Als nun Arceus das Leben in Gestalt eines anmutigen Hirsches und den Tod in Gestalt eines blutroten Himmelswesens erschaffen hatte, sah es seine Arbeit als getan. Allerdings hatte der Schöpfer dem Leben keine Farbe gegeben. Die Kristalle im Geweih der Kreatur des Lebens waren blass und farblos. Die Lebewesen bewegten sich kaum, da sie keinen Willen hatten. Sie lagen auf dem Boden, ohne Würde und ohne Sinn.
Dies erfüllte den Hirsch mit tiefer Trauer. Er zog durch die Lande und sah nichts als Sinnlosigkeit.
Schließlich fand er den Berg wieder, auf welchem die Wesen der Schöpfung wohnten. Der Hirsch erklomm die Spitze und überblickte die Welt, doch überall bot sich ihm das gleiche Bild.
Von Verzweiflung erfüllt entwich dem anmutigen Wesen drei Tränen, so gewaltig, dass sie drei Seen bildeten.
Da kam dem Hirsch eine Idee. Er rief nach dem Wächter der Herzen und bat ihn, seinem Geweih Farbe zu verleihen.
In einem Flug umhüllt von allen Farben des Regenbogens erfüllte der Feuervogel dem Hirsch diesen Wunsch. Mit großer Entschlossenheit und keiner Angst vor kleinen Opfern brach der Hirsch dann die mittleren drei Teile seines Geweihs heraus, denn sie standen im Mittelpunkt des Lebens. Er nahm die Kristalle heraus und formte aus den Überbleibseln drei Höhlen, welche er in die Seen setzte. Schließlich legte er die Kristalle bereit - einer in zurückhaltendem Gelb, einer in strahlendem Rosarot, einer in energiereichem Blau - und mit einem kräftigen Stoß schleuderte er sie zu den Höhlen. Dort angekommen erwachten sie zum Leben und entschlossen sich, allem Leben Farbe zu geben. So wie ihre Farben die Grundlage für alle anderen Farben waren, so erschufen sie auch die Grundlage für alles, was das Leben zu bieten hatte.
Zuerst flog das gelbe Wesen . "Lebewesen benötigen das Wissen, was gut und was schlecht ist, um ein gutes Leben führen zu können", sprach es und schenkte der Welt die Kraft des Wissens.
Als zweites flog das rote Wesen. "Lebewesen benötigen Emotionen, um ein interessantes Leben führen zu können", sprach es und schenkte der Welt die Kraft der Emotionen.
Zum Schluss flog das blaue Wesen. "Lebewesen benötigen Stärke, um ein vollständiges Leben führen zu können", sprach es und schenkte der Welt die Kraft der Stärke.
Arceus erschien vor dem Hirsch und lobte ihn für seine Taten. "Nun sind die Aspekte des Lebens geschaffen", verkündete es und ließ das Geweih des Hirsches zur Feier vom Gipfel des Berges in allen Farben erstrahlen.
"Dank diesen Erschaffungen ist so viel mehr entstanden. Nun werden die Wesen auf ihr Herz hören können", sprach der Wächter der Herzen. "Und auch ihre Seelen werden durch die Intelligenz in hellem Licht erstrahlen", sprach der Wächter der Seelen. "Doch welchen Pfad sie wählen, müssen sie selbst entscheiden", schlossen beide.

Auch diese Sage habe ich für Yukigakures Buch "Das Licht der Legenden" geschrieben. ^^