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Minho, Jisung
„Wir fahren morgen früh weiter", sagte Minho zu Jisung, als sie fertig gegessen haben. Dieses Mal gab es nur Toast. Nicht viel aber immerhin etwas. Minho musste wieder etwas klauen, damit sie was zu essen haben. Jisung nickte. Er fing an Minho nett zu finden, aber er war noch lange kein Freund von ihm. Zwar hatte er keine Angst mehr, aber das musste nicht bedeuten, dass sie ab jetzt nicht mehr zu ihm kam. Es war nur eine Frage der Zeit, wann Minho wieder eine Stimmungsschwankung bekam und wenn das passierte, dann musste Jisung dadurch. Er dachte wie so oft an Chan und Changbin. Wie sehr er sich wünschte, wieder bei ihnen zu sein. Es muss einen Weg geben, sie zu kontaktieren. Auch wenn es ein Zettel war. Irgendwas, das ihnen zeigte, dass er hier war. Zettel kann er nicht schreiben, das wäre zu offensichtlich. Was anderes musste her. Er blickte an sich herab und blieb bei seinem Ring hängen. Der Ring. Den kannten Chan und Changbin. Jisung müsste ihn irgendwo verstecken, wo es Minho nicht mitbekam. Das Bad. Dort würde Minho nicht mit ihm zusammen hin wollen. Zwar war er nicht wirklich alleine, wegen den Handschellen aber Minho würde nicht zuschauen, wenn er pisste. Er musste es einfach versuchen.
„Hey, ich muss mal kurz aufs Klo. Können wir ins Badezimmer?" Minho nickte. Zum Glück war Jisung lange nicht mehr auf dem Klo gewesen, so würde er wirklich pissen können. Jisung knöpfte seine Hose auf, so gut es mit der Handschellen ging. Er konnte es nicht verhindern, dass Minho seine nackten Oberschenkel berührte. Es war nur kurz gewesen aber Jisung bekam Gänsehaut. „Sorry", sagte Minho leise und drehte den Kopf weg. Nachdem Jisung fertig war, bestätigte er die Klospülung, streifte sich den Ring von Finger und lies ihn auf den Boden fallen. Dank dem Klo, konnte Minho das Klirren nicht hören. Jisung schob mit der Fußspitze den Ring an die Wand. Dort würde Minho ihn nicht sehen. „Bist du fertig?", fragte dieser. „Ja", sagte Jisung. Er wusch sich die Hände, ehe die beiden aus dem Bad rausliefen. Es war nachts und Minho wollte schlafen. Er hatte gesehen, dass Jisung etwas böses getan hatte. Ihn wird er morgen dafür bestrafen. Jetzt nicht. Dafür war er viel zu müde. Er lies es sich nicht anmerken, dass er von Jisung enttäuscht war und legte sich einfach wieder neben ihn aufs Sofa. Wie in der vorigen Nacht legte er den Arm um Jisung, kuschelte sich dicht an ihn. Er wird den Jungen bestrafen, aber das bedeutet nicht, dass er ihn weniger mochte. „Schlaf gut, Jisung."
Die beiden schliefen ziemlich lange. Zu lange für Minhos Geschmack. Er war sauer auf sich selber, weil er die Zeit aus den Augen verloren hatte. Es war fast Vormittag, als Minho wach wurde. Jisung und er sollten längst schon weiterfahren. Verdammt, er muss besser aufpassen. „Wach auf", zischte Minho. Jisung murmelte etwas, wachte aber nicht auf. „Wach jetzt auf!" Er bekam schon jetzt ein wenig der Bestrafung. Minho gab Jisung eine Ohrfeige, worauf er seine Augen aufriss. „Wieso hast du das getan?", fragte er müde. „Damit du aufstehst, du Pabo." Jisung richtete sich auf. „Das hättest du auch netter sagen können."
„Nein, hätte ich nicht", sagte er ernst und Jisung wusste, dass Minho wieder eine Stimmungsschwankung hat. Sowie er ihn böse anschaute. Dabei hat er doch nichts böses zu ihm gesagt. Minho zerrte an der Handschelle, bedeutete, dass Jisung seinen Arsch hochbekommen sollte. Er zerrte so stark an dem Metallgestell, dass Jisung erste Schmerzen am Handgelenk spüren konnte. „Ist alles okay?", fragte er Minho, der ihn zur Wohnungstür schleifte. „Nein?" Minho riss an der Handschelle und eine Welle an Schmerz rollte über Jisung über. „Das hat weh getan", sagte Jisung kleinlaut und wollte am liebsten die wunde Stelle begutachten, aber Minho lies es nicht zu. „Das ist mir scheiß egal", fauchte er und zerrte ihn aus der Tür. „Was ist denn los?", fragte er, während er große Mühe hatte, nicht die Stufen im Treppenhaus runterzufallen. Fast wäre er auf Minho gelandet. „Du weißt genau, was ich meine."
Wütend zerrte Minho Jisung zum Auto und schloss sich mit ihm ein. Erst hier würde er seine Wut an Jisung rauslassen. „Ich weiß nicht was du meinst." Minho drückte Jisung in den Beifahrersatz. Seine Hand lag viel zu stark auf Jisungs Brust. Es tat weh. „Ich weiß alles, Jisung." Wut brannte in Minhos Augen. „Ich weiß, dass du dir den Ring vom Finger abgestriffen hast, damit deinen kleinen Freunde wissen, dass du in K.Ks Wohnung warst. Ich hab es gesehen. Weißt du, ich bin nicht so dumm, wie du denkst." Minho drückte seine Hand tiefer rein. Es tat im Brustkorb weh. „Und ich dachte, du würdest damit aufhören." Minho haute Jisung eine rein. Dann noch eine. Lies alles raus. „Wieso tust du mir das an? Ich will nur das beste für dich", sagte Minho mit zitternden Stimme. Jisungs Nase blutete wieder. Dieses Mal auch seine Lippe. Minho hatte sie aufgeschlagen. Taubheit verteilte sich langsam. Jisungs hatte die Augen geschlossen. Minho lies von ihm hab, umschloss seine gesunde Hand Jisungs Hand mit den Handschelle, drückte sie, zerquetschte sie fast. „Ich dachte, wir wären ein Team. Ich hab dich doch lieb, Soonielein....wieso willst du weg von mir?" Minhos Lippen bebten. Jisung stöhnte vor Schmerzen. Es tat so weh. Blut verteilte sich in seinem Mund. Warm und metallig. Mittlerweile brannte seine geschlagene Wange echt heftig. War es vorbei? Jisung spürte keine weiteren Schläge mehr. Es war vorbei. Zumindest für jetzt.
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