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23. Kapitel - Keine schlechten Gedanken

Tags darauf bestaunte Anne wie in Lilys Küche die verzauberten Messer und Gerätschaften ganz alleine ihren Dienst verrichteten. Während in der einen Schüssel Teig und in der anderen Soße gerührt wurde, schnitt das Küchenmesser in rasender Geschwindigkeit Schinken und Pilze klein.

„Was wird das?“, fragte sie fasziniert und Lily grinste stolz.

„Das wird Pizza. Sirius hat ein Rezept aus Italien mitgebracht.“

„Ach ja? Wieso hab ich es dann nicht?“

Lily zog eine Grimasse. „Hm ... Vielleicht weil du nicht kochen kannst.“

„Danke für die Blumen.“

„Tut mir leid, es gibt keine schonenden Worte, um diese Wahrheit anders auszudrücken.“

„Ja ja, schon gut“, lachte Anne und griff nach der Weinflasche auf der Anrichte. Ohne ihren Zauberstab zu ziehen, ließ sie den Korken aus der Flasche schweben und den Inhalt in den Dekanter gießen. „Dafür habe ich ein gutes Tröpfchen aus Italien mitgebracht. Vielleicht sollte ich ihm davon auch nichts abgeben.“

„Na, ich weiß nicht“, meinte Lily verschmitzt. „Wenn Sirius etwas wirklich gut kann, dann ist es Trinken“, erklärte sie und das helle Lachen der beiden erfüllte heimelig die kleine Küche.

„Apropos Sirius“, meinte Anne schließlich und Lily warf ihr einen wissenden Blick zu.

„Er hat bald Geburtstag“, sagte sie augenzwinkernd und Anne musste schmunzeln.

„Genau.“

„Und da dachtest du an was?“

„Einen Besuch in Hogsmeade. Eine Party in den Drei Besen. Wie in guten alten Zeiten …“, schwärmte Anne verträumt.

Lily musterte ihre Freundin aufmerksam. „Du bist anders, seit ihr aus Italien zurück seid.“

„Das hat Sirius auch schon gesagt.“

„Hm, er kennt dich eben gut.“

Anne seufzte. „Mein Leben hat schon so oft eine Kehrtwende genommen, dass ich mich selbst nicht mehr kenne.“

„So ein Unsinn“, kicherte Lily. „Du hattest eben eine schwere Zeit. Und die ist jetzt vorbei.“

„Ist sie das?“

„Na, offensichtlich.“

„Ich wünschte, du hättest recht.“

Da schlang Lily unvermittelt die Arme um ihre Freundin und drückte sie ganz fest an sich.
„Das habe ich. Den Gedanken an das Gegenteil dürfen wir nicht zulassen. Das sind deine eigenen Worte, weißt Du noch?“

Anne wurde vom Lärm auf dem Flur vor ihrem Zimmer geweckt. Viele schwere Füße schienen heute schon früh am Morgen hoch zum Krankenflügel zu trampeln, verfolgt von aufgebrachten Stimmen und dem Geräusch von Betten, die auf dem Fußboden herumgeschoben wurden.

Da musste etwas passiert sein!

Bis sie aus dem Bett gesprungen war und ihren Morgenmantel übergezogen hatte, war der Spuk schon wieder vorbei und Flur und Treppenhaus lagen still und dunkel vor ihr.
Hatte sie sich das bloß eingebildet? Hatte sie geträumt? Sie zerbrach sich den Kopf, aber sie kam nicht darauf ob oder was sie in dieser Nacht geträumt hatte. Das hätte ein Grund zur Freude sein können, waren ihre Träume doch meistens mehr als gruselig, aber nun musste sie sich fragen, ob zu den Alpträumen auch noch Halluzinationen dazugekommen waren.

Unschlüssig stand sie in ihrer Tür und warf einen Blick auf die Uhr. Es war vier Uhr morgens. Zu früh zum Aufstehen. Also beschloss sie, noch einmal ins Bett zurückzukehren. Gerade als sie die Tür hinter sich schließen wollte, vernahm sie aufs Neue Schritte auf der Treppe. Leise und geschmeidig diesmal, aber eindeutig Schritte und der Schein eines erleuchteten Zauberstabs.
Sie trat hinaus und fand sich dem Schulleiter gegenüber.

„Anne“, rief er erstaunt aus, als er sie im Nachtgewand vor sich stehen sah. „Du bist unversehrt“, stellte er fest, als er sie genauer musterte.

