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5. Kapitel - Nebel am Horizont

Auch Lily seufzte wohlig beim Gedanken an die Sommerferien, in denen sie und James ein Paar geworden waren.

„Ist es nicht erstaunlich wie schnell unsere Wünsche von damals in Erfüllung gegangen sind?", fragte sie in die Stille und Anne horchte verdutzt auf.

„Was? Welche Wünsche sind in Erfüllung gegangen?"

Lily streckte sich verträumt. „James und ich werden bald heiraten. Und Sirius und du wohnt gleich nebenan ..."

„Ich wohne hier nicht", entgegnete Anne barsch. „Und ich hatte mir ein Leben in Frieden gewünscht. Davon sind wir meilenweit entfernt!"

Lily seufzte bedauernd. „Ach komm schon, Anne. Sei nicht so pessimistisch."

Anne schnaubte. „Ich bin nicht pessimistisch. Ich habe nur meine rosarote Brille verlegt."

In diesem Moment ging die Wohnungstür auf und Sirius und James kamen herein. Als sie Anne erblickten, erstarb ihr vertrauliches Gespräch abrupt und Sirius trat raschen Schrittes auf die Mädchen zu, die aufgesprungen waren, um sie erleichtert in die Arme zu schließen.

„Anne, endlich", raunte er und gab ihr einen innigen Begrüßungskuss, noch bevor sie zu Wort kommen konnte.

„Was ist das? Bist du in einen Kampf geraten?", fragte sie besorgt, als sie ihm daraufhin ins Gesicht sah, und berührte vorsichtig einen dunklen Bluterguss an der linken Schläfe. 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht zuckte er zurück und wehrte sogleich ab: „Das ist nichts. Ich war ungeschickt und habe mich am Türstock gestoßen."

Anne glaubte ihm nicht und der verstohlene Blick, den er dem grimmig dreinblickenden James zuwarf, bestätigte ihren Verdacht. Sie sah ihn missbilligend an, beschloss dann aber, nicht weiter darauf herumzureiten. Gerade war sie nach mehrwöchigen Arbeiten aus den Staaten zurückgekehrt und wollte das Wiedersehen nicht mit Streit und Vorwürfen belasten. Ihr schwelender Disput mit Remus Lupin machte ihr bereits genug zu schaffen. Seit Wochen schon warf er ihr vor, den Todessern aus dem Weg zu gehen und sich ihrer Pflicht, den Orden des Phönix mit ihren besonderen Fähigkeiten in seinem gefahrvollen Kampf zu unterstützen, zu verweigern. In New York war die Auseinandersetzung vor ein paar Tagen schließlich eskaliert und Remus, der im Auftrag des Ordens das Hauptquartier des MACUSA - dem amerikanischen Pendant des Zaubereiministeriums - aufgesucht und danach auf einen Besuch in Hectors Aufnahmestudios vorbeigeschaut hatte, war äußerst aufgebracht abgereist, nachdem er ihr ungewöhnlich scharfe Unterstellungen vor den Latz geknallt hatte.

Remus war stets ihr Anker in der Gruppe der Herumtreiber gewesen, ein Ruhepol, ein nachdenklicher und verständnisvoller Ratgeber. Seine vorwurfsvolle Abkehr schmerzte sie zutiefst und dass sie ihm ihre wahren Beweggründe verschweigen musste, machte den Verlust seines Vertrauens umso schwerer erträglich.

„Wie war es in New York? Wie geht es Hector?", fragte Sirius spitzzüngig und stoppte damit ihr Gedankenkarussell. Sie konnte seiner Stimme den Missmut über ihre Abwesenheit und den langen Aufenthalt bei ihrem Geschäftspartner anhören und die nervöse Spannung spüren, die ganz automatisch zwischen sie getreten war. Warum nur musste es immer so schwierig sein, warum konnten sie sich nicht liebevoll und vorwurfsfrei einander zuwenden, wie Lily und James das taten?

