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39. Kapitel - Alte Bekannte

„Anne Eastwood!"

Sie schreckte hoch, als sie eine entfernt bekannte Stimme hinter sich ihren Namen rufen hörte. Gerade war sie völlig frustriert und aufgelöst aus der Avery Fisher Hall geeilt. Sie hatte drei Gastauftritte bei den New Yorker Philharmonikern ergattern können, aber sie war absolut unzufrieden mit sich selbst. Waren die beiden ersten Konzerte in der letzten Woche noch ganz gut verlaufen, so hatte sie das dritte heute total vermasselt. Ständig waren ihre Gedanken unaufhaltsam abgeschweift, ihr Spiel war deswegen unkonzentriert und ungenau gewesen, ihr Verhalten letztendlich absolut unprofessionell. Vermutlich würde das Orchester sie nie wieder einladen!

Und alles nur, weil sie andauernd an Sirius denken musste. Wie sollte sie im entscheidenden Moment ihren Geist vor ihrem verfluchten Vater verschließen und ihre Liebsten schützen können, wenn sie es nicht einmal über die mickrige Dauer eines einzigen Konzertes schaffte?! Grenzenlose Wut über ihr eigenes Unvermögen loderte brennend in ihrer Brust und machte sie zu einem unkontrollierten Nervenbündel. Sie hasste das Gefühl der Unzulänglichkeit und war missmutig vor sich hingestampft.

Nun wandte sie sich erschrocken um und blickte in strahlende, haselnussbraune Augen, die sie an jene von James Potter erinnerten. Diese hier gehörten jedoch zu einem kaffeebraunen Gesicht unter einem unverkennbaren, grell blauen Haarschopf.

„Ashton Smith!" Erstaunt fand sie sich ihrem ehemaligen Mitschüler aus Slytherin gegenüber. „Was machst du hier?", fragte sie ohne Gruß und wenig taktvoll, nahezu unfreundlich.

Er ließ sich davon nicht abschrecken und grinste sie unbeirrt an. „Urlaub."

„Urlaub?" Sie blickte sich suchend nach jemandem um, der ihn offensichtlich begleitete, fand aber niemanden dergleichen. „Ganz allein?"

Stirnrunzelnd sah sie ihn an und er lachte amüsiert auf. „Ich freu mich auch dich zu sehen", überging er gekonnt ihre Unhöflichkeit und tätschelte ihr die Schulter, als wären sie alte Freunde, was Anne trotz seiner freundlichen Heiterkeit überaus befremdlich fand.

„Ich bin vorausgefahren, um das Konzert heute zu besuchen. Es war der letzte Termin, bei dem dein Name auftaucht und ich wollte dich spielen hören. Vladimir muss den Beginn der Ferien morgen abwarten, bevor er nachkommen kann."

„Vladimir Petrov?"

„Ja, Vladimir Petrov", grinste er. Ihre kurzangebundene, zur Taktlosigkeit tendierende Fragerei belustigte ihn. Sie schien über irgendetwas ziemlich aufgebracht zu sein und er erinnerte sich gut daran, wie sie in den unteren Klassen in solchen Momenten alles Mögliche hatte zerbersten und in Flammen aufgehen lassen. Diese Frau war schon immer ein unkontrollierbares Energiebündel gewesen.

„Dann seid ihr also noch ...?"

„Oh ja, wir sind noch zusammen. Wir leben gemeinsam in Durmstrang."

„Durmstrang, die Zaubererschule?"

Langsam begannen sich ihre Gedanken von ihren Problemen mit Sirius zu lösen und auf ihr Gegenüber einzulassen. Das tat gut. Vielleicht konnte er sie ablenken, genau was sie brauchte.

„Genau die. Vladimir ist Lehrer dort."

Anne war sprachlos vor Erstaunen. Sie konnte sich nicht erinnern in sieben Schuljahren den eigentümlichen Mitschüler Vladimir Petrov mehr als fünf Worte sprechen gehört zu haben. Und nun sollte er Lehrer geworden sein? Unvorstellbar!

„Pass auf, sonst fliegt dir noch eine Doxy in den Mund, wenn du ihn so weit offenstehen lässt", scherzte Ashton feixend und sie versuchte sich etwas zusammenzureißen. Was war sie doch unhöflich!