„Ich bin gerade aufgewacht“, erklärte sie ihm, von seiner Feststellung verwundert. „Was war das für ein Lärm. Ist etwas geschehen?“

Unterdessen fiel ihr Blick auf den golden glänzenden Gegenstand, den der Professor in der Hand hielt. Es war eine Taschenuhr, die ihr seltsam vertraut vorkam. Dabei hatte sie den Schulleiter noch niemals damit gesehen. Die Kette hing zwischen seinen Fingern herab und hatte dunkle Flecken, die herabzutropfen schienen. Über dem Arm trug er ein silbrig glänzendes Stück Stoff, das ebenfalls dreckverspritzt war. Das sah aus wie ...
Plötzlich drehte sich ihr der Magen um. Die Sachen gehörten Sirius und James und die Flecken ... Da sie ihren Zauberstab neben dem Bett hatte liegen lassen zauberte sie eine Lichtkugel in die Luft, um besser sehen zu können. Das waren keine Schmutzspritzer, sondern Blut.

Sie schnappte nach Luft, sah den Professor kurz an und rannte dann los, die knarzende Treppe nach oben, durch die zweiflügelige Tür und hinein in das Krankenzimmer, in dem sich Madam Pomfrey und etliche Lehrer zwischen den Betten tummelten.

„Miss Eastwood“, sprach Professor McGonagall sie an. „Wo kommen Sie plötzlich her?“

„Sie ist mit mir gekommen“, übernahm Dumbledore das Wort für sie und der strengen Professorin den Wind aus den Segeln. „Wie sieht es aus?“

„Nun ...“, begann McGonagall herumzustottern und schaute Anne unangenehm berührt an. „Nicht gut, befürchte ich. Die Schüler aus Slytherin haben nur ein paar Spuren einer gewöhnlichen Auseinandersetzung. Aber die Schüler aus Gryffindor ...“

„Das war schwarze Magie“, hörten sie da Annabel Hawthorpes Stimme hinter sich. Sie trat an den Lehrern vorbei und fasste Anne am Arm.

„Komm mit, es gibt Arbeit für dich!“
Sie zog ihre Schülerin zwischen den Vorhängen hindurch zu zwei Betten deren Laken blutgetränkt glänzten. Anne blieb beinah das Herz stehen. Zu ihrer Linken lag Sirius, zur Rechten James, beide schwer verwundet und unablässig blutend.

„Das war ein Fluch, den ich bisher nicht gesehen hab“, erklärte Annabel leise. „Wir müssen die Blutung stillen.“

„Wie?“

„Das weiß ich nicht, aber du.“

„Was? Woher soll ich das wissen?!“

„Weil du dich an alles erinnerst, was du einmal gelesen hast. Ich weiß nicht, wie du das machst, aber du kannst es. Ist mir schon lange aufgefallen. Denk an das Buch über Heilzauber, das ich dir letztes Jahr in die Hütte im Wald gebracht habe. Und wenn wir jeden Zauber daraus ausprobieren müssen ... Denk nach!“

Anne wurde aufgeregt. Es stimmte, dass sie sich Dinge gut merken konnte. Außergewöhnlich gut. Aber sie in dieser Situation abzurufen war in etwa so viel verlangt, wie einen Patronus zu erzeugen, wenn einen gerade ein Dementor aussaugen wollte.

„Anne mach schon, die beiden verbluten uns sonst noch!“

Entschlossen krempelte Anne die Ärmel hoch und machte sich ans Werk. Die ersten zehn Heilzauber bewirkten gar nichts.
„Traktis Intura - Santis Sangitis - Medicum totalis - Trisantizere“
Unablässig murmelte sie jeden Zauber vor sich hin, aber keiner rührte wirklich an. Sirius wurde immer blasser und Anne immer verzweifelter. Sein Blut tropfte inzwischen von der Matratze auf ihre Füße und ihr Morgenmantel war bereits ganz vollgesogen.
„Die helfen alle nicht“, verzweifelte sie.

„Denk nach“, zischte Annabel, die es mit Madam Pomfrey bei James versuchte, während Dumbledore und McGonagall auf der gegenüberliegenden Seite einige Schüler aus Slytherin in die Mangel nahmen, um etwas über die Geschehnisse herauszubekommen.

„Denk nach“, hörte Anne erneut.

Ihre Hände zitterten. Sie wusste keinen Zauber mehr. Sie schloss die Augen und blätterte im Geiste das Buch hindurch. Doch, da war noch einer. Ganz hinten im Kapitel „Schnittwunden“:

Wird nach schweren Operationen verwendet, stand dabei. Dreimalige Anwendung erforderlich. Beim dritten Mal mit der Anwendung von Diptamessenz kombinieren, um das Narbenbild zu verbessern.

