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17. Kapitel - Verlust

Sirius musste etwa eine Stunde auf dem Flur warten, bis Annes Behandlung so weit abgeschlossen war, dass sie auf ihr Zimmer gebracht wurde. Sie hatte ein glattes weißes Hemd bekommen und lag auf ihrer rechten Seite zwischen stützenden Kissen im Bett. Er konnte sehen, dass ihre linke Wange zerkratzt und der rechte Arm von der Schulter bis zur Hand in einen schützenden Verband gehüllt war. Die linke Schulter war unter dem Hemd dick gepolstert und verbunden. Friedlich lag sie vor ihm, als würde sie einfach nur schlafen und hätte nicht gerade unmenschliche Schmerzen erlitten.

Er nahm ihre linke Hand in seine und hielt sie fest. Immer wieder waren seine Gedanken in der letzten Stunde zu Marc Logan abgeschweift, seinem Kollegen, den er für einen Freund gehalten hatte und der sich schlicht und einfach nur deshalb um ihn bemüht hatte, um an Anne heranzukommen. Wenn er in diesem Moment neben ihm gestanden hätte, er hätte ihm den Hals umgedreht. Der falsche Bastard hatte seit Wochen auf diesen einen Moment hingearbeitet und er, Sirius, war mit Haut und Haar auf ihn hereingefallen und hatte ihm Anne auf dem Silbertablett serviert. Nie wieder würde er ihre Skepsis den Auroren gegenüber abtun. Nicht jetzt, wo er mit eigenen Augen gesehen hatte, wozu seine Zunft fähig war. Die Gier nach Macht gab es auch auf der guten Seite und wer zwischen die Fronten geriet, stand auf sich allein gestellt. Anne hatte das schon seit Jahren erkannt. Und doch hatte sie ihm seine Illusionen gelassen. Er dagegen hatte ihre Zurückhaltung verurteilt, sie immer wieder bedrängt, dem Widerstand beizutreten, ohne zu wissen wie viel Hass und Neid die magische Gesellschaft ihr tatsächlich entgegenbrachte.

Ein zorniger Ausdruck huschte langsam über seine rauhen, stoppeligen Wangen, wenn er sie jetzt hier liegen sah, an Leib und Seele verletzt von den eigenen Verbündeten.
Leise wurde die Tür geöffnet und James streckte erst vorsichtig den Kopf herein, bevor er und eine über die Maßen besorgte Lily ins Zimmer traten.

„Sirius“, rief Lily hitzig. Ihr Gesicht war beinah so flammend rot wie ihr Haar und ihr Rock wippte wild zwischen ihren Knien umher, als sie ungestüm auf Annes Bett zustürmte. „Man hat uns benachrichtigt, du bräuchtest jemanden, der dich nach Hause bringt. Was ist denn passiert?“

Sie erschrak, als sie Annes aufgeschürftes Gesicht und die dick bandagierte Schulter erblickte. Sogleich ergriff sie Sirius Hand, mit der er sich krampfhaft an Annes festhielt und drückte sie beistehend.
Er fiel ihr daraufhin schluchzend um den Hals.

„Lily, du kannst es dir nicht vorstellen! Ich kann es selber noch nicht begreifen.“ Damit erhob er sich aufgewühlt und begrüßte James. „Danke, dass ihr da seid.“

„Aber das ist doch selbstverständlich“, antwortete der.

Sirius atmete einmal tief durch, dann berichtete er: „Sie wurde angegriffen. Von einem meiner Kollegen. Ich dachte, er wäre mein Freund.“

Lilys Augen weiteten sich entsetzt.
„Angegriffen? Warum greift ein Auror sie an? Hat sie etwas Unbedachtes getan?“
Sie alle kannten Anne lange genug um zu wissen, welcher Hitzkopf in ihr steckte und wie sie dazu neigte, spontan waghalsige und gefährliche Dinge zu tun, ohne darüber nachzudenken.

