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15. Kapitel - Knockout

Eine Dreiviertelstunde später kam Sirius reichlich verkatert, mit halbherzig gekämmtem Haar und kräftigen Bartstoppeln an den reich gedeckten Frühstückstisch im Hotel, wo Lily und James sich schon vergnügt mit Toaststückchen fütterten.

„Da bist du ja endlich. Wo hast du Anne gelassen?", rief Lily und bestrich die nächste Scheibe Toast. „Was möchtest du James, Honig oder Konfitüre?", fragte sie dabei ihren frisch angetrauten Ehemann leise.

„Honig, meine Liebe", meinte der augenzwinkernd und Sirius rollte angewidert mit den Augen. „Oh bitte, soll ich euch lieber wieder allein lassen?"

„Nein", sagte Lily versöhnlich, während James pikiert antwortete: „Hättest du Eastwood mitgebracht, könntet ihr es uns gleichtun..."

Müde fuhr Sirius sich mit der Hand durchs Gesicht. „Marianne sagt, sie sei heute Morgen sehr blass gewesen und habe sich nochmal hingelegt. Der gestrige Tag war sehr anstrengend."

Lily taxierte ihn aus zusammengekniffenen Augen. „Du würdest uns doch sagen, wenn es ihr schlecht geht, oder? Ich weiß immer noch nicht genau, was ihr überhaupt fehlt!"

Sie wirkte misstrauisch und Sirius stammelte herum: „Das ist schwer in Worte zu fassen. Wenn dann muss sie dir das schon selber erklären."

Punkt eins: es ist Annes alleiniges Recht darüber zu bestimmen, wem sie es wann anvertrauen möchte. Nicht Ihres! Sie werden es keiner Menschenseele verraten, auch nicht ihren besten Freunden!

Murdochs Worte kamen ihm immer wieder in den Sinn. Anne hatte die Freunde bisher nicht eingeweiht. Er vermutete, dass sie sich Hector anvertraut hatte und bei dem Gedanken gab es ihm einen eifersüchtigen Stich, aber selbst das wusste er nicht mit Gewissheit.

„Wo sind Remus und Peter?", fragte er schließlich, um abzulenken.

„Vermutlich ihren Rausch ausschlafen, genau wie du."

„Ich bin ausgeschlafen. Und ich bin hier", entgegnete Sirius missmutig und griff nach dem gebratenen Speck und dem Rührei.

Zwanzig Minuten später kam auch Remus an den Tisch und berichtete, dass er bei Peter vorbeigeschaut habe, der ihn mit grau-grünem Gesicht empfangen und sich anschließend in die Toilette übergeben hatte.
„Ich glaube nicht, dass er Lust auf Frühstück hat", grinste er schadenfroh und bediente sich am Tatar.

„Er hat es wohl ordentlich krachen lassen, gestern", stellte Lily fest und sorgte für unterdrücktes Gelächter am Tisch.

„Er hat Anne vorgeworfen, das Ende der Herumtreiber besiegelt zu haben."

„Er sagt dasselbe auch über dich", ergänzte James und zog den Kopf ein, als sie empört aufsah. Die anderen lachten.

„Du musst nichts auf sein Gerede geben, er war vom ersten Moment an eifersüchtig auf Anne. Schon als Sirius sie das erste Mal mitgebracht hat, konnten die beiden sich nicht riechen", plauderte Remus aus dem Nähkasten und James zog den Schluss daraus: „Also ist es eigentlich Sirius Schuld!"

„Wie bitte? Was kann ich dafür, dass man uns gezwungen hat, eine Tanzpartnerin auszusuchen", brauste der auf.

„Hättest dich ja nicht gleich in sie verlieben müssen", lachte James schlitzohrig.

Sirius schüttelte prustend den Kopf. „In der Tat. Man sieht ja, wohin es mich gebracht hat...", sagte er sarkastisch.

„Ja, in ein golden graviertes Fangeisen", tönte James und wedelte mit der Hand, an der sein Ehering steckte.

„Hey", beschwerte sich Lily und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. James gab ihr daraufhin einen beschwichtigenden Kuss. „Es war nicht so gemeint, mein Schatz." Und wieder verzog Sirius das Gesicht und widmete sich lieber seinem Frühstück.

Als sie alle satt gegessen waren, beschlossen sie einen Spaziergang zu unternehmen.
„Vielleicht ist Anne inzwischen aufgestanden und kann uns begleiten", schlug Lily vor, die das schlechte Gewissen plagte, weil sie die vergangenen Tage überhaupt keine Zeit für die Freundin gehabt hatte, die so viel Zeit und Mühe in die Ausrichtung ihrer Hochzeitsfeier gesteckt hatte.

