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46. Kapitel - Verzweiflung

„Hilf ihr", befahl Voldemort herrisch, als er sie ins Zimmer stieß, wo Severus die Ohnmächtige gerade vorsichtig auf dem Bett platziert hatte und konzentriert begann, die schweren Verletzungen zu begutachten.

Lily blickte ängstlich zu Voldemort zurück, bevor sie ein paar Schritte auf die Verletzte zuging und schließlich bestürzt die Luft anhielt, als sie das verheerende Ausmaß von Annes Zustand erblickte.

Severus sah sie eindringlich auffordernd an. Ihm war die Besorgnis in der Stimme seines Anführers nicht entgangen und er befürchtete, wenn Eastwood heute starb, würden sie schwerwiegende Konsequenzen zu spüren bekommen.
Voldemort warf einen letzten Blick auf seine erbarmungswürdig zugerichtete Tochter, machte kehrt und ging hochmütig hinaus.

Lily stand vor Annes Bett, unfähig sich zu bewegen oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Severus hatte die Patientin auf den Bauch gelegt und begonnen, die Kleiderfetzen von ihrem Rücken zu entfernen. Oder waren es Hautfetzen? Lily konnte keinen Unterschied erkennen. Das bisschen Brot, das sie am Mittag gegessen hatte, drohte ihr wieder hoch zu kommen.

„Lily", riss Severus sie aus ihrer Gedankenstarre. „Du musst mir helfen. Sie sollte uns besser nicht unter den Händen sterben, ich fürchte, das könnte uns nicht gut bekommen", murmelte er. „Was brauchst du?"

Sie antwortete nicht gleich. Er sah sie beschwörend an. „Lily! Konzentrier dich! Was brauchst du?"

„Wasser", sagte sie schließlich. „Verbandszeug. Schmerzmittel. Heiltränke. Ich weiß nicht, wo ...", Tränen benetzten ihr vor Entsetzen verzerrtes Gesicht. „... ich anfangen soll", vollendete sie flüsternd den Satz.

Er ließ von Anne ab und trat auf sie zu, nahm ihre Hand und zog sie zum Bett. „Du kannst das. Du kannst ihr helfen. Ich lasse alles bringen, was du brauchst."

Er rief den Hauselfen und ließ sämtliche Hilfsmittel herholen, die Lily aufgezählt hatte. Dann begannen sie schweigend nebeneinander zu arbeiten.

Lily befreite Anne von all dem Blut und analysierte knapp die Verletzungen. Sie wies Severus an, welche Stellen mit welchen Zaubern zu behandeln waren und kümmerte sich um die oberflächliche Wundversorgung. Das größte Problem waren aber die inneren Verletzungen. Sie bemühte sich nach Kräften, ihre Freundin genauestens auf Herz und Nieren zu untersuchen, aber sie konnte nicht ausschließen, dass ihr etwas entging. Das röchelnde Atmen und die gelegentlichen Aussetzer davon, machten die Sache nicht besser. Es stand Spitz auf Knopf.

Nach einer gefühlten Ewigkeit begann Annes Atmung sich zu stabilisieren. Alle Verletzungen, die Lily hatte finden können, waren erstversorgt und sie hatten sie in eine etwas stabilere Lage auf der linken Seite gebracht, so dass sie liegen konnte, ohne auf den zahlreichen wunden Hautstellen aufzuliegen. Die verzehrende Anspannung der letzten Stunden fiel ein wenig von ihr ab und als Lily eine letzte Schürfwunde mit Diptamessenz behandelte, warf sie Severus einen scheuen Blick zu.

„Warum ist sie hier? Was hat sie mit ..." Die Worte erstarben ihr zitternd auf den Lippen, sie konnte den Namen einfach nicht aussprechen. Aber er verstand sie auch so.

„Wir wissen es nicht", antwortete er und versuchte den Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken, aber seine Kehle war viel zu trocken. „Wir wissen nicht, warum sie gekommen ist. Sie stand plötzlich vor der Tür. Einen Tag nachdem man euch hergebracht hat. Sagte, er würde sie erwarten", berichtete er ehrlich erschüttert. Sie machte große Augen.

„Denkst du, da gibt es einen Zusammenhang?", fragte sie atemlos.

