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12. Kapitel - Durch den Nebel

Anne machte das Sofa frei von allerhand Kleidungsstücken, Zeitungen und Kekskrümeln, und ließ noch zwei weitere Sessel aus dem Nichts erscheinen, damit alle Platz fanden und sich setzen konnten.

Sie bot einen höchst ungewöhnlichen Anblick so ganz ohne ihre übliche, makellose schwarze Kleidung, ungeschminkt und mit zerzaustem Haar. Sirius hellgrauer Strickpullover endete weit oberhalb ihrer Knie und sie zerrte und zupfte daran herum, um sich ausreichend zu bedecken. Dann setzte sie sich kurzerhand auf Sirius Schoß, zog die Beine an und kuschelte sich vertrauensvoll in seine beschützenden Arme. Eine Geste, die die anderen maßlos verwirrte. Ihr sonst so glamouröser Glanz machte plötzlich dem Eindruck eines verletzlichen Kindes Platz.

„Seit wann bist du entlassen Remus?", fragte Sirius und der Angesprochene räusperte sich, nachdem er Anne eine Weile fragend taxiert hatte.

„Seit heute Nachmittag."

„Und wie geht es ...", fragte Sirius vorsichtig und deutete verhalten auf seine Brust.

Remus lächelte. „Ist fast wieder wie vorher", scherzte er.

„Ich fasse es immer noch nicht, dass du dich ohne Betäubung hast aufschneiden lassen." Sirius schüttelte sich bei der bloßen Vorstellung.

„Du hast was?!" Anne fuhr entsetzt in die Höhe.

Abschätzig grinste Remus sie an.

„Warum?", fragte sie fassungslos.

„Ich drücke mich nicht. Und du warst ja nicht da, um mich hinterrücks hereinzulegen", antwortete er gehässig.

Sie überging seine boshafte Bemerkung. „Aber kein Heiler würde ohne Betäubung operieren! Das ist unmenschlich!"

Sein Grinsen wurde noch breiter.
„Dein guter Freund Murdoch schon", sagte er provokant und brachte sie zum Schweigen.

Unangenehm berührt verfolgten die anderen das angespannte Gespräch. Anne senkte den Blick und atmete ein paar Mal tief durch. Er gab ihr die Schuld! Sirius drückte beistehend ihre Hand, sagte aber nichts.

„Remus, was du heute gesehen hast, ist nicht das, was du glaubst", setzte sie schließlich zu ihrer Rechtfertigung an und stellte fest, dass alle gespannt an ihren Lippen hingen. Irritiert hielt sie inne. Was wollten sie denn nur von ihr? Schon begann sie wieder zu zittern und Sirius musste sie gut festhalten, um es zu verbergen.

„Was glaube ich denn?", erwiderte Remus schließlich ungehalten, als sie nicht weitersprach. „Welchen Grund haben deine Besuche bei Murdoch? Was fehlt Dir? Was verschweigst du uns?"
Seine Fragen prasselten auf sie nieder, wie Hagelkörner.

„Remus", versuchte Sirius ihn zu beschwichtigen, aber der ließ sich nicht beirren.

„Nein", rief er. „Ich will endlich wissen, was ihr beide für ein Spiel treibt! Wusstest du, dass sie heute in seinen Armen gelegen hat?!"

Nun war es heraus. Obwohl er nicht die Absicht gehabt hatte, Anne vor Sirius bloßzustellen, war es nun einfach passiert. Schuldbewusst sah er seinem Freund ins Gesicht, aber der zeigte überhaupt nicht die Reaktion, die zu erwarten gewesen wäre. Keine Überraschung, kein Entsetzen, keine Wut ... Er saß nur resigniert da und klammerte sich an seiner Partnerin fest.

„Ja, ich bin krank", platzte Anne da ruhig aber bestimmt heraus. „Deshalb war ich bei Murdoch. Und werde auch noch öfter dort sein", fügte sie mit Blick auf Lily hinzu, die ihre Hand vor den Mund geschlagen hatte. „Ich bin in Behandlung. Ihr müsst Euch keine Sorgen machen."

Bei ihren letzten Worten, senkte Sirius enttäuscht den Blick, was Remus nicht entging.

„Aber was fehlt dir denn? Ein Fluchschaden?" Lily war überaus besorgt um ihre Freundin.

„Vermutlich sowas in der Art", meinte Anne vage, stand auf und setzte sich zu ihr. „Bitte mach dir keine Sorgen Lily", sagte sie leise. „Ich bin in den besten Händen! Und ich werde mich auch nicht betäubungslos operieren lassen", schmunzelte sie mit einem Seitenblick auf Remus.

