»Judy ausss!«, rief ich. Harry versuchte sie zu fangen. Der Baum lag wieder auf dem Boden und Judy hatte die Lichterkette um ihren Bauch gewickelt.

»Wenigstens der Hund denkt mit«, lachte Opa Walter. »Wir haben doch keinen Strom... Hildee!!!«, schrie er laut in die Küche. »Wo sind denn die echten Weihnachtsbaumkerzen?!!«

Louis schmückte Liam gerade mit Lametta an den Ohren. Jako kickte die Christbaumkugeln über den Dielenboden und fegte ihnen hinterher. Glücklicherweise hatte er sich die hässlichen Kugeln aus Plastik ausgesucht. Oma Hilde brachte uns die Kerzen und danach eine zünftige Brotzeit herein. Der Raum wurde nur noch von dem Kamin und einigen Öllampen beleuchtet. So langsam kam ich in Weihnachtsstimmung. Christbaumschmücken mit meiner Lieblingsband, ich konnte es immer noch nicht glauben.

Einige Zeit später waren unsere Bäuche gut gesättigt und der Christbaum geschmückt. Ich wollte nicht schlafen gehen, denn ich hatte Angst, wenn ich die Augen wieder aufmachen würde, wären die Jungs einfach weg.

Harry und auch Louis, nahmen mich noch einmal in den Arm. »Wo sollen wir denn hingehen?«, fragte Harry. Ich war etwas beruhigt. Wir waren eingeschneit, sie kamen hier tatsächlich nicht weg. Sie hatten mir etwas leidgetan, da sie Heiligabend nicht mit ihren Familien verbringen konnten. Ich wusste, wie selten sie sich sehen konnten. Trotzdem war ich froh, dass sie hier bei mir waren. Ein letztes Mal begutachteten wir den geschmückten Baum, dann gingen wir nach oben in unsere Schlafgemächer.

~

Am nächsten Tag ging es drunter und drüber. Ich war als erste wach und kramte in der Küche herum.

»Was suchst du denn?«, fragte mich meine Oma verwundert.

»Irgendwas Kuchenähnliches. Louis hat heute Geburtstag«, klärte ich sie auf, aber ich fand nur Dominosteine.

Sie lächelte und machte das Fenster auf. Draußen war offensichtlich ihr Ersatzkühlschrank, denn sie holte eine ganze Schale voll Tiramisu herein. »Das war eigentlich für heute Abend als Nachtisch gedacht, aber wenn er ein Christkind ist, dann müssen wir das natürlich gebührend feiern.«

Aus der Schublade fischte sie Kuchenkerzen heraus und mit Hilfe einer selbstgeschnittenen Papierschablone, stäubten wir auf den dunklen Kakao auch noch eine 24 aus Puderzucker darauf.

Dann schnappte ich mir grinsend einen Dominostein, steckte eine Kerze oben drauf, stopfte mir ein Feuerzeug in die Hosentaschen, und wollte Louis wecken gehen. Ich war gerade im oberen Stockwerk angekommen, da kam mir Harry aus seinem Zimmer entgegen gelaufen.

»Hi Donnaaa«, begrüßte er mich fröhlich und winkte mir lächelnd zu.

Mit stockte der Atem. Er war Nackt. Also Nackt wie, er hatte oben herum nichts mehr an. Meine Augen flogen über all seine Tattoos, die er dort hatte. Sie standen leibhaftig vor mir. Es waren keine Fotos und Zeichnungen, die ich davon sah. Sie waren real. Ich musste schlucken und wendete mein Blick verlegen von ihm ab.

»Ahm, es macht dir doch nichts aus, dass wir hier so rumlaufen, oder?«, fragte er.

Ich schüttelte meinen Kopf. »Nein, nein, ist schon in Ordnung.«

»Harry kannst du mir ein Hemd für heute Abend leihen«, quäkte Niall und erschien ebenfalls auf dem Flur... Nur in Boxershorts.