„Was unterrichtet er denn?", fragte sie interessiert, um von ihrem groben Fehlverhalten abzulenken.

„Zauberspruchkunde."

„Zauberspruchkunde?! Was muss ich mir darunter vorstellen?"

Er grinste. „Es ist vergleichbar mit Zauberkunst in Hogwarts. Vielleicht ein wenig theoretischer. Es umfasst auch die Lehre, eigene Zaubersprüche zu entwickeln", erklärte er und unverhohlener Stolz auf seinen Partner sprach aus seinen Worten. Sie sah ihn einen Moment lang forschend an und konnte ihm die Liebe für seinen Mann von den Augen ablesen. Wie beneidenswert!

Beeindruckt hob sie die Augenbrauen. „Wow!" Gerade noch konnte sie sich verkneifen anzufügen: „Hätte ich ihm gar nicht zugetraut."

„Und was machst du beruflich?", wollte sie stattdessen wissen.

Er zuckte mit den Schultern. „Ach, so dies und das. Hauptsächlich Aufträge für die Schulleiterin. Buchführung, Bestellungen, Korrespondenz..."

„Durmstrangs Schulleiterin hat einen Sekretär?!" Kaum hatte sie es ausgesprochen, schämte sie sich für ihre abfällig vorgebrachten Worte. Warum sollte Mathilde Gunnarsson keinen Sekretär haben? Und warum sollte Ashton diesen Posten nicht übernehmen? Daran war nichts Schlechtes. Und wenn sie daran dachte, wie oft Professor Dumbledore unterwegs gewesen und um was er und seine Stellvertreterin McGonagall sich alles hatten kümmern müssen, kam ihr in den Sinn, dass er gut und gerne auch eine treue Seele an seiner Seite gebrauchen könnte.

„Charmant wie eh und je", lachte Smith und sie war froh, dass er es ihr nicht übelnahm.

„Was hältst du davon, morgen mit uns zum Dinner auszugehen? Wir könnten auf alte Zeiten anstoßen!"

Das war ein ungewöhnliches Angebot. Sie hatten kaum alte Zeiten miteinander gehabt, sie hatten nur zufällig im selben Haus nebeneinander her gelebt. Aber vielleicht hatte er das anders empfunden. Also lächelte sie ihn an. „Das klingt gut, warum nicht?"

***

So kam es, dass sie am nächsten Abend mit den beiden ehemaligen Klassenkameraden in einem hübschen kleinen Restaurant an einem ordentlich eingedeckten und mit Blumen und Kerzen auf einer glatt gebügelten weißen Decke geschmückten Tisch saß und Seelachs mit Herzoginkartoffeln und marinierten Gurken zu Abend aß. Dazu tranken sie Wein und unterhielten sich prächtig.

Vladimir Petrov, ein großer junger Mann mit dunklen Augen, kantigem Gesicht und schwarzem Vollbart, war kaum wiederzuerkennen. Mit seinem leichten osteuropäischen Akzent sprach er ganz plötzlich wie ein Wasserfall und erzählte begeistert von seiner erfüllenden Lehrtätigkeit, seinen klugen Schülern und ihrem gemeinsamen Leben auf Durmstrang. Schweigsam wurde er nur dann, wenn Smith die Sprache auf ihre Zeit in Hogwarts brachte und Anne begann zu vermuten, dass Vladimirs Erinnerungen an die alte Schule weit weniger positiv waren als ihre oder Ashtons.

Smith hingegen schien die Schulzeit überaus genossen zu haben.

„Erinnerst du dich noch an die alte Besenfluglehrerin Madam Zombelli? Ich habe mich immer gefragt, was wohl älter war, sie oder ihr Besenmodell", erzählte er heiter und Anne musste beim Gedanken an die vergessliche alte Dame kichern.

„Ja, es war in der Tat ein Abenteuer ihr zuzusehen, wie sie damit durch die Luft geschlichen ist", gab sie zu. „Aber sie hatte ihre Vorzüge, sie hat nicht mehr so gut gesehen und man musste keine Strafen fürchten, wenn man ein wenig - sagen wir - vom Weg abgeflogen ist", meinte sie verschwörerisch und Ashton lachte schallend.

