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...lügt am besten!

Hallo, alle zusammen :) Es geht auch in London wieder weiter und heute bekommt ihr ein etwas längeres Kapitel zur Entschädigung für die schleppende Wartezeit. Deshalb will ich gar keine großen Reden schwingen, sondern wünsche euch ganz viel Spaß beim Weiterlesen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                                ~~~

...lügt am besten!

Skepsis spiegelte sich in den Blicken von John und Adrian wieder, während Jacinda entschlossen in die Runde schaute. Für sie gab es keinen Zweifel daran, dass sie den Fall aufklären und Mycroft aus seiner misslichen Lage befreien wollte. Doch ihr Ziehvater und Partner schienen das ein wenig anders zu sehen.
,,Jacinda, hältst du das für eine gute Idee?", zweifelte John an, während Adrian die Stirn runzelte.
,,Ja. Die Botschaft im Video klang ziemlich eindeutig und wenn wir trotzdem weiter ermitteln, dann riskieren wir doch das Leben Ihres Onkels. Und ich glaube nicht, dass Mycroft Holmes erpicht darauf ist zu sterben."
,,Er wäre auch nicht erpicht darauf, die Täter davonkommen zu lassen. Mycroft würde wollen, dass wir den Fall aufklären und er weiß, dass ich ihn da rausholen werde. Völlig egal, wie schwer unser Verhältnis auch ist-ich werde ihn nicht sterben lassen. Wer sollte mich denn sonst mit uninteressanten Fällen zu Tode nerven?"
Jacinda stemmte die Hände in die Hüften und John konnte ein Schmunzeln nicht verbergen, da er gerade Evelyn im Jungformat vor sich sah. Auch Adrian war mittlerweile überzeugt, denn er wollte ebenfalls nicht, dass die Verantwortlichen einfach so davonkamen. Doch ein wenig unsicher war er dennoch.
,,Und wie sollen wir das anstellen?", brachte er hervor, woraufhin Jacinda verschlagen grinste und sich ihren Trenchcoat überzog.
,,Wir tun genau das, was Mycroft getan hat: wir liefern der Öffentlichkeit ein Ablenkungsmanöver! Dann kann sich die Presse vor der Haustür doch noch nützlich machen und kommt automatisch zu ihrer Titelstory. John, du wartest bitte hier. Montgomery, Sie kommen mit mir und ich bitte Sie inständig: schauen Sie besonders dramatisch in die Kameras."
Adrian starrte Jacinda perplex an, widersprach ihr aber nicht. Denn bereits in der kurzen Zeit hatte er gelernt, dass die junge Detektivin nichts ohne Grund tat und sicher hatte sie auch bezüglich dieser Anordnung einen nützlichen Hintergedanken. Er wechselte nur einen flüchtigen Blick mit John, der allerdings abwehrend die Arme hob und dann auf Jacinda deutete, die bereits das Treppenhaus passiert hatte.
Kurzer Hand zog sich Adrian ebenfalls seine Jacke über und folgte Jacinda, die vor der Haustür wartete und ihn abwartend musterte.
,,Bereit für die fleischfressende Meute, Montgomery?", hakte sie nach, woraufhin er kaum merklich seufzte und einen besonders dramatischen Gesichtsausdruck aufsetzte.
,,Bereit, wenn Sie es sind, Holmes."
Jacinda nickte anerkennend und schmunzelte leicht. Es war einfach zu schön, dass Adrian ihr nicht widersprach, sondern einfach ihre Anordnung ausführte und mitspielte. Deshalb öffnete die Detektivin auch besonders motiviert die Tür, als auch schon das Blitzgewitter der Kameras über das Ermittlerduo hereinbrach und dutzende Reporter durcheinander Fragen stellten.
Während Adrian sichtlich Mühe hatte von dem Blitzgewitter nicht geblendet zu werden, verschränkte Jacinda die Hände hinter ihrem Rücken und setzte einen undurchdringlichen Blick auf, der keinerlei Emotionen durchsickern ließ und auf manche vielleicht schon etwas beängstigend wirkte.
,,Ich möchte Ihnen allen für das Interesse an meiner Arbeit danken und freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Wie Sie alle sicherlich wissen, wurde heute in der Baker Street ein grauenhafter Anschlag verübt und ein Mann verlor dabei sein Leben. Das ist bedauerlich, doch leider nicht mehr zu ändern und immerhin haben die Verantwortlichen nicht das erreicht, was sie wollten. Denn ihr wahres Ziel war Adrian Montgomery zu meiner Linken. Einst Polizist von New York City, steht er unter Mordverdacht und das, obwohl alles für seine Unschuld spricht. Aber seien Sie alle versichert, dass ich seinen Fall lösen werde. Ich werde die Wahrheit ans Licht bringen und gemeinsam mit Adrian Montgomery für Gerechtigkeit sorgen. Einst waren es Holmes und Watson...heute sind es Holmes und Montgomery!"