Aber in diesem Fall schüttelte Sirius den Kopf.
„Sie hat gar nichts getan. Sie wollte mir einfach nur helfen, eine Freundschaft zu knüpfen. Und dabei war er ... war er ...“
Sirius Stimme brach und James griff ihm unter die Arme, weil er umzukippen drohte.
„Sie war von Anfang an sein Ziel“, zischte er enttäuscht. „Er wollte ihren Destruianten stehlen. Bestimmt in Crouchs Auftrag. Das Ministerium hat sie skrupellos ihrer einzigartigen Magie beraubt.“

Lily musste angesichts dieser Schilderung schwer schlucken. „Heißt das ...?“

Wieder schüttelte Sirius den Kopf und Verzweiflung trat auf sein Gesicht. „Wir wissen es nicht. Wir werden es erst erfahren, wenn sie aufwacht. Wenn sie aufwacht ...“

Spät am Abend wurden die Freunde von einer jungen Heilerin freundlich aber bestimmt mit dem Verweis auf die Nachtruhe hinauskomplimentiert.

Als Sirius am nächsten Morgen noch vor dem Dienst wiederkam, hörte er schon an der Tür hysterisches Geschrei und Tellerklirren aus Annes Zimmer und als er, unendlich erleichtert darüber dass sie aufgewacht und am Leben war, freudig den Kopf durch die Tür steckte, lag ein Teil des Frühstücksgeschirrs samt Inhalt direkt vor seinen Füßen.

„Sie sollen noch nicht aufstehen“, jammerte die junge Heilerin von gestern Abend in Annes Richtung, aber die ließ sich nichts sagen.

„Ich will Henry Murdoch sprechen, SOFORT“, verlangte sie.

„Er ist noch nicht da“, erwiderte die junge Frau zaghaft.

„Dann eben sofort, wenn er da ist!“

„Guten Morgen“, machte Sirius sich bemerkbar. Die Situation belustigte ihn. Wenn Anne so wütend herumbrüllen konnte, musste es ihr sehr viel besser gehen.
„Kann ich irgendwie helfen?“, fragte er deshalb wohlgemut. Mit Annes funkenstiebendem Blick und den darauffolgenden Worten hatte er nicht gerechnet.

„Du“, rief sie heiser und unverhohlen zornig. „Du wagst es! Verschwinde und komm mir nie wieder unter die Augen!!“

„Was?“ Er war so vor den Kopf geschlagen, dass er nichts zu sagen wusste. Schon traf ihn eine Tasse schmerzvoll am Kopf, danach ein Teller an der Brust. Sie warf tatsächlich mit Geschirr nach ihm! Er wich einen Schritt zurück. Rasch flüchtete die Heilerin aus dem Zimmer.
„Anne was ist denn los?“

„Er ist weg“, schrie sie und bittere Tränen bahnten sich ihren Weg, als sie wütend auf ihn losging. „Er ist weg und es ist deine Schuld! Verschwinde! Ich will dich nie wiedersehen!“

Damit schubste sie ihn grob aus dem Zimmer, warf die Tür vor seiner Nase zu und schloss sie mit einem Zauber ab.
Er rüttelte verblüfft am Türgriff, aber der Zugang blieb verwehrt.

„Anne! Anne, mach auf!“ Sirius brüllte sich die Seele aus dem Leib. Er klopfte und hämmerte an die Tür, bis eine Gruppe Heiler ihn überwältigte und zum Schweigen brachte, nachdem er bereits sämtliche Patienten der Station geweckt hatte und alle sich auf dem Flur versammelt zu haben schienen.

Drinnen brach Anne weinend neben dem Bett zusammen. Wieder und wieder versuchte sie erfolglos den Destruianten heraufzubeschwören, ihren schützenden und zugleich vernichtenden Begleiter, die Macht, die sie sogar vor Voldemort hatte bewahren können. Sie mühte sich bis zum Ende ihrer Kräfte und schließlich konnte sie nur noch schluchzend auf dem Boden sitzen, zu mehr waren ihr geschundener Körper und ihr ausgelaugter Geist nicht mehr fähig.