Sirius versprach ihr nachzusehen und sie blieb mit James und Remus vor der Haustür zurück.
„Vielleicht sollten wir zum See spazieren, ein paar schöne Erinnerungen wecken", überlegte sie. „Wisst ihr noch, wie ihr da hinten über die Felder galoppiert seid?"

Unterdessen stieg Sirius die Treppe nach oben und trat in Annes Schlafzimmer.
„Anne, bist du wach?", fragte er vorsichtig. Sie rührte sich nicht. Er trat zu ihr ans Bett und sah, dass ihre Augen offen waren, aber sie reagierte nicht.
„Anne?", fragte er erneut und berührte sanft ihren Arm.

Ein merkwürdig gedämpfter, klagender Laut entstieg ihrer Brust, aber sie sah ihn nicht an. Er begann sich Sorgen zu machen. „Anne", begann er sie zu rütteln. Da stob eine unsichtbare Kraft aus ihr und stieß ihn unsanft zurück. Sie begann heftig zu atmen und ihren Kopf hin und her zu werfen. Ihr Anblick war beängstigend. Sirius stockte der Atem. Aufs Neue trat er zu ihr, streichelte ihre Wange und hielt ihren Kopf fest, so dass ihre Augen auf ihn gerichtet waren. Aber sie sah nur keuchend durch ihn hindurch.

„Anne", wimmerte er den Tränen nahe.
„Bei Merlin! Verlass mich nicht! Nicht hier und heute ..."

Wieder hörte er Murdochs Stimme in seinem Kopf: „Wenn es passiert, schicken Sie mir eine Nachricht. Egal wann, egal wo Sie sind, ich werde kommen!"

Entsetzt sah Sirius die teilnahmslos vor ihm liegende Anne an. Das hatte er also damit gemeint, wenn es passiert...

Er richtete sich auf, zog seinen Zauberstab und dachte angestrengt an glücklichere Zeiten. An James und Remus und Peter. An das hübsche Mädchen mit den blauen Augen, dem sie so viele Streiche gespielt hatten. An heimliche Küsse in dunklen Ecken von Schloss Hogwarts. Ein großer, milchig weißer, struppiger Hund entstieg der Spitze des Stabes.

„Such Murdoch", befahl er ihm. „Sag ihm, es ist soweit!" Damit entsandte er den Patronus in die Lüfte, wie Dumbledore es allen Ordensmitgliedern beigebracht hatte, und sah ihm stirnrunzelnd nach, wie er durch die Wand entschwand.

Draußen nahm Lily aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr.
„Was ist das?", wunderte sie sich und bevor die anderen sich umsehen konnten, war der Hund auch schon verschwunden.

James war irritiert. „Was denn?"

„Das war Sirius Patronus!"

Remus blickte sich suchend um. „Ein Patronus? Wieso sollte er den aussenden? Glaubst du, es ist etwas passiert?"

Entgeistert sah Lily ihn an und spurtete im nächsten Moment blitzschnell ins Haus und die Treppe hinauf. „Sirius? Anne? Wo seid ihr?" Ihre Stimme klang schrill und angsterfüllt durchs Haus.

„Miss Evans", kam Marianne aufgeschreckt aus dem Esszimmer, sah nach oben und korrigierte sich sogleich: „Ich meine Mrs. Potter. Ist etwas passiert?"

„Welches ist Annes Schlafzimmer?", wollte Lily aufgewühlt wissen.

„Die zweite Tür links", gab Marianne ihr verdattert Auskunft und schon stürmte Lily durch die genannte Tür ins Zimmer und fand Sirius vor dem Bett kniend und leise auf Anne einredend, die an die Decke starrte und besorgniserregend zuckte.

„Um Himmels Willen! Sirius, was ist mit ihr?"

James und Remus waren unterdessen ebenfalls ins Haus gelaufen und versuchten Marianne zu beschwichtigen, die sich große Sorgen machte. Dann liefen sie die Treppe nach oben und fanden dasselbe Bild, wie Lily vor ihnen.

„James", bat Sirius seinen Freund mit Grabesstimme, „Murdoch wird jeden Moment ankommen. Bitte bring ihn herauf." Die Stimme brach ihm, als er hinzufügte: „Ich kann im Moment nicht ..."

„Ja, mein Freund", antwortete James. „Ich geh schon!" Er drückte Lilys Arm, die fassungslos im Zimmer stand und ging hinaus. Remus legte tröstend den Arm auf Lilys Schulter.