„Vulnera Sanentur“, murmelte sie.

Wenige Sekunden später drang ein gellender Schrei durch den Raum und ließ jeden darin innehalten.

„Das funktioniert“, schrie Anne überglücklich, als Sirius Wunden aufhörten zu bluten.
Sofort strich sie ein weiteres Mal über seine Brust. „Vulnera Sanentur.“

Die Blutung stoppte endgültig, die tiefen Schnittwunden trockneten.
Bevor sie den Zauber ein weiteres Mal anwendete, griff sie nach den braunen Apothekergläschen, die auf dem Nachttisch standen und suchte nach der Diptamessenz. Natürlich hatte Madam Pomfrey diese schon versucht, aber alleine war sie wirkungslos geblieben. Mit erstaunlicher Ruhe goss sie die dickflüssige Essenz auf eine Mullbinde und strich sie auf Sirius Verletzungen.

„Vulnera Sanentur“, sagte sie erneut und die tiefen Wunden schlossen sich zu dicken, dunkelroten Streifen.

Annabel hatte die ganze Prozedur beobachtet und führte sie nun ihrerseits an James durch. Anne kam ihr mit der Diptamessenz zu Hilfe und auch James Blutungen am Bauch und am rechten Bein konnten gestillt werden.
Erleichtert und überglücklich fielen die Frauen sich daraufhin jubelnd in die Arme, was einen pikierten Blick McGonagalls und ein Schmunzeln Dumbledores auf sich zog.

Am Tag danach fand Anne sich schmollend in Dumbledores Büro, weil sie Severus Snape im Krankenflügel an die Gurgel gegangen war.

Nachdem die Herumtreiber während der Weihnachtsferien tatsächlich Motten in den Schlafsaal der Slytherins geschmuggelt hatten, die deren sämtliche Schuluniformen zerlöchert und sie so am ersten Schultag zum Gespött der ganzen Schule gemacht hatten, hatten Mulciber, Avery und Snape auf Rache gesinnt und die Jungs unter einem Vorwand nachts aus dem Schloss gelockt. Peter hatten sie nicht mitgenommen, weil er sich in der Zaubertränkestunde das schäumende Ergebnis seiner stümperhaften Versuche einen Aufmunterungstrank zu brauen, über die Füße gekippt hatte und deshalb seit zwei Tagen langsam wie eine Schnecke durch die Gegend humpelte. Und Remus hatte auf halbem Wege kehrt gemacht, um Filch abzulenken, der ihnen auf die Schliche zu kommen drohte.

So waren James und Sirius in Unterzahl in einen Hinterhalt der Slytherins geraten und hatten sich ein hitziges Gefecht mit ihnen geliefert, bis sie die drei fast besiegt hatten. Aber dann hatte Snape einen unbekannten Fluch auf Sirius abgefeuert, woraufhin James ihn ausgeknockt hatte, bevor er vom selben schwarzmagischen Fluch, diesmal aus Mulcibers Mund niedergestreckt wurde.
Als Remus kurz darauf dazugestoßen war, hatte er Mulciber einen Schockzauber in die Brust gejagt. Avery hatte da bereits mit einer Beinklammer zu seinen Füßen gelegen.

Anne war klar gewesen, dass der Fluch, der die beiden Herumtreiber so schwer verletzt hatte, nur von einer Person stammen konnte. Mulciber und Avery waren viel zu blöd für so etwas, die konnten höchstens imitieren. Nein, der Spruch musste von Snape stammen. Vielleicht hatte er ihn sogar selbst entwickelt, er hatte schon früher ständig selbst ausgedachte Zauberspruchformeln in alle Ecken seiner Bücher gekritzelt.

„Du warst das!“, hatte sie ihn im Krankenflügel angeschrien, nachdem er endlich aufgewacht war und blind vor Wut hatte sie ihn am Hals gepackt und den Zauberstab auf den Punkt zwischen seinen Augen gerichtet.
„Am liebsten würde ich dir das Licht ausknipsen“, hatte sie getobt. „Aber du bist es nicht wert, für dich in Askaban einzusitzen! Also wirst du leiden und bluten, wie deine Opfer ...“

In dem Moment war Madam Pomfrey dazwischengegangen und die umgehend alarmierte stellvertretende Schulleiterin hatte sie schließlich aufgebracht in Dumbledores Büro verfrachtet.