„Kalt und verschneit", antwortete sie knapp und fügte kühl hinzu: „Hector ist wohlauf." An James und Lily gewandt fand sie ihr Lächeln wieder: „Er freut sich auf sein Engagement für Eure Hochzeit in zwei Monaten."

Lily strahlte übers ganze Gesicht und James legte zärtlich seinen Arm um sie. Dabei stieß er versehentlich mit dem Fuß an Annes Korb und erkannte darin das karierte Küchentuch aus Maple Court.

„Was ist das? Ein Fresspaket von Marianne?", wollte er sogleich wissen und beugte sich neugierig hinab, um den Inhalt zu untersuchen. „Sandwiches", rief er begeistert und setzte sich auf das Sofa, um sodann genüsslich das erste Brötchen auszupacken. „Lachs und Gurke! Mmmh ..." Hungrig wie immer, biss er in Mariannes köstliches Brot und kaute mit geschlossenen Augen auf seinem Bissen herum, bevor er gleich den nächsten nahm.

„He, lass den anderen auch etwas übrig", ermahnte Lily und entriss ihn aus seinem Schwelgen.

 Sofort schob er den Korb beschützend ein Stück beiseite. „Nein, das kann ich nicht, das ist zu gut", wehrte er sich und Sirius und Anne mussten über ihren gefräßigen Freund lachen.

„Es ist schön, dass du wieder da bist", flüsterte er ihr versöhnlich zu und sie schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln. 

Dann setzten sie sich zu ihren Freunden und machten sich gemeinsam über Mariannes Köstlichkeiten her. Eine Weile war nicht mehr als zufriedenes Schmatzen und wohliges Seufzen zu hören, bis Sirius aufstand, um Getränke aus der Küche zu holen. Er musste nicht weit gehen, seine Wohnung bestand nur aus drei kleinen Räumen: einem Wohnzimmer mit dem alten braunen Sofa, auf dem sie saßen, einem kleinen Tischchen und einem schmalen Bett in der Ecke hinter einem Regal, einer kleinen Küche mit einem Esstisch und zwei Stühlen und einem winzigen Badezimmer, in das gerade so eine Badewanne, ein Waschbecken und eine Toilette passten. Wenn Anne mehrere Tage hier verbrachte, beschwerte sie sich stets über die drückende Enge und musste alle Vergrößerungszauber aufbieten, die sie kannte, um es sich erträglich zu machen, aber Sirius fand es gemütlich und sobald sie - wie so oft - wieder für mehrere Wochen abreiste, war er froh, dass alles klein und vollgestopft war und ihm wenig Raum ließ, sie noch mehr zu vermissen, als er es ohnehin tat.

James und Lilys Wohnung gleich gegenüber war um ein Zimmer größer, das sie als gemeinsames Schlafzimmer nutzten. Das Wohnzimmer hatten sie mit einem hübschen blauen Sofa, auf dem etliche zusammengewürfelte weiche Kissen thronten, und zahlreichen kleinen Tischchen und Konsolen eingerichtet. Auch ein großer Esstisch hatte in dem Raum Platz gefunden, an dem sie gerne mit ihren Freunden saßen und die Abende bei gutem Essen, Wein und fröhlichen Gesprächen verbrachten. Dazu eine kleine Küche und ein freundliches Badezimmer. Alles viel weniger trist, als Sirius chaotische Junggesellenbude, wie Anne fand.

Aber Sirius verwies sie stets kurzangebunden darauf, dass sie es ja vorzog in Maple Court zu leben und nicht hier bei ihren Freunden wohnen wollte. Sie hatte es aufgegeben, ihn aufzufordern, dann doch zu ihr zu ziehen, weil er es mit der immer gleichen Begründung ablehnte: „Was soll ich allein auf deinem gräflichen Sitz in der Provinz anfangen, du bist doch ohnehin nie zu Hause! Mein Leben spielt sich hier ab und genau hier will ich auch sein."