„Murdoch ist auf dem Weg hierher? Aber was fehlt ihr denn bloß?", wimmerte sie. „Sirius jetzt sag schon!"

Sirius antwortete nicht. Er legte seinen Kopf auf Annes Brust und begann schluchzend zu weinen. Lily warf Remus einen ängstlichen Blick zu und der nahm sie beruhigend in den Arm, während ihr die Tränen kamen. Ein paar Minuten später konnten sie Schritte auf der Treppe vernehmen und James kam hinter Henry Murdoch hergerannt, der ganz ungewohnt leger in Jeans aber mit seinem eleganten dunkelblauen Zaubererumhang mit Hut, den er auch gestern auf der Hochzeit getragen hatte, ins Zimmer stürmte.

Sofort drängte er Sirius beiseite, leuchtete mit seinem Zauberstablicht in Annes Augen, was sie leise aufstöhnen ließ, und legte dann die Hände prüfend auf ihren Brustkorb. Befehlsgewohnt wandte er sich an Sirius.
„Mr. Black, es ist soweit! Holen Sie es."

Verzweifelt schüttelte Sirius den Kopf. „Nein, bitte", rief er und ließ Annes kalte Hand nicht los. „Können Sie nicht erst etwas anderes versuchen?"

Einfühlsam legte Murdoch die Hand auf seinen Arm. „Ich fürchte, dafür ist es zu spät", sagte er niederschmetternd. „Es ist die zweite Einnahme, sie wird keinen bleibenden Schaden verursachen. Aber denken Sie daran, was ich ihnen gesagt habe!"

Sirius atmete tief durch.

„Beim ersten Mal hat sie den Trank selbst genommen, aus freien Stücken. Ein zweites Mal wird sie das nicht tun können. Der Destruiant wird sie davon abhalten. Sie wird sich möglicherweise sogar wehren. Aber wenn es so weit ist, ist er unsere einzige Hoffnung", hatte der Heiler ihm einst erklärt und ihm dann ein Fläschchen Zaubertrank zur sicheren Verwahrung anvertraut.

„Warum muss ich ihn vor ihr verstecken, wenn sie ihn ohnehin nicht trinken will?", hatte er daraufhin ratlos gefragt. Murdoch hatte ihm in die Augen gesehen und erwidert: „Ich mache mir keine Sorgen, dass sie ihn nimmt. Ich befürchte, dass sie ihn vernichtet. Sie tragen Verantwortung dafür, dass wir den Trank haben, wenn wir ihn brauchen. Achten Sie gut auf ihn. Der Tag wird kommen!"

Nun war er da. Schweren Herzens gab Sirius Annes Hand frei, um den Raum zu verlassen.
Murdoch legte anschließend seinen Hut und seinen Umhang ab, ebenso seine Weste und krempelte die Hemdsärmel hoch. Lily bemerkte Schweißperlen auf seiner gerunzelten Stirn. Das Schicksal eines Patienten hatte ihn in ihrer Gegenwart noch niemals dermaßen aufgewühlt. Bis heute!

„Was geschieht jetzt?", fragte sie nervös. Noch immer konnte sie sich keinen Reim darauf machen, woran Anne denn nun eigentlich litt.

„Sie sollten besser hinausgehen, Miss Evans. Es wird unschön werden ..."

„Was?" Sie wimmerte verzagt.

„Sie heißt jetzt Mrs. Potter", korrigierte James verschnupft. „Und sie ist angehende Heilerin."

Murdoch schloss die Augen. „Wie auch immer. Bringen Sie sie hinaus!"

„Nein", wehrte Lily sich. „Sie ist meine Freundin! Ich will wissen, was mit ihr geschieht!"

Murdoch ignorierte die Widerspenstige und setzte sich zu Anne ans Bett. Vorsichtig schob er seinen linken Arm unter ihre Schultern und hob sie an. Ihr Kopf klappte nach hinten und zappelte unkontrolliert. Wieder war das seltsam ferne Wehklagen von ihr zu hören. Zärtlich legte er seine Rechte auf ihre Wange, rückte ihren Kopf gerade und drückte sie beschützend an sich.
„Oh Anne", flüsterte er verzweifelt.

Gebannt verfolgten die Anwesenden, was vor ihren Augen geschah. In dem Moment kam Sirius mit dem Zaubertrankfläschchen zurück. Mit sorgenvoll gefurchter Stirn sah Lily es an, als er es an Murdoch aushändigte.