„Außerdem wirst du dich regelmäßig davon überzeugen können, dass es mir gut geht, denn ich werde eine Weile in der Heimat bleiben", sprach sie weiter und Lily lächelte vorsichtig.

„Hier in London?", fragte sie erwartungsvoll.

„Nein, in Maple Court. Aber ich werde oft hier sein, weil ..." Sie sah Sirius auffordernd an und Lily folgte fragend ihrem Blick.

Sirus straffte die Schultern und sah in gespannte Gesichter. „Weil sie mich nämlich heiraten wird", verkündete er stolz.

„Bei Merlin!" James sprang auf und schloss seinen Freund in die Arme. „Meinen herzlichen Glückwunsch!"

Lily war Anne ebenfalls Glückwünsche flüsternd um den Hals gefallen.

Und auch Remus erhob sich schwerfällig und gratulierte seinem Freund. Es fiel ihm aber sehr schwer, Anne die Hand zu reichen. Er ahnte, dass sie ihnen - wieder einmal - nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte.

In den darauffolgenden Wochen traten Annes Krankheit und die Ankündigung ihrer Vermählung mit Sirius hinter den emsigen Hochzeitsvorbereitungen von Lily und James zurück. Da Anne sich ohnehin häufig in Maple Court aufhielt, wurde sie mit der Organisation der Feier im Hotel dort beauftragt. Das brachte den Vorteil mit sich, dass sie sich Lilys wachsamen Blicken entziehen und an schlechten Tagen Marianne mit ihren Aufgaben betrauen konnte. Die Hausangestellte kannte nicht die volle Tragweite der Erkrankung ihrer Ladyschaft, aber der besorgniserregende Zustand, war nicht vor ihr zu verbergen und selbst wenn Anne nur einen Schnupfen gehabt hätte, hätte Marianne sie so rührend umsorgt, dass es ihr an nichts gefehlt hätte.

Henry Murdoch war mit ihrer täglichen Routine sehr zufrieden und lobte sie bei jedem ihrer Besuche und dennoch wurde bald ersichtlich, dass es ihr trotz aller Bemühungen jeden Tag schlechter ging. Aus den zwei Stunden Ruhe am Nachmittag wurden drei und der Spaziergang vor dem Frühstück verlangte Anne jeden Tag mehr Überwindung ab. Ohne Sirius und Mariannes tatkräftigen Einsatz, wäre sie eines Tages einfach im Bett liegen geblieben, im tristen Nebel versinkend, ohne Aussicht auf Sonnenlicht.

Die Depressionen kamen häufiger und dauerten länger und sie begann zu hoffen, dass der Termin für ihre eigene Hochzeit, den sie und Sirius auf den ersten Juli festgesetzt hatten, nicht zu spät geplant war.

Schweren Herzens hatte sie die Tatsache akzeptiert, dass der Kampf mit den Wilderern im verbotenen Wald wohl ihr letzter gewesen war und sie niemals mehr einen solchen austragen oder ihrem herrschsüchtigen Vater gleichauf gegenübertreten würde. Überhaupt legte sie jegliche Vorstellung ab, den Lauf der Dinge noch ändern oder beherrschen zu können. Täglich stand sie auf und tat das gleiche. Kein Leben, das sie sich gewünscht hätte, aber wenn ihr auf diese Weise überhaupt noch ein Leben übrig blieb, war sie bereit alles dafür zu tun.

Entgegen ihrer Gesundheit blühte die Beziehung zu Sirius plötzlich auf. Er umsorgte sie und las ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Er hörte in jeder Hinsicht auf, sie zu bedrängen und sie gab es auf, ihn von seinem Entschluss, gegen jede Vernunft die Aurorenausbildung abzuschließen, abzubringen. Im Gegenteil flickte sie ihn regelmäßig kommentarlos zusammen, wenn ein verirrter Übungsfluch wieder einmal Spuren hinterlassen hatte. Bei jedem Training von Festnahmen, Verhören, Widerstands- und Fluchbrechern musste Sirius als Testperson herhalten. Die Arbeit ging ihr nie aus.

Zwei Wochen vor der anstehenden Hochzeitsfeier war Sirius zum ersten Mal selbst nahe dran aufzugeben.

