12 - Wir sind alle traurig und verloren
Ich mustere Meena genau und stelle fest, dass sie Puppenaugen hat.
Blau und wunderschön. Aber sie wirkten wie aus Glas. Leer. Wie Puppenaugen.
Meena murmelt ein Hallo. Sonst bleibt sie still und reagiert auch nicht wirklich auf mich.
"Das ist Lilly. Sie kann schon bald wieder gehen.", meint Marek dann, und deutet auf die Nächste.
Ich kann mich nur schwer von Meenas Puppenaugen losreissen. Lilly ist das dunkelhaarige Mädchen, das wahrscheinlich magersüchtig ist. Von nahem sieht sie noch dünner aus und ich schlucke trocken. Sie lächelt mich schüchtern an und murmelt genau wie Meena ein Hallo. Aber sie wirkt viel lebendiger. Meena ist verglichen mit ihr nur eine leere Hülle. Eine hübsche, leere Hülle.
Ich ringe mir ein Lächeln ab.
Marek deutet auf den die Jungs. "Das ist Max. Und der junge Mann neben ihm ist Jacob."
Max ist gross und schlank, sein Haar karamellbraun und lockig. Er lächelt zwar, aber seine Augen tun das nicht. Irgendwie kommen mir hier alle so traurig und verloren vor.
Jacob hat dunkle Haut, passend zu den schwarzen Haaren und den dunkel funkelnden Augen. Er sieht als einziger irgendwie wirklich fröhlich aus. Er scheint der Älteste zu sein. "Hey.", sagen beide einstimmig. Max unmotiviert und leise, Jacob erheitert und laut. Sie schienen ganz unterschiedlich zu sein, aber dennoch scheinen sie sich gut zu verstehen.
Ich schaue mir nochmals Meenas Puppenaugen und Max' traurigen Augen an.
Wir sind alle traurig und verloren.
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