„Was ist das?", fragte sie leise und zog Sirius drängend am Ärmel. Er blickte drein, als ginge er zu einer Beerdigung.

„Gift", sagte er nur.

„Gift?!" Lily riss schockiert die Augen auf. „Sie wollen sie vergiften? Sind Sie verrückt?!", schrie sie Murdoch an.

Der hatte Annes Kopf an seine Wange gelegt und sprach beruhigend auf sie ein. Er hielt sie in seine Armbeuge geklemmt fest, um die Hände frei zu haben. Die Phiole hatte er bereits geöffnet. Angestrengt hielt er einen Moment inne. Dann packte er Annes Nacken mit festem Griff und setzte das Fläschchen an ihre Lippen. Sofort kam Bewegung in ihren zuvor so leblosen Körper. Sie riss die Augen auf und die Arme nach oben, wo der Heiler sie gekonnt mit dem Ellbogen blockierte, damit sie ihm nicht das Fläschchen wegschlagen konnte.
Weißer Nebel stob aus ihrer Brust hervor und drängte die Anwesenden zurück. Aber Murdoch war darauf vorbereitet. Er hatte oft genug mit Anne gearbeitet, um zu wissen, was zu tun war. Mit geschlossenen Augen drückte er sie so fest an sich, dass sie eine Einheit bildeten und nicht durch den Ausbruch ihrer selbstzerstörerischen Magie getrennt werden konnten. Es kostete ihn viel Kraft und Energie und er murmelte beständig unverständliche Schutzformeln vor sich hin, aber es gelang. Der Nebel manifestierte sich um sie beide herum und kreiste sie wirbelnd und lichtblitzend ein. Ein steter Windhauch fegte durchs Zimmer, aber der Heiler ließ nicht von ihr ab. Sobald die ganze Flüssigkeit zwischen ihren Lippen hindurchgelaufen war, ließ er die Phiole fallen, presste ihr Kinn kräftig nach oben und legte die Hand über ihren Mund, während er mit der anderen Hand ihren Kopf in die Gegenrichtung drückte. Unfähig den bitteren Trank wieder auszuspucken oder auch nur zu atmen sah sie ihn aus ihren blauen Augen flehend an und stöhnte verzweifelt. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, aber er legte alle Kraft in seine Bemühungen, ihr den so dringend notwendigen Trank aufzuzwingen.

„Du musst hinunterschlucken", raunte er ihr zu und sie schüttelte erstaunlich wehrhaft den Kopf. Dann begann sie, sich mit dem ganzen Körper aufzubäumen und er hatte sichtlich Mühe sie niederzuringen und festzuhalten. Vor Anstrengung zeichneten sich Schweißflecken auf seinem weißen Hemd ab, an dem der wirbelnde Destruiant zunehmend zerrte.

Lily schlug zuerst die Hände vors Gesicht und vergrub es dann schließlich in James Brust, der ebenso wie Remus und Sirius schreckensstarr mitverfolgte, wie Anne hinter dem rasenden Nebelschleier erst rot und dann blau anlief und schließlich die Augen zusammenkniff und - endlich! - widerwillig hinunterschluckte. Mit einem leise dröhnenden Geräusch fiel der leuchtende Nebel abrupt in sich zusammen und verschwand. Sofort lockerte der Heiler seinen Griff, riss sie in eine aufrechte Position und lehnte sie an seine Brust, wo sie röchelnd Luft holen konnte. Erleichtert atmete er auf und streichelte über ihr Haar, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Dann legte er sie auf ihre Kissen zurück und stürmte aus dem Zimmer hinaus auf die Galerie, wo er sich verbissen am Geländer festkrallte und zitternd stehenblieb.

Mucksmäuschenstill blieben die jungen Leute wie angewurzelt. Lily hielt sich an James fest und war überwältigt von diesem emotionalen Ausbruch des sonst so gefühlskalten Stationsleiters. Er hatte ohne mit der Wimper zu zucken eine Operation an einem unbetäubten Patienten vorgenommen, aber es war ihm schwergefallen Anne zwingen zu müssen, ihre Medizin zu schlucken. Sie erkannte eine ganz neue Seite an ihm.

Remus hingegen war zutiefst erschüttert. Genau so musste es sich für Anne angefühlt haben, ihn gegen seinen Willen betäuben zu müssen. Mit dem Unterschied, dass sie nicht nur zugesehen, sondern selbst Hand angelegt hatte. Und er hatte nichts besseres zu tun gehabt, als es ihr nachzutragen und den Schmerz zu suchen, den sie ihm abgekauft und an seiner statt getragen hatte.

