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48. Kapitel - Wagemut

„Aww!"

Der Schmerz pochte durch jede einzelne Zelle ihres Körpers, sobald sie sich auch nur den kleinsten Millimeter bewegte. Oder wenn sie wieder einmal keuchend husten musste. Ihre hilflose Verzweiflung brannte wie Säure in ihren Augen und trieb ihr kalten Schweiß auf die Stirn. Aber es ging nicht anders, ihr blieb keine Zeit für eine langwierige Heilung. Sie musste die Zähne zusammenbeißen und stark sein.
Trank um Trank flöste Lily ihr behutsam ein, bis an den schmalen Rand der Erträglichkeit. Sie hofften, dass keiner dabei war, der eine jener Zutaten beinhaltete, die sie so schlecht vertrug. Andererseits war das auch schon egal, sie würde ihren schweren Kampf morgen so oder so in einem absolut erbärmlichen Zustand antreten müssen.

Drückende Übelkeit marterte sie und ihr Gesicht sah aus, als wäre sie einem Graphorn unter die Füße geraten. Die verletzte Haut auf ihrem Rücken spannte und juckte und jeder Atemzug schmerzte in der Brust. Von den sengenden Kopfschmerzen und den Qualen, die ihre notdürftig zusammgeflickte und nicht annähernd ausgeheilte Hüfte ihr bereitete, gar nicht zu reden. Sie flehte zu Merlin, er möge sie durchhalten lassen.

Mit Lily hatte sie jedes kleine Detail der morgigen Zeremonie besprochen. Und jedes davon konnte gnadenlos schiefgehen. Die größte Sorge bereitete ihr aber Sirius. Wie sollte sie ihm die Sache erklären? Und vor allem wann? Er musste einen nicht unwesentlichen Teil selbst erledigen. Und er durfte nicht durch eine impulsive Aktion alles in Gefahr bringen!

Und dann war da noch diese klitzekleine Sache: sie konnte weder richtig laufen noch stehen! Noch nicht einmal vernünftig zu sitzen vermochte sie. Ihr unberechenbarer Plan konnte nur schiefgehen!

Nachdem sie sich mit Severus hochdosierten Stärkungstränken so aufgeputscht hatte, dass sie mit Lilys Hilfe ungestüm zum Fenster trippeln konnte - nicht ohne bei jedem Schritt heftig zu schwitzen und vor Schmerz aufzustöhnen - und dort unaufhaltsam zitternd und schwer auf die Brüstung gestützt stehengeblieben war, ging die Tür auf und ihr Vater kam herein. In Begleitung von Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange.

Lily trat sofort schreckhaft einige Schritte zurück und Bellatrix bedachte sie mit hämischen Blicken. Nichts machte der dunkelhaarigen Todesserin jedoch mehr Freude, als Annes übel zugerichtetes Gesicht zu sehen. Die Lippen zierten zwei schorfige Platzwunden, ebenso die Schläfe. Das eine Auge war blau unterlaufen - morgen würde es wohl schön grünlich schimmern - und auf der linken Wange verlief ein tiefer, dunkelroter Kratzer. Die ganze Zeit hüstelte sie kläglich vor sich hin. Schadenfroh grinste Bellatrix in sich hinein, aber das verging ihr, als Voldemort auf die junge Frau zueilte, vor ihr stehenblieb, um zu begutachten, wie sie auf wackligen Beinen, aber aus eigener Kraftanstrengung dastand und sie dann aus Stolz und Freude über ihre aufrechte Stärke und ihren unbeugsamen Siegeswillen voller Stolz anlächelte. Als die tatsächlich zurücklächelte und er ganz leise murmelte: „Komm her", bevor er sie vorsichtig in seine Arme zog, allen Ernstes zärtlich an seine Brust drückte und sie sich dabei an seinem Umhang festklammerte, klappte ihr der Kiefer herunter und sie wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Wutentbrannt stampfte sie aus dem Raum und knallte lautstark die Tür hinter sich zu.

Voldemort ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Er schloss die Augen und vergrub seine Finger in Annes weichem, duftigen Haar. Sie spürte, wie er sie bedrohlich fest packte, aber sie blieb ganz ruhig in seinen Armen liegen. Alles andere hätte sie ohnehin überfordert.

Schließlich löste er sich von ihr, gab sie wieder frei und strahlte sie an, als wäre sie kerngesund und hätte ihm gerade ein Zeugnis mit Auszeichnung vorgelegt.