»Oh, hi Donna. Guten Morgen«, sagte er ganz selbstbewusst und lächelte mich an. Dann sah er seinen Kumpel fragend an.

»Von mir aus«, antwortete dieser. »Aber nicht das goldene und auch nicht das dunkelrot schwarze. Eins von den beiden will ich später selbst anziehen.«

»Hey, hat von euch vielleicht jemand einen Jogginganzug dabei?«, ertönte Liams Stimme, der gerade ebenfalls halb nackt auf den Gang humpelte. Andersrum wie Harry, hatte er zwar ein Oberteil an, nur untenherum ging es bei ihm noch recht luftig zu. »Ich bekomme meine Hosen nicht über den verdammten Gips und die von gestern ist dreckig.«

»Dann zieh die dreckige an Liam«, riet ihm Harry.

»Hey Alter heute ist Weihnachten, das kann ich doch nicht bringen«, sagte er stinkig.

»Guten Morgen zusammen!«, grölte Louis munter.

Ich drehte mich um, in die Richtung aus der seine Stimme kam. »Hi Lllll...ouis«, versuchte ich ihn zu begrüßen. Ich war etwas abgelenkt. Er war Nackt. Also Nackt wie, er hatte nur noch seine Hände, um sich zu bekleiden. Seine Haare waren nass. Er kam wohl gerade vom Duschen.

Louis ließ sich nicht beirren und fragte seine Kollegen: »Hat von euch vielleicht jemand meine Unterhosen gesehen?«

Dann dreh er sich zu mir. »Ohhh, hi Donna«, sagte er verlegen. »Was machst du denn hier?«

»Ich, ähmm«, stammelte ich. »Ich hab einen Dominostein«, sagte ich und hielt ihm das Teil, mit der Kerze drauf, vor die Nase.

»Wow... Sie hat einen Dominostein«, staunte Liam.

»Juhuuuu!!! Einen Dominostein«, jubelte Harry begeistert, und ich lief knallrot an.

»Darf ich den haben?«, fragte Niall.

Ich runzelte meine Stirn und sah ihn an. »Du bist ja tatsächlich so verfressen wie alle sagen.«

Dann fiel mein Blick wieder zu Louis. »Nein der ist für Lou zum Geburtstag«, erklärte ich.

»Awww, wie süß von dir«, grinste Louis bis über beide Ohren. Seine Arme zuckten gefährlich, aber dann bekam er gerade so noch mal die Kurve.

»Greif jetzt bloß nicht danach«, warnte ihn Harry.

Ich beeilte mich und zog das Feuerzeug aus meiner Hosentasche. Die Kerze war an, und chaotisch wie meine Jungs waren, sagen sie ihm halb nackt das Geburtstagsständchen.

Louis durfte die Kerze auspusten und sich was wünschen. Dann schob ich ihm den Dominostein in den Mund und gratulierte ihm noch einmal persönlich. »Umarmen tu ich dich aber später«, murmelte ich anstandshalber, und ließ die vier sich nun fertig machen.

~

Opa Walter stöberte schon den ganzen Tag auf seinem Dachboden herum. Zusammen mit Harry brachte er irgendetwas Unhandliches und Schweres ins Wohnzimmer herein. Niall folgte ihnen mit einer großen Box auf Schritt und Tritt, während ich Louis und Liam mit Fragen löcherte.

Dann lüftete mein Opa das Geheimnis. Was sie getragen hatten, war ein uraltes Grammophon. Es war mir Stoff abgedeckt. Er hatte es schon jahrelang nicht mehr verwendet, aber es hatte eine Kurbel und funktionierte ohne Strom.

Niall suchte aus seiner Box einige Vinylpatten heraus. Es war alles nicht sehr weihnachtlich, aber wir hatten Musik, wenn auch steinalt.

»Was machen wir mit dem Truthahn?«, fragte Oma Hilde verzweifelt. Wir hatten doch kein Strom für den Backofen und für Heiligabend nichts zu essen. Das einzig festliche Mahl, das wir hatten, war das Tiramisu, aber das hatten wir bereits zum Frühstück verschlungen.

