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60. Kapitel - Das Geburtstagsgeschenk

Am Nachmittag verkündete Lily, dass es Zeit sei, das Zimmer zu verlassen und einige der einhundertzweiundvierzig Treppen von Hogwarts zu erklimmen.

„Treppensteigen? Im Ernst?", entgegnete Anne entgeistert und zog eine missmutige Schnute. „Warum?!"

Aber Lily lachte nur und zog sie mit sich. Schon nach den ersten paar Stufen wusste Anne, warum Henry Murdoch Lily losgeschickt hatte, um mit ihr treppauf-treppab zu laufen.

„Lily, nicht so schnell", rief sie außer Atem und mit Schweißperlen auf der Stirn, während sie der rothaarigen Freundin hinterherhinkte, die heute ein hübsches türkisblaues Kleid trug und mit geschmeidiger Leichtigkeit vor ihr über die Treppenstufen huschte.

„Wir sind gerade mal ein Stockwerk aufgestiegen, nun komm schon", lachte sie ihr entgegen und strebte dem Uhrenturm mit seinen vielen hölzernen Stufen und Podesten entgegen.

„Das wird Henry mir büßen", keifte Anne missmutig schnaubend, als sie langsam aufschloss.

„Er war es aber nicht, der dir die Knochen im Leib gebrochen hat", stellte Lily mit plötzlichem Ernst fest und Anne zuckte zusammen. Es stimmte, sie wollte Henry oft für seinen harten Drill hassen, aber sie hatte ihm nichts vorzuwerfen, als ehrlich um ihr Wohl und ihre Genesung besorgt zu sein.

Lily begleitete sie geduldig über den Flur, aber ihr Lächeln von zuvor kehrte nicht zurück. Auf einmal wirkte sie recht bedrückt. Als sie schließlich hinter dem gläsernen Ziffernblatt der großen Uhr von Hogwarts angekommen waren, von wo aus sie weit über den schwarzen See nach Süden blicken konnten, bat Anne um eine Pause und sie setzten sich auf das staubige Holzpodest.

„Lily, geht es dir eigentlich gut?", fragte sie vorsichtig, nachdem sie ein paar Minuten Atem geschöpft hatte.

Die Freundin wandte ihren nachdenklichen Blick nicht vom Horizont und blieb die Antwort schuldig. Anne sah sie eine Weile prüfend von der Seite an. Die einzelne Träne auf ihrer Wange entging ihr nicht.

„Lily ...", hauchte sie besorgt und endlich wandte die sich ihr zu.

„Ich darf nicht mehr im Hospital arbeiten", gestand sie mit belegter Stimme.

Anne musste diesen Brocken erst hinunterschlucken. Sie hatte es zwar gelesen, aber diese Tatsache aus Lilys Mund zu hören, war doch noch mal etwas anderes.

„Murdoch tobt, ihm werden fünf Mitarbeiter gestrichen, aber die Hospitalleitung hat angeordnet, den Beschluss des Ministeriums umzusetzen", erklärte Lily beinah schon sachlich und richtete ihren Blick wieder in die Ferne.

Anne schwieg bedrückt. Sie hatte keine tröstenden Worte parat.

„Ich bin auf einen Schlag nichts mehr wert ...", klagte Lily herzzerreißend.

„Sag das doch nicht!"

„Was soll ich denn sonst sagen?! Das ist doch nur der Anfang, wie lange wird es dauern, bis man uns auch alles andere verbietet?" Viele weitere Tränen gesellten sich zu der ersten.

„Vielleicht kann Dumbledore dich als Unterstützung für Madam Pomfrey anstellen. Dann könntet ihr hierbleiben", schlug Anne hoffnungsvoll vor.

„Selbst Dumbledore muss sich an den Erlass des Ministeriums halten", erwiderte Lily resigniert.

„Aber er stellt mich doch auch an!"

Durchdringend sah die Freundin sie auf einmal an. „Was das angeht ... Kann ich dich mal was fragen?", setzte sie schließlich zaghaft an.

Erstaunt sah Anne die unbehaglich dreinblickende Freundin an. Hatte sie noch etwas anderes auf dem Herzen?
„Klar, was möchtest du wissen?"

Lily druckste einen Augenblick herum, raffte sich aber schließlich doch auf, das Thema anzusprechen, das ihr schon unter den Nägeln brannte, seit sie beobachtet hatte, wie der Dunkle Lord ihre beste Freundin angesehen hatte. Wie er sie berührt hatte ... Es gab so vieles, das sie wissen wollte!