Die zwölf Teilnehmer des Ausbildungskurses standen im Übungsraum vor ihren Tischen. Jeder hatte ein Glas voll Kakerlaken erhalten und nun ging es daran, an diesen Flüche zu trainieren. Unverzeihliche Flüche. Weil die unverzeihlichen Flüche im Kampf gegen Voldemort und seine Todesser eingesetzt werden durften, musste jeder angehende Auror diese beherrschen. Bis hin zum Todesfluch.

Sirius war froh, dass es nur Kakerlaken waren, die sie unterwerfen, foltern und töten mussten und keine Säugetiere oder gar Menschen. Bis Bartemius Crouch den Raum betrat und sich ein Bild zum Ausbildungsstand der neuen Aurorengeneration machen wollte. Er rügte, dass der Imperius-Fluch nicht gegenseitig an den Kursteilnehmern trainiert wurde und ordnete dies an.
Der schon etwas ältere Ausbilder Mr. Trisenius, einer der wenigen mit denen Sirius keine Problem hatte, begann daraufhin zu diskutieren, dass diese Vorgehensweise nicht üblich sei und ein unverzeihlicher Fluch nicht auf einen Unschuldigen angewendet werden durfte.

„Ach, Papperlapapp", fuhr Crouch ihm über den Mund. „Meine Leute müssen wissen womit sie es zu tun haben. Sie müssen die Flüche anwenden können und sie sollten auch wissen, wie sie sich anfühlen."

Trisenius erbleichte. „Etwa auch der Cruciatus-Fluch?", fragte er entgeistert.

Crouch hatte unterdessen beim Schlendern durch die Reihen Sirius unter den Schülern entdeckt und als in diesem Moment sein Blick an ihm hängen blieb, schwante Sirius Böses.
„Warum nicht", sagte Crouch teuflisch grinsend. „Möchten Sie vielleicht den Anfang machen, Mr. Black? Sie dürfen sich auch aussuchen, ob sie den Fluch anwenden oder am eigenen Leib erfahren wollen."

Sirius wurde es heiß und kalt. Alle seine Kommilitonen im Raum zuckten ängstlich zusammen.

„Ich werde keinen Cruciatus-Fluch auf einen Mitschüler anwenden, Sir", sagte Sirius mit bebender Stimme.

„Das hatte ich auch nicht erwartet", erwiderte Crouch grinsend. „Nun denn. Legen Sie ihren Zauberstab ab und treten Sie nach vorne."

Nervös tat Sirius wie ihm geheißen wurde.

„Freiwillige?", fragte Crouch in den Raum. Niemand hob die Hand.

„Keiner? Und Sie wollen Auroren werden?", höhnte er verächtlich und im nächsten Moment richtete er blitzschnell den Zauberstab auf Sirius. „Crucio!"

Sirius konnte einen gequälten Aufschrei nicht unterdrücken. Der Schmerz, der jede Pore seines Körpers durchfuhr, zwang ihn auf die Knie. Er füllte seine Lungen mit Feuer und verdrängte jeden Gedanken aus seinem Kopf. Als peitschten Geißeln von allen Seiten auf ihn ein, als bohrten sich Spere durch jeden Zentimeter seines Daseins, konnte er nichts tun als gequält aufzujaulen und kläglich nach Atem zu ringen, während er wehrlos zu Boden stürzte und sich im Staub wand.

Fassungslos musste die Gruppe zuschauen, wie Crouch ihn eine ganze Minute lang der Folter aussetzte und er danach völlig benommen liegen blieb, während sein Peiniger schadenfroh an ihn herantrat und ihn leise verhöhnte: „Nun können Sie sich mit ihrer Bettgefährtin darüber austauschen, wie sich das anfühlt!"

Sirius hustete trocken, während er versuchte, zu Atem zu kommen. Mit letzter Kraft spuckte er dem Abteilungsleiter vor die Füße.

„Sie ist nicht meine Bettgefährtin. Sie ist die Frau, die ich heiraten werde", keuchte er und sank kraftlos zu Boden zurück.

Crouch kratzte sich überheblich an seinem dünnen schwarzen Schnurrbart. „Wenn Sie meinen", grinste er diabolisch und verließ den Raum.

Dass Mr. Trisenius an diesem Tag seine Ausbilderstelle kündigte, war Sirius kein Trost. Die Tatsache, dass sein oberster Vorgesetzter ihn ohne mit der Wimper zu zucken gefoltert hatte, weckte Zweifel in ihm, ob Anne nicht vielleicht doch recht hatte und all die Plackerei am Ende zu nichts als den Scherben seiner Existenz führen würde. An diesem Abend blieb er in seiner Wohnung in London. Er konnte ihr unmöglich unter die Augen treten, auch wenn das bedeutete, dass er sie Hector überlassen musste, der heute aus den Staaten angekommen war. Aber auf gar keinen Fall durfte sie erfahren, was Crouch getan hatte. Sie war im Stande, ihn aufzusuchen und herauszufordern und das würde ihre verbliebenen Kräfte bei Weitem übersteigen.