»Lass den Gockel doch draußen im Schnee. Der ist sowieso eingefroren«, sagte mein Opa. Scheinbar hatte er auch schon einen anderen Plan, denn er öffnete geschwind eine Luke in dem knarzenden Dielenboden und kletterte hinab in den dunklen Gewölbekeller, in dem er, unter anderem, auch selbstgemachte Leckereien bunkerte. »Kann mir mal einer Helfen!«, plärrte er hinauf.

Louis wollte aufspringen, aber den hielt ich fest. Schließlich waren es Niall und Harry, die je einen kleine Laib Käse die Leiter hoch wuchteten. Opa kam hinterher, mit zwei Falschen Wein in der Hand.

»Hasi, kannst du Teig für Stockbrot machen?«, fragte mein Opa.

»Was will er von mir?«, fragte mich Harry, weil er meinen Opa natürlich nicht verstand.

Ich verdrehte meine Augen. »Hasi, Harry, nicht Hazza. Er hat mit meiner Oma gesprochen.«

»Wo willst du das Brot denn Backen?«, fragte meine Oma verwirrt.

Opa zeigte auf das Feuer im Kamin. »Na hier, wir haben doch ein schönes Lagerfeuer.«

Ich erklärte Harry, was Opa vorhatte. Seine Augen strahlten vor Begeisterung. »Den Teig kann ich doch machen!«

Wenig später durfte Niall etwas von dem Käse reiben. Harry sah mit dem Hefeteig an seinen Händen dann doch nicht mehr sehr glücklich aus und Oma musste ihm helfen.

Opa war immer wieder auf seinem Dachboden verschwunden. Er hatte noch eine andere Schallplatten-Box hervorgekramt, außerdem mehrere Stecken, für das Stockbrot, die wir später zum Grillen benötigten. Er hatte sogar ein zweites Fondue-Set gefunden. Also gab es später sogar zwei verschiedene Käsefondues. Eins mit Schnaps, ganz nach Schweizer Original-Rezept, und eins ohne, für mich.

Die Hunde waren heute recht anständig gewesen. Wahrscheinlich waren sie ausgepowert von den letzten Tagen. Sie waren noch klein und brauchten viel Schlaf.

Als mein Opa anfing die Geschenke unter den Baum zu legen, fühlte ich mich schlecht. Ich las die Geschenkanhänger: Für Donna, Für Donna, und nochmal Für Donna.

Ich wollte nicht, dass ich die einzige war, die Geschenke bekam und holte einen großen Kissenbezug aus Omas Schlafzimmerschrank. Kurzerhand funktionierte ich den Bezug zu einem riesen Sack um, und warf all meine Geschenke dort hinein. Nur eins war zu groß, das musste draußen bleiben.

»Was machst du?«, fragte mein Opa.

»Wir Wichteln später«, erklärte ich fröhlich, und meinte damit so was Ähnliches wie Ramschwichteln, oder Schrottwichteln, bei dem man keinen Namen zugeteilt bekam, sondern wo jeder sein Geschenkt zufällig bekam.

»Dafür sind es aber zu wenig Geschenke«, stellte meine Oma fest. »Und ich glaube auch nicht, dass deine Jungs mit den Sachen was anfangen können.«

Opa hob seinen Zeigefinger. »Ahhh, ich glaub ich hab da noch was.« Wieder verschwand er auf dem Dachboden, und Oma Hilde musste ihm helfen Geschenke zu verpacken.

Die Jungs fingen an zu tuscheln. »Wir haben auch noch was!«, verkündete Liam. Harry verschwand kurz oben, in irgendeinem Zimmer. Dann steckte er heimlich etwas in den Sack hinein. Der Kissenbezug wurde voll und voller, die Bescherung war gerettet.

Das Fest verlief ohne Pleiten, und ohne Pannen, und da der Teig noch gehen musste, wurde einstimmig beschlossen, noch vor dem Essen zu Wichteln.