Ein paar Stunden später befanden sich Adrian und Jacinda noch einmal am Tatort im Buckingham-Palace, wo sie noch einmal nach Hinweisen suchen wollten. Offiziell hatten sie den Fall rund um den möglichen Terroranschlag als Irrtum revidiert und somit der Forderung von Mycroft's Entführern Folge geleistet. Und während Jacinda nun guter Hoffnung war, dass sie ihren Onkel bald finden würden, so sah Adrian noch immer die unzähligen Reporter vor sich, die sich nach Jacinda's Offenbarung auf ihn gestürzt hatten wie die Geier.
,,Sagen Sie mal, musste das unbedingt sein? Ich meine, wie hilft die Veröffentlichung meines Falls bitte Ihren Onkel zu retten?", durchbrach er das Schweigen, während Jacinda ihren Blick nicht von der leeren Vitrine wandte.
,,Gar nicht. Sie beschäftigt allen voran die Presse und hält uns diese Aasgeier vom Hals. Dann stellen sie wenigstens keine Fragen mehr über das Attentat in der Baker Street, das wir ja nun aufgeklärt haben. Der Mann war Sicherheitschef und wurde von den möglichen Verdächtigen ihres Falls erschossen. Das ist die offizielle Version."
,,Und warum um alles in der Welt haben Sie dann meinen Fall an die Öffentlichkeit gebracht? Jetzt hält mich doch jeder für einen Schwerverbrecher.", argumentierte Adrian verärgert, doch Jacinda rollte nur mit den Augen, ehe sie ihm einen eindringlichen Blick zuwarf.
,,Sie irren sich, Montgomery. Menschen sind naiv und glauben für gewöhnlich, was in der Presse erzählt wird. Da Sie sich trotz Mordverdacht auf freiem Fuß befinden, ich öffentlich Ihre Unschuld beteuert habe und Sie gemeinsam mit mir Fälle der Polizei aufklären, wird man Ihnen eher Sympathie und Mitgefühl entgegenbringen. Das wird uns zwar nicht groß weiterbringen, aber möglicherweise lockt es den wahren Täter auch aus der Reserve. Denn vergessen Sie bitte nicht, dass ich immer noch daran arbeite Sie vor einem Leben hinter Gittern zu bewahren."