Als Henry Murdoch es schließlich geschafft hatte, den jungen Sirius Black fortzuschicken und den Schließzauber an Annes Tür zu überwinden, fand er sie geschwächt und in Tränen aufgelöst auf dem Boden vor dem Bett kauernd. Er trat zu ihr und zog sie vorsichtig hoch, um sie gleich darauf auf ihre Matratze zu setzen.

„Er ist weg“, jammerte sie. „Der Destruiant ist fort. Das Ministerium hat ihn zerstört ...“

Er sah das Häuflein Elend, das sie war, mitfühlend an und nahm ihre Hand. „Erinnerst du dich daran, was ich dir einmal dazu gesagt habe?“, fragte er einfühlsam.

„Du sagtest, er würde vielleicht verschwinden, wenn ich ihn nicht mehr brauche ...“, zitierte sie und wurde dabei immer noch von Schluchzern geschüttelt.

Tröstend streichelte er ihr den Rücken.
„Genau. Vielleicht ist dieser Moment jetzt eingetreten.“

Sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein“, erwiderte sie. „Ich habe ihn niemals mehr gebraucht, als jetzt. Er war mein Schutzpanzer. Ohne ihn bin ich nackt und machtlos!“

„Das stimmt nicht“, korrigierte Murdoch sie. „Er hat Dir das Leben ausgesaugt. Aber du hast dein Leben wieder zu lieben gelernt. Das ist jetzt dein Schutzpanzer.“

„Du verstehst das nicht...“, klagte sie verzweifelt. „Der Nebel war das einzige, was zwischen mir und dem Abgrund stand. Jetzt klafft ein schwarzes Loch vor mir und droht mich zu verschlingen.“

Murdoch legte mitfühlend seine Hand auf ihre unverletzte Schulter und zog sie an sich.
„Nichts und niemand wird dich verschlingen. Du hast sechzehn Jahre lang ohne den Destruianten gelebt. Du wirst lernen, es wieder zu tun.“ Mit einem strahlenden Lächeln sah er sie an. „Und am wichtigsten: du wirst wieder leben.“
Er hielt sie eine Weile in seinen Armen, bis er glaubte, dass sie sich ein wenig beruhigt hatte. „Du wirst wieder leben“, wiederholte er dann optimistisch, stand auf und ging Richtung Tür. „Und jetzt würde ich es schätzen, wenn du dich von meinen Leuten behandeln ließest.“

„Ich will hier weg“, sagte sie und ließ ihn überrascht innehalten. „Ich gehe noch heute! Ich vertraue niemandem mehr ...“

„Sie hat was?“
Als Sirius gegen Mittag zutiefst niedergeschlagen die Treppenstufen zu seiner Wohnung hinaufgeschlichen war, hatte Lily aus der Tür der Nachbarwohnung gelugt und ihn abgefangen. Nun saß er mit ihr und James am Tisch und berichtete vom wohl schlimmsten Tag seines Lebens.

„Sie hat mich verlassen“, wiederholte er tonlos. „Sie hat uns den Rücken gekehrt.“

„Aber was soll das heißen? Wo will sie denn hin?“

„Laut Murdoch ist sie in New York. Er hat ihr die Adresse eines Hospitals dort gegeben, damit sie sich weiter behandeln lassen kann. Sie wollte um nichts in der Welt hierbleiben...“ Er wirkte seltsam emotionslos bei seinen Worten. So als wären ihm die Gefühle im Lauf des Tages ausgegangen.

„Sie verlässt dich?“ James war aufgebracht. „Gerade jetzt, wo jeder von euch den anderen dringender braucht, als je zuvor?“

„Sie braucht mich nicht“, widersprach Sirius traurig. „Sie hat mich nie gebraucht. Das war nur ein netter Gedanke, der übertünchen sollte, wie sehr ich sie brauche.“

Nun wurde Lily ungehalten. „Du redest Blödsinn! Jeder braucht jemanden der ihn liebt!“

„Ganz Amerika liebt sie“, antwortete er resigniert. „Dagegen bin ich nichts.“

Lily stöhnte entnervt auf. Er war untröstlich. Nachdem Anne ihn hinausgeworfen hatte und das Klinikpersonal ihm nahegelegt hatte, das Hospital zu verlassen und später wiederzukommen, war er ins Ministerium gegangen, um dort ebenfalls der Tür verwiesen zu werden. Crouch hatte ihn mit sofortiger Wirkung suspendiert, weil er einen Kollegen angegriffen hatte. Es wurde eine Anhörung vor dem Leiter des Aurorenbüros und Crouch selbst für die darauffolgende Woche festgesetzt. Bis dahin durfte er nicht mehr im Ministerium erscheinen.