Darüber hatte er noch nicht nachgedacht. Aber jetzt, wo sie es sagte.
„Er macht keine Gefangenen, ohne Hintergedanken. Ihr seid die ersten, die länger als ...", setzte er an, wagte es aber nicht weiterzusprechen. Er wollte ihr nicht mehr Angst machen, als sie sowieso schon haben musste. Stattdessen blickte er sie entgeistert an.

„Er benutzt uns als Geiseln", schlussfolgerte sie, was ihm ebenfalls gerade klar wurde. „Nachdem sie uns besucht hat, hat man uns die Ketten abgenommen und besser versorgt. Sie verhandelt!"

Er konnte nicht umhin ihre Auffassungsgabe und ihr schnelles Denkvermögen zu bewundern. Sie war der wundervollste Mensch, den er jemals getroffen hatte. Warum nur hatte er sich nicht besser um sie bemüht?!

„Sieht für mich aus, als wäre sie damit gescheitert", stellte er mit Grabesstimme fest und besah das Häuflein Elend vor ihnen.

Lily blickte unglücklich drein. „Was mag nur passiert sein, dass er so ausgerastet ist?"

Severus schnaubte. „Dazu braucht es nicht viel, er ist unberechenbar. Das macht ihn ja so erfolgreich."

Im nächsten Moment schreckten sie hoch und verstummten, als die Zimmertür geöffnet wurde und Voldemort persönlich eintrat. Sofort trat Lily zwei Schritte zurück und er inspizierte ihr Werk.

„Du kannst gehen, Severus", sagte er leise aber bestimmt, Widerrede ausgeschlossen.

„Ja Mylord", gehorchte Snape und verließ nach einem letzten, bedauernden Blick zu Lily den Raum.

Voldemort betrachtete eine Weile schweigend die vor ihm liegende junge Frau. Lily traute sich kaum zu atmen, geschweige denn zu sprechen, bis er sie ansprach.

„Wie geht es ihr?"

Sie schnappte nach Luft und konnte nicht antworten, so sehr schlug ihr das Herz bis zum Hals. Langsam hob er die Hand und streichelte über Annes Wange.

Sanft.

Zärtlich.

„Wenn sie die Nacht nicht überlebt, stirbst du mit ihr", verkündete er bedrohlich.

„Wie soll ich ihr helfen können, ohne Zauberstab?", platzte es aus ihr heraus und sie schreckte vor ihren eigenen, aufmüpfigen Worten zurück.

Er sah auf und zog seinen Zauberstab. In Erwartung eines schmerzhaften Fluches als Vergeltung für ihre freche Antwort kniff sie die Augen zu, aber es geschah nichts. Als sie die Lider wieder öffnete, hielt er ihr ihren eigenen Zauberstab hin, den sie zitternd entgegennahm.

„Wage es nicht zu fliehen. Du würdest keine zehn Meter weit kommen", drohte er ihr und sie glaubte ihm aufs Wort.

Aber sie würde ohnehin ihre Freundin nicht im Stich lassen. Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass Anne ihretwegen hier war. Sie hatte Fehler begangen und beinahe hätten sie sich entzweit. Aber sie war loyal und lieber setzte sie ihr Leben aufs Spiel, anstatt ihre Freunde aufzugeben. Sie waren aus demselben Holz geschnitzt. Aber das würde der Mann, der vor ihr stand, niemals verstehen.

„Ruf den Hauselfen, wenn du etwas brauchst", trug er ihr noch auf, dann ging er zur Tür um den Raum zu verlassen. Bevor er hinaustrat, drehte er sich noch einmal um und sah kurz zurück. Danach ließ er sie allein.

Lily atmete auf und erschrak, als im nächsten Moment Bronson mit einem Ploppen im Zimmer erschien.

„Das Abendessen erscheint in 30 Minuten, Madam. Kann Bronson Ihnen sonst noch etwas bringen?"

Sie überlegte einen Moment und orderte dann einen Krug Wasser und Gläser und mehrere Fläschchen weiterer Heiltränke für Anne.

Als der Elf verschwunden war, zog sie sich den Stuhl von der Frisierkommode ans Bett und setzte sich zu ihrer Freundin. Die lag unverändert vor ihr und atmete gleichmäßig ein und aus. Sie hoffte inständig, dass sie noch einmal aufwachen würde. Sicher war sie sich dessen nicht ...