Nun war Adrian sprachlos, denn daran hatte er überhaupt nicht gedacht. Während er sich nur auf den aktuellen Fall rund um Mycroft konzentriert hatte, war Jacinda ihm mal wieder ein paar Schritte voraus gewesen und hatte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. So hatte sie der Öffentlichkeit eine Erklärung für den Vorfall in der Baker Street gegeben, ein Ablenkungsmanöver für die Entführer ihres Onkels ins Spiel gebracht und möglicherweise die Person wachgerüttelt, die allem Anschein nach sein Leben zerstören wollte.
,,Sie sagen ja gar nichts mehr.", stellte Jacinda überrascht fest und Adrian beschloss, die Stimmung ein wenig aufzulockern.
,,Tja, Holmes hat gesprochen-ich habe nichts hinzuzufügen."
,,Und genau das macht Sie zu dem idealen Kollegen, Montgomery.", quittierte Jacinda zufrieden, als mit einem Mal ihr Handy klingelte. ,,Würden Sie bitte rangehen? Ich muss mich konzentrieren und ein Telefongespräch ist da keine große Hilfe.", meinte sie, woraufhin Adrian sich erhob und in die Tasche ihres Trenchcoats griff, um den Anruf entgegenzunehmen.
Als er einen Blick auf das Display warf, erkannte er den Namen von Lizzy Watson und atmete erleichtert auf. Offensichtlich hatte sie Neuigkeiten, wo Hardin Lestrade aufgrund des Baker Street Mordfalls doch mächtig Druck auf die Regierung ausüben wollte, bis die einknickte und die andere Leiche des Falls rausrückte. Und offenbar war das Vorhaben von Erfolg gekrönt und Adrian nahm schnell ab.
,,Lizzy! Hier ist Adrian. Jacinda ist...gerade verhindert.", meldete er sich, während er skeptisch beobachtete, wie Jacinda in die leere Vitrine stieg und sie von innen heraus betrachtete.
,,Erzähl mir mal was Neues. Würdest du mir freundlicher Weise die Tür aufmachen? Der Buckingham-Palace scheint den Code inzwischen geändert zu haben."
Völlig perplex, dass Lizzy sich offenbar vor der Tür befand, öffnete Adrian diese und tatsächlich kam die blonde forensische Anthropologin in den Raum marschiert, während sie auflegte. In der Hand hielt sie eine Tüte und sofort nahm Adrian diese ins Visier.
,,Wie ich sehe, hast du uns was mitgebracht."
,,In der Tat. Und ich glaube, es kann uns im Fall Mycroft weiterhelfen. Jacinda, komm um Himmels Willen aus der Vitrine heraus. Du bist doch kein Antiquität, das zur Ausstellung steht.", tadelte Lizzy die junge Detektivin, die daraufhin nur schnaubte und dann auf sie und Adrian zukam.
,,Hinweise findet man an allen möglichen Orten, Lizzy. Manchmal ist es eben erforderlich, die Angelegenheiten von der inneren Seite zu betrachten, anstatt nur das Äußere zu sehen."
,,Jaja, genug von deinen poetischen Theorien und Lebenslektionen. Oder willst du deinen Onkel etwa nicht zurückhaben?"

Lizzy sah Jacinda prüfend an, die daraufhin nur ergebend seufzte und die Hände in die Taschen ihres Trenchcoats schob. Adrian runzelte die Stirn, konzentrierte sich dann aber wieder auf das Wesentliche und deutete neugierig auf die Plastiktüte in Lizzys Hand.
,,Also, was hast du rausgefunden?"
,,Nachdem die Regierung nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Leiche rausgerückt hat, konnte ich eine eigene Untersuchung vornehmen. Zwar erspare ich euch jetzt die Lebensgeschichte unseres Opfers, aber allem Anschein nach war er am Diebstahl der Kronjuwelen beteiligt, was ihn für die Regierung ja auch so interessant machte.", erklärte die Blondine und Jacinda hob eine Augenbraue.
,,Also hast du unseren Dieb gefunden."
,,Einen Dieb! Ich glaube allerdings, dass es sich bei ihm um einen Komplizen handelt. Er mag vielleicht nicht derjenige sein, der die Fäden zieht, aber er gehörte auf jeden Fall dazu. Und ich bezweifle doch stark, dass er Lippenstift trägt. Denn genau das, war an seinem Hemdkragen zu finden."
Als Beweis hielt Lizzy die Plastiktüte hoch und schaute vielsagend in die Runde. Das war immerhin ein Anfang und könnte ihnen ohne Zweifel weiterhelfen. Doch es blieb immer noch die Frage offen, wer hinter dem Diebstahl steckte und Mycroft deshalb entführt hatte.
,,Darf ich mir das mal ansehen?", fragte Adrian und Lizzy reichte ihm die Tüte.
,,Du kannst es ruhig rausnehmen. Ich habe bereits alle Beweise, DNA-Spuren und Fingerbadrücke zu Protokoll gegeben und Hardin informiert. Er weiß Bescheid."
Adrian nickte verständlich und öffnete die Tüte, während ihm nicht entging, dass er dabei aufmerksam von Jacinda beobachtet wurde. Als er das Hemd herauszog und einen Blick auf den Kragen warf, erkannte er in der Tat einen provokanten roten Lippenstiftabdruck in Form eines Kusses. Offenbar hatte der Mann wirklich nicht alleine gearbeitet.
,,Möglicherweise haben er und seine Geliebte, Frau oder was auch immer es auf die Kronjuwelen abgesehen, um sich mit denen ein schönes Leben zu machen.", meinte Adrian, woraufhin Jacinda abwinkte.
,,Dann hätten sie auch eine Bank überfallen können. Nein, es muss einen größeren Hintergrund haben. Ein Motiv, das mir einfach nicht in den Sinn kommen will."
Jacinda begann auf und ab zu gehen und Adrian filterte die folgenden Worte zwischen ihr und Lizzy auf, während er das Hemd betrachtete. Zwar fand er keinen weiteren Hinweis mit seinen Augen, doch mit einmal Mal kribbelte es in seiner Nase und er roch kurz an dem Hemd, ehe er das Gesicht verzog. Und dann traf es ihn wie ein Geistesblitz, denn das Hemd in seinen Händen hatte ihm eben den entscheidenden Hinweis zur Lösung des Falls offenbart.
,,Jacinda! Ich weiß, wer Ihren Onkel entführt hat.", durchbrach er die Konversation der beiden Frauen und zog die Aufmerksamkeit der Detektivin auf sich.
,,Wer?"
,,Dieses Hemd hat wesentlich mehr zu bieten als einen Knutschfleck im Lippenstiftformat. Denn es gibt nur eine einzige Person, zu der man diesen Duft zuordnen kann.", brachte Adrian hervor und sah Jacinda eindringlich an, woraufhin diese sofort schaltete.
,,Wir brauchen Lestrade!"