Mit jedem neuen Streit über ihren Wohnsitz bekam sie mehr das Gefühl, dass er sie nicht als Teil seines Lebens begriff und grübelte dann tagelang darüber nach, ob sie ihm nicht mit einer Trennung den größeren Dienst erweisen würde. Ob es nicht sinnvoll wäre, ihrer Liebe den Rücken zu kehren und ihn in ein freies, unbelastetes Leben zu entlassen. Aber stets bemerkte er ihre tristen Gedanken, bevor sie auch nur ein Wort darüber verlieren konnte und überraschte sie umgehend mit seiner unvergleichlichen Liebenswürdigkeit, entschuldigte sich für seine Fehler und gestand ihr seine unsterbliche Liebe. Zweimal schon hatte er dabei zärtlich um ihre Hand angehalten. Sie konnte ihn nicht verlassen, das Herz würde ihr zerbrechen und nie wieder heil werden. Aber heiraten konnte sie ihn auch nicht. Beide Male hatte sie unglücklich aber bestimmt abgelehnt. Sie fürchtete sich schon vor dem dritten Mal. Der Gedanke an den fröhlichen Sommer hatte ihr erneut ihre tiefen Gefühle für Sirius vor Augen geführt. Was wenn sie beim nächsten Mal von diesen überwältigt einwilligen würde? Eine Heirat, eine Ehe, Kinder - alles was sie nicht wollte - es wäre fatal.

Die Leichtigkeit der Liebe war ihnen aufs Neue entglitten und sie mühten sich aneinander ab wie Don Quijote im Kampf gegen die Windmühlen.

„Hast du Remus in New York getroffen", wollte James von ihr wissen, als Sirius mit ein paar Flaschen Limonade zurückkam und jedem eine davon reichte.

Anne schluckte schwer. Sie wusste nicht, was Remus zu Hause berichtet hatte, aber James half ihr sogleich aus der Bredouille. „Wir haben ihn noch nicht getroffen, seit er zurück ist. Hatte er mit seinem Anliegen beim MACUSA denn Erfolg?"

„Leider nein", antwortete Anne und war froh, dass James Frage sich nur um die Angelegenheit des Ordens drehte. „Ich fürchte die Amerikaner wollen sich nicht am Kampf gegen die dunklen Mächte beteiligen."

„Das wird Moony schwer aufgebracht haben", warf Sirius ein. „Er brennt für den Kampf gegen die Todesser!"

„Ja", stimmte James zu. „Wenn er könnte, würde er jedem von ihnen eigenhändig den Hals umdrehen. Langsam und schmerzvoll." Er begleitete seine Schilderung mit einer entsprechenden Handbewegung, dass es Lily an seiner Seite ganz anders wurde. Mit einer Gänsehaut schüttelte sie sich. „Er ist fast schon fanatisch", beklagte sie.

Anne schaute gequält drein. Sie hatte Remus Zorn abbekommen, als er von den Leuten des MACUSA abgewiesen worden war.

„Du sitzt hier gemütlich in friedvoller Wärme und tust den lieben langen Tag nichts anderes, als was dir gefällt", hatte er ihr an den Kopf geworfen, dass sogar Hector einen Moment lang sprachlos gewesen war. Schockiert hatte sie ihn aus großen Augen angesehen und nicht fassen können, was ihren sonst so verständnisvollen und sanftmütigen Freund dazu trieb, ihr so verletzende Worte entgegenzuschleudern. Gerade Remus, der um ihren fragilen seelischen Zustand nur zu gut wusste.

„Während wir täglich unseren Kopf hinhalten und die Kämpfe mit Kerben in unseren Zauberstäben zählen, flüchtest du dich in deine eigene Welt und enthältst uns den Vorteil deiner entscheidenden Kräfte vor", hatte er nachgesetzt und in jenem Moment, da Anne unkontrolliert und nach Luft ringend zu zittern begonnen hatte, war Hector eingeschritten und hatte Remus beiseite genommen.

„Es reicht!", war seine dröhnende Stimme durch das ganze Studio zu hören gewesen, als er ihn durch die zweiflügelige Tür in den Vorraum geschoben hatte.

