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62. Kapitel - Entkommen


Zu Hause bot er ihr einen Platz auf der von zahlreichen Rosenstauden zugewucherten Terrasse an und machte sich danach in der Küche zu schaffen, um wenig später einen Korb mit Brot und einen Teller mit Käse sowie eine Flasche Wein und zwei Gläser herauszutragen und vor ihr abzustellen.

„Ich hoffe, du hast nichts gegen ein einfaches Abendessen. Ich besitze keinen Hauselfen und in der Küche kenne ich mich nicht annähernd so gut aus wie in meinen Behandlungsräumen."

Sie lächelte. „Da kannst du mehr als ich. Ich kann weder kochen, noch ein einfaches Mahl kredenzen. Damit musste ich mich zeitlebens niemals auseinander setzen", gestand sie und er hielt überrascht inne.

„Was? Ist das so abwegig, dass eine Frau so etwas nicht kann?", neckte sie.

„Nein, das ist gar nicht abwegig. Du musstest dich damit niemals auseinandersetzen, wie du schon sagtest. Ich war nur irritiert, dass du mehr als zehn Worte am Stück gesprochen und mir etwas von dir erzählt hast!"

„Hm", machte sie und kehrte wieder zur bewährten Schweigsamkeit zurück.

„Was genau tun wir hier?", fragte sie dann aber doch mit Nachdruck, während er Wein eingoss und ein Glas vor sie hinstellte.

„Nun, wir trinken Wein und wir essen Brot und Käse", erläuterte er mit stoischem Ernst.

Sie musste leise lachen. „Nein, ich meine... was tun wir hier? Wir könnten auch in Hogwarts essen ... und reden."

„Wer sagt, dass ich reden will?", erwiderte er verschmitzt und entlockte ihr damit ein sanftes Schnauben.

„Natürlich willst du reden. Oder zuhören, wie man es nimmt."

„Zuhören werde ich dir sehr gerne, aber nur wenn du mir etwas sagen willst. Ich werde dich nicht zwingen. Du kannst auch die nächsten Tage schweigen und hinterher behaupten, du hättest ein paar Tage Urlaub gemacht. Alles, wie du willst. Cheers!"

Er schnappte sich sein Glas und stupste vorsichtig gegen das ihre, so dass ein leise vibrierendes Klirren erklang.

Den ganzen Abend verbrachten sie auf der Terrasse aber Anne konnte sich nicht dazu durchdringen, mit ihm über das zu sprechen, was ihr auf der Seele brannte. Henry hielt sein Versprechen und bedrängte sie nicht. Stattdessen sprachen sie über das Wetter, die Klassenzimmer auf Hogwarts, Zauberstabhölzer und die grässlichen braunen Bodenfliesen in der Apotheke des St. Mungos. Als es längst dunkel geworden war, brachte er sie ins Bett und drückte ihr einen fürsorglichen Kuss auf die Wange. Sie fühlte sich wohlbehütet, als ihr in dieser Nacht die Augen zufielen.

***

Etwas war anders, als sie aufwachte. Es war noch düster im Raum und sie hätte nicht sagen können, was sich verändert hatte, aber sie spürte eine panische Angst in ihrer Brust und fragte sich, wieso. Da bewegte sich ein dunkler Schatten im Zimmer und sie wollte erschrocken auffahren, nur um im nächsten Moment zurückgerissen zu werden und zu erkennen, dass ihre Handgelenke links und rechts mit steifen, engen Lederriemen ans Bett gebunden waren. Sie wand sich auf der Matratze, um einen Blick auf ihre Hände zu erhaschen, aber da bemerkte sie, dass auch um ihre Fußgelenke eng anliegende Seile gewunden waren, die sie zu beiden Seiten fixierten. Mit gespreizten Beinen lag sie bewegungsunfähig auf ihrem Bett und eiskalte Angst legte sich wie ein Bleigürtel um ihr Herz.

Sie wollte nach Hilfe rufen, aber kein Laut entsprang ihrer Kehle, kein Wort, kein Schrei, nicht einmal ein Stöhnen war möglich. Ein Schweigezauber lag auf ihr und sie begann panisch zu hyperventilieren.

Eine große, schwarze Gestalt trat aus dem Schatten in ihr Sichtfeld und ein Paar rot schimmernde, feurige Augen flackerten im unheimlichen Dunkel auf. Mit Entsetzen blickte sie auf den vor ihr stehenden Dunklen Lord, der sie durchbohrend anstierte.

Mit aller Kraft zerrte sie hektisch an ihren Fesseln, aber es war sinnlos, sie konnte ihm unmöglich entkommen. Wie hatte er sie hier gefunden, wie hatte er ins Haus eindringen können? Was war mit Henry passiert? Was würde jetzt mit ihr geschehen?

In angstvolle Gedanken versunken, spürte sie, wie er sanft über ihren Bauch streichelte und ihr damit eine quälende Gänsehaut bescherte. Und schon wieder trug sie sein verdammtes Kleid!