Jeder durfte sich ein Geschenk aus dem Sack raus nehmen. »Opa, da sind aber nicht wieder deine komischen Pullis drin?«, fragte ich in Sorge.

»Nein, die letzten die ich hatte, habe ich den Jungs überlassen. Als Dank dafür, weil sie mir Schneeschaufeln geholfen haben, als du geschlafen hast.«

Harry packte sein Geschenkt aus. »Ohh... Ein Fressnapf, wie praktisch«, grinste er.

Liam fand ihn toll. »Schau mal, da sind Aufkleber dabei, damit kannst du deinen Namen drauf machen.«

Harry fing an einige Buchstaben von dem Aufkleber-Bogen zu pulen. »Hier«, sagte er zu Niall und gab den Fressnapf an seinen Kollegen weiter. »Jetzt hast du immer deinen eigenen Teller dabei.«

Ich musste grinsen, er hatte aus den Buchstaben "Niall" drauf geklebt. Niall klebte weiter. Auf der anderen Seite stand nun "Judy". Er reichte mir den Napf und sagte: »Hier, ich glaube der ist nicht für mich.« Dann packte er sein Geschenk aus, er hatte sich natürlich das ganz große genommen. »Wie geil, ein Hundekissen!!«, freute er sich. Er kuschelte sein Kopf dagegen und warf es dann zu Liam. »Willst du es haben?«, fragte er. »Vielleicht kannst du dann in Zukunft besser schlafen.« Schlussendlich landete es bei den Welpen auf dem Boden. Judy schnüffelte dran und Jako pinkelte dagegen.

Meine Oma hatte die ehrenvolle Aufgabe es wieder sauber zu machen, da ich noch ein leichtes Handicap mit meiner verstauchten Hand hatte, aber immerhin waren meine Schmerzen schon wesentlich besser.

Liam war der nächste, der sein Geschenk öffnen durfte. Es war eine stabile Leine und ein ledernes Halsband mit Nieten dran. Liam kratzte sich am Hinterkopf. »Ähmmm, ich bin mir noch nicht so ganz sicher was ich damit anstellen werde.«

»Fehlt nur noch der Anzug aus Latex«, schmunzelte Louis.

Louis hatte, leider Gottes, nur eine One Direction CD bekommen, das Geschenk kam wohl von den Jungs. Es waren alle Unterschriften drauf. »Jippie! Die wollte ich schon immer haben«, spaßte er und reichte sie mir schlussendlich weiter.

Nun war ich dran mein Geschenk auf zu machen. Unter dem Geschenkpapier war ein kleiner Karton, und als ich den Inhalt sah, weiteten sich meine Augen. »Ein versilbertes Tischbesen-Set mir extraweichen Borsten?«, prustete ich los. »Opa ich hab schon eins, kannst du das vielleicht gebrauchen?«

»Nein danke, ich dachte ich könnte es loswerden. Deine Tante Gerlinde hat uns das blöde Ding vor drei Jahren geschenkt.«

Ich kringelte mich vor Lachen, mein Buch tat schon weh. Da nahm mir Niall das Teil aus der Hand. »Gib mal her, irgendwer kann es bestimmt gebrauchen.«

»Ja, nimm es mit, du Krümelmonster«, sagte Liam.

Dann griff Harry danach. »Hat mal jemand ein Edding?«

Mein Opa stand auf und gab ihm einen Stift. Nacheinander kritzelten die Jungs ihre Namen darauf.

»Wenn du es nicht haben willst«, sagte Harry zu mir, »werde ich es für einen guten Zweck versteigern.« Die Idee fand ich super. Ich überließ ihm das Teil und wartete nun gespannt, was in den Umschlägen meiner Großeltern war. Es war, von den Jungs, je eine Reise nach London und sie konnten sehen wie betrübt ich aussah.

Louis grinste. »Hier, für dich«, sagte er und hielt mir einen Umschlag vor die Nase. »Ich glaube das hat nicht mehr in den Sack gepasst. Frohe Weihnachten Donna«, sagte er. Ich musste heulen vor Glück und war aufgesprungen, um ihm um den Hals zu fallen. Mein schmerzender Fuß war mir dabei egal.