„Du musst es ja wissen", zog er sie auf. „Ich konnte als Vertrauensschüler gar nicht genug wegsehen, so oft wie du ... vom Weg abgeflogen bist."

„Hast es aber gut hinbekommen", grinste sie verschlagen und warf einen Blick auf Petrov, der ein Gesicht zog, als hätte er gerade Madam Pomfreys ätzendes Kopfschmerzmittel geschluckt.

„Was war dein schönstes Erlebnis in Hogwarts?", versuchte Anne, die heute endlich ihren Charme wiedergefunden hatte, ihn aus der Reserve zu locken.

Er sah seinen Partner an und antwortete leise: „Abgesehen davon, dass ich Ashton gefunden habe, gab es keine schönen Erlebnisse in Hogwarts für mich. Ich habe jeden Tag dort gehasst!"

Anne hielt die Luft an. „Warum?", rief sie entsetzt, war Hogwarts für sie doch ein Inbegriff des vollkommenen Glücks!

Vladimir senkte den Blick. „Ich wollte nicht nach Hogwarts. Ich wollte nach Durmstrang gehen, schon immer, aber meine Eltern haben es nicht erlaubt. Sie meinten, dort würde ich verdorben wie ... wie mein Bruder."

Sie warf Ashton einen fragenden Blick zu, aber der sah nur betreten auf seinen Teller.

„Was ...?", wollte sie nachhaken, aber da begann er schon von selbst weiterzuerzählen.

„Mein Bruder Wassili war fünf Jahre älter als ich und fasziniert von den dunklen Künsten. Als ich in Durmstrang aufgenommen werden sollte, hatte er bereits mit seinen Freunden den Tod eines Mitschülers auf dem Gewissen. Es wurde als Unfall hingestellt, aber meine Eltern wussten es besser. Und ich auch. Wassili war böse!"

Berührt lauschte Anne seinen erschütternd ehrlichen Worten und musste sofort an Sirius und Regulus denken.

„Meine Eltern dachten, in Hogwarts wäre ich vor den dunklen Künsten sicher, weil sie dort nicht gelehrt werden. Aber der Unterricht in Verteidigung dort ist ein Witz. Wie soll man sich gegen Flüche schützen, die man nicht kennt?!"

„Was ist aus deinem Bruder geworden?"

Er sah ihr durchdringend ins Gesicht. Seine Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten. Sie erinnerten sie an Regulus Black und als er weitersprach sank ihr das Herz in die Hose.

„Er ist tot. Als er von den Geschehnissen in Großbritannien erfahren hat, ist er losgezogen und hat sich schnurstracks den Todessern angeschlossen. Er starb elend im Dämonsfeuer von Magacapeton."

Vor Schreck stieß Anne ihr Weinglas um, doch bevor der Rotwein die Tischdecke beschmutzen konnte, zog Ashton blitzschnell den Zauberstab und verhinderte Schlimmeres. Er stellte das Glas zurück auf seinen Platz und sah Annes zitternde Hände an. Die schaute unverwandt in Vladimirs Augen und wusste nicht, was sie sagen sollte.

„Das tut mir leid ...", brachte sie schließlich zaghaft heraus.

Er wandte den Blick von ihr ab und heftete ihn an ihr gerettetes Weinglas. „Das muss es nicht. Wassili war ein schlechter Mensch. Er hat den Tod verdient", sagte er kalt.

„Aber er war doch dein Bruder ...", jammerte sie kläglich, da sah er sie erneut an. Aber es lag kein Hass in seinen Augen, nur Bedauern.

„Er hat den Tod verdient. Genau wie alle anderen, die in deinem Dämonsfeuer gestorben sind."

Ihr stockte der Atem. „Bei Merlin", entfuhr es ihr schockiert. „Du weißt es ..."

Er schüttelte langsam den Kopf über ihr Unwissen. „Jeder, der einen Angehörigen in diesem Feuer verloren hat, weiß das. Sie hassen dich!"

Anne fröstelte plötzlich. Unglücklich schaute sie in Ashtons haselnussfarbene Augen. Der Urlaub in New York, der Besuch des Konzerts, die Einladung zum Abendessen - das alles waren keine Zufälle gewesen. Sie hatten nach ihr gesucht. Sie wollten sie zur Rechenschaft ziehen!