***

Am Morgen fand Lord Voldemort beide Mädchen schlafend vor. Die rothaarige Heilerin hatte sich den Stuhl neben dem Bett in einen weichen Sessel verzaubert, auf dem sie zusammengerollt eingeschlafen war.

Die junge Lady lag unverändert in derselben Position wie gestern im Bett. Ihr Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig, also lebte sie noch. Seine rot funkelnden Augen fixierten sie, als wolle er sie allein durch seinen Blick zum Aufwachen zwingen und er setzte sich leise vor sie auf den Rand der Matratze.

Er hatte es gestern genossen, ihr das Leben auszuprügeln, er hatte dabei gebebt vor Lust. Aber befriedigt hatte es ihn am Ende nicht. Nun gierte er danach, dass sie aufwachte. Er wollte das brodelnde Entsetzen in ihren Augen sehen, das er gestern in ihrer Stimme gehört hatte. Das Verlangen, dass sie ihm widerspruchslos gehorchte, war kaum mehr auszuhalten. So lange würde er sie quälen, bis sie ihm hörig war!

Aber noch etwas anderes trieb ihn um. So sehr er die Gewalt liebte, die ihm andere willenlos unterwarf - gestern war etwas anders gewesen. Es hatte ihn angestrengt. Sie grausam bis zur Besinnungslosigkeit zu schlagen, war ihm schwergefallen. Obwohl jeder seiner gewalttätigen Flüche ihm ein Hochgefühl bescherte, hatte sich etwas in ihm dagegen gewehrt. Ein winzig kleines Stück, ganz weit hinten in seinem Herzen. Und es drängte sich verzweifelt nach vorne und versuchte es immer und immer wieder. Er kämpfte damit es zu unterdrücken. Jede Sekunde des Tages!

Als er hinterher mit seinen Todessern im Speisesaal gewesen war, hatte er jede Minute das drängende Bedürfnis gehabt, heraufzueilen und neben ihr zu stehen. Ihre Hand zu halten. Ihr etwas Gutes zu tun. Etwas wiedergutzumachen. Es war geradezu lächerlich!

Seine Tochter hatte einen glimmenden Funken Liebe in ihm entfacht. Und mit aller Gewalt, die er aufbieten konnte, schaffte er es nicht, ihn zu löschen.
Er konnte nicht anders, als ihre warme Hand zu berühren und inständig zu hoffen, dass sie wieder aufwachen würde.

Schließlich stand er auf, ging zum Sessel und verpasste Lily einen groben Rempler. Die schreckte hoch und das Herz rutschte ihr in die Hose, als sie sah, wer da vor ihr stand.

„Wie geht es ihr?", wollte er wissen.

Sie zwang sich dazu, sich zu straffen und aufzurichten. „Sie hat innere Blutungen", klagte sie vorwurfsvoll..

„Woher weißt du das?"

„Sie hustet Blut", erwiderte sie und zeigte auf das befleckte Kopfkissen.

„Kannst du etwas dagegen tun?"

„Ich habe jeden Heilzauber angewandt, den ich dafür kenne. Sie hat die Nacht überstanden. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen."

Er nickte zufrieden. „Und sonst?"

„Wir haben ihre gebrochenen Rippen so gut wie möglich geheilt und die ... die oberflächlichen Verletzungen behandelt. Aber ... die Fraktur der rechten Hüfte ist kompliziert. Sie wird eine Weile nicht laufen können."

Wenn sie überhaupt noch aufwacht, fügte die Stimme in ihrem Kopf ungebeten hinzu.

Sie glaubte nicht recht zu sehen, als er merklich zusammenzuckte und ein schmerzvoller Ausdruck über sein aschfahles Gesicht huschte.

„Konntest du die Knochen richten?"

„Ich denke ja."

„Was können wir noch tun? Wie lange wird sie nicht gehen können?" Plötzlich wirkte er aufgebracht und nervös.

Sie war so überrumpelt, dass sie schwieg. Zornig funkelten sie daraufhin seine grässlichen, flammenden Augen an.

„Nun sprich schon!"