»Werden wir uns dann alle dort sehen?«, fragte ich voller Hoffnung.

»Klar, wenn du willst«, antwortete Niall und ich umarmte einem nach dem anderen, um mich für das riesen Geschenk zu bedanken.

Meine Oma bekam von mir noch ein Bär für ihre Sammlung. Der Lebkuchen für meinen Opa endete als Gemeingut der geselligen Runde. Opa hatte nur Blödsinn vom Dachboden geholt. Es war alter Krimskrams und nicht zu gebrauchen. Aber es war spannend und lustig, als jeder nochmal was auspacken durfte.

Dann kam mir in den Sinn, dass die Jungs am Ende ja gar nichts bekommen hatten. Ich entschuldigte mich traurig.

Harry tröstete mich. »Heeyy, wir können uns doch genug selber kaufen.«

Ich musste lächeln und Liam sagte: »Wenn du willst, kannst du uns mit deinen Großeltern zusammen ja Schweizer Schokolade mitbringen, wenn du uns besuchen kommst.«

Das war natürlich gebongt und Liams Gips konnte ich dann auch persönlich abholen. Bis dahin war sein Fuß hoffentlich geheilt und ich konnte da sicherlich auch wieder laufen.

Mein Blick schweifte durch den Raum. Entlang an steinernen Wänden, ich sah das Feuer im Kaminofen und einen geschmückter Baum. Zahlreiche Kerzen flackerten und eine Lampe mit Duftöl, verbreitete den weihnachtlichen Geruch von Vanille, Kardamom und Zimt. Ein bisschen vermisste ich meine Eltern, aber hey... One Direction und meine Großeltern waren bei mir. Ich fühle mich glücklich, trotz allem was in den letzten Tagen geschehen war.

Wir verteilten uns auf den Sesseln und dem Sofa. Oma hatte das Käsefondue erhitzt, unsere Stockbrote zum tunken, brutzelten, um unsere Stecken gewickelt, im Kamin, dicht am Feuer. Louis saß neben mir. Ich durfte mich an ihn kuscheln. Von der andern Seite fütterte mich Harry. Niall und Liam sorgten für den Nachschub der Getränke. Und am Ende war es egal, ob wir alle dieselbe Sprache sprachen und ob meine Großeltern jedes Wort der Jungs verstanden. Hauptsache die Sprache unserer Herzen war gleich. Und es war auch egal, welche Geschenke unter dem Tannenbaum lagen. Viel wichtiger waren der Spaß und die schöne Zeit, die wir miteinander verbrachten. Und es war egal, ob eine riesige Weihnachtsgans in der Backröhre auf uns wartete, wir wurden satt, und das konnte nicht jeder auf der Welt von sich behaupten. Mir wurde bewusst, wie schön mein Leben doch war. Auch wenn gerade nur ein kleiner Teil meiner Familie bei mir war, so konnte ich die Weihnachtszeit doch mir lieben Menschen verbringen. Mein kaputter Fuß, all das Unglück und das Chaos, damit kam ich schon irgendwie klar. Jetzt war Weihnachtszeit. Heiligabend war endlich da.

Opa Walter war aufgestanden. Es suchte nach einer ganz bestimmten Schallplatte in der zweiten Box, und scheinbar hatte er wenig später gefunden, was er suchte. Mit einem Lächeln ging er zu seinem urigen Grammophon und legte die alte Schellackplatte auf. Andächtig und glücklich schauten wir alle in das Feuer im Kamin und lauschten dem leisen Knistern und Knacksen, den besinnlichen Geräuschen von verbrennendem Holz. Nach einigen Kurbelumdrehungen von Opa Walter war der Abend perfekt. Aus dem Horn des alten Plattenspielers erklangen die weihnachtlichen Klänge des Liedes 'Silent Night, Holy Night'.

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