Da saß sie nun, den langen grauen Bart des alten Zauberers vor sich, der sie schweigend musterte und zu überlegen schien, was er mit ihr anstellen sollte.

„Na los, schicken Sie mich wieder in den Arrest“, keifte sie schließlich bockig, nur um nicht mehr diese Stille ertragen zu müssen.
„Brummen Sie mir irgendeine miese Strafarbeit auf. Irgendwas, egal was. Es ist mir ALLES wert!“

„Ich denke, ein wenig Nachsitzen bei Professor Hawthorpe wird genügen“, entgegnete er lapidar.

„Wie bitte?“ Maßlos erstaunt sah sie ihm in die Augen.

Dumbledore tat einen tiefen Seufzer. „Du hast gerade zwei Mitschülern das Leben gerettet. Glaubst du wirklich, ich würde dich gleich danach wegen eines für dich typischen Ausrasters in den Kerker stecken? Ob du es glaubst oder nicht, ICH lerne aus meinen Fehlern. Du solltest das auch mal versuchen.“

„Ich bin noch jung, ich muss meine Fehler erst noch machen“, entgegnete sie trocken.

„Nicht, dass dir das sonderlich schwerfallen würde“, konterte er treffend und ein verstohlenes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
„Wie es aussieht, kann ich den draußen herrschenden Krieg nur noch schwerlich aus den Mauern von Hogwarts heraushalten. Voldemorts Ideologie macht sich unter unseren Schülern besorgniserregend breit. Wenn Siebtklässler schon mit schwarzer Magie um sich schlagen, müssen wir bald mit dem Schlimmsten rechnen.“

„Dann werfen Sie sie hinaus. Jetzt haben sie den Regelverstoß begangen, den es dafür braucht.“

„Hm, schön zu wissen, dass du mir zuhörst, wenn ich etwas sage. Manches Mal musste ich diese Fähigkeit bei dir schon anzweifeln“, sagte er mit gerunzelter Stirn und sie zog eine beleidigte Schnute.
„Aber was haben wir davon?“

„Ruhe? Ein paar Idioten weniger?“

„Und was glaubst du, wo die Idioten dann hingehen und was sie dann tun werden?“

Sie öffnete den Mund zu einer schnippischen Antwort, schloss ihn aber gleich darauf wieder als ihr seine Worte durch den Kopf gingen und sie zugeben musste, dass er recht hatte.

„Siehst du?“ Natürlich wusste er, dass er recht hatte.

Entnervt stöhnte sie auf. „Also müssen wir uns mit den Idioten und ihrer niederen Gesinnung noch das restliche Jahr herumplagen, nur um das Ganze ein paar Monate hinauszuzögern?“

„Noch können wir lenkend auf sie einwirken.“

Sie prustete los. „Mit Verlaub Professor, aber das glauben Sie doch selbst nicht!“

„Nun dann eben ein paar Monate Aufschub. Auch gut“, lenkte er ein und sie rollte mit den Augen.
„Du solltest zurück zu deinen Freunden gehen, ich denke, sie brauchen dich jetzt.“

Lily saß zusammengesunken zwischen den Krankenbetten, als Anne in den Krankenflügel zurückkam. Die Jungen waren noch nicht aufgewacht. Anne trat von hinten an die Freundin heran, beugte sich herab und schlang tröstend ihre Arme um sie.

„Wie sieht es aus?“, fragte sie leise.

Eine Träne rollte über Lilys Wange. „Unverändert. Sie liegen einfach nur da und schlafen.“

Anne seufzte und ließ ihren Blick über die Betten wandern. Die Slytherins waren allesamt bereits entlassen worden und warteten auf ihre Strafen durch den Schulleiter.

„Was, wenn er nicht mehr aufwacht, Anne?“, hauchte Lily da verzweifelt und sie erschrak.

Mitfühlend strich sie ihr über das glänzende, rote Haar.
„Nicht, Lily. Diese Gedanken dürfen wir nicht zulassen. Er wird wieder aufwachen. Sie beide werden wieder aufwachen!“

Lily wurde von Schluchzen geschüttelt.
„Aber was, wenn nicht …“

Anne legte die Arme noch fester um Lilys Schultern und drückte die Zitternde an sich. Sie schwieg eine Weile und ihr Blick verfinsterte sich, bis sie schließlich sagte: „Dann hast du mich. Aber das ist irrelevant, denn sie WERDEN wieder aufwachen.“

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