„Ich erwarte dich vor deinem großen Tag morgen zum Frühstück, Mylady."

„Ja Mylord."

Nach einem weiteren wohlwollenden Lächeln, ließ er sie zurück und ging mit seinem Begleiter wieder hinaus.

Lily und Severus mussten sie geschwind stützen, damit sie nicht an Ort und Stelle ohnmächtig zusammenbrach.

***

„Mylord. Darf ich fragen, warum ..."

„Nein darfst du nicht!"

Lucius Malfoy zuckte unangenehm zusammen. Er war mit dem Lord in den Speisesaal hinuntergegangen, wo der Hausherr dinieren wollte. Die Todesser waren dazu nicht eingeladen und es stand deshalb nur ein einzelnes Gedeck auf dem Tisch. So schnell mochte Malfoy aber noch nicht aufgeben.

„Es ist nur so, Mylord, dass die Leute sich fragen..."

„Was fragen sie sich denn? Die Leute?"

Voldemort zeigte seinen unverhohlenen Ärger über Malfoys lästiges Ansinnen. Aber der war unbeirrbar.

„Sie fragen sich, weshalb ihr ein Schlammblut so bevorzugt."

„Warum? Möchte einer von ihnen an ihre Stelle treten? Nur zu, es juckt mir ohnehin schon wieder in den Fingern. Wer möchte sich als erster an die Wand stellen?"

Lucius zuckte erneut und schwieg.

„Niemand? Na also. Dann sag den Leuten sie sollen sich nicht so das Maul zerreißen über ihre neue Anführerin!"

Ungläubiger Zorn blitzte in Malfoys Augen auf, als er bei diesen Worten hochschreckte und nach Luft schnappte, wie ein Fisch an Land.

„Mylord? Soll das etwa heißen? Wollt Ihr sie zur Frau nehmen?"

„Sehe ich so aus, als bräuchte ich eine Frau?!", brüllte Voldemort erbost und Malfoy wich unwillkürlich einen Schritt zurück.

„Sie wird morgen nach der Exekution das Dunkle Mal erhalten und dann wird sie deinen Platz einnehmen, Lucius", verkündete er mit einem spöttischen Grinsen.

„Aber Mylord", stotterte der Angesprochene protestierend.

„Aber Mylord", äffte Voldemort ihn nach und trat so nahe zu ihm hin, dass der seinen warmen Atem auf dem Gesicht spürte und nur mühsamst seinen Fluchtreflex unterdrücken konnte.

„Dich möchte ich sehen, wenn ich dir gestern die Knochen im Leib gebrochen hätte. Ob du dich heute auch so vor mich hingestellt und mich angelächelt hättest!"

Lucius schluckte, aber das beklemmende Gefühl in seiner Kehle wollte nicht verschwinden.

„Das kleine schwache Mädchen mit dem Medaillon, von dem du mir erzählt hast. Sieh dir an, was aus ihr geworden ist! Und dann sag mir, ob du mir auch nur halb so aufrecht gegenüberstehst! Und jetzt geh mir aus den Augen, Schwächling!"

Damit wischte er einmal mit dem Zauberstab durch die Luft und Malfoy fiel hinterrücks über seine Füße zur Tür hinaus.

***

„Lily", flüsterte Anne in der Dunkelheit des nächtlichen Schlafzimmers.

„Hm", kam es schläfrig zurück.

„Hast du Angst?"

„Ja."

„Ich auch."

Lily richtete sich in ihrem Sessel auf, aber Anne lag mit dem Rücken zu ihr und konnte sich nicht aus eigener Kraft umdrehen.

„Soll ich mich zu dir legen?", fragte sie die Freundin.

„Bitte", hauchte Anne flehend zurück und hustete schmerzvoll in ihr Kissen.
Mit einem kleinen Schlenker des Zauberstabs verbreiterte Lily mühelos Annes Bett und legte sich ihr gegenüber. In Annes Gesicht stand nicht nur Angst, wie sie im schwachen Mondschein, der von draußen durchs Fenster drang, erkennen konnte, sondern blanke Panik hinter dem Fieberglanz.

„Du musst fest daran glauben, dass dein Plan gelingen wird", versuchte sie die verzweifelte Freundin aufzumuntern, obwohl ihr doch selbst so elend zumute war. Wenn sie scheiterten wäre ihr Leben verwirkt. Aber Anne würde vielleicht noch Schlimmeres erfahren, als den Tod. Ihre Verzweiflung war erdrückend.