„Bist du von allen guten Geistern verlassen?", hatte er dort entsetzt gezischt. „Was ist denn nur in dich gefahren?! So kannst du doch nicht mit ihr reden! Hast du vergessen, wie viel harte Arbeit nötig war, sie aus dem Loch herauszuholen, in das die Konfrontation mit ihrem ..." Er hielt inne, beinahe wäre ihm in seiner Erregung etwas Unbedachtes herausgerutscht. „... mit dem Tod ihrer Freundin sie getrieben hat!"

„Sie steckt aber nicht mehr darin! Sie ist stärker und mächtiger als je zuvor und wir brauchen sie an unserer Seite", wetterte Remus sich in Rage.

Hector sah ihn bedauernd an. „Du weißt nicht, was es sie gekostet hat. Was es ihr immer noch abverlangt...", sagte er leise. Dann wandte er sich ab und zog die Türen hinter sich zu. „Auf diese Weise wirst du sie nicht auf Eure Seite ziehen. Du musst Geduld haben", gab er dem zornbebenden Remus noch mit auf den Weg, bevor er sein wutverzerrtes Gesicht hinter den Studiotüren aussperrte.

An jenem Tag war kein Arbeiten mehr möglich gewesen. Anne hatte sich zurückgezogen und in undurchdringlichen weißen Nebel gehüllt. Hector hatte seine Mitarbeiter nach Hause schicken müssen. Und auch tags darauf hatten sie sich anderen Aufgaben widmen müssen, weil Anne nicht in der Lage gewesen war, auch nur einen vernünftigen Ton zu spielen, geschweige denn einen klaren Gedanken zu fassen. Hector hatte sie in den verschneiten Central Park geschickt, um einen klaren Kopf zu bekommen, aber statt um sich herum hatte sich der Nebel in ihren Gedanken festgesetzt und sie war den ganzen Tag nur dagesessen und hatte vor sich hin gestarrt, bis Hector sie am Abend halb erfroren aufgelesen und nach Hause gebracht hatte.

Am nächsten Tag hatte sie resigniert den Zaubertrank genommen, den sie von Murdoch für dringende Notfälle bekommen hatte, weil Hector sie sonst ins Hospital geschickt hätte. An diesem Nachmittag hatte sie wieder arbeiten können, als wäre nichts gewesen. Aber die Erkenntnis, dass ihr Leben ihr langsam zu entgleiten drohte, ängstigte sie zutiefst.

„Du bist ja ganz blass", stellte Lily besorgt fest und tätschelte ihr die Hand.

Anne setzte schnell ein gezwungenes Lächeln auf. „Ich habe nur etwas Jetlag", behauptete sie beschwichtigend und nahm einen Schluck von der Limonade, die Sirius vor ihr abgestellt hatte.

„Wie hat Remus denn nun auf die Ablehnung reagiert?", bohrte James weiter nach. „Wird er es weiter versuchen? Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können!"

Anne tat einen tiefen Atemzug und zwang sich, ruhig zu bleiben, aber Sirius spürte, wie sie neben ihm zu zittern begann. Er ahnte, dass sie ihnen etwas verschwieg, wollte sie aber nicht vor den anderen bloßstellen. Stattdessen legte er beruhigend seine Hand auf ihren Oberschenkel, die sie dankbar ergriff und sich angespannt daran festklammerte.

„Ich weiß es nicht, James", presste sie hervor. „Er war aufgebracht und wir haben nur sehr kurz miteinander gesprochen. Er hat mich nicht über seine weiteren Pläne informiert."

„Schon gut", lenkte Sirius ein und warf James einen Einhalt gebietenden Blick zu. „Wir können ihn morgen ja selber fragen, nicht wahr?"

„Natürlich", stimmte James verhalten zu, zog es jedoch vor, in Annes Anwesenheit nicht weiter über das bevorstehende Ordenstreffen zu sprechen. Sie war kein Mitglied und sie war auch damals nach dem Sommer nicht dabei gewesen, als sie sich im Hogwarts-Express gemeinsam auf den Kampf gegen das Böse eingeschworen hatten.

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