Unterdessen hatte Anne Hector freudig in Maple Court empfangen und nach einem stattlichen Nachmittags-Tee mit in ihren Salon gezogen, wo sie sich nervös zappelnd ans Klavier setzte.

„Ich habe etwas für dich", verkündete sie geheimnisvoll und ihre Augen blitzten vor Vergnügen. „Erinnerst du dich an das Lied, das wir auf der 1000-Jahr-Feier gespielt haben? Das erste Lied mit kleinem Orchester."

„Selbstverständlich", grinste er. „Ich habe es selbst komponiert. Du hast es mit mir aufgenommen, für unser zweites Album. Weißt du das nicht mehr?"

„Doch", erwiderte sie und strahlte ihn unvermindert an, dass er unwillkürlich lachen musste.

„Nun, was ist damit?"

„Ich habe es zu einem Pianostück weiterentwickelt. Hör zu", befahl sie und begann zu spielen.

Er war hingerissen. Unglaublich, was sie aus dem Stück gemacht hatte. Nach so langer Zusammenarbeit hatte er sie tatsächlich noch unterschätzt! Sprachlos stand er vor ihr, als der letzte Akkord langsam verklang.

„Anne", raunte er schließlich heiser. „Das ist der Wahnsinn!"

Stolz strahlte sie übers ganze Gesicht. „Es war viel Arbeit, aber es hat so viel Spaß gemacht!"

„Du musst es aufnehmen! Ich bringe dich damit heraus! Was hast du noch auf Lager? Vielleicht können wir ein Album daraus machen."

Abwehrend schüttelte sie den Kopf und zog einen dicken, braunen Umschlag aus einem Regal hervor.

„Ich habe es schon aufgenommen. Und ich möchte es dir schenken. Hier."
Verstohlene Tränen glitzerten in ihren Augenwinkeln, als sie ihm mit eingefrorenem Lächeln das Päckchen reichte.

Er nahm es entgegen, wandte aber nicht den Blick von ihrem Gesicht. „Was ist los Anne?"

„Nichts, was soll schon los sein? Ich will dir ein Geschenk machen. Du kannst es ruhig annehmen", antwortete sie sich rasch abwendend, damit er sie nicht weinen sah.

Er seufzte. „Anne! Du magst vielleicht geschickt genug lügen um sogar Lily Evans zu täuschen, die gerade alle Hände voll zu tun hat. Aber nicht mich! Wie schlimm ist es?"

Sie blieb mit dem Rücken zu ihm am Fenster stehen und antwortete nicht. Er legte den Umschlag ab, trat zu ihr heran und legte die Hände auf ihre Schultern.

„Versuchst du gerade, mir ein Abschiedsgeschenk zu machen?", fragte er ohne Umschweife.

Damit war ihre Selbstbeherrschung dahin und sie schluchzte unglücklich auf. Er festigte seinen Griff, drehte sie zu sich herum und drückte sie an sich, um sie tröstend festzuhalten, bis sie fertig geweint hatte. Er hatte nicht gedacht, dass sie ihn an diesem Nachmittag noch mehr erschüttern konnte, aber die anschließende Schilderung, dass sie schwer erkrankt sei und fürchten müsse, ihre eigene Hochzeit nicht mehr zu erleben, ließ ihm beinah das Herz stillstehen.

Den ganzen Abend saßen sie beisammen und ließen Revue passieren, was sie gemeinsam erreicht hatten. Er konnte nicht fassen, dass sie schon so bald nicht mehr da sein sollte. Schließlich setzten sie sich gemeinsam ans Klavier und spielten, bis Marianne mit immer drängenderer Vehemenz darauf pochte, dass Anne bereits eine Stunde über der verordneten Nachtruhe sei und sie sich über ihre Sklaventreiberei amüsierend endlich trennten und zu Bett begaben.

In meiner Vorstellung sitzt Anne am Klavier, während Sirius seinem Vorgesetzten gegenübertritt, und spielt ihr Thema aus Band 1: die Passacaglia in der Sad & Emotional Piano Version von Kassia.

https://youtu.be/L605imWdNTw


Außerdem hat sie für Hector Faded in der Piano Version von Riyandi Kusuma aufgenommen.

https://youtu.be/BiTfjJpZJ4E

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