***

„Leg es unter deine Zunge und lass es dort, bis wir morgen unter dem Baum stehen. Dann nimm es zwischen die Zähne und wenn es so weit ist, beiß zu und schluck den Inhalt, so schnell du kannst", sagte Anne am Nachmittag, nachdem sie sich mit mehreren Zaubern versichert hatten, dass niemand ins Zimmer kommen oder lauschen konnte.
Dabei hielt sie Lily eine kleine dunkelblaue Kapsel hin.

„Was ist das?"

„Es kann unverzeihliche Flüche abmildern."

„Was?! Woher hast du das?"

Annes Augen strahlten ganz kurz vor Stolz auf. „Habe ich selbst gebraut."

Lily setzte zu einer überraschten Erwiderung an, aber Anne bremste sie aus. „Es wirkt nur ganz kurz, vielleicht eine halbe Minute. Aber in unserem Fall reicht das aus, weil du wissen wirst, wann der Fluch gesprochen wird."

„Wie?"

„Ich gebe dir ein Zeichen."

„Aber wie kannst du das? Wie kannst du wissen, wann genau es so weit ist?"

„Ich weiß das, weil ich den Fluch selbst sprechen werde."

„Was?!" Lilys smaragdgrüne Augen schimmerten, als sie sie weit und ungläubig aufriss. „Glaubst du, dass er das zulassen wird?"

„Ich glaube sogar, dass er es verlangen wird. Er will mich als Anführerin etablieren. Er verachtet alles, was schwach ist. Was wäre ein stärkeres Zeichen an seine Gefolgsleute, als wenn er mich vor aller Augen meine besten Freunde töten lässt?"

Lily sog lautstark den Atem ein und hielt die Luft an. „Wie kannst du das nur so sachlich und gelassen sehen?"

„Gelassen?" Für einen kurzen Moment überschlug Annes Stimme sich. „Lily, wenn nur das kleinste Detail an diesem Plan schiefgeht, bin ich deine und Sirius Mörderin! Was glaubst du wohl wie gelassen ich bin?!"

***

Wenn nur das kleinste Detail an diesem Plan schiefging ... und der Plan hatte verdammt viele Details!

„Der Plan ist geradezu prädestiniert dazu schiefzugehen", wisperte Anne denn auch hüstelnd. „Aber er ist alles, was wir haben."

Lily ergriff ihre Hände und konnte spüren, wie sie zitterte. „Wann wirst du Sirius einweihen? Und wie?"

Anne schloss die Augen. „Keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, ob er mir überhaupt glauben wird. Was wenn er sieht, wie du fällst und dann durchdreht?"

***

„Du wirst sterben. Aber nur für einen kurzen Moment. Ein, zwei Minuten. Du fällst, du hörst auf zu atmen, du bist tot. Und danach wachst du auf und lebst ganz normal weiter."

Lily starrte auf die kleine Kapsel in ihrer Hand. „Das ist Wahnsinn."

„Es ist unsere einzige Möglichkeit."

„Aber was dann? Sie werden merken, wenn wir wieder aufwachen!"

„Nein, werden sie nicht. Weil ich euch zuvor verschwinden lasse."

„Wie?"

„Das wirst du dann morgen schon sehen."

„Anne!"

„Niemand darf alles wissen!"

Lily verdrehte die Augen. „Du verlangst Vertrauen und verrätst mir aber nichts. Weißt du eigentlich wie sich das anfühlt?"

Anne lächelte schief. „Ja, das weiß ich nur zu gut."

***

„Sirius ist nicht dumm, er wird das schon packen."

„Wollen wirs hoffen. Es hängt viel davon ab. Alles hängt davon ab."

„Was wird danach geschehen? Wenn wir weg sind? Warum kommst du nicht mit?!"

Anne schüttelte den Kopf. „Ich muss an Voldemorts Geheimnis kommen. Ich muss herausfinden, warum er nicht sterben kann und wie man es umgehen kann. Dazu muss ich hierbleiben. Und ihr müsst in Merlins Namen tot sein! Geht fort, geht zu Hector oder zu Alain, die werden euch verstecken. Wenn durchsickert, dass ihr noch lebt, dann werde ich mir vermutlich noch wünschen, er würde mich bloß wieder an die Wand stellen..."