Da spürte sie eine sanfte Berührung und überrascht registrierte sie, dass Vladimir seine Hand beruhigend auf die ihre gelegt hatte.

„Wir sind nicht hier, um meinen Bruder zu rächen", vertraute er ihr an. „Wir sind hier, um dich zu warnen. Du-weißt-schon-wer sucht nach dir und seine Leute hassen dich. Du solltest auf alles vorbereitet sein."

Die beiden Männer warfen sich einen ernsten Blick zu, während sie tief einatmete und einen Moment brauchte, um passende Worte zu suchen, die sie jedoch nicht fand.

Schweigend brachten sie den Nachtisch hinter sich, den Anne kaum anrührte, weil ihr der Appetit vergangen war. Immer wieder warf Asthon seinem Partner leicht vorwurfsvolle Blicke zu, aber an Vladimirs Miene war nicht abzulesen, was er dachte.

Nachdem sie die Rechnung beglichen und dem Kellner ein ordentliches Trinkgeld auf den Tisch gelegt hatten, nahm sie sich ein Herz und sagte bedrückt: „Ich weiß, dass Voldemort nach mir sucht." Sie bemerkte, wie beide kurz zuckten, als sie den Namen aussprach. „Ich weiß auch warum er nach mir sucht, aber das tut nichts zur Sache. Was ich nicht wusste ist, wie sehr mich seine Leute tatsächlich hassen. Ich bin Euch dankbar, dass ihr mich gewarnt habt."

Vladimir sah sie neugierig an. „Der Grund, warum er so gezielt nach dir sucht ist selbst seinen Anhängern völlig unbekannt. Und du weißt warum?"

Ein trauriges Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Ja, ich weiß warum. Und jetzt weiß ich auch, dass ich von den Todessern mehr zu befürchten habe, als von ihm."

Damit erhob sie sich und strebte dem Ausgang zu. Hastig eilten sie ihr hinterher. Nachdem sie ihre Mäntel übergestreift hatten und nach draußen auf die lebhaft befahrene Straße getreten waren, wollte Anne sich verabschieden, aber Petrov griff sie am Arm und hielt sie zurück.

„Wenn du weißt, warum er nach dir sucht, solltest du dir überlegen, was du dagegen unternehmen kannst."

„Oh, ich fürchte dagegen kann ich gar nichts unternehmen", entgegnete sie gefasst. „Das ist eine Sache zwischen ihm und mir."

Vladimir erstarrte und warf Ashton einen verunsicherten Blick zu. „Jetzt bist du ein wenig unheimlich", meinte der flapsig und sie kicherte.

„Keine Sorge, ich bin kein heimlicher Anhänger, der jetzt hinrennt und Euch verpfeift!"

„Das haben wir auch nicht ...", meinte Ashton sofort abwehrend, aber sie lachte ihn aus.

„Eure Blicke sprachen Bände. Aber ich denke, dass wir durchaus auf der gleichen Seite stehen", antwortete sie augenzwinkernd. Im nächsten Moment zog Vladimir eine kleine Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie ihr.

„Du solltest darüber nachdenken, dein Wissen in den Dunklen Künsten zu vertiefen. All die Kämpfe und verschwendeten Leben sind sinnlos, wenn sie zu keiner Entscheidung führen. Du hast ein Dämonsfeuer gerufen. Du bist die einzige, die mit deren eigenen Waffen zurückschlägt. Vielleicht sind sie nur auf diese Weise zu besiegen."

Überrascht nahm sie die Karte entgegen. Sie stammte aus einem New Yorker Buchladen ganz in der Nähe.

„Grüß Persephone von Vladimir", stand handschriftlich darauf gekritzelt. Sie sah ihn fragend an, aber er machte keine Anstalten, ihr das zu erklären. Stattdessen ergriff er Ashtons Hand und die beiden wandten sich in die Gegenrichtung.

„Wir wünschen dir allen Erfolg der Welt!", sagte er noch eindringlich, dann waren sie in der Menge der Passanten verschwunden, noch ehe sie sich verabschieden konnte.

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