https://youtu.be/YxrSS0PT-pY

Benommen öffnete Mycroft Holmes die Augen und musste feststellen, dass seine Sinne einen Moment brauchten, um sich wieder zu schärfen. Eindeutig musste er das Bewusstsein für längere Zeit verloren haben und nun versuchte sein Gehirn wieder auf Hochtouren zu arbeiten, um eine Erklärung dafür zu finden.
Als Mycroft blinzelte und endlich wieder eine klare Sicht hatte, musste er zu seiner großen Verwunderung feststellen, dass er nun in einer großen Lagerhalle auf einem Stuhl saß und gefesselt war. Er konnte sich nicht rühren und nun kehrten seine Erinnerungen mit einem Schlag wieder zurück.
Man hatte ihn entführt! Entführt und dazu gezwungen eine Botschaft an Jacinda zu schicken, um diese von weiteren Ermittlungen im Fall Buckingham-Palace abzuhalten. Allerdings kannte Mycroft seine Nichte zu gut, um zu wissen, dass die garantiert nicht aufhören und weiter nach Antworten suchen würde. Sie war eben genauso stur wie ihr Vater und ebenso risikofreudig, weshalb Mycroft sich ja so um ihr Wohlergehen sorgte.
Der Klang von Damenabsätzen auf dem Fußboden holte Mycroft zurück in die Realität und er hörte, wie sich die Tür öffnete. Und dann trat schließlich die Frau in sein Blickfeld, die für all das verantwortlich war und von der er niemals gedacht hätte, dass sie zu so etwas überhaupt im Stande war.
,,Anthea!", brachte Mycroft zwischen gepressten Lippen hervor, als seine Assistentin vor ihm stehen blieb und ihn herablassend musterte.
,,Hallo, Mycroft. Ich hatte mich schon gefragt, wann du endlich aufwachst. Fast sah es ja so aus, als willst du Dornröschen Konkurrenz machen, aber 100 Jahre waren dir dann wohl doch zu lang, was."
,,Hast du nicht langsam genug von diesem Theater? Ich denke, es wird langsam Zeit, dass du wieder zur Vernunft kommst und diesen Irrsinn beendest. Mich zu entführen wird dir nur noch mehr Schwierigkeiten einbringen und dein Leben komplett ruinieren. Eigentlich ein Jammer, denn als Assistentin warst du ziemlich hilfreich.", brummte Mycroft, woraufhin Anthea ihr braunes Haar zurückwarf und die Hände in ihre Manteltaschen schob.
,,Ihr Holmes-Männer! Immer große Sprüche auf den Lippen und ein Ego im Größenformat des Jackpots. Nur wird dir das diesmal nichts nützen, Mycroft. Wir wissen doch beide, wie diese Sache hier ausgeht, denn ich kann keinerlei Zeugen gebrauchen."

