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Kapitel 10 | Das falsche Gesicht

Nach einer halben Stunde hatte sich die Stimmung dank dem Alkohol aufgeheitert.
Mittlerweile verstand Ori ihre eigenen Worte nicht mehr und der Raum schien sich in allen möglichen Ecken zu dehnen und zu verdrehen...
Daelar taumelte und sein Kopf berührte kurz ihre Brustplatte, als er sich um Balance ringend nach vorne lehnte.
Sofort schoss er wieder hoch, Röte erfüllte sein Gesicht. Dann grinste er. "Hoppla."
"Hoppladidoppla.", führte Ori das Wort grinsend weiter. "Mehr hast du nicht zu sagen?"
"Wie wär's mit 'Entschuldigung'?", schlug Daelar nachdenklich vor und fuhr mit dem Daumen über sein Kinn, das zweifellos noch nie einen Bart gesehen hatte.
"Oh, das ist eine gute Frage." Ori imitierte ihn und lachend drehte sich der Waldläufer zur Seite, um ihrer Flunsch zu entkommen. "Was denn? So siehst du auch aus!" Ori kicherte leise.
"Wohl kaum!", prustete Daelar zurück. "Aber ehrlich, was sonst als 'Hoppla' soll ich denn sagen?"
"So etwas wie..." Ori unterbrach sich, um sich nach vorne zu lehnen und seinem Gesicht mit einem verführerischen Lächeln nahe zu kommen.
Daelar - das wusste Ori - wäre unter normalen Umständen weggerückt, doch im betrunkenen Zustand grinste er nur und zog sie näher. "Du weißt, was weiter oben ist."
Ori grinste, doch dann wurde ihr wieder bewusst, dass er gerade Dhania sah.
Die tote Dhania.
Ihre Schwester.
Jegliche Freude verließ ihr Gesicht.
"Dhania?" Daelar klang erstaunt, als sie plötzlich aufstand und sich anschickte, das Gasthaus zu verlassen.
Der Name ihrer toten Schwester schmerzte nur noch mehr, als sie ihn aus seinem Mund hörte.
"Dhania?!" Er verfehlte ihre Hand nur knapp und die "Paladin" begann zu laufen.
Der weit gewandtere Waldläufer hastete ihr hinterher, doch Ori ließ die Illusion so weit fallen, dass sie wieder leichtere Rüstung trug und so schneller als er laufen konnte.
Es überraschte sie nicht, dass ein Leerenportal hinter einer Ecke auf sie wartete und sich schloss bevor Daelar es auch nur spüren konnte.
Sie seufzte enttäuscht und lief zur Festung.
Die wabernden Tore verfestigten sich gerade hinter ihr, als sie schon von Senzajin entdeckt wurde.
Er wollte offenbar zu ihr, doch Ori spürte die aufkeimenden Tränen und stürmte davon, in die Galerie, die Treppe hoch und in ihr Zimmer.
Sie wusste, dass der mutierte Assassine schon in den Schatten ihres Zimmers auf sie wartete, doch er zeigte sich nicht.
Ohne sich um seine Blicke zu kümmern warf sie sich auf ihr Bett und versteckte ihr Gesicht in ihrem Kissen.
Zum zweiten Mal an diesem Tag ließ sie seit Jahren wieder die Tränen laufen.
Nach einer Weile spürte sie Senzajins warme Hand auf ihrem Kopf.
Er strich einige Zeit schweigend über ihre langen weiß-blonden Haare und fragte dann: "Was ist los, Ori?"
Seine sanfte Stimme wisperte ein Wort und die Illusion von Dhania brach in sich zusammen.
Auf dem Bett lag wieder eine schlanke, in Schwarz gekleidete Gestalt.
"Sagst du's mir?", fragte er leise weiter.
Keine Frage, sie empfand etwas für Senzajin.
Aber Daelar war...anders.
Ihr Herz hatte ganz klar ihn gewählt.
Ori schniefte und setzte sich auf, um sich in seine Arme sinken zu lassen. "Du sagtest etwas von wahrer Liebe, nicht wahr?"
"Vor ein paar Wochen, warum?" Seine Hände streichelten ihren Rücken und beruhigten sie so ein wenig.
"Ich glaube, ich habe sie gefunden..." Sie ließ den Tränen erneut freien Lauf.
"Aber?"
"Er hat Dhania gesehen, nicht mich...", flüsterte sie leise.
Senzajin schwieg betreten.
"Was soll ich tun? Brauchst du etwas?", fragte er dann vorsichtig.
"Denkst du, ich könnte von vorne anfangen, wenn sein Gedächtnis gelöscht wird?", erwiderte sie hoffnungsvoll.