„Du wirst mir einen Erben schenken", flüsterte er in die Stille hinein und sie rüttelte erneut verzweifelt an den unnachgiebigen Lederriemen, so dass sie unangenehm in ihre Haut schnitten.

„Ein Kind von meinem Geschlecht, das nur mir allein gehört", hauchte er weiter und sie wollte vor Entsetzen aufschreien, doch ihr Mund klappte nur stumm auf und zu.

„Du hättest nicht weglaufen sollen", stellte er betrübt fest und die Verzweiflung ihrer ausweglosen Situation trieb ihr Tränen in die Augen.

„Frank!", befahl er und eine weitere dunkle Gestalt trat näher. Ihr wurde schlecht, als sie ihren ehemaligen Klassenkameraden Frank Mulciber erkannte, der unbehaglich, nur mit einem schwarzen Bademantel bekleidet an ihr Bett kam und sie angewidert anstarrte. Anscheinend war er von der ihm zugedachten Aufgabe wenig angetan. Erwartungsvoll sah Voldemort ihn an, aber er begann kläglich herumzustottern.

„I-Ich - ich kann nicht", jammerte er piepsend. „Sie ist doch nur ein schmutziges Schlammblut..."

„Schweig", brauste ihr Vater wütend auf.

Doch dann fiel sein Blick auf seine zitternde Tochter und sie erkannte in seinen Augen die abgrundtiefe Grausamkeit, die ihn so weit gebracht hatte. Ein irres, gewaltsüchtiges Grinsen verzerrte seine Lippen, als er verkündete: „Ich weiß, was dir hilft, dich in Wallung zu bringen. Nichts ist erregender als der süße Schrei einer verzweifelten Frau!"

Mit einem kurzen Schlenker seines Zauberstabs hob er den Schweigezauber auf und im nächsten Augenblick bäumte sie sich zwischen ihren unnachgiebigen Fesseln auf und konnte die lauten Schmerzensschreie nicht unterdrücken, die sein Cruciatus-Fluch ihr entlockte. Jeder Muskel ihres Körpers war zum Zerreißen gespannt, ihre Glieder verbogen sich unnatürlich und die Luft wurde ihr unnachgiebig aus den Lungen gepresst. Die Adern am Hals traten sichtbar hervor und die Augen drohten ihr aus den Höhlen zu springen.

***

Sie erwachte von ihren eigenen Schreien, fuhr schweißgebadet in die Höhe und im nächsten Moment öffnete sich schwungvoll die Tür und ein besorgter Henry, in einem zerknitterten weißen Hemd und gestreiften Shorts stürmte aufgeschreckt in ihr Zimmer.

Panisch atmend befühlte sie nach Bestätigung suchend ihre Handgelenke, ihre Arme, ihre Brust und ihren Schoß und konnte den seidigen Stoff ihres eigenen Nachtkleids unter den Fingern spüren.

Henry eilte zu ihr, setzte sich neben sie und blickte sie fassungslos an, wie sie schluchzend und bebend vor ihm saß. Vorsichtig griff er nach ihren zitternden Händen.

„Es ist gut, Anne, alles ist gut. Es war nur ein Traum!" Und dann drückte er sie behutsam an seine Brust.

„Es hat sich so echt angefühlt", hauchte sie kraftlos.

„Ich weiß", wisperte er zurück. „Ich weiß."

Er wartete, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte, strich immer wieder sanft mit den Händen ihren Rücken hinab. Dann schob er sie ein Stück von sich, nahm sie bei der Hand und hievte sie hoch.

„Komm an die frische Luft."

Er zog sie hinaus in den Garten, bis in die hinterste Ecke, wo eine verwitterte Bank zwischen den Rosenstauden stand. Der taubedeckte Rasen kitzelte an ihren nackten Fußsohlen. Es war noch dunkel, aber ein schmaler grauer Streifen am Horizont kündete bereits vom neuen Tag und einige mutige Vögel ließen ihren frühen Gesang zwischen den Zweigen der Bäume hören.

Immer noch zitternd drückte er sie behutsam auf die Sitzbank, befahl ihr, sitzen zu bleiben und ließ sie einen kurzen Moment allein, um eine Decke und zwei Tassen heißen Kakao aus dem Haus zu holen. Sie bewegte sich nicht vom Fleck.

Er legte ihr die Decke um die Schultern, tätschelte ihr beruhigend den Rücken und schließlich konnte er sie sogar dazu bewegen, dankbar die dampfende Tasse entgegenzunehmen und einen Schluck daraus zu trinken.

„Willst du immer noch nicht mit mir reden?", fragte er vorsichtig. „Willst du mir nicht erzählen, was du gesehen hast? Was er dir angetan hat?"

Auf ihrer Stirn erschienen tiefe Furchen und grenzenloses Grauen stand dunkel in ihren Augen.

„Ich kann nicht", hauchte sie rau.

„Weil du es jemandem versprochen hast?", fragte er unvermittelt und verwirrte sie damit maßlos.

Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als sie ihn fassungslos anstarrte. „Was?"

Behutsam legte er eine tröstende Hand auf ihr Knie. „Ich bin nicht blind. Im Gegenteil sehe ich viele Dinge, die anderen nicht auffallen. Und ich kann sehr deutlich erkennen, welcher Art deine Verbindung zum Dunklen Lord entspricht", erwiderte er ruhig und gelassen und spürte, wie sich sofort jeder Muskel ihres Körpers anzuspannen schien und ihr Atem sich wieder beschleunigte.

„Du bist zu ihm gegangen und hast ihn furchtlos herausgefordert. Und er hat dir seine Macht vor Augen geführt, dich aber am Leben gelassen. Weshalb sollte er das tun, wenn du für ihn nicht von immenser Bedeutung wärst?"

Sie hielt die Luft an. Vielleicht blieb sie ihr bei seinen Worten auch von selbst weg. Sie wusste es nicht.

„Ich nehme an, Albus Dumbledore hat dir geraten, niemandem zu sagen, dass du sein Kind bist?"

Sie zog den Kopf zwischen die Schultern und nickte kaum merklich, woraufhin er herzhaft seufzte.

„Alte Männer haben auch nicht immer recht. Diese Last ist zu schwer, um sie alleine zu tragen. Du brauchst jemanden, der dir dabei hilft."

„Ich habe Sirius und Hector. Und ich hatte Annabel", berichtete sie leise.

„Das ist ein Anfang. Und jetzt hast du auch mich. Ich werde dir beistehen. Wovon hast du geträumt?"

Sie zuckte bei seiner Frage angstvoll zusammen. „Er will ... er hat .. er wollte mich vergewaltigen lassen", gestand sie aufgewühlt.

Henry war unglaublich froh, dass sie sich ihm endlich öffnete, aber ihre Worte bestürzten ihn zutiefst.

„Er will ein Kind, das nur ihm gehört."

„Hast du deshalb Angst davor, Kinder zu bekommen?"

Sie schüttelte langsam den Kopf. „Ich will keine Kinder bekommen. Niemals. Seine Blutlinie soll für immer aussterben", raunte sie und der tiefe Hass in ihrer Stimme ließ ihm den Atem stocken.

Einen Moment lang betrachtete er sie kummervoll, doch dann griff er nach ihrer Hand und versicherte ihr: „Wenn du es wirklich willst, dann kann ich dir auch dabei helfen."

***

„Was soll das heißen, sie ist verschwunden?"

Voldemort sprang erzürnt von seinem Platz im Salon auf und Peter trat sofort eingeschüchtert einen Schritt zurück, die Hände schützend vor sich erhoben.

„Ein Heiler aus dem St. Mungos hat sie mitgenommen und wir wissen nicht, wo er sie hingebracht hat."

„Welcher Heiler?"

„Mr. Murdoch. Er ist der Leiter der Station für Fluchschäden", berichtete Wormtail zitternd.

Voldemort presste seine Lippen aufeinander, dass es wirkte, als wäre sein Mund aus dem Gesicht gerutscht, ließ es dann jedoch auf sich beruhen. Er würde die Lestranges auf diesen Heiler ansetzen, die würden schon aus ihm herauspressen, was er mit der jungen Lady zu schaffen hatte. Schlimm genug, dass der alte Graubart sich einmischte und ihm vorzuenthalten versuchte, was rechtmäßig ihm gehörte und sie einen ganzen Haufen junger, blindwütiger Männer um sich scharte, die meinten selbst gegen seine überbordende Macht bestehen zu können.

Und die rothaarige Heilerin. Sie war die Schwachstelle in ihrem Umkreis. Ein wertloses Schlammblut, das sich bald aus der Gesellschaft würde zurückziehen müssen. Er sollte seinen Leuten noch mehr Spielraum geben und die Restriktionen gegen Muggelgeborene weiter antreiben lassen. Das würde sie in die Enge treiben. Wenn er sie und ihren Sohn vernichtet hatte, würde auch seine Tochter wieder aus den Schatten treten und Genugtuung von ihm fordern. Und dann konnte er sie zerschmettern und nach seinem Willen neu formen. Sein Triumph würde grenzenlos sein!!

Ein grausames Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, eine gewaltlüsterne Fratze, die Peter das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er konnte nicht glauben, als er den Lord plötzlich sagen hörte: „Gut gemacht, Wormtail. Komm wieder, wenn sie von ihrem Ausflug zurück ist."

„Ja, Mylord."

„Und Wormtail! Was ist mit den Potters?"

Peter zögerte, aber nur ganz kurz. „Sie werden auf Hogwarts bleiben, bis das neue Schuljahr beginnt", berichtete er dann wahrheitsgemäß. „Danach werden sie das Schloss verlassen, aber niemand weiß, wo sie hingehen."

„Dann sieh zu, dass du es herausfindest."

Peter wurde sogleich aschfahl im Gesicht. „Ja, Mylord", erwiderte er leise und machte sich auf den Weg.

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