Sie lächelte leicht, während Mycroft sie mit Blicken der Ausdruckslosigkeit strafte. Er würde sich hüten jetzt eine Reaktion zu zeigen, denn das spielte Anthea nur in die Karten und er musste einfach nur genug Zeit schinden, damit man ihr auf die Schliche kam und ihn finden würde.
,,Nun, wenn ich ohnehin dem Tode geweiht bin, kannst du mir wenigstens noch verraten warum du diese Schmierenkomödie überhaupt abziehst. War dir das Sekretärinnen-Leben zu langweilig?"
,,Genau das meine ich. Du und deine erbärmliche Familie habt keinen Sinn für Menschlichkeit, Mycroft. Immer diese Dramen und protzigen Egospielchen. Alles drehte sich doch immer nur um die Familie Holmes. Gott, was bin ich froh gewesen, dass deine nervige Kröte von Bruder damals mit seiner Frau endlich verschwunden ist. Ich dachte, dann käme mal ein bisschen Ruhe ein, aber bedauerlicherweise sorgt die neue Generation für genauso viel Ärger und Schwierigkeiten. So lange habe ich schon im Schatten von dir und deiner Familie gestanden, Mycroft. Aber das ist nun vorbei.", zischte Anthea ihm entgegen, was bei Mycroft für Ungläubigkeit sorgte.
,,Ist das alles, worum es dir geht? Anerkennung?"
,,Zum größten Teil, ja. Aber ich hatte es auch einfach satt deine kleine Anstandsdame zu sein, während du die ganzen Lorbeeren einhamsterst. Ich hätte mindestens genauso gute Chancen auf einen oberen Posten in der Regierung gehabt wie du und trotzdem hat man dich mir vorgezogen. Du und deine Familie bereitet der Regierung nur Ärger und ich habe vor das zu beenden. Ich wusste, es braucht einfach nur einen Fall, der interessant genug ist, um dich darauf anzusetzen und natürlich würdest du deine Nichte mit ins Boot holen. Wobei es von dieser Seite schon einmal gute Neuigkeiten gibt. Deine rührende Videobotschaft hat wohl ihren Zweck erfüllt, denn Jacinda hat den Fall um den Buckingham-Palace heute öffentlich für einen Trugschluss erklärt. Die Ermittlungen wurden also umgehend eingestellt und ich bezweifle, dass die Polizei sich mit deinem Verschwinden noch befassen wird. Zumal ihr Holmes-Männer ja den Hang dazu habt, spurlos zu verschwinden und nie wieder aufzutauchen. Oh, wie taktlos von mir. Es schmerzt dich wohl immer noch, dass du deinen kleinen Bruder und deine Schwägerin auf so tragische Weise verloren hast. Und das nach all der Mühe, deine Familie so verzweifelt zu beschützen, Mycroft. Ich hoffe, dass sie wenigstens wussten, was du alles für sie getan hast. Aber wenn ich mir dein schwieriges Verhältnis zu Jacinda so ansehe, wohl eher nicht."

