Abschied
Als um Theros herum die Landschaft sich langsam gewandelt hatte und auch keine Andere mehr zu Erblicken war, verlor der Aranai langsam die Orientierung. Alles sah einfach exakt gleich verrottet aus, nicht einmal die Flüsse wollten ihm Aufschluss geben. Der Konstrukteur konnte dem selben Fluss folgen aber nur wenige hundert Meter weiter kehrte sich der Strom in die entgegengesetzte Richtung. Dazu kam das der Hunger wieder an ihm Nagte, aus Angst das die Pflanzen hier schädlich waren versuchte er überhaupt nicht davon etwas zu Essen. Ihm war schleierhaft wie viel Zeit vergangen war, denn das diffuse Licht schien an diesem unwirtlichen Ort immer das selbe zu sein. Theros hatte sich Verlaufen und die Zerfalls Ebenen wollten ihn nicht mehr freigeben, die Abwesenheit sämtlicher Töne und Gerüche ließ ihn langsam gegenüber der Umgebung Abstumpfen. Er versuchte den zur Küste zurück zu finden aber egal wohin er auch sah oder wie lange er auch wanderte, die Landschaft veränderte sich nicht im geringsten. Die toten Büsche an denen Theros vorbeikam zeigten keinerlei Witterungseinfluss an dem er sich hätte notdürftig Orientieren können. Asydor stand an diesem Ort vollkommen Still. Er wollte diese Ebenen einfach Verlassen können und ging immer weiter bis seine Beine schmerzten. Manches mal erhob er sich mit seinen ledrigen Flügeln in die Luft, in der Hoffnung am Horizont etwas zu Entdecken aber nach gefühlt hunderten Versuchen hatte Theros resigniert und wanderte immer tiefer in diesen toten Ort. Er hatte die Hoffnung es würden irgendwann reichen um Wahnsinnig zu werden damit sein Tot an diesem Ort ihm nicht mehr so grausam Erschien. Aber bis dahin setzte er seine Odyssee fort.
Die Venrir hatten dazu gelernt, sie wussten nun das entlang der in den Boden eingelegten Steine andere Wesen vorbeikamen. Sie fingen an dort zu Lauern und versuchten größere Gruppen in ihren Wald hereinzulocken, um sie dort zu Vernichte wo sie ihren größten Vorteil hatten. Sie hörten immer weitere Geschichten von Gefangenen und einige von Ihnen begannen langsam den Wert dieser Informationen zu Erkennen, wenn auch nur auf primitive Weise aber sich langsam ihrer Selbst bewusst. Sie erkannten die Energie die ihnen innewohnte gezielt einzusetzen, die Venrir merkten bald das sie darin sehr gut waren und diese zusätzliche Kraft gefiel den gefräßigen Jägern immer besser. Innerhalb von kurzer Zeit lernten sie viel, fingen an erste grobschlächtige Hütten zu errichten aus Bäumen den Bäumen die sie mit Hilfe ihrer körperlichen Kraft und Energie umrissen. Die ersten simplen Werkzeuge zierten bald ihre Palette. einfache angeschlagene Steine als Messer zum Häuten und anderen Alltäglichen Aufgaben, Schwerter aus den Knochen der Besiegten die sie einfach abbrachen und auf einer Seite mit ihren neuen Messern Anschärften. Die vorher wilden Geistlosen legten, nur durch den unglücklichen neuen Umstand der Schwärze in ihrem Wald, eine sehr schnelle und gezielte Entwicklung an den Tag. Sie fingen an sich selbst als Volk zu Erkennen und immer komplexere Aufgaben zu meistern.
Arvanes Unterkiefer gab ein widerliches Knacken von sich und ihr Kopf klappte in ihren Nacken, Vereans harte Faust hatte sie mit voller Kraft getroffen. "Ich habe uns hier gerade das Leben gerettet nachdem du mich dieses Portal gezogen hast und damit Mutter allein gelassen hast!" entfuhr es ihm wutentbrannt und die Ketten seiner Robe kreisten bedrohlich durch die Luft "Aber alles was du tust ist mich infrage zu Stellen!" Verean setzte zu einem weiteren Schlag an, aber Arvane war schnell genug zurück auf den Beinen um auszuweichen und ihr Kiefer kam mit einem lauten Knirschen wieder in Position. Ihr Bruder hatte sie geschlagen und schien Absolut von Sinnen, ihr Mund tat ihr unsagbar weh sodass sie Mühe hatte nicht zu Schreien. "Ich bin nicht Schuld an dem was passiert ist! Beruhige dich doch bitte einfach wieder und wir finden eine Lösung!" keifte sie ihn an, noch immer deutlich Verwirrt von der Attacke und den Tränen nah. Die langsam untergehende Abendsonne beleuchtete die Auseinandersetzung der Geschwister und warf dunkle Schatten auf das Gesicht von Verean dessen Augen darin brannten wie eine alles verzehrende Flamme. Er preschte auf sie zu, die Ketten zu einem Sturm aus Stahl geformt. War Arvane überhaupt in der Lage ihren Bruder in diesem Zustand zu Stoppen? Sie schüttelte mit deutlicher Trauer im Gesicht den Kopf "Es tut mir Leid...." seine Schwester gab ein Seufzen von sich und verschmolz mit der Luft, der Angriff von Verean ging in die Leere. Wo eben noch seine Schwester stand war nichts mehr. Der Junge schrie seine Wut, seinen Frust und seine Trauer laut hinaus, schlug seinen Kopf gegen den harten Boden solange bis kurz Blut aus seiner Stirn hervorquoll. Die Wunde schloss sich schnell wieder und Verean kniete absolut Regungslos im Gras während die Sonne ihr letztes Licht gab.
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