"Das wäre eine Option. Ich kann ihn mit ein paar Spähern auffinden und hierherbringen.", schlug ihr Senzajin vor.
"Tu das. Aber denk daran, er ist zum einen Offizier der Weltenwanderer und betrunken. Also höchstwahrscheinlich in einem Gasthaus.", erinnerte sie ihn. "Dass ich ihm auch ausgerechnet mit dem falschen Gesicht unter die Augen treten musste..."
"Alles wird gut..." Senzajin küsste sie auf die Stirn. "Wir holen ihn und dann wird alles wieder gerade gerückt."
"Ich warte in meinem Zimmer.", nuschelte Ori und erntete gleich noch einen Kuss auf die Stirn. "Aber beeil dich, ja?"
"Mit meinem Berserker schaffe ich das in fünf Minuten, meine liebste Freundin." Er grinste schief und stand auf. "Ich gehe dann jetzt. Katlynn und Thanduril sind schon längst wieder da, es könnte sein, dass sie kommen."
"Lass sie ruhig. Katlynns Anhänglichkeit ist sehr erfrischend." Ori lächelte schwach zurück.
Senzajin lachte leise und schloss die Tür hinter sich.
Ori seufzte wieder und griff dann zu einem kleinen Buch - einer Geschichte, die sie und Dhania gemeinsam geschrieben haben.
Sie hieß 'Leerentod' und handelte von ihnen beiden als Anführer eines gleichnamigen Ordens.
Sie hatte diese Geschichte wahr gemacht.
Nur eins fehlte.
Ein Grundbaustein.
Er hieß "Dhania".
Oris Finger glitten zitternd über den ledernen Einband des Buches und dann über die rauen Pergamentseiten, bis hin zu der Stelle, an der die Geschichte geendet hatte.
Die Geschichte von Dhania.
Ori hatte das Ende verfasst.
Jetzt hatte "Leerentod" eine ganz andere Bedeutung.
Es war ein Orden, der entstanden war, nachdem Dhania von der Leere getötet wurde.
Leere und Tod ließ sich perfekt zu "Leerentod" zusammenfügen.
Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken.
"Herein.", rief sie, in der Erwartung, es seien Katlynn und Thanduril.
Aber nein, stattdessen trat Thalan in ihr Zimmer.
"Ist etwas?", fragte Ori überrascht.
Ihn hatte sie am wenigsten erwartet...
"Natürlich." Er schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. Abgeschlossen. Kein gutes Omen. "Endlich bist du mal allein. Sonst bist du ja nur von Nichtsnutzen umgeben."
"Was willst du?" Ori versteckte ihre Hände, da sie ihre Nervosität verraten würden.
In dieser Verfassung - betrunken, verletzt und erschöpft vom Weinen und aufrechterhalten der Illusion - war es fast unmöglich, einen wohl ausgeruhten Elf wie Thalan irgendwie von sich zu halten.
"Ich komme, wenn niemand da ist, schließe ab und habe alles bestens geplant, wie man es von einem Strategen erwartet. Was sollte ich schon wollen?" Ganz beiläufig setzte er sich genau vor sie auf das Bett, wenige Zentimeter von ihren Zehen entfernt - und ihre Beine waren angewinkelt. Dann beugte er sich vor und streichelte ihre Wange. "Arme Ori...so durch den Wind..."
Seine säuselnde Stimme ließ sie schaudern.
"Was soll das alles, Thalan?" Sie versuchte, dem vampirischen Wispern des Leerenelfs nicht nachzugeben. "Der Zeitpunkt ist einfach ungünstig und ich habe dir oft genug gesagt, dass ich das nicht will."
"Wollen hin oder her, ich habe alles fertig. Den Bannkreis vor der Tür..." Thalan begann breit zu grinsen. "...der Senzajin ein wenig wehtun wird, sollte er versuchen, die Tür zu öffnen."
"Du bist ein Monster und merkst es nicht einmal, Thalan."
"Manche Monster gewinnen einfach manchmal." Thalans Hände umgriffen Oris Fußknöchel und zog sie Richtung Fußende des Bettes, bis Ori wieder mit dem Kopf auf ihrem Kissen lag.
"Selbst wenn, ein Monster hat auch seine Grenzen." Mit einer Rune wechselte Ori ihre Lederrüstung in die Plattenrüstung ihrer Schwester.
Sie wusste, wie komplex es für einen unerfahrenen Assassinen war, die Art solcher Rüstungen zu erkennen und den Weg, wie man sie an- und ablegte.
Ori hoffte, sie könnte die fünf Minuten so überbrücken.
Mit ein wenig Geschick sollte das nicht allzu schwer werden...

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