„Warum hat Du-weißt-schon-wer Dein Leben verschont? Warum wollte er dich als Anführerin der Todesser einsetzen? Eine Muggelgeborene! Was hast du ihm gesagt, dass er dich ...?" Sie konnte ihre Fragen nicht zu Ende formulieren, weil ihr die Stimme versagte. „Wer bist du, Anne?", sprach sie letztendlich aus, was seit Tagen wie ein Sturm in ihren Gedanken wütete.

Annes hellblaue Augen musterten sie durchdringend. Sie wirkten zugleich todtraurig, angstvoll und auch bewundernd. Lily zuckte leicht, als Anne den intensiven Blickkontakt brach und ihr Medaillon unter dem Blusenkragen hervorzog. Sie wusste bereits, was zum Vorschein kommen würde, sie hatte gesehen, wie Sirius es geöffnet hatte, während Anne nach ihrer Ankunft auf Hogwarts noch weggetreten war.
Gespannt wartete sie nun auf Annes Erklärung, als diese das Schmuckstück in die Hand nahm, den Verschluss öffnete und wortlos das Foto darin betrachtete.

„Du bist gar keine Muggelgeborene. Du bist die Tochter einer Hexe, stimmt's?"

Immer noch löste Anne ihren Blick nicht von dem Foto ihrer Mutter. Wie viel konnte sie Lily erzählen und wie viel ihr verschweigen, ohne Schaden anzurichten?

„Anne?"

Die dunkelblonde Hexe seufzte tief, aber dann ergriff sie das Wort und erklärte sich. „Ja, ich bin die Tochter einer Hexe."

„Wer ist sie?", wollte Lily wissen.

Anne schloss für einen Moment die Augen. Sie bewegte sich auf dünnem Eis. Ein falsches Wort und sie würde hindurchbrechen und in dunklen, kalten Fluten versinken.

„Ich weiß nicht viel von ihr. Sie hieß Evangeline. Ihre Eltern hatten einen Laden in der Nokturngasse."

Lily machte große Augen, sagte aber nichts.

Also fuhr sie fort. „Sie ist hier zur Schule gegangen. In Slytherin. Zur gleichen Zeit wie Annabel."

Ihre Freundin sog lautstark den Atem ein.

„Kurz nach ihrem Schulabschluss ist sie verschwunden und nicht wieder zurückgekommen", erzählte Anne weiter. Die Verlobung mit Tom Riddle sparte sie wohlweislich aus. „Inzwischen ist sie tot."

Lily hing an ihren Lippen. „Hatte sie etwas mit Du-weißt-schon-wem zu tun?"

Anne hob den Blick und sah in die grün glitzernden Augen ihrer Vertrauten.

„Er hat ihren Tod verschuldet. Als ich ihn nach ihr gefragt habe, hat er mich in den Keller gezerrt. Den Rest kennst du ja ..."

Entsetzt hielt Lily inne. Ihr Mund fühlte sich plötzlich ganz trocken an, bei dem Gedanken, was Anne dort erlebt hatte.

„Aber was ...", stammelte sie, wurde jedoch von Annes unglücklichem Gesichtsausdruck zum Schweigen gebracht. Verständnislos schüttelte sie den Kopf. „Warum hast du mir nie davon erzählt?"

Anne fuhr sich mit der Zunge über die rauen Lippen. „Ich habe es lange nicht gewusst. Und danach wollte ich es nicht wahrhaben. Aber es ist, wie es ist ...", sagte sie schließlich ausweichend und machte Anstalten, sich umständlich vom Boden zu erheben.

„Ich stehe trotzdem an deiner Seite", stellte sie keuchend klar, als sie es endlich geschafft hatte, sich mühsam aufzurichten. „Mein Blutstatus ändert daran nichts. Gar nichts!"

Und dann reichte sie der Freundin die Hand und zog sie auf die Füße, um sie im nächsten Moment beistehend in die Arme zu schließen.

„Absolut gar nichts!"

***

„Aufwachen, Schlafmütze!"

Anne schlug die Augen auf und kniff sie sofort wieder zu, als jemand die Vorhänge beiseite zog und helles Tageslicht ihre Augen blendete.

„Wach auf, Geburtstagskind", rief Lily fröhlich und zog an ihrer Bettdecke. „Da stehen schon jede Menge Geschenke auf dem Tisch!"

Anne seufzte und streckte die müden Glieder, da drängte Sirius sich an Lily vorbei an ihre Seite, setzte sich schwungvoll auf die Matratze und stellte fest: „Du machst das ganz falsch, Lily."

Lächelnd beugte er sich zu ihr herüber und in Erwartung eines Geburtstagskusses reckte sie ihm lächelnd das Gesicht entgegen und spitzte die Lippen. Aber er sah sie nur abschätzig an, umfasste ihr Kinn und drückte ihr ein Küsschen auf die Wange.

„Kein Knutschen ohne Date", sagte er grinsend und begann sie durchzukitzeln, dass sie empört aufjauchzte.

„Nicht, lass das", schimpfte sie lachend und wehrte sich kräftig, doch er ließ nicht locker. Außer Atem bekam sie schließlich eins ihrer Kissen zu fassen und knallte es ihm ins Gesicht.

„Was geht hier ab?", schallte die amüsierte Stimme von James herein und ein unordentlicher Schopf schwarzen Haares gesellte sich zu dem leuchtend kupferroten von Lily.

„Könnt ihr Eure Rauferei mal für einen Moment beenden, damit Anne sich anziehen kann?", kicherte die und nahm sich vor fliegenden Kissen in acht.

„Na schön", rief Sirius pikiert und zog Anne schwungvoll aus dem Bett. Sie hatte die letzten Tage unter Lilys Anleitung große Fortschritte gemacht und wirkte schon viel fitter.

„Alles Gute zum Geburtstag", fügte er hinzu und dann bekam sie doch noch einen kleinen Kuss auf den Mund.

„Das zählt nicht als Date", stellte sie klar und ließ sich im nächsten Moment von Lily und James freundschaftlich umarmen, bevor sie eilig ins Badezimmer verschwand.

Lily räumte unterdessen die Geschenke vom Tisch aufs Bett, damit die Hauselfen das Frühstück vorbereiten konnten. Bis Anne zurück war, stand alles bereit und einen Moment später kamen Professor Dumbledore, McGonagall und zu Annes großer Freude Remus und Peter zur Tür herein.

„Happy Birthday!", riefen die jungen Männer fröhlich und der Schulleiter und seine Stellvertreterin gratulierten ihr förmlich, verabschiedeten sich jedoch gleich darauf wieder, um das Frühstück in der großen Halle einzunehmen.

„Du siehst großartig aus", bemerkte Remus herzlich und Anne bedauerte, dies nicht erwidern zu können, weil er unendlich müde und blass wirkte und furchtbar dunkle Augenringe zur Schau trug. Der letzte Vollmond lag nur zwei Tage zurück und obwohl der Wolfsbanntrank ihm half, sich nicht selbst zu verlieren, war die Verwandlung trotz allem immer noch überaus schmerzhaft und dauerte nicht weniger lang, als die ganze Vollmondnacht. Sie wusste es deshalb so genau, weil Sirius und James ihrem Freund beigestanden hatten und sie den Abend deshalb mit Lily und Harry verbracht hatte.

„Danke Remus", antwortete sie stattdessen leise, bedachte ihn mit einem sorgenvoll resignierten Blick und drückte ihn fest an sich.

Danach reichte ihr Peter die Hand und sie ergriff sie, nicht ohne eine gewisse Distanziertheit in ihrem Lächeln.

Nach einem langen gemeinsamen Frühstück, bei dem sie in Erinnerungen an die lärmende Betriebsamkeit der großen Halle schwelgten, drängte Sirius schließlich darauf, die Geschenke auszupacken.

Also öffnete sie unter den neugierigen Augen der um sie versammelten Freunde Paket um Paket. Von Peter hatte sie eine große Packung Schokofrösche bekommen. Dumbledore und McGonagall hatten ihr einen Satz eleganter Schreibfedern geschenkt. Hagrid schickte ihr eine Schachtel selbstgebackener Kekse und einen Satz Zaubertrankzutaten aus „eigener Herstellung", für die Remus mit dem passenden Set hochwertiger Aufbewahrungsgläser aufwartete.

Anne war überaus gerührt von ihren Geschenken. Es hatte etwas gedauert, aber mittlerweile blickte sie doch mit freudiger Erwartung auf ihre neue Beschäftigung als Lehrerin und vor allem mit Vorfreude auf den geschäftigen Schulalltag, der sie hoffentlich von der allgegenwärtigen Bedrohung von außen und dem schwelenden Trauma in ihrem Inneren ablenken würde.

Lily und James strahlten stolz, als sie ihr Geschenk entpackte und eine kunstvoll verzierte Holzkiste mit mehreren verschiedenen Sorten edler Kaffeebohnen zum Vorschein kam. Mit glänzenden Augen fiel sie den Freunden dankbar um den Hals.

Schließlich drückte Sirius ihr freudestrahlend ein kleines, in glänzend blaues Geschenkpapier verpacktes Kästchen mit einer großen goldenen Schleife in die Hand.

„Happy Birthday", flüsterte er und gab ihr noch einen Kuss.

„Immer noch kein Date", raunte sie mit erhobenen Brauen und begann voller Vorfreude das Paket zu öffnen.

Unter dem Papier fand sie eine dunkelblaue Samtschatulle und musste kurz mit pochendem Herzen innehalten aber als sie die Schachtel öffnete, erfasste sie eine überwältigende Welle dankbarer Euphorie. Darin lag eine prächtige weiße Perlenkette, wie sie sich schon seit langer Zeit eine gewünscht hatte.

„Sirius", hauchte sie ergriffen. „Dass du dich daran noch erinnert hast!" Mit leuchtenden Augen sah sie ihm ins erwartungsfrohe Gesicht. Ein glückliches Lächeln erschien darauf und gleich danach nahm er die matt schimmernde Kette heraus und legte sie ihr vorsichtig um.

„Ich hoffe, du trägst sie zu unserem nächsten Date", hauchte er ihr auffordernd ins Ohr und ihr ohnehin breites Grinsen verstärkte sich noch.

„Nicht vor August", erwiderte sie umgehend und sah in die verständnislosen Gesichter der anderen.

„Was habt ihr nur immer mit Euren Dates?", sprach James schließlich aus, was alle dachten.

Sie warfen sich verschwörerische Blicke zu, dann holte Anne tief Luft und begann zu erklären: „Sirius ist der Meinung, es braucht fünf Dates, um uns einander wieder nah genug zu kommen, um ... du weißt schon ..."

James klappte der Kiefer herunter. „Fünf!?"

Remus kicherte. „Und wie viele habt ihr schon?"

„Eines", erwiderte Sirius scheinbar zerknirscht, während Anne triumphierend lächelte.

„Und dabei wird es bis Ende nächsten Monats auch bleiben!" Ihr Blick fiel auf das letzte noch übrige Geschenk, ein Paket in der Größe einer Hutschachtel. „Wir haben nämlich gewettet", konkretisierte sie und Remus musste lachen, während James eine Schnute zog.

„Gewettet? Sagt mal, wollt ihr uns eigentlich in den Wahnsinn treiben? Wenn Ihr Euch einmal nicht streitet, müsst ihr Euch das Leben auf andere Weise schwermachen, oder was?", rief er entrüstet und sah seinen Freund giftig an.

Der zuckte nur vergnügt mit den Schultern. „Da ist nichts Schweres daran, ich werde gewinnen!"

„Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher", kicherte Lily amüsiert und wollte ihrer Freundin beispringen. „Ich werde Anne schon beibringen, wie man sich erfolgreich unwillkommene Dating-Anfragen vom Leib hält!"

„Untersteh dich", verlangte James und wollte sie an sich ziehen, aber sie entzog sich ihm flink und gesellte sich kameradschaftlich zu Anne, die gerade ihr letztes Geschenk auspackte.

„Nichts da, Euch zeigen wirs schon, nicht wahr, Anne?"

Doch beim Blick auf das Geburtstagskind erstarb ihr das Lächeln auf den Lippen. Anne hatte sich, kalkweiß im Gesicht, schwer atmend auf die Matratze fallen lassen und die Hand vor den Mund geschlagen. Im nächsten Moment gab sie würgende Laute von sich und eilte ins Badezimmer. Noch bevor die Tür hinter ihr zufiel, konnten sie unangenehm mit anhören, wie sie ihr Frühstück lautstark in die Toilette erbrach.

Sofort warfen sie sich alarmierte Blicke zu und während Sirius ihr sogleich hinterhereilte und doch nicht mehr tun konnte, als ihr das Haar aus dem Gesicht zu halten, weil sie von Neuem würgte und spuckte, stürzten die anderen sich fragend auf das Geschenk, das diesen merkwürdigen Ausbruch verursacht hatte. James spähte als erster in die Schachtel und wunderte sich. Er zog den Zauberstab und ließ das Geschenk in die Höhe schweben, wo es sich entfaltete. Lily blieb fast das Herz stehen. Entsetzt schlug sie die Hände vors Gesicht und ihr Mann blickte sie verständnislos an.

„Kannst du mir mal erklären, warum sie auf ein zerrissenes Abendkleid mit Erbrechen reagiert?", fragte er zynisch.

Gelähmt vor Entsetzen blieb sie stumm und starrte das in der Luft hängende Kleid an.

„Lily!", riss James sie aus ihrer Lethargie.

Mit aufgerissenen Augen sah sie ihn an und ihre Lippen zitterten, als sie wisperte: „Weil das nicht irgendein Kleid ist."

Vor ihnen hing das dunkelgrüne Kleid, das Anne in Lord Voldemorts Keller getragen hatte.

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