„Was werden sie unternehmen?“, fragte James.

Sirius ließ den Kopf hängen. „Man wird mich unehrenhaft entlassen, nehme ich an. Außer Marc gibt es keine anderen Zeugen. Sie werden ihm mehr glauben als mir. All die Schinderei der vergangenen Monate war umsonst. Aus mir wird niemals ein Auror werden. Ich bin nur ein nichtsnutziger Trottel, der glaubte, etwas bewegen zu können.“

James und Lily sahen betreten drein. „So gesehen...“, meinte James. „Sind wir das dann nicht alle?“

Ein lautes Knacken und Rauschen in der Leitung kündete James drei Monate später die gewünschte Telefonverbindung an.

„Hallo?“, sprach er in den Telefonhörer. Das Gerät war ihm ungewohnt und er hörte nur eine undeutliche, verzerrte Stimme. „Hallo?“, fragte er erneut.

Es knackte ein weiteres Mal und dann konnte er Hectors Stimme vernehmen. „Guten Morgen, wer ist da?“

„Hector? Hier ist James. James Potter“, sagte er nervös.

„James! Welch unerwarteter Anruf. Wie geht es im guten alten England?“, fragte Hector verdutzt aber mit fröhlicher Leichtigkeit.

James hingegen war angespannt und hatte keinen Sinn für Smalltalk.
„Ist Anne bei dir? Kannst du sie ans Telefon holen?“

Die Antwort blieb einen Moment lang aus.

„Hector?“ Panik mischte sich in James Stimme.

„Ja … nein“, Hector räusperte sich. „Anne ist da, aber sie ist nicht hier bei mir.“

James erschrak. „Was? Wo ist sie? Wie kann ich sie erreichen?“

„Ich habe sie in mein Haus an die Westküste geschickt, sie soll Urlaub machen. Was ist denn los?“

„Gibt es dort ein Telefon? Hast du die Nummer?“ Schnell griff James nach einem Stift und einem Blatt Papier.

Aber Hector bremste: „Immer mit der Ruhe. In San Francisco ist es 4 Uhr nachts, sie wird noch schlafen. Hoffe ich jedenfalls.“

James wurde ungeduldig. „Hector, es ist wirklich wichtig!“

„Hör mal“, erwiderte Hector ernst. „Ich habe sie nicht umsonst fortgeschickt. Sie braucht Erholung. Was ist so wichtig, dass ihr diese nicht vergönnt sein soll?“

„Sirius ist verschwunden“, erklärte James verzweifelt.

Hector sog laut vernehmbar den Atem ein. „Was? Fuck!“

„Er ist nach Annes Abreise vollkommen abgestürzt. Er trinkt, ist kaum einen Tag nüchtern und nächtelang abgängig. Aber nun fehlt seit fast einer Woche jede Spur. Wir sind verzweifelt Hector! Sie muss nach Hause kommen. Wir brauchen sie, wenn wir ihn finden. So oder so …“, fügte er schweren Herzens hinzu, da nicht auszuschließen war, dass sein bester Freund nicht mehr am Leben war.

„Scheiße, ja.“ Hector überlegte einen Moment lang, dann beschloss er: „Ich werde sie abholen und begleiten. Wo müssen wir hin?“

„Kommt zu Sirius Wohnung in London. Es ist immer jemand von uns dort, für den Fall, dass er auftaucht.“

„In Ordnung. Wir benutzen einen Portschlüssel, gib uns ein paar Stunden. Sie muss ausgeschlafen sein. Zuletzt hat sie tagelang gar nicht geschlafen. Wenn sie umkippt ist niemandem geholfen.“

James seufzte erleichtert. „Danke, Hector!“

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