Mycroft schluckte und hatte alle Mühe, nicht die Fassung zu verlieren. Anthea hatte ihre Maske nun endgültig fallen lassen, doch natürlich wollte sie sich mit einem großen Knall verabschieden. Und deshalb riss sie alte Wunden auf, die Mycroft doch so verzweifelt versuchte zu bedecken. Doch nun sah er wieder Sherlock vor sich und konnte nicht leugnen, dass ihm der Verlust seines Bruders und von Evelyn nahe ging. Denn Anthea hatte Recht: die beiden würden nie wieder zurückkehren und diese Tatsache, machte Mycroft jeden Tag schwer zu schaffen, weshalb es ihm auch so schwerfiel, seiner Nichte Jacinda in die Augen zu sehen.
,,Du bist ja sprachlos. Dass ich das noch erleben darf, hätte ich nicht gedacht. Aber wie heißt es so schön: Wunder geschehen immer wieder!", bemerkte Anthea, als Mycroft seinen Blick wieder hob und sie wütend anfunkelte.
,,Man wird dich für alles zur Rechenschaft ziehen, Anthea. Selbst, wenn du mich umbringst, wirst du niemals dein Ziel erreichen. Du wirst niemals die Anerkennung bekommen, die du dir so verzweifelt herbeisehnst. Denn du wirst nie etwas anderes sein, als du schon immer warst: eine unscheinbare Assistentin!"
Seine Worte schienen ihren wunden Punkt zu treffen, denn Anthea kochte vor Wut und ihre roten Lippen bebten. Dann zog sie mit einem Mal eine Pistole aus der Manteltasche und richtete diese direkt auf Mycroft, während sie ihn kalt musterte.
,,Tja, unsere Zusammenarbeit endet hier. Sieh es positiv: du wirst endlich deinen Bruder wiedersehen. Vorausgesetzt natürlich, du glaubst an das Jenseits. Leb wohl, Mycroft!"

Anthea lud die Waffe durch und ihr Finger wanderte zum Abzug. Mycroft spannte sich an und machte sich darauf gefasst, dass sein Leben gleich ein Ende fand, als urplötzlich Hardin Lestrade mit einem Einsatzteam die Halle stürmte und die Waffe auf Anthea gerichtet hielt.
,,WAFFE RUNTER!"
Anthea fuhr herum und zielte auf Hardin, doch der drückte ab und schoss ihr in die Schulter. Sie ging stöhnend zu Boden, wobei sie ihre Waffe fallen ließ und zwei Polizisten stürzten sich auf Anthea wie die Aasgeier.
Und als Mycroft wieder zur Tür sah, erblickte er Jacinda und ihren Partner Adrian Montgomery. Seine Nichte kam direkt auf ihn zu und sah auf ihn herab, während sich Adrian daran machte, Mycroft von seinen Fesseln zu befreien.
,,Du hast dir ja ganz schön Zeit gelassen.", richtete Mycroft nüchtern an seine Nichte, doch Jacinda hob lediglich eine Augenbraue.
,,Sei froh, dass ich dich überhaupt aus der Misere raushole. Ich hätte dich auch einfach sterben lassen können."
,,Was sie aber nie getan hätte.", widersprach Adrian ihr an Mycroft gewandt und löste die letzten Fesseln, woraufhin Mycroft sich erhob und die Handgelenke rieb.
,,Wenigstens hat dein kleiner Weggefährte Sinn für Anstand. Wie habt ihr mich überhaupt gefunden?", fragte er seine Nichte, die nun mit den Schultern zuckte.
,,Lange Geschichte. Anthea hätte einfach ihren Komplizen nicht töten dürfen und ihr Parfüm etwas dezenter auftragen müssen. Dann hätten wir dich vermutlich nicht mehr rechtzeitig gefunden."
Jacinda, Adrian und Mycroft sahen nun zu Hardin, der Anthea kurzer Hand abführte. Seine Kollegen hatten ihre zwei anderen Komplizen ebenfalls aufgegabelt und führten diese nun geradewegs aus dem Lagerhaus. Mycroft war erleichtert, aber auch noch ein wenig fassungslos, was er jedoch geschickt zu verbergen wusste. Adrian hingegen, schien durch die gelungene Rettung sehr euphorisch zu sein, denn er grinste Jacinda triumphierend an.
,,Tja, damit wäre der Fall dann wohl gelöst. Was für ein königlicher Skandal.", raunte er ihr entgegen, die allerdings wieder das abenteuerliche Funkeln in ihren Augen hatte, was Mycroft nur zu gut kannte und ihn beunruhigte.
,,Dann können wir uns ja nun den wirklich wichtigen Dingen widmen, wie Ihren Fall, Montgomery. Beweisen wir Ihre Unschuld und klären den mysteriösen Mordfall auf."

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