Sirius ergriff schließlich wieder Annes Hand und suchte in ihren Augen nach Anzeichen der Besserung. Endlich sah sie ihn wieder an und er streichelte zärtlich, mit dem Anflug eines hoffnungsvollen Lächelns ihre Wange. Er hatte keine Worte für seine Gefühle, so groß war seine Erleichterung, als sie endlich wieder ruhig atmete. Vor Erschöpfung konnte sie kaum noch die Augen offen halten.

„Ich liebe dich", hauchte Sirius ihr zu und küsste sie auf die Schläfe.

Langsam und schüchtern traten die anderen in ihr Blickfeld und Sirius gab ihnen schließlich den Vortritt. Lily griff nach Annes Hand und lächelte gequält. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, kam Murdoch wieder herein und sagte.
„Sie braucht jetzt ein paar Stunden Ruhe, meine Herrschaften!"

Lily seufzte missbilligend. Ohne den Blick von Anne zu nehmen, flüsterte sie ihr zu: „Ich komme wieder", und ein dankbares Lächeln erschien auf Annes blassem Gesicht.

Murdoch blieb noch eine ganze Weile, er ließ sich sogar von Marianne verköstigen, bevor er sich ausreichend versichert hatte, dass Anne über den Berg war und den Heimweg nach London antrat.

„Wo der wohl heute Hals über Kopf wegmusste", meinte James spitzbübisch.

„Woher auch immer, Anne schien im wichtig zu sein. Zum Glück", erwiderte Lily und schließlich sahen alle erwartungsvoll auf Sirius.

„Du musst uns das erklären", verlangten sie.

„Das kann ich beim besten Willen nicht", entgegnete er kopfschüttelnd. „Ich habe es versprochen ..."

Also war es an Anne, ihnen nach all der Heimlichtuerei endlich reinen Wein einzuschenken. Es dauerte ein paar Tage, bis sie aus dem Bett und auf die Beine kam.
Murdoch kam jeden Tag, um persönlich nach ihr zu sehen, während die anderen sich darum kümmerten, die Überreste der Hochzeitsfeier aufzuräumen. Peter war Hals über Kopf abgereist, so peinlich war ihm sein Verhalten am Hochzeitsabend. Remus war für ein paar Tage in seine Wohnung nach Hogsmeade heimgekehrt. Als er wieder nach Maple Court kam und Murdoch Anne endlich erlaubte, das Bett zu verlassen, rief sie alle zusammen in ihren Salon.
Hand in Hand mit Sirius stand sie schließlich vor ihnen und wusste nicht, wie sie anfangen sollte.

„Es tut mir leid, was ihr miterleben musstet", bedauerte sie schließlich. „Ich wünschte, es wäre anders, aber es war nur eine Frage der Zeit, wann es passiert. Und es wird wieder geschehen", fuhr sie fort. „Wieder und wieder. So lange, bis nichts von mir übrig bleibt."

Lily sah sie entgeistert an. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten streitlustig. „Was willst du uns damit sagen? Was war das für ein Anfall? Was ist das für eine ominöse Krankheit?"

„Keine Krankheit", schüttelte Anne den Kopf. „Nur das Ergebnis meiner magischen Fehltritte."

„Was?" Verständnislos runzelte Lily die Stirn.

Anne bemühte sich, ruhig zu bleiben und blickte in fragende Gesichter.
„Ich werde sterben", stellte sie schließlich klar. „Vielleicht morgen, vielleicht nächsten Monat oder auch erst nächstes Jahr, aber ich bezweifle, dass es so lange dauern wird. Die Magie, die ich erschaffen habe, wird mich langsam aber sicher zugrunde richten."

In jenem Moment hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Annes Freunde wussten nicht, was sie sagen sollten. Sirius senkte betrübt das Haupt.
„Aber ...", setzte Lily an. „Aber du sagtest, du wärst in Behandlung. Murdoch kann dir doch helfen, oder? Er konnte es gestern!"

Anne ließ Sirius Hand los und nahm ihre Freundin in den Arm.
„Nein, Lily. Er kann mir nicht mehr helfen. Niemand kann das. Er kann mir nur helfen, es noch ein wenig hinauszuzögern. Mir ein wenig Zeit verschaffen. Zeit, um sie mit meinen Freunden zu verbringen", lächelte sie und streckte die Hände nach James und Remus aus.

Lily war untröstlich. Und doch war es für Anne befreiend, endlich die bittere Wahrheit einzugestehen.

Annes Zusammenbruch: 503 von Hans Zimmer

https://youtu.be/4VqoqriCA9c

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