Sie ins Hospital bringen, dachte sie bei sich, wagte es aber nicht die Worte auszusprechen.

„Nichts", hauchte sie. „Wir können nur warten."

Wütend schlug er mit der Faust gegen den Sessel. Aber sogleich zügelte er sich wieder, zwang sich zu angemessener Haltung und bedachter Würde.

„Sag mir sofort Bescheid, wenn sie aufwacht", herrschte er sie an und eilte hinaus.

***

James stand verzweifelt mit dem neunmonatigen Harry auf dem Arm vor der Haustür und klopfte laut und ungeduldig an die schwere Tür aus Zedernholz, bis ihm endlich geöffnet wurde.

„Mr. Potter!"

Marianne trug eine hellblaue Küchenschürze über ihrer üblichen Hausdamenkleidung, einer weißen Bluse und einem schwarzen Rock.

„Marianne, ist sie da?" Er stürmte grusslos und ungeduldig an ihr vorbei in die Eingangshalle und rief lautstark nach Anne.

Entsetzt sah die überfahrene Hausdame ihm hinterher. Er sah fürchterlich aus. Unrasiert, mit strähnigem Haar und schmutzigem Hemd, das ihm nachlässig aus der Hose hing.

„Anne", brüllte er erneut und das schreckhafte Kind in seinem Arm begann zu quengeln.

„Sie ist nicht hier, Mr. Potter", beeilte Marianne sich nun zu sagen.

„Was?!"

„Lady Eastwood ist nicht hier."

„Wo ist sie? Wie kann ich sie erreichen? Wann kommt sie wieder?"

„Ich fürchte, das weiß ich nicht", antwortete sie kopfschüttelnd und nahm ihm den unruhigen Jungen ab, weil sie befürchtete, dass ihm gleich die zitternden Knie einknicken würden.

Tatsächlich griff er schnell nach dem Treppengeländer und stützte sich ab.
Tagelang hatte er Dumbledore angebettelt, Anne hinzuziehen zu dürfen, weil sie keine Spur von Lily und Sirius finden konnten und vom Schlimmsten ausgehen mussten. Angefleht hatte er ihn.

Aber der alte Schulleiter hatte sich vehement geweigert. Er habe Anne soeben aus dem Orden ausgeschlossen und ihre Methoden seien ihrer Sache unwürdig hatte er beharrt. James stimmte dem selbstredend zu, aber nach mittlerweile fünf Tagen ohne dem geringsten Lebenszeichen von seiner Frau und seinem besten Freund waren ihm die Methoden reichlich egal geworden, er brauchte jemanden, der ihm wirklich helfen konnte. Der Orden befand sich nach dem Tod der Prewetts und dem Verschwinden von Lily und Sirius in hemmender Schockstarre. Weitere Mitglieder waren angegriffen und einige verletzt geworden. Aber niemand sonst war verschwunden. Die quälende Unwissenheit und das bange Warten setzten ihm so sehr zu, dass er kaum noch zu einem vernünftigen Gedanken fähig war. Anne war seine letzte Hoffnung gewesen.

Heute nun hatte er alle Bedenken des Ordens über Bord geworfen und war alleine losgezogen, um sie um Hilfe anzuflehen.

Und nun war sie nicht hier!

„Bitte Marianne, bitte", jammerte er herzergreifend.

Aber sie konnte nichts weiter tun, als ihn mitleidig anzublicken. „Sie ist vor vier Tagen zum Landsitz eines Bekannten aufgebrochen. Sie sagte, sie wüsste nicht, wie lange sie fortbleiben würde und ich solle mir keine Sorgen machen. Mehr weiß ich auch nicht, Mr. Potter. Es tut mir leid."

Er beugte sich über den Geländerpfosten, an dem er sich angestrengt festgehalten hatte und konnte die Tränen der Verzweiflung nicht mehr zurückhalten. Besorgt sah sie mit an, wie er in sich zusammenfiel wie ein Häuflein Elend.

„Möchten Sie vielleicht eine Tasse Tee, Mr. Potter?", fragte sie mitfühlend.

Er wollte seine Frau wiederhaben und seinen Freund, das war alles, was in seinem Kopf Platz hatte. Aber er nickte mechanisch und ließ sich von ihr in Annes verlassenes Speisezimmer führen.

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