Das Zittern wurde stärker und Lily konnte Tränen der Angst in Annes Augenwinkeln erkennen. „Fuck ...", entrutschte es ihr und sie schwiegen bedrückt. „Es wird schon alles gutgehen", sagte sie schließlich nicht sehr überzeugend. Aber etwas anderes mochte sie sich einfach nicht vorstellen.

***

Am Morgen half Lily Anne mühsam aus dem Bett aufzustehen und das neue Kleid über ihre zahlreichen Verbände anzuziehen, das Voldemort ihr hatte bringen lassen und das genauso aussah, wie das erste, das er ihr aufgedrängt hatte. Anschließend machte sie ihr das Haar zurecht. Die Blessuren im Gesicht ließen sich auch durch das geschickteste Makeup nicht übertünchen, also ließen sie das bleiben.

Schließlich nahmen sie mit einer innigen Umarmung voneinander Abschied, ehe Lily sie stützend auf den Weg in den Speisesaal begleitete.

Die Schmerzen hatten im Vergleich zum Vortag abgenommen und sie hatte erneut Severus diverse Stärkungsmittel genommen. Aber alleine laufen konnte sie bei Weitem noch nicht und stehen würde sie auch nicht lange können. Außerdem war der Husten schlimmer geworden und sie spuckte immer wieder Blut. Sie biss die Zähne zusammen und flehte zu Merlin, dass es reichen möge.

Im Speisezimmer saß Voldemort bereits am Tisch und wartete auf sie. Außerdem waren die Lestrange-Brüder da, um der aufgewühlt zitternden Lily ihren Zauberstab abzunehmen, ihr die Hände zu fesseln und sie unter ängstlichem Protest nach draußen mitzunehmen.

Als man sie in die Halle führte, wurde gerade Sirius von Bellatrix Lestrange und Severus Snape aus dem Keller heraufgebracht. Auch ihm hatte man die Hände auf den Rücken gebunden.
Ihre Blicke trafen sich und er sah sie verwundert an, ob der Tatsache, dass sie gerade aus den feudalen Räumen des Hausherren heraustrat. War sie die ganze Zeit hier oben gewesen? Was hatte sie hier getan? Oder viel wichtiger, was hatten sie mit ihr gemacht?

Er musterte sie besorgt, aber er konnte keine Anzeichen entdecken, dass man ihr Gewalt angetan hatte. Er hoffte bei Merlin, dass sie nicht das hatte ertragen müssen, was man offensichtlich Anne hatte angedeihen lassen, da diese seit den verzweifelten Schreien aus dem Keller wie vom Erdboden verschwunden zu sein schien.

Als sie sich auf gleicher Höhe befanden, wurde Lily unsanft neben ihn geschubst und als sie ins Freie unter grell blendendes Sonnenlicht traten und die Todesser sich unachtsam in eigene Gespräche vertieften, packte Lily die Gelegenheit beim Schopf.

„Sirius", zischte sie leise und ohne ihn dabei anzusehen. „Was auch immer jetzt dann geschieht: glaub nicht alles, was du siehst! Aber glaub an das, was Anne dir sagen wird. Es ist die einzige Hoffnung, die wir haben!"

„Was?!"

„He da, keine Unterhaltung!", keifte Rabastan Lestrange und gab Sirius einen groben Stoß, um sie auseinanderzutreiben.

Man brachte sie durch das Tor aus dem Grundstück hinaus und ein ganzes Stück auf einem schmalen Trampelpfad über eine Wiese hinweg, auf der ihnen das Gras etwa bis zu den Knien reichte. Bis zu einem knorrigen, alten Baum, der alleine ein Stück abseits des Waldes stand und dessen dicht belaubte Äste beinahe bis zum Boden herabreichten.
Dort stellte man sie weit genug auseinander, dass sie sich nicht unterhalten konnten, band ihnen die Hände über ihren Köpfen an einen der Äste und ließ sie warten.

Nach und nach kamen immer mehr Todesser hinzu. Da sie heute unmaskiert waren, konnten sie zahlreiche bekannte Gesichter erkennen. Lily sah sie sich einen nach dem anderen an.

Victor Avery, Frank Mulciber - er hatte eine üble Brandnarbe auf der rechten Gesichtshälfte - Lucius Malfoy, die Lestranges, Severus Snape, Evan Rosier, Barty Crouch jr., ein Mann namens Wilkes, der im Jahrgang ein oder zwei Jahre über ihnen gewesen war. Die anderen kannte sie wenig bis gar nicht. Aber sie hätte schwören können, dass zwei der älteren Männer Averys und